Eure allerersten Metal-Konzerte

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Der Theurg
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Eure allerersten Metal-Konzerte

Beitrag von Der Theurg »

Nach Möglichkeit bitte mit kurzem Konzertbericht oder sonstigen Erinnerungen. Bei Festivals die Bands in absteigender Reihenfolge auflisten.

Ich vermag alle meine frühen Konzertbesuche lückenlos aufzulisten. Jedes einzelne davon war ein unglaublich intensives Erlebnis, wovon ich noch heute zehre. Doch mein allererstes Konzert 1990 fiel leider ins Wasser:

IRON MAIDEN (abgesagt)
Vorgruppe: ANTHRAX
Samstag, 24. November 1990
Festhalle, Bern
Bereits Monate im voraus zählten wir die Tage bis zum Konzert ab. Ich glaube, nur zwei Tage vor meiner "Einweihung" verlor Bruce Dickinson bei einem Auftritt in Deutschland seine Stimme, weswegen die nachfolgenden Konzerte abgesagt werden mussten. Damals, mehrere Äonen vor Handy und Internet, erfuhr ich noch rechtzeitig aus der Tagespresse davon. Ein paar Monate später übernahmen meine erste echte Einweihung daher:

MEGADETH
Vorgruppen: THE ALMIGHTY, ALICE IN CHAINS
Mittwoch, 13. März 1991
Volkshaus, Zürich
"Rust in Peace"-Tour! Als MEGADETH mit "Wake up dead" zu spielen begannen, brach in der ganzen Halle bis in die hintersten Winkel ein extrem wildes, brutales Gepoge aus. Ich, ungefähr in der Mitte der Halle, bekam bei den allerersten Takten plötzlich von allen Seiten Schläge auf den Kopf, quasi als "Taufe". (Auch bei anderen, späteren Gelegenheiten erlebte ich die Massen der alten Thrash Metal-Fans an Konzerten als die mit Abstand wildesten und brutalsten der ganzen Metal-Szene. BM-Konzerte sind im Vergleich dazu zahme, familienfreundliche Sonntagsschulen!) Die Soundqualität von MEGADETH war trotz der Lautstärke mies, aber es war dennoch GEIL!

AC/DC
Vorgruppe: KING'S X (von den Zuschauern ausgebuht)
Mittwoch, 3. April 1991
Hallenstadion, Zürich
Vor dem Hallenstadion bekam ich mit, wie Schwarzhändler Billette an fanatische Fans, die teilweise wie Angus Young verkleidet waren, versteigerten. Als ich vorüberging, lag das Angebot schon bei 800 Franken. Wir hingegen hatten unsere Billette bereits ein halbes Jahr zuvor bestellt, und da wir frühzeitig vor Ort waren, wurden wir mit schätzungsweise wenigen hundert anderen Leuten in den abgesperrten "Elite-Bereich" direkt vor der Bühne reingelassen. Geile Bombast-Show! Über den Foto- und Sicherheitsgraben hinweg bekam ich vom Sänger Brian Johnson einmal ein bisschen Sabber ins Gesicht ab.

SEPULTURA
Vorgruppen: SACRED REICH, HEATHEN
Donnerstag, 20. Juni 1991
Volkshaus, Zürich
"Arise"-Tour! Die brasilianischen SEPULTURA befanden sich mit ihrem damals noch anspruchsvollen, melodiösen Thrash Metal (hart an der Grenze zu dem, was man seinerzeit unter Death Metal verstand) auf dem Höhepunkt ihrer Karriere! Sie spielten unter Adrenalin einen Zacken schneller und aggressiver als auf den CDs. Die vollbesetzte Halle kochte, auch auf dem Balkon, von wo aus mindestens ein wilder Thrasher völlig besessen ohne zu schauen in die pogende Menge runtersprang. Anscheinend ist wundersamerweise niemandem etwas zugestossen!

