eigenes label gründen

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sebastian schmidt
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eigenes label gründen

Beitrag von sebastian schmidt »

vor ein paar tagen hatte wir ein gespräch darüber, ob wir nicht in ferner zukunft versuchen sollten, ein eigenes label zu gründen.

da keiner richtig plan hatte, wie man vorgehen muss, ob sich sowas lohnt oder überhaupt durchsetzbar ist, welche verbindungen man braucht, welches risiko wartet etc, frage ich einfach hier allgemein in die runde, ob von euch jemand ein paar nützliche tipps oder schon selbst erfahrungen hat.

das wichtigste wäre auf jeden fall, dass wir einen ersten eindruck bekommen, um zu entscheiden, ob man dergleichen wagen sollte oder nicht.
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Tom
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Beitrag von Tom »

In Österreich brauchst du eine Konzession.
Nicht viel dabei, kostet nur etwas.
Danach musst du im vorhinein (bei uns) gleich mal Steuern zahlen für das was du ungefähr im Jahr ausgeben wirst.

Ein Freund von mir (Black Empire Rec) hat zuerst auf Freundschaftliche Basis unsere CD rausgebracht und dann mit sämtlichen Labels mal die CD´s und auch LP´s getauscht und nur im kleinen Rahmen (noch ohne Homepage) das Zeug verkauft. Das merkt keiner und würde bei den geringen Einnahmen auch keinen stören.

Du musst halt schaun, wo das Pressen der CD´s und das drucken der Covers wirklich billig ist und am besten die grafische Gestaltung vom Cover selbst in die Hand nehmen. Wir haben alles bei Advant Medien machen lassen. Ist zwar nicht ganz so billig (rund 1.000 Euro für Standard Vieseiter Booklet und CD zusammen inkl Steuer) dafür nimmt der dir viel Arbeit ab und hilft dir sehr weiter.

Danach hat er das ganze angemeldet und Steuern gezahlt.
Von da an musst du nur schauen, dass du wirklich viel Werbung machst.
Alleine mit CD´s für Reviews versenden und Gästebücher und Foren zuschreiben ist es nicht getan. Und richtige Werbung kostet richtig viel Geld.

Zumindest musst du die selbst rausgebrachten Sachen ordentlich bewerben damit das Zeug wer kauft.

Für den Mailorder sind Stände auf Konzerten am wichtigsten, da geht meistens recht viel.
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Find ich grundsätzlich ne geile Idee. Und es gibt doch einige Beispiele von Labels, die so anfingen... und sich jetzt mehr als sehen lassen können.

Etwas vom wichtigsten, leider aber auch schwierigsten ist es, Dir ein gutes Vertriebsnetz aufzubauen. Sprich: Du musst Verträge mit Musikvertrieben abschliessen... mit möglichst vielen, vor allem aber mit möglichst guten.


Wichtig ...
1. für die CD-Läden:
Natürlich gibt's ein paar "Idealisten" (wie z.B. die Leute vom Trauma in Zürich), die für einen Kunden eine CD buchstäblich ÜBERALL bestellen. Und auch viele CD's an Lager führen, welche sie bei Klein-Vertrieben oder direkt bei kleinen Labels bestellen müssen.
ABER: Solche CD-Läden sind eher die Ausnahme... bzw. machen das eben nur wirklich spezialisierte Läden so, da andere schlicht nicht das knowhow (über Szene, Firmen, ect.) und auch nicht die Zeit dafür haben.

Einigermassen gute, aber "normale" (allgemeine) CD-Läden (wie z.B. die Musicbox in Winterthur oder der Chop in Bern) sind darauf angewiesen, dass sie die CD's, welche sie an Lager führen, bei einigen wenigen Musik-Vertrieben (sprich: Grossisten) bestellen können... in der Schweiz beispielsweise bei Phonag und Musikvertriebs AG. Bestenfalls noch bei Irascible.
Bei kleinen (underground-) Vertrieben beziehen sie höchstens, wenn ein Kunde eine CD bestellt, die halt nur von diesem Klein-Vertrieb ausgeliefert wird (...UND wenn sie die CD überhaupt in irgend einem Katalog finden können :twisted: )

