Dämliche Quizfragen vor Werbeunterbrechung

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Morgenstern
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Dämliche Quizfragen vor Werbeunterbrechung

Beitrag von Morgenstern »

In manchen TV Sendern werden häufig vor Werbeunterbrechungen Fragen mit aussergewöhnlich einfachen Antwortmöglichkeiten an die Zuschauer zu Hause gestellt. Meine Theorie ist, dass damit die Zuschauerzahlen hochgerechnet ist und die Fragen unendlich einfach sind, damit man keine Verfälschung durch den Schwierigkeitsgrad hat. Kann mir diese Theorie jemand bestätigen oder habt ihr bessere / andere?
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Esche
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Beitrag von Esche »

Mit den Anrufen verdient der Sender Geld.
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Bombenhagel
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Beitrag von Bombenhagel »

Je einfacher die Frage, desto mehr Tröten rufen an... Die Zuschauerzahlen werden doch ganz anders hochgerechnet.
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Morgenstern
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Beitrag von Morgenstern »

Ich denke nicht, dass bei einfachen Fragen mehr Leute anrufen. Denn dann denken die meisten, dass das ohnehin jeder weiss und zu viele die Antwort richtig haben. Dann ruft doch keiner mehr an.
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Esche
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Beitrag von Esche »

Unterschätze nie die Dummheit von Menschen.
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Svart
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Beitrag von Svart »

Esche hat geschrieben:Unterschätze nie die Dummheit von Menschen.
... vor allem dann nicht, wenn die ausgestrahlten Formate ausschließlich für dumme Menschen gemacht werden. Erschreckender als das Frage und Antwort Spiel finde ich aber, dass es dieses fast überall noch gibt. Das zeigt, dass es wohl viel mehr Behinderte gibt die dort anrufen, als wir denken.
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rübezahl
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Beitrag von rübezahl »

Mein Wissen über "Prominente" oder aktuelle "Lifestyles" ist so erschreckend gering, dass es manchmal tatsächlich solche Fragen gibt, die ich nicht beantworten kann.

Dann komme ich mir unendlich dumm und überfordert vor, schalte den Fernseher ab und schlage, frustriert von meiner Dummheit, dann das "Repetitorium der höheren Mathematik" auf, denn das versteh ich zumindest teilweise.
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Branstock
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Beitrag von Branstock »

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Svart
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Beitrag von Svart »

:lol:
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rübezahl
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Beitrag von rübezahl »

Ach Hitler, das weiß ich, der war doch Sieger bei DSDS von 1933!
Oktofalz
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Beitrag von Oktofalz »

Am meisten Umsatz versprechen wohl irgendwelche B-Models, die 10 Minuten lang sagen, dass die Antwort niemand wisse und deshalb auch niemand anrufe.

Eigentlich tragisch, dass man sowas verbieten muss, weil die Leute nicht damit umgehen können. Aber das ist ja Volkssport heutzutage.


Neulich kam übrigens eine Frage über einen Formel 1 Piloten (welcher für England bzw. für Deutschland fährt. Wusste es jedenfalls nicht. Wobei ich auch ohne Ferien auf Mallorca leben kann.
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Oxford
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Re: Dämliche Quizfragen vor Werbeunterbrechung

Beitrag von Oxford »

Morgenstern hat geschrieben:In manchen TV Sendern werden häufig vor Werbeunterbrechungen Fragen mit aussergewöhnlich einfachen Antwortmöglichkeiten an die Zuschauer zu Hause gestellt. Meine Theorie ist, dass damit die Zuschauerzahlen hochgerechnet ist und die Fragen unendlich einfach sind, damit man keine Verfälschung durch den Schwierigkeitsgrad hat. Kann mir diese Theorie jemand bestätigen oder habt ihr bessere / andere?
Nein, die Zuschauerzahlen werden anders erhoben, über technische Geräte (für Radioerhebungen können das z.B. auch entsprechend ausgestattete Uhren sein) installiert bei einer repräsentativen Stichprobe von Zuschauern (einige tausend). Aufgrund dieser werden dann die absoluten Zahlen raufgerechnet.

Wann welche Art (Alter, Gechlecht, Bildungsgrad, etc.) von Personen Fernseh schaut, wird auch laufend erhoben und ausgewertet. Die Fernsehsender haben Auswertungen praktisch auf die Tages-Minuten genau, wann welches Publikum was schaut und entsprechend werden z.B. die Werbungen geschalten. Sogar Spezialevents wie z.B. die Fussball-WM fliessen da ein, da dies die Publikumszusammensetzung entscheidend ändert. Das Fernsehpublikum heutzutage ist ziemlich gläsern und es wird nichts dem Zufall überlassen.

Die Quizfragen dienen einzig und allein zur Gewinnmaximierung. Vom psychologischen Standpunkt aus sollte eine Frage eher zu einfach, als zu schwierig sein, damit die Leute anrufen. Entsprechend den, aus der Art des Publikums stammenden, Auswertungen werden entsprechende Anrufspiele kreiert. Und entsprechend werden die Fragen nach Bildungsgrad, Alter, etc. gestellt.

Bedenke, die Meisten sind nicht auf einem Bildungsgrad wie wir und denken schon gar nicht über solches nach. Unsere eigene Wahrnehmung wird, durch das, dass wir meist nur Umgang mit unseres Gleichen haben, stark getrübt.
Oktofalz
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Beitrag von Oktofalz »

Wie werden denn die Einschaltquoten gemessen? Muss da eine Sendung nicht von der ersten bis zur letzten Minute geschaut werden? Viele schalten ja in der Werbung um, oder drücken mit Digital-TV Pause und spulen dann wieder vorwärts. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so genau ausgewertet werden kann.

Dass der grösste Scheissdreck am Nachmittag gezeigt wird, kann ich irgendwie noch nachvollziehen.
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Oxford
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Beitrag von Oxford »

Alle paar Sekunden wird ein Signal gemessen. Die Frequenzen, welche ich bis jetzt gesehen hatte, waren zwischen 3 - 30 Sekunden, bei gewissen wird schienbar heutzutage sogar jede Sekunde gemessen.

Die Übertragung der gesammelten Daten zur Auswertung erfolgt z.T. en Block, d.h. alle Daten während eines Tages gesammelt, werden in einem Block gesendet oder z.T. auch kontinuirlich während der Fernseher läuft.

Wie gesagt, diese Geräte sind bei einer ausgewählten Menge von Fernsehzuschauern installiert.
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Ge
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Beitrag von Ge »

man betrachte auch das hier, um die umgekehrte frage zu beantworten. oxford hat recht und doch, es gibt empirisch-soziologische methoden die zusammen mit einfachster, fast mechanischer technik so ziemlich alles über unser tv-verhalten ausspucken.
die gründe sind nebst denen von oxford (alle müssen das gefühl haben, es sofort zu wissen) sind gesetzlicher natur: lotterie (sprich glücksspiel: gewinner per zufall auserwählt im gegensatz zum gewinnspiel) ist nur durch den staat erlaubt. im tv machen sie deshalb gewinnspiele (gewinn hängt von fähigkeiten des spielers ab). sie können also im nicht sagen: "rufen sie an und wenn sie per zufall gezogen werden, haben sie gewonnen", sondern auch noch dranhängen "von allen anrufern mit richtiger antwort". es geht in diesen fragen also nicht darum, ob jemand die antwort weiss, sondern darum, das gesetz zu umgehen. die zweite strategie der legalisierung ist der "erhebungslohn", sprich man möchte wissen wieviel % der zuschauer ja oder nein zu irgendwas sagen würden und belohnt mit der chance auf einen gewinn.

für die fetischisten: http://www.mehrwertdiensteundrecht.de/m ... spiel.html

ps: mit pokern hat man den gleichen pain in the ass.
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Beitrag von Oktofalz »

Es sind ja auch keine Glücksspiele, man muss etwas dabei wissen. Und bei den Rubbel-Lose von Swiss Lotto braucht man kein Glück, sondern die richtige Rubbeltechnik. Pokern ist reine Glücksache, wo man seine Freunde ausrauben kann. Der Staat hingegen tut sowas nie.

@Oxford, wenn wir gerade dabei sind. Vor einem Monat beispielsweise, habe ich England - USA geschaut und dabei ständig Pause gedrückt, um Kippen oder Bier zu holen. Der Schlusspfiff erfolge etwa um 2,00 Morgens. Nun wäre da theoretisch wohl irgend ein Erotikstreifen gelaufen. Wer hätte nun die Einschaltquote erhalten? Hätte sicher nichts dagegen, den Vintage-Sexfilmen Einschaltquoten zu schenken, aber eigentlich habe ich ja Fussball geschaut.

Weicht vielleicht etwas vom Thema ab, aber das wollte ich schon immer mal wissen.
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Shadowthrone
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Re: Dämliche Quizfragen vor Werbeunterbrechung

Beitrag von Shadowthrone »

Oxford hat geschrieben:Nein, die Zuschauerzahlen werden anders erhoben, über technische Geräte
Sollte das mit dem ganzen Digitalkram und Computerfernsehen nicht so sein, dass wir da ständig überwacht werden und die Zahlen gar nicht mehr hochgerechnet werden müssen, sondern absolut sind? Ich denke, da schicken die Fernseher heute allerhand an ihre Stationen/Provider (oder Hersteller).
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Ge
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Re: Dämliche Quizfragen vor Werbeunterbrechung

Beitrag von Ge »

Ach du meine Güte, ja, Verschwörung!!! Ihr werdet alle beim TV-Schauen überwacht, und ja, wenn man auf stop drückt, verzerrt man die Einschaftquote... :roll:

1. Es können nur dann Daten erhoben werden, wenn man einen Spezialkasten angeschlossen bekommt und damit Referenzhaushalt wird.
2. Es werden nicht willkürlich Leute ausgesucht, oder alle erhoben (zu viel Datenvolumen, zu komplizierte Rechnungen, zu teuer), sondern speziell ausgesuchte Probanden, die man gut hochrechnen kann.

Scheisse wieso zum Teufel antworte ich grad auf sowas...
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

... :wink:
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Esche
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Beitrag von Esche »

Wer Fernsehen schaut, ist selber schuld.
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