Schwermetall

Der Basler Stadtentwickler Thomas Kessler vertritt die These, wonach es sich bei den verkommenen Jugendlichen, welche am vergangenen Wochenende eine illegale Massenparty auf den Strassen von Bern abgehalten haben, um "alemannisch-rurale Waldmenschen" handle, welche sich noch nicht an die "kultivierte urban-mediterrane" Lebensweise mit engen Strassen und Plätzen, die wir jetzt ganz plötzlich in der Schweiz haben, gewöhnt hätten.

Hier haben wir einige Prachtexemplare dieser urwüchsigen alemannisch-ruralen Waldmenschen, die verwurzelt zwischen Wiesen und Weiden, Feldern und Fluren, Hügeln und Hainen, Gärtchen und Gewannen, alemannischen Einzelgehöften und kleinen Haufendörfchen mit alten Fachwerkhäusle, beeinflusst von solch anstosserregenden Filmen wie "Das Schwarzwaldmädel" und der Philosophie Martin Heideggers, eben halt auch mal - wie weiland ihre Altvorderen seit Jahrtausenden schon - "an Kegel- und Grümpelturnieren bis morgens um vier herumbrüllen, so laut sie nur können", weswegen solche urchigen alemannisch-ruralen Waldmenschen sich (noch) nicht so leicht in die städtische Zivilisation integrieren lassen:





Und hier ist der Störenfried, der in diese heile alemannisch-rurale Idylle eindringt und sie auf den Kopf stellt:

Ich kann erfreulicherweise nur hinzufügen, dass sich diese These wachsender Beliebtheit erfreut. Ganz im Sinne unserer humanitären Tradition setzen sich mutige und weltoffene Politiker oder Stadtentwickler, wie eben zB jener Herr Kessler, für diese schwerintegrierbaren Menschen ein. Auf noch niedrigem evolutionärem Niveau befindend, benötigen diese alemannisch-ruralen Waldmenschen einer besonders führsorglichen und zuvorkommenden Umgangsweise auf Seiten der schon Kultiviert- und Urbanisierten. Wer möchte sich auch schuldig wissen, dieser edlen aber dennoch taumelden Schöpfung die rettende Hand vor dem Absturz ins tellurische Nichts verwehrt zu haben?

Die Lieblingsautomarke aller jugendlichen alemannisch-ruralen Waldmenschen, welche heutzutage in grösseren Schweizer urban-mediterranen Häuseransammlungen illegale, teils gewalttätige Strassenparties abhalten, weil sie ernsthafte politische Anliegen und Forderungen haben, wie z.B.:
mehr Parties, mehr Fun, mehr Freiraum und mehr "Kreativität":

JOHN DEERE.

Damit können alemannisch-rurale Waldmenschen an Kegel- und Grümpelturnieren, wenn die Kuckucksuhr am frühen Morgen viere schlägt und die Landbüttel mit Blaulicht einfahren, sich vom Acker machen.

Es gibt allerdings auch solche wie diesen einstigen alemannisch-ruralen Waldmenschen, ursprünglich aus Mostindien stammend, der sich bereits in den 1990ern mehr oder minder erfolgreich urbanisiert und mediterranisiert hat:

Was wurde eigentlich aus den "alemannisch-ruralen Waldmenschen", welche "an Kegel- und Grümpelturnieren eben halt auch mal bis morgens um vier herumbrüllen, so laut sie nur können"? Oder haben die sich tatsächlich alle auf Traktoren vom Acker gemacht?

Die brüllen nun zu jeder Tages- und Nachtzeit per Caps Lock im rural-alemannischen Internet herum...