Frühling und Von Sternen und Steinen

[Christenjaeger]

Diese beiden Machwerke gehören zusammen. Das erste beschreibt den Frühling des Abschieds - das zweite den Winter des gefrorenen Erwachens. Dann noch ein Anliegen: Anstatt eure Anerkennung oder Abneigung meiner Gedichte gegenüber zu äussern, schreibt doch eure persönliche Gedanken dazu, denn nur so scheinen sich jene in vollem Masse entfalten zu können.

Frühling

Nicht in des Jägers Jahreszeit
Sondern während Knospen treiben
Hieltest Du dein Wesen bereit
Um von dieser Welt zu scheiden.

Und dennoch scheint uns dieses Gehen
Als würden des Windes Blüten Dich
In eine uns tief verborgene gemeinsame Heimat wehen
Welche uns verästelt unerschütterlich.

Von Sternen und Steinen

„Wie ein Stein aus unserer Mitte bricht
erlischt am Firmament ein altes Licht
„Wohin es geht das weiss man nicht.“,
spricht der Vater scheinbar wissentlich.

„Bleiben denn bloss Erinnerungen?“,
fragt sein Sohn während jener schweigend spricht
entbrennt in dessen Seele Niederungen –
Trauer versengt – ein altes Licht.“