Kategorie: Interview
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Majesty of silence - die Majestät der Stille. Nicht nur durch den Namen, sondern vor allem durch die Musik wurde ich auf die Band aufmerksam gemacht... Majesty of silence - die Majestät der Stille. Nicht nur durch den Namen, sondern vor allem durch die Musik wurde ich auf die Band aufmerksam gemacht. Als sich vor einiger Zeit ihr Debütalbum ein erstes Mal in meinem Player drehte, wusste ich, dass es sich nicht um eine der Bands handelt, die nur eine CD aufnehmen, um etwas vorweisen zu können. Durch ihre Musik inspiriert fühlte ich mich veranlasst, ein Interview zu machen. Was dabei rauskam ist folgendes: Angefangen habt ihr ja unter einem anderen Namen als Grungeband. Wie kam es dazu, dass ihr euch schliesslich weiterentwickelt habt und ihr gerade beim Dark Metal gelandet seid?

Majesty of silence: Nun man hört halt Musik und da begann wohl einer nach dem anderen, auch angestiftet durch uns gegenseitig, sich in andere Gefilde vorzuwagen.

In eurer aktuellen Besetzung, bei der Christian Gitarre und Bass spielt und Peter Gitarre und Keyboards, könnt ihr wohl nicht sehr gut live auftreten. Gab es bisher trotzdem einige Gigs und wie habt ihr sie gemeistert?

Mos: Zu Beginn traten wir zu dritt auf. Später haben wir das so gelöst: Wir gewannen einen guten Kollegen fürs Bass spielen. Nun ist die Besetzung: 
Peter Mahler: Gitarre oder Keyboard
Christian Geissmann: Gitarre
Peter Papadimitriya: Schlagzeug
Stefano Bighi: Bass
Wir hatten vor einiger Zeit den letzten Gig, als wir noch einen Keyboarder hatten, welcher uns aber nicht das Gefühl gab eine funktionierende Band zu sein. Deshalb trennten wir uns nach kurzer Zeit wieder von ihm.

Majesty of silence umschreibt ja eigentlich nicht gerade den Sound, den ihr macht und trotzdem passt er sehr gut zu eurer Musik. Warum habt ihr euch für diesen Namen entschieden und was bedeutet er für euch genau?

Mos: Wir haben uns aus mehren Gründen für diesen Namen entschieden. Zum einen soll er zum nachdenken anregen. Er soll kein falsches Bild von uns vermitteln, nichts böses oder gar blödes widerspiegeln. Hinter diesem Namen konnten wir stehen. Und so sind wir auf Majesty of silence gekommen.

Nun zu eurer bisher einzigen CD unter dem Namen Majesty of silence. Ihr habt für die CD ein voll schönes Cover gewählt. Ist meine Interpretation richtig, dass der Ritter auf Grund der teilweise mittelalterlich anmutenden Melodien, wie sie vor allem beim Zwischenspiel "End of sorrow" zu hören sind, gewählt wurde, oder wieso habt ihr euch für euer Cover entschieden?

Mos: Nun ja, Mittelalter unter anderem, allerdings ist dies nur ein Aspekt. Das Cover regt die Fantasie an und passt gut zu unserer Musik. Man kann darin auch Kraft, Ruhe, Majestät und Macht, etwas Düsteres und vieles mehr sehen.

Musikalisch gesehen ist mir als erstes der insgesamt eigenartige Gitarrensound auf "Darkness has no end" aufgefallen. Habt ihr die CD in einem professionellen Studio aufgenommen und wurde der Gitarrensound absichtlich so abgemischt? Ausserdem hatte ich beim Review den "Verdacht" dass ihr zeitweise einen Drumcomputer eingesetzt habt, ist diese Annahme berechtigt?

Mos: Vorweg muss man gleich sagen, dass das mit dem Drumcomputer reiner Bullshit ist (dann möchte ich mich hiermit für meine Fehleinschätzung entschuldigen, Anm. d. Red.). Das ganze Album, ausser Intro, End of sorrow und Outro wurde von Anfang bis Schluss im Übungsraum produziert und mit einem echten Schlagzeug eingespielt. Der eigenartige Gitarrensound lässt sich daher erklären, dass das Equipement nicht ganz auf dem neuesten Stand war.