"Monsters of Rock"-Festival (Open Air):
AC/DC, METALLICA, MÖTLEY CRÜE, QUEENSRYCHE
Vorgruppe: THE BLACK CROWES
Sonntag, 25. August 1991
Fussballstadion St. Jakob (Joggeli), Basel
Das mit dem Billett-Schwarzhandel funktionierte hier nicht mehr: Auf den Strassen vor dem Stadion hörte ich, wie die Leute ihre doppelten Billette nicht einmal für fünf Franken los wurden. Am Schluss lagen Billette im Dreck auf dem Trottoir; man hätte damit gratis ins Stadion kommen können! Dennoch waren drinnen viel mehr Zuschauer, als offiziell zugelassen gewesen wären, ich glaube rund 60'000 statt 50'000! Unter all diesen Leuten konnte man noch Abertausende kultig herausgeputzte Rockerinnen und Rocker aller Coleur "der alten Schule" erblicken, wie ich es später nicht mehr erlebt habe. Überhaupt gab es damals allgemein noch etliche sehr wilde und verhaltensauffällige Metal-Freaks und Maniacs, nicht so wie all die verklemmten BM-Langweiler heutzutage. METALLICA (für die ich eigentlich einzig angereist war) waren in der langsam anbrechenden Abenddämmerung sehr stimmungsvoll. Und bei AC/DC präsentierte anlässlich des 700. Geburtstages der Eidgenossenschaft (1991) Angus Young während seines showmässigen Strips auf der Bühne eine rote Unterhose mit Schweizerkreuz auf dem Hintern.

IRON MAIDEN
Vorgruppe: THE ALMIGHTY
Donnerstag, 5. September 1991
Festhalle, Bern
IRON MAIDEN holten ihr Konzert, welches sie ein Dreivierteljahr zuvor absagen mussten, nach. Es war nach meiner Meinung nicht sonderlich spektakulär.

"Rock Hard X-Mas Festival":
DEATH, NAPALM DEATH, CANNIBAL CORPSE, DISMEMBER, SILENT DEATH
Mittwoch, 18. Dezember 1991
Volkshaus, Zürich
Meine endgültige Einweihung in den Death-Metal-Konzertbetrieb! Beim Eintreten gingen SILENT DEATH bereits ziemlich heftig ab. Anders als angekündigt, konnten PESTILENCE in der Schweiz leider nicht auftreten. CANNIBAL CORPSE, die soeben das von der abgehobenen Kritik verrissene Kultalbum "Butchered At Birth" veröffentlicht hatten, räumten an jenem Abend ab und brachten die vollbesetzte Halle mitsamt Balkon bis in die hintersten Winkel zum Kochen! Als DEATH die Zugabe "Pull the Plug" von der "Leprosy" spielten, drehte die Polizei passenderweise den Strom ab.

"Gods of Grind"-Festival:
ENTOMBED, CARCASS, CATHEDRAL, CONFESSOR
Mittwoch, 25. März 1992
Volkshaus, Zürich
CONFESSOR kamen mit ihrer kraftvollen Form von Thrash Metal mit hohem Depro-Gejaule mir irgendwie speziell vor. Bei den doom-deathigen CATHEDRAL mit ihrem Debüt "Forest of Equilibrium" herrschte beinahe Hippie-Atmosphäre, wo etliche Zuschauer im Schneidersitz vor der Bühne herumhängten. CARCASS befanden sich mit "Necroticism" auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ich befand mich im pogenden Gedränge relativ nahe vor der Bühne, ein bisschen links). Als ENTOMBED, die ein paar Monate zuvor ihr zweites Album "Clandestine" veröffentlicht hatten, zu spielen begannen, erschien auf der Bühne - zur Überraschung der jubelnden Fans - der begnadete Sänger des Debüts: Lars Göran Petrov!

"Campain for musical destruction"-Festival:
OBITUARY, NAPALM DEATH, DISMEMBER
Freitag, 12. Juni 1992
Volkshaus, Zürich
Wieder eines jener grossartigen Death-Metal-Konzerte in jenen alten Tagen. Und wieder war ich bis auf ein paar Meter relativ nahe vor der Bühne. NAPALM DEATH, die in jenen Tagen gerade ihr Meisterwerk "Utopia Banished" veröffentlichten, wussten sehr stark zu überzeugen, und wir bestaunten mit offenen Mündern das virtuose Bass-Spiel von Shane Embury. Nach dem Konzert trafen wir noch John Tardy und Trevor Peres von OBITUARY im McDonald's am Stauffacher an.

SARCASM, CEREMONY
Ende August 1992
Jugendhaus, Uster
Anlässlich einer Death und Thrash Metal-Party in der Disco im Kellergewölbe des Ustermer Jugi, wie sie dort öfters abgehalten wurden, spielten zwei interessante Underground-Bands.