Und direkt bei einem Label bestellt sowieso kein CD-Laden (ausser eben ganz spezialisierte Läden bei Kundenbestellungen)! Schon allein deswegen, weil eine CD, welche nur direkt bei einem Label und nicht via einem Vertrieb bezogen werden kann, in keinem vernünftigen CD-Verzeichnis, mit welchem CD-Läden arbeiten, zu finden sein dürfte.
Und zweitens wegen dem arbeitsmässigen und finanziellen Aufwand. Stell Dir vor, als CD-Laden müsstest Du Deine CD's direkt bei Labels bestellen... das würde bedeuten, dass Du

a) täglich unzählige Bestellungen einzeln verschicken müsstest (per mail, Telefon, Fax, ect.)
b) täglich unzählige einzelne Pakete (mit womöglich je nur einer CD drin) erhalten und auspacken müsstest (Du könntest also grad jemanden zusätzlich anstellen, der den ganzen Tag bloss Postpakete auspackt ;) )
c)somit auch unzählige Label-Rechnungen einzahlen müsstest (=riesen Buchhaltungs-Aufwand und grosse Transfer-Spesen)
d)Du ja für jedes einzelne Paket auch noch Porto zahlen müsstest... sprich, Du würdest eh gleich bankrott gehen. :twisted:

...also: Direkt bei einem Label bestellen CD-Läden nur in Ausnahme- oder "Not"fällen. ;)
Wenn Du als Label also willst, dass die von Dir herausgegebenen CD's auch verkauft werden (wovon ich mal ausgehe *lol*), musst Du anständige Verträge mit anständigen CD-Vertriebsfirmen haben!

Eine gute Vertriebs-Firma macht bei den CD-Läden auch Werbung für die von Dir herausgegebenen CD's. Das ist ein Aufwand, der Du als Label selbst nur schwer bewältigen könntest!


2. wichtig für die Band
Wie Du oben schon gesehen hast - ein Label ohne gutes Vertriebsnetz ist für eine Band praktisch wertlos.
Was bringt einer Band ein Label, wenn am ende dann doch kein Schwein ihre CD kauft.... weil ihre CD in keinem Laden zu finden ist?
Was bringt z.B. einer schweizerischen Band ein Label, das nur in der Schweiz Vertriebe hat?

...auf so ein Label kann eine Band genauso gut auch verzichten... und die CD selber vertreiben. ;)



3. wichtig für Dich als Label

Wenn Du ein Label hast, wirst Du sehr grosse finanzielle Aufwände haben (produktionskosten für eine CD-Veröffentlichung, Rohmaterialkosten, ev. Studio-Kosten wenn ne Band eine CD aufnimmt, Werbekosten, Lagerkosten, ect.).
Sprich: Du bist darauf angewiesen, dass auch Kohle wieder reinkommt. ;)

Und Kohle kommt in der Regel nur rein, wenn sich die von Dir herausgegebenen CD's auch vernünftig verkaufen.
Und vernünftig verkaufen werden sie sich (praktisch) nur, wenn Du Geschäftsbeziehungen mit vernünftigen Vertriebsfirmen hast. ;)


Also: Dir ein gutes Vertriebsnetz (bzw. vertragliche Geschäftsbeziehungen zu Vertriebsfirmen) aufzubauen, ist der Lebens-Odem Deines Labels.





Schwierig weil ...
Ich kann das nicht beurteilen... aber so, wie mir die Leute des Labels, bei dem wir unter Vertrag sind, erzählen, ist es als Label gerade im Ausland recht schwierig, bei Vertriebsfirmen unter Vertrag zu kommen. Vor allem an Anfang halt (als kleines Label). Weil es wohl inzwischen extrem viele kleine, undergroundige Labels gibt, die Ihre Produkte bei guten/grossen Vertriebsfirmen verscherbeln wollen.
Na ja, aber unmöglich ist es nicht natürlich! :D Unser Label hatte vor irgendwie 10 Jahren oder so angefangen... drei Metalfreaks, wie Du und Dein Kumpel. Und heute werden ihre Produkte praktisch weltweit vertrieben (nicht in allen Ländern und nicht überall gleich gut. Aber immer!). Möglich ist's also durchaus! Es brauche einfach viel Aufwand, Mühe und vor allem Zeit.


Tja... soweit mal mein Senf zur Sache.


Hörner hoch auf Euer zukünftiges Label! ;)
Orgetorix
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sebastian schmidt
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Beitrag von sebastian schmidt »

nuja, dann erstmal tausend dank für eure hilfe!
inwieweit das ganze umgesezt wird (und die große frage ist leider auch, wann), wird sich noch rausstellen. ich hoffe, das sowas in den nächsten jahren geschehen kann.
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Bandog
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Beitrag von Bandog »

Wieso gründen wir kein schwermetall.ch-Forenlabel, mit dem trinkfesten aber offensichtlich realistischen Vitodurer an der Spitze ? :wink:
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Kain
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Beitrag von Kain »

Was ich dir raten kann ist:
Gründe kein Label, wenn du kein Startkapital hast, denn von nichts kommt nichts...
Ich habs vor 'nem dreiviertel Jahr gemacht *g*
Und ausser einer Webseite und der Idee, einen Sampler rauszