Kriegsfunktionäre

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king_of_spades
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Kriegsfunktionäre

Beitrag von king_of_spades »

mich würd interessieren, ob jemand in eurer verwandtschaft im 2.weltkrieg irgendeine funktionelle rolle gespielt hat. zb.: SS, SA...
wenn ja, wieviel von der damaligen überzeugung ist heute noch geblieben?
Tortus
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Beitrag von Tortus »

Mein Opa ist für Polen in den Kampf gezogen (wohl eher Flucht vor den Nazis) er hat aber ne Tapferkeitsmedallie dafür gekrieg, die ist jetzt bei uns im Keller, da mein Opa schon seit Jahren nicht mehr unter uns ruht.
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Fenris
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Beitrag von Fenris »

Ein grosser Teil meiner Familie war im 2ten Weltkrieg.
Mein Ur-Onkel z.B war im Warschauer Untergrund dabei und half mit eine Deutsche Funkstation in die Luft zu sprengen. Leider wurde er von den Nazis erwischt, gefangen genommen und zu Tode gequält, indem ihn die Nazis in ein Erdloch steckten und ihn dort verhungern resp. verdursten liessen. Dies war irgendwann um 1941 herum, weiss es aber auch nicht mehr genau.
Zuletzt geändert von Fenris am 26.10.2005, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Leniad
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Beitrag von Leniad »

Mein Uropa, war ein Ausgebildeter Scharfschütze, und wurde aber dan in Wahrschau verletzt. (man hatte ihm in den Bauch, Bein und in den hals geschossen....Ohne scheiss!)
Ab dan Arbeite im KZ- Dachau als Aushilfe.
Er war dafür zuständig das niemand flieht. Ansonsten hätte er ihn erschiessen müssen, was glaub auch zwei mal vorkamm!
Er wurde aber dan irgendwann entlassen, weil er angeblich "zu weich" wäre, und musste sich vor einem Nazi-Gericht selbst verteidigen. Er kamm dan in Haft für ca. 8 Monate.
Als er entlassen wurde, war es 1943-1944 (weiß es aber nicht mehr genau) und er wanderte nach Danzig aus. Als die Russen kammen und seine beste freundin vergewaltigten und umbrachten floh er in den Schwarzwald. Da lehrnte er dan meine Uroma später kennen. Doch um 1947-1948 (weiß ich auch nicht mehr genau) wurde er dan wieder verhaftet als rauskamm das er ein nazi war. Er war dan 1 Jahr und 5 Monate inhaftiert. Danach gründete er seine familie u.s.w.
Er starb dan 1970 bei einem Raubüberfall in einer tankstelle, wo die Räuber auf ihn schossen.

Also ich habe ihn nie persönlich kennen gelernt. Aber meine Oma und meine Uroma erzählten mir von ihm, und sagten er war auch bis 1970 noch so. Er war zwar nicht mehr aktiv und er hatte dan auch ein paar Italienische Freunde u.s.w, aber tief in ihm wollte er die "Hitler- Zeit" zurück. Obwohl er selber gesagt hatte, das was ihm KZ geschah war unmenschlich! Er wollte einfach das der Staat wieder von einem "Führer" beherscht wird. Aber so das er was gegen Farbige, Juden oder sonst was hatte, war nicht mehr der fall. Er sagte aber immer er müsse sich schähmen den er wäre ja ein Mörder. Er war angeblich auch kein guter mensch, also bin ich nicht irgendwie stolz auf ihn. Ich muss halt damit leben das er ein nazi war, ich kann es auch nicht ändern.....
Zuletzt geändert von Leniad am 26.10.2005, 17:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

es heisst uropa und nciht uhr, das ist was anderes.

was ich auch krass finde: ein URGROSSVATER? meine eltern sind in den 37 bzw 40 geboren. meine urgsosseltern kamen etwa 1870 zur welt.
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Korisios
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Beitrag von Korisios »

Vorallem wenn der Leniad 60 ist :roll:
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Leniad
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Beitrag von Leniad »

Ja ok das mit dem "uhr" ist ein fetter fehler... :oops: ....sry!


Aber nein ich bin nicht 60-jahre alt! Als ich mein Profil machte habe ich einfach nen dreck eingetippt und das kamm dabei heraus! (nur mal so das es endlich alle wissen)
Und ja mein UROPA müsste (wenn ich es noch genau weiß) 1910 geboren sein.

Meine eltern sind noch um die 40-50....


also bin ich wohl noch ein jüngeres Menschlein als ihr beiden.... :wink:
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Shagrath
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Beitrag von Shagrath »

Hm nuja mein Opa wurde auch in Polen eingesetzt und am Arm verletzt. Laut meiner Mutter fuhr er einen Panzer mit dem "intakten" Arm zurück :shock: . Naja, jedenfalls musste ihm der Arm amputiert werden, starb aber wenig später an seinem dritten Herzinfakt.
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Mjölnir
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Beitrag von Mjölnir »

Leniad hat geschrieben:Mein Uropa, war ein Ausgebildeter Scharfschütze, und wurde aber dan in Wahrschau verletzt. (man hatte ihm in den Bauch, Bein und in den hals geschossen....Ohne scheiss!)
Ab dan Arbeite im KZ- Dachau als Aushilfe.
Er war dafür zuständig das niemand flieht. Ansonsten hätte er ihn erschiessen müssen, was glaub auch zwei mal vorkamm!
Er wurde aber dan irgendwann entlassen, weil er angeblich "zu weich" wäre, und musste sich vor einem Nazi-Gericht selbst verteidigen. Er kamm dan in Haft für ca. 8 Monate.
Als er entlassen wurde, war es 1943-1944 (weiß es aber nicht mehr genau) und er wanderte nach Danzig aus. Als die Russen kammen und seine beste freundin vergewaltigten und umbrachten floh er in den Schwarzwald. Da lehrnte er dan meine Uroma später kennen. Doch um 1947-1948 (weiß ich auch nicht mehr genau) wurde er dan wieder verhaftet als rauskamm das er ein nazi war. Er war dan 1 Jahr und 5 Monate inhaftiert. Danach gründete er seine familie u.s.w.
Er starb dan 1970 bei einem Raubüberfall in einer tankstelle, wo die Räuber auf ihn schossen.

Also ich habe ihn nie persönlich kennen gelernt. Aber meine Oma und meine Uroma erzählten mir von ihm, und sagten er war auch bis 1970 noch so. Er war zwar nicht mehr aktiv und er hatte dan auch ein paar Italienische Freunde u.s.w, aber tief in ihm wollte er die "Hitler- Zeit" zurück. Obwohl er selber gesagt hatte, das was ihm KZ geschah war unmenschlich! Er wollte einfach das der Staat wieder von einem "Führer" beherscht wird. Aber so das er was gegen Farbige, Juden oder sonst was hatte, war nicht mehr der fall. Er sagte aber immer er müsse sich schähmen den er wäre ja ein Mörder. Er war angeblich auch kein guter mensch, also bin ich nicht irgendwie stolz auf ihn. Ich muss halt damit leben das er ein nazi war, ich kann es auch nicht ändern.....
Glaub ich dir nicht.
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Leniad
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Beitrag von Leniad »

Von mir aus....
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king_of_spades
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Beitrag von king_of_spades »

Leniad hat geschrieben:Von mir aus....
war dein opa bei der SS?
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Leniad
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Beitrag von Leniad »

nein... mein opa war ja nie dabei. Nur mein uropa, aber der war nicht bei der SS....
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Garm
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Beitrag von Garm »

Mein Großvater war in Stalingrad und hat als einer der wenigen Tausenden die russische Gefangenschaft, in der er 4-5 Jahre war, überlebt.
Er war bei der Artillerie der Wehrmacht. Als das Geschütz defekt wurde, hatte er sich in diesem Winter dort einen Riemen aus seinem Lederstiefel geschnitten und hatte damit den Defekt (wie genau, weiß ich nicht, wahrscheinlich hat er einfach einen Riemen dadurch ersetzt, der beim Schwenkmechanismus von Nöten war) behoben. Dafür haben sie ihm das Kriegsverdienstkreuz in Silber mit Schwertern verliehen, welches bei uns irgendwo verschloßen rumliegt.

Er selbst hat sich für die SS beworben, wurde aber nicht genommen, da er zu klein war. Zu "Beginn" hatten sie noch strengere Aufnahmebedingungen. Von dieser Ideologie hat er sich aber nach der Kriegsgefangenschaft erholt, er kam als Kommunist zurück (seinen Worten nach) und hat meinen Vater, welcher 1941 geboren wurde, auch dementsprechend erzogen.

Meine Großmutter war NSDAP Mitglied und hat ihre Einstellung bis zum Tode so gehalten.
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yooshi
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Beitrag von yooshi »

Nicht dass ich wüsste.
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the shamen
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Re: Kriegsfunktionäre

Beitrag von the shamen »

king_of_spades hat geschrieben:mich würd interessieren, ob jemand in eurer verwandtschaft im 2.weltkrieg irgendeine funktionelle rolle gespielt hat. zb.: SS, SA...
wenn ja, wieviel von der damaligen überzeugung ist heute noch geblieben?
funktionär wäre vieleicht nicht ganz der richtige ausdruck...aber mein opa war bei den spanischen sozialisten und hat gegen Franco ( Spansiches pendant zu Hitler> wren verbündet zu der Zeit vom 2.Weltkrie) gekämpft. Sie haben in ins Gefängis gesteckt, woraus er aber flüchten konnte. Auf seinem Grab wollte er folgenden Spruch stehen haben ; er hat als Sozialist gelebt, und ist als Sozialist gestorben. Ob das Tasächlich auf seinem Grab steht weiss ich nicht, da ich noch nie an seinem Grab war *schäm*...ich weiss ist nicht ganz das was der Thread-Steller wissen wollte, aber hat einen Bezug zum 2.Weltkrieg. :wink:
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king_of_spades
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Beitrag von king_of_spades »

genau das wollte ich wissen! weiter so! wird sicher noc sehr interessant!
Tortus
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Beitrag von Tortus »

@king_of_spades das denke ich auch :)
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BarbaPeder
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Beitrag von BarbaPeder »

stimmt da kommen ein paar coole geschichten raus..

fürs thema nein meine familie hat nix mit dem krieg am hut bzw. ausser dass einer mal die grenze bewachen musste oder so..
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wolfsklang
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Beitrag von wolfsklang »

Mein Opa war Schuld am zweiten Weltkrieg
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Popel
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Beitrag von Popel »

Mein Großvater hatte das Glück, nicht wirklich aktiv am Krieg mitwirken zu müssen. Er war der Fahrer von irgendeinem hohen Offizier und war die meiste Zeit in Frankreich unterwegs. Als der Krieg sich dem Ende zuneigte, hat besagter Offizier erkannt, dass die Kämpfe aussichtslos sind und hat die ihm untergebenen Soldaten nacht Hause geschickt. Dafür wurde er wegen Verrat erschossen. Meinem Opa ist es dann irgendwie gelungen, im Untergrund nach Hause zu flüchten. Er wäre wahrscheinlich wegen Fahnenflucht erschossen worden. Soviel ich weiß, war er von der Ideologie des NS-Regimes nie überzeugt.

Mein anderer Großvater Ortsgruppenleiter. Viel mehr weiß ich leider auch nicht.
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