UNLEASHED, TIAMAT, SAMAEL, REACTOR
Samstag, 23. Januar 1993
Hotel Flumserhof, Flums
Wir gelangten auf recht abenteuerlichen Wegen per ÖV ins winterliche Flums. Bereits VOR Konzertbeginn habe ich mich auf der Gasse anständig ausgekotzt. Bei der Schweizer Death Metal-Legende REACTOR, die sich später in SICKENING GORE umbenannten und zu Demo-Zeiten besser waren, sowie bei SAMAEL, welche gerade ihr zweites Album "Blood Ritual" veröffentlicht hatten und hier den einzigen wirklich genialen Live-Auftritt einer Black Metal-Band boten, den ich jemals erlebt habe, war ich mitten im Gepoge direkt vor der Bühne, mit deren hölzernen Kante und den Monitor-Boxen ich teilweise auf Berührung war. Bei TIAMAT sass ich erschöpft und komplett verkommen seitlich an der Wand und bekam nur noch die ausserordentlich schönen Beine einer hübschen, brünetten, miniberockten Dame mit, die direkt vor mir stand und sich mit jemandem unterhielt. Daher entzieht es sich komplett meiner Kenntnis, wie TIAMAT auf der Bühne ausgesehen haben. Nach den ersten zwei Liedern von UNLEASHED brach ich vorzeitig auf, aber es nützte nichts: Gemeinsam mit ein paar anderen, mir unbekannten Metal-Typen musste ich auf dem Bahnhof von Ziegelbrücke in der Eiseskälte übernachten. Einer der anderen murmelte ständig hängermässig vor sich hin: "Das chunnt mer schlächt inne."

DEICIDE
Donnerstag, 1. Juli 1993
Volkshaus, Zürich
Abgesagt.

THERION, FURBOWL, VERWAINT, CRYPT
Samstag, 11. September 1993
Jugendhaus, Zug
Bei der Underground-Band CRYPT, welche soliden Durchschnitts-Death Metal boten, machten wir vor der Bühne noch mit, doch bei VERWAINT aus dem Muotatal gingen etliche Zuschauer nach draussen und fragten sich: "Wer weint?" THERION erlebte ich leider nicht mehr. Um nicht wieder an einem Bahnhof übernachten zu müssen, brachen wir vorzeitig auf.

MORBID ANGEL, DISMEMBER, GRAVE
Mittwoch, 29. September 1993
Volkshaus, Zürich
Auf den Konzertplakaten irrtümlich im Plural als "MORBID ANGELS" angekündigt, spielte ebendiese Band auf ihrer "Covenant"-Tour sehr kraftvoll und brutal. Ich war wieder bis auf ein paar Meter mitten vor der Bühne. Zwischendrin konnte man einzelne Zuschauer sich darüber unterhalten hören, dass gemäss der neuesten Aushabe des RH-Magazins der schlimme Euronymous von MAYHEM ermordet worden sei; die Polizei fahnde noch immer nach dem bisher unbekannten Täter.


Welches waren Eure ersten Konzerte?
Mit Bericht, bitte!
Zuletzt geändert von Der Theurg am 02.03.2019, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Dr.Gonzo
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Beitrag von Dr.Gonzo »

Kuhle Berichte, Der Theurg!

Leider verschandle ich den Thread nun komplett, da ich vor 10 Jahren mehrheitlich nur Schwuchtel-Kapellen gehört habe...

Also Augen zu und durch:

17.11.2008 - Slipknot- All Hope Is Gone Tour

Ich war 14 und hatte Karten für mein erstes "richtiges" Metal Konzert (Vorher war ich nur an Kommerzpunk- und Rock-Konzerten) wohin ich Mr. T mit schleppte, meinen total Verschifften Gitarren- / Drum-Lehrer, da mir ansonsten altersbedingt der Einlass verwehrt worden wäre und niemand anders mitkommen wollte...
(Kurz noch zu Mr. T: Der war damals in seinen mid 40er, Hobby-Kiffer und hatte sich auf Afrikanische Perkussionsinstrumente Spezialisiert. Dem entsprechend kleidete er sich auch und so trug er an diesem Konzert eine rote Lederhose aus den 80er und ein Art "Afrikanisches Hemd." War aber ein geiler Typ und ich ging, bis ich volljährig wurde noch an 2-3 Konzerte mit dem. Er kommentierte Konzerte im Anschluss immer mit: "Die Instrumente, die Technik und der Speed, den die Jungs drauf haben war schon krass, leider kam dabei dann doch nur Lärm heraus...")
Vorgruppen waren da Children of Bodom und Machine Head, was ich damals ziemlich nice fand, da ich zumindest erstere hart feierte.

06.11.2010. Eisregen - Schlangensonne-Tour (Dynamo / Zürich)

Joa, das waren dann halt Eisregen, welche ich zu dem Zeitpunkt als das Absolut ober-geilste und härteste was es überhaupt geben kann, auffasste!
Ich erinnere mich noch, wie das eine FSK 18 Show war und ich vorsorglich, da ich erst gerade 16 war, eine Elterliche Einverständniserklärung dabei hatte, welche dann aber Vorort niemanden wirklich interessierte.
Ntrl. wurde da dann all die in DE indizierten Titel gespielt und ich fühlte mich unbeschreiblich hart und brutal, da ich dem beiwohnen durfte. Vorgruppe waren Hämatom und Stoneman, also ein Triumvirat absoluter Homos...

22.1.2011. Excruciation, Darkenhöld & Frijgard (Frostland Underground / Grenchen)

DAS war geil! mein erstes "Underground" Konzert.
Immer noch 16. pilgerte ich mit einem Schulkollegen nach Grenchen. Folgende Dinge sind mir da in Erinnerung geblieben:
1. Wir hatten die Uncoolsten Shits im ganzen Frostland. Ich trug ein altes Dimmu Borigr Shirt und der Kollege trug die ganze zeit über einen Sweater, weil er sich für sein darunter verborgenes Slipknot Shirt derart schämte. :lol:
2. Wurde ich von der Bardame angemacht von wegen:
"Süss, du bist der einzige Typ hier, der keinen Bart hat" Die Dame war die Heldin des Abends, da sie mir tonnenweise 50-50-Mix Whisky-Colas Verkaufte. Ich war da gegen Ende hin sehr besoffen!
Zuletzt geändert von Dr.Gonzo am 11.01.2019, 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
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vampyr supersusi
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Beitrag von vampyr supersusi »

Mein erstes Metal-Konzi war das NWN 2014:
vampyr supersusi hat geschrieben:
Ricardo Clement hat geschrieben:
Bernard Gui hat geschrieben:Revenge/Conqueror
Dann kann es ja nur SUPERION gewesen sein...
Ja, fand ich auch. So live kam das ziemlich cool.

*ist ja sonst nicht so für dieses nur rhythmusbasierte so ganz ohne jegliche Melodie und so...*

Und sehr schöne Soli haben die gespielt, beide, v.a. Conqueror, oder, Gui? :D


Und mir hat auch einer erzählt, dass das am Samstag überhaupt der einzige Live-Auftritt von Conqueror EVER und damit ein historisches Ereignis sei. Das war auch wohl so altes Material von 1998 glaube.

*wusste das natürlich vorher nicht*

*freut sich aber irgendwie schon darüber. dass ihr ERSTES Metal-Konzi (:oops:) gleich eine historische Bedeutung hat*


Schade dass wir uns nicht gesehen haben, Gui!:)

*hat ja geguckt, konnte aber niemand identifizieren :( *

Vorne bei den Verkaufsständen lief ich an einem vorbei und dachte so, dass der ne gewisse Ähnlichkeit mit Blustie hat, war mir aber zu unsicher darüber /sagte lieber nichts. Ein Glück, denn wie ich gestern hörte, war er es wohl nicht.
Da war ich vorher total unsicher, weil das so merkwürdig war, allein hinzugehen, wenn man auch niemanden kennt usw. (lol) *hat es dann (glücklicherweise) aber einfach trotzdem gemacht*.


Dann Sodom, zusammen mit Kreator, Vader, Arch Enemy im Dezember 2014 im Huxleys. Das war so genial, auch deshalb, weil die Songs gespielt haben, die ich zu dem Zeitpunkt schon besser kannte, so Outbreak of Evil, Blasphemer, Tormentor, usw. (8)).