Dass bei euch gleich alle drei Bandmitglieder zu den Gesängen beitragen ist durchaus ungewöhnlich. Dies ist einerseits sehr spannend, aber durch die Vielfalt ist der Wiedererkennungseffekt auf Grund der Stimmen nicht gegeben. Wolltet ihr alle schon immer Singen oder hat sich das mehr mit der Zeit entwickelt?

Mos: Es war einfach so, dass jeder von uns einen eigenen Stimmcharakter aufwies, welchen wir dann passend zu den verschiedenen Liedern einsetzten. Also wurde halt geschaut, wer wo stimmlich am besten reinpasst. Zudem hatte jeder schon von früher in irgendeiner Formation gesungen. 

Zum textlichen Inhalt konnte ich bisher noch nichts in Erfahrung bringen. Trotzdem würde es mich (und die Leser von Schwermetall) interessieren, welches eure lyrischen Inhalte sind und wer von euch Sängern die Texte schreibt.

Mos: Die Texte sind meist Ausdruck der Gedanken und Gefühle des Schreibers und lassen daher den Inhalt vollumfänglich offen. Die Texte kann man ja auf der Homepage nachlesen. So kann jeder sich selber ein Bild davon machen, worum es geht. Wichtig ist uns allerdings, dass der textliche Inhalt den Hörer keinesfalls negativ beeinflussen soll.

Mit den 71 Minuten Musik, habt ihr wohl einen neuen Undergroundreckord aufgestellt. So lange hat schon lange keine Band mehr auf einer CD gespielt. Hattet ihr so lange Zeit genommen, bis ihr so viel Material gehabt habt oder ist die Länge entstanden, weil ihr innert kürzerer Zeit eine so grosse musikalische Kreativitätsphase hattet und so soviel Songs aufnehmen konntet?

Mos: Die Entstehungsphase des Albums war sehr lange, gesamthaft über ein Jahr. Da wir in dieser Zeit sehr viel musizierten, waren da schon viele Lieder vorhanden. Eines stammt sogar noch aus der Parsley Ära, und es kamen auch nicht gerade wenig neue dazu. 

Der letzte Song heisst "Silence" und es handelt sich dabei um 4 Sekunden Stille. Auf einem anderen online Magazin ist dies als Produktionsfehler interpretiert worden, doch das glaube ich kaum. Was wollt ihr mit diesen 4 Sekunden ausdrücken? 

Mos: 

Der Stille lauschen
Ihre leisen Töne sammeln
Und zum Licht sie fügen
Unmerklich
Nähert sich Aussen dem Innen
Schmelzen sie zu einem
Dieses Eine ist es
Aus dem das Klingen
Tiefer Stille klingt.

Eure Zukunftspläne dürften sich sicherlich nicht nur auf das Finden eines festen Keyboarders beschränken. Welche Ambitionen habt ihr und was erwartet ihr von der Zukunft?

Mos: Da wir wie gesagt jetzt einen festen Bassisten haben brauchen wir keinen Keyboarder mehr im Moment. Wir werden noch ein paar Konzerte geben (Angebote werden gerne angenommen). Und dann werden wir uns daran machen, das Nachfolgewerk, welches schon lange im Tun ist, aufzunehmen.

Nun, wenn ich irgend etwas vergessen habe, was ihr noch wichtig findet, könnt ihrs natürlich noch hier anfügen!

Mos: Häufig müssen wir in Reviews und in Magazinen lesen, dass unser Album ein Demoalbum sei! Ist es nicht, welches Demoalbum hat schon 12 Songs drauf? Es handelt sich um unser Debutalbum, also einfach um unser Erstlingswerk. Dass wir es im Bandraum aufgenommen haben macht es noch lange nicht zu einem Demo!

Korrekt!
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