Der Geburt Mysterium / Versengte Heimat

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Christenjaeger
Heuchler
Beiträge: 45
Registriert: 05.11.2005, 22:27

Der Geburt Mysterium / Versengte Heimat

Beitrag von Christenjaeger »

Der Geburt Mysterium

Im Schoß der Erde aufgewacht
Aus einer wärmenden Umarmung entgegenlacht
Eines neuen Lebens Ursprungskraft
In dessen Augen funkelt fürderhin Überlebensmacht.

Mitten aus dem Strom des Lebens gerissen
Gedenkt es ihr an jedem dieser Tage ganz beflissen
Um des Mysteriums Ursprung nicht zu missen
Und verzweifelt das Segel der Unvergänglichkeit von Neuem zu hissen.

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Versengte Heimat

Nach Jahrhundert unendlich irren
Durch der länder zerfalles pein
Erfährt mein herz ein tiefschürfen’d klirren
Und kehrt endlich in deines heim.

Und wenn dies wart
Nur von dauer kurz
Bald vergessen der schmerzen durst
Erinnert daran ein duft doch so zart

Unheilvoll geht das leben weiter
Unbarmherzig herzlich heiter
Vergessen ist der kält’ste schmerz
Welcher tröstet der sehnsucht herz

Wie ein alter eichenbaum
Werd ich einmal stehen an des lebens saum
Blickend auf ein gefülltes leben
Entblätternd und erwartend den letzten segen

Mir träumte von einer andern welt
Die sich widerspiegelt an meinem seelenhimmelszelt
Der irrsinn darob zu spät erkannt
Meine heimat blieb mir unerkannt

An was der mensch sich orientieren soll
Da vergangenheit überwuchert so übervoll
Und die zukunft um so weltenfremd
Verschlossen bleibt da gewissheit hemmt

Wenn die letzte stunde naht
Unterwegs auf dem entgültigen abschiedspfad
Träumt es mir von einer fremden welt
Die sehnsucht als ihr gesetz erwählt

Wenn mein letzter atem sich vermengt
mit seinen enkeln wurzelpracht
Dann öffnet sich eine wunde die früher ward versengt
Deren schmerzen pforte den weg in meine heimat lacht

Von unbeschreiblichem schmerz durchtränkt
Dem untergang direkt in die arme lenkt
Unsere welt von heimatlosen
Welche verenden werden an ungelebtem tosen.

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zwei meiner neueren Gedichte; Was haltet ihr davon, bzw wie interpretiert ihr sie?
Zuletzt geändert von Christenjaeger am 30.06.2006, 15:28, insgesamt 1-mal geändert.
Pfeifenbruder
Heuchler
Beiträge: 13
Registriert: 29.05.2006, 00:12

Beitrag von Pfeifenbruder »

Also ich finde beide Gedichte wirklich nicht schlecht gelungen. Respekt!

Aber mit der Interpretation ist es meines Erachtens nach bei beiden deiner Gedichte wirklich schwierig.

Zu "Der Geburt Mysterium":
Nach meinem Sinnverständnis von diesem Gedicht geht es hier um den Ursprung eines jeden Menschen und um sein Streben danach, dies auch solang wie möglich immer wieder aufs neue zu Entfachen. Doch sein Problem ist es, dass er das Mysterium des Ursprungs nicht versteht und somit ein jeder auch das Ende zu erwarten hat. Denn irgendwann ist auch der engstirnigste Überlebenskampf dem Untergang geweiht.

Das zweite Gedicht ist da schon weitaus schwieriger für mich zu verstehen. Ich glaube zu dem Zeitpunkt, als du das Gedicht geschrieben hast, hast du dich Gedanken über deinen, oder den Lebensweg Andere, hingegeben. Soweit wie ich es für mich erschließen konnte, möchtest du hier den Weg des Lebens mit all seinen Freuden und Tücken, den jeder Einzelne zu gehen hat, ansprechen. Das alles hast du in eine Hülle aus Schmerz und Freude, Liebe und Vergänglichkeit und Trost und Hoffnungslosigkeit verpackt um diesen vielen Eigenarten und Unverständlichkeiten des Lebens eine Gestalt zu geben. Doch am Ende wartet auf jeden, so wie du es auch in der letzten Strophe zum Ausdruck bringst, die Vergänglichkeit und der Untergang.

Aber mich würde es interessieren, was du, abgesehen von meinem schwächlichen Versuch, die Gedichte zu interpretieren, wirklich damit zum Ausdruck bringen wolltest. :wink:
Christenjaeger
Heuchler
Beiträge: 45
Registriert: 05.11.2005, 22:27

Beitrag von Christenjaeger »

Pfeifenbruder hat geschrieben:Also ich finde beide Gedichte wirklich nicht schlecht gelungen. Respekt!

Aber mit der Interpretation ist es meines Erachtens nach bei beiden deiner Gedichte wirklich schwierig.

Zu "Der Geburt Mysterium":
Nach meinem Sinnverständnis von diesem Gedicht geht es hier um den Ursprung eines jeden Menschen und um sein Streben danach, dies auch solang wie möglich immer wieder aufs neue zu Entfachen. Doch sein Problem ist es, dass er das Mysterium des Ursprungs nicht versteht und somit ein jeder auch das Ende zu erwarten hat. Denn irgendwann ist auch der engstirnigste Überlebenskampf dem Untergang geweiht.:
Das hast du sehr richtig erfasst und treffend formuliert.;-)
Pfeifenbruder hat geschrieben:Das zweite Gedicht ist da schon weitaus schwieriger für mich zu verstehen. Ich glaube zu dem Zeitpunkt, als du das Gedicht geschrieben hast, hast du dich Gedanken über deinen, oder den Lebensweg Andere, hingegeben. Soweit wie ich es für mich erschließen konnte, möchtest du hier den Weg des Lebens mit all seinen Freuden und Tücken, den jeder Einzelne zu gehen hat, ansprechen. Das alles hast du in eine Hülle aus Schmerz und Freude, Liebe und Vergänglichkeit und Trost und Hoffnungslosigkeit verpackt um diesen vielen Eigenarten und Unverständlichkeiten des Lebens eine Gestalt zu geben. Doch am Ende wartet auf jeden, so wie du es auch in der letzten Strophe zum Ausdruck bringst, die Vergänglichkeit und der Untergang.:
Dieses Gedicht ist in der Tat eher "komplex", da mehrere Einflüsse und Erfahrungen einfliessen und es hinsichtlich der Form und Stringenz doch so einiges zu Wünschen übrig lässt.;-) Einige wichtige Schlagwörter wären beispielsweise "heimatlos", "ungelebtes tosen" und "sehnsucht"; anhand dieser Begriffe lässt sich das Gedicht eigentlich gut interpretieren. Kurz gesagt, es geht darum, dass das Leben hier als "ungelebt" entlarvt wird: Das lyrische Ich "verlebt" und mit ihm seine Umwelt. Ursprünglich war es eigentlich als Liebesgedicht gedacht, wovon die erste Strophe noch bruchstückhaft Zeuge ist.;-)
Pfeifenbruder hat geschrieben:Aber mich würde es interessieren, was du, abgesehen von meinem schwächlichen Versuch, die Gedichte zu interpretieren, wirklich damit zum Ausdruck bringen wolltest. :wink:
Ich werde dir beizeiten eine pm zukommen lassen.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Christenjaeger hat geschrieben:Ich werde dir beizeiten eine pm zukommen lassen.
Ich auch...
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