Was dann nachfolgend auch der Grund für den Kauf meines zweiten Metal-Shirts war (Sodom). :D


Und mein erstes Outdoor-Festival war dann das darauffolgende Under The Black Sun. Das war auch gleich so ein gutes Line up, u.a. mit Impaled Nazarene, Craft, Horna, Baptism. Am Ende haben ja noch diese langweiligen Totalselfhatred gespielt, und ich hab damals auch noch darüber geschrieben, das "irgendwie trotzdem gut" gefunden zu haben, gerade wieder gelesen (lol) (das muss irgendwie an der Gesamt-Euphorie oder so gelegen haben).

Es war auch eine ganz besondere Atmo, da draussen in Helenenau, bei brütender Hitze im Juli (aber nachts ging das ja da im Wald), und es war ein riesiger Vollmond über den Feldern zu sehen. Und viel mehr Sterne als von der Stadt aus, total Black Metal war das alles und ich habe an dem Wochenende auch zum ersten Mal das Gefühl gehabt, irgendwie dazuzugehören.

Sonntag früh nach dem Sonnenaufgang ist mir auf dem Rückweg ein Fuchs begegnet, bzw. er lief denselben Weg ein paar Meter vor mir. Ohne mich zu bemerken, aber irgendwann später hörte er mich doch, drehte sich erschrocken um und dann haben wir uns beide minutenlang so still stehenbleibend angesehen. Ich ging dann demonstrativ zwei Schritte zurück, er hat mich gleich verstanden und flitzte dann quer über den Weg auf das freie Feld (ist mir bloss gerade wieder eingefallen). :)
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vampyr supersusi
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Beitrag von vampyr supersusi »

Sorry ich muss kurz korrigieren: die Begegnung mit dem Fuchs (s.o.) war nicht 2015, sondern nach dem UTBS 2016, welches ja auch noch in Helenenau war *hat da gestern irgendwie was verwürfelt*.

Das war dann mein zweites Open Air Festival, auch total super zB mit Ancient und Aeternus, und Ashtar haben da gespielt. Das ist wirlich ein cooler Auftritt gewesen: ich habe vorher (und nachher) noch nie so etwas Psychedelisches miterlebt. Dieser Sound, zu diesem Zeitpunkt (es gab da einen Zeitverzug, weil einige von den vorherigen Bands zu lange für den Soundcheck gebraucht haben, deswegen war es schon weit nach 01:00 bei der letzten Band an dem Abend). In dieser Umgebung, und Dunkelheit, das war auch so eine spezielle Atmo, die da entstanden ist. Neben mir sind die Leute reihenweise umgefallen (wegen der Wechselwirkung des Alkohols wahrscheinlich mit der Musik oder so).

Die 70er können kaum cooler gewesen sein *stellt sich das jdf ca. so vor*.
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Imperial Warcry
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Beitrag von Imperial Warcry »

Excelsis, 1992 in der Alten Turnhalle in meinem Heimatkaff. Sie spielten da noch Thrash, mit Coverversionen von Metallica und Anthrax.

Dann Krokus 1994, im Nachbarskaff. Heavy, oder was?

Das erste richtige Metal-Konzert war dann Krabathor 1997 im Green Wolf Metal Pub, in einem anderen Nachbarskaff.

(das habe alles ich sicher schon mal erzählt)
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Graf von Hirilorn
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Re: Eure allerersten Metal-Konzerte

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Der Theurg hat geschrieben:"Campain for musical destruction"-Festival:
OBITUARY, NAPALM DEATH, DISMEMBER
Freitag, 12. Juni 1992
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Wieder eines jener grossartigen Death-Metal-Konzerte in jenen alten Tagen. Und wieder war ich bis auf ein paar Meter relativ nahe vor der Bühne. NAPALM DEATH, die in jenen Tagen gerade ihr Meisterwerk "Utopia Banished" veröffentlichten, wussten sehr stark zu überzeugen, und wir bestaunten mit offenen Mündern das virtuose Bass-Spiel von Shane Embury. Nach dem Konzert trafen wir noch John Tardy und Trevor Peres von OBITUARY im McDonald's am Stauffacher an.
Das muss wohl auch eines meiner ersten gewesen sein, da vor dem Stadion rumstehen bei AC/DC, IRON MAIDEN und GUNS N' ROSES kaum als "erstes Konzert" durchgeht. Ich sah aber zuvor mal POLTERGEIST in irgendeiner Bruchbude im Basler Umland.
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Imperial Warcry
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Beitrag von Imperial Warcry »

Und ich habe immerhin den AFTERMATH dieses Konzis vom DRS3 aufgenommen.

"Nei, Läbensmittelfarb...hihihi"
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Für miiich... Ablääähnig vomm Chrischtetumm...
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Kleine Korrektur für mein sechstes Konzert aus meiner obigen Liste:
"Rock Hard X-Mas Festival":
DEATH, NAPALM DEATH, CANNIBAL CORPSE, DISMEMBER, SILENT DEATH
Mittwoch, 18. Dezember 1991
Volkshaus, Zürich
Meine endgültige Einweihung in den Death-Metal-Konzertbetrieb! Beim Eintreten gingen SILENT DEATH bereits ziemlich heftig ab. Anders als angekündigt, konnten PESTILENCE in der Schweiz leider nicht auftreten. CANNIBAL CORPSE, die soeben das von der abgehobenen Kritik verrissene Kultalbum "Butchered At Birth" veröffentlicht hatten, räumten an jenem Abend ab und brachten die vollbesetzte Halle mitsamt Balkon bis in die hintersten Winkel zum Kochen! Als DEATH die Zugabe "Pull the Plug" von der "Leprosy" spielten, drehte die Polizei passenderweise den Strom ab.
Nach Sichtung einschlägiger Geschichtsquellen kann ich ein unwahres Detail nicht unkorrigiert stehen lassen: Bei DEATH drehte nicht die Polizei den Strom ab, sondern ein Stromgenerator war ausgefallen, anscheinend wegen eines Kurzschlusses. Doch dies geschah glücklicherweise erst gegen Mitternacht während der Zugabe. Sinnigerweise handelte es sich tatsächlich um das Stück "Pull the Plug".


Noch eine wichtige historische Ergänzung:
Die vollbesetzte Halle kochte, auch auf dem Balkon, von wo aus mindestens ein wilder Thrasher völlig besessen ohne zu schauen in die pogende Menge runtersprang. Anscheinend ist wundersamerweise niemandem etwas zugestossen!
Das kam damals öfters vor. Ich sah es an mehreren dieser Thrash oder Death-Metal-Konzerten, insgesamt vielleicht dreimal, erinnere mich aber nicht mehr genau an welchen. Darum nannte ich als Beispiel das SEPULTURA-Konzert. Dabei schätze ich die Höhe des dreiseitigen Balkons im Zürcher Volkshaus auf allermindestens fünf, eher sechs oder sieben Meter! Es ist mehr als ein Wunder, dass weder den Balkonspringern noch den darunter stehenden Menschen jemals ernsthaft etwas passiert zu sein schien. Vermutlich dürfte es aber den einen oder anderen Knöchel- oder auch Beinbruch zur Folge gehabt haben.

Der dreiseitige Balkon war nur an den ausverkauften Konzerten zugänglich, u.a. bei MEGADETH, SEPULTURA und bei DEATH / CANNIBAL CORPSE. An Konzerten, bei denen das Volkshaus nicht vollbesetzt war, blieb er geschlossen, u.a. am "Gods of Grind" mit ENTOMBED / CARCASS sowie bei OBITUARY.


Ich habe in meiner obigen Liste ein weiteres Konzert irgendwie vergessen / verdrängt / unterschlagen. Bereits am 20. Juni 1991 hatte ich ja zum ersten Male SEPULTURA auf ihrer "Arise"-Tour erlebt, welche den grandiosen Höhepunkt ihrer Karriere darstellte. Ich fand es grossartig!

Doch irgendwann, vermutlich im Laufe des nachfolgenden Jahres 1992, überredeten mich einige Kollegen dazu, dass ich mich ihnen zum zweiten Male an ein SEPULTURA-Konzert ins Zürcher Volkshaus anschliessen solle. (Ich werde noch versuchen nachzuforschen, wann es genau stattfand.) Die nicht erwähneswerte Vorgruppe hiess glaubs FUDGE TUNNEL. Zu jenem Zeitpunkt war ich schon allerlängst ein abgebrühter Death Metal Lunatic, so dass ich mich nun beim zweiten Male bei SEPULTURA, die bereits ihren Zenith überschritten zu haben schienen, auf dem Balkon köstlich LANGWEILTE. Irgendwie schien bereits deren unsäglicher Absturz in Richtung Hardcore, den sie ein weiteres Jahr später verbrechen sollten, nämlich "Chaos A.D." (1993), in der Luft zu liegen.
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Beitrag von Der Theurg »

Imperial Warcry hat geschrieben:Und ich habe immerhin den AFTERMATH dieses Konzis vom DRS3 aufgenommen.

"Nei, Läbensmittelfarb...hihihi"
Graf von Hindenloch hat geschrieben:Für miiich... Ablääähnig vomm Chrischtetumm...
Wurde damals etwa über Death Metal im Radio berichtet? Wenn ja, dann habe ich das überhaupt nicht mitbekommen. Seit meiner Kindheit habe ich mir niemals mehr wieder gezielt Radio angehört.


Ergänzung zu meinem 7. (oder 8.) Konzertbesuch:
"Gods of Grind"-Festival:
ENTOMBED, CARCASS, CATHEDRAL, CONFESSOR
Mittwoch, 25. März 1992
Volkshaus, Zürich
CONFESSOR kamen mit ihrer kraftvollen Form von Thrash Metal mit hohem Depro-Gejaule mir irgendwie speziell vor. Bei den doom-deathigen CATHEDRAL mit ihrem Debüt "Forest of Equilibrium" herrschte beinahe Hippie-Atmosphäre, wo etliche Zuschauer im Schneidersitz vor der Bühne herumhängten. CARCASS befanden sich mit "Necroticism" auf dem Höhepunkt ihrer Karriere (ich befand mich im pogenden Gedränge relativ nahe vor der Bühne, ein bisschen links). Als ENTOMBED, die ein paar Monate zuvor ihr zweites Album "Clandestine" veröffentlicht hatten, zu spielen begannen, erschien auf der Bühne - zur Überraschung der jubelnden Fans - der begnadete Sänger des Debüts: Lars Göran Petrov!
Während des Auftrittes von ENTOMBED zog ich mich gegen den Schluss hin ein bisschen weiter auf die linke Seite zu den Säulen des Balkons zurück. (Da der Balkon an diesem Festival gesperrt war, konnte mir niemand auf den Neckel gumpen.)

Etwa fünf Meter von mir entfernt stand ein hübsches, junges, brünettes Mädchen. (Ich war zu jenem Zeitpunkt ja selber noch ein 16-jähriger Saugoof!) Dieses natürliche Mädchen hatte ihr brünettes, längeres und gerades Haar auf der Höhe ihrer Augenbrauen oder knapp darüber zu einem Pony geschnitten; ausserdem trug sie ganz normale, durchschnittliche Alltagsklamotten, wodurch sie nicht so recht zu der semi-verkommenen, langhaarigen Männergesellschaft zu passen schien. Sie lehnte sich einsam an der Wand an einen der Radiatoren oder an ein Sims und schaute die ganze Zeit lächelnd zu mir herüber.

(Ich trug meine damalige schäbige, vollbesetzte Jeanskutte über meiner ältesten, billigen Lederjacke und darunter entweder ein ENTOMBED- oder ein CANNIBAL CORPSE-Shirt. Meinen Patronengurt hatten mir am Eingang die Security-Rocker abgenommen, konnte ihn hernach aber wieder abholen.)

Falls das betreffende Mädchen dies hier lesen und sich wiedererkennen sollte, dann möchte ich ihr hiermit nach 27 Jahren meine herzlichsten Grüsse übermitteln!

:)
Oktofalz
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Beitrag von Oktofalz »

Schweisser im Mokka Thun, schätze 1997.

Keine Ahnung, ob das unter Metal oder "Deutsche Härte" geht, aber ich fühlte mich schon etwas mächtiger und männlicher, als zuvor noch an Crossover-Konzerten.
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Beitrag von Imperial Warcry »

Hihi, Schweisser, von denen kannte ich genau ein Lied von einem SNOWBOARD-SAMPLER (von denen es in den 90ern diverse gab):



Da fallen mir grad noch Such A Surge ein:



:hiphop:
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Da fallen mir grad die meistgehassten Bands ein...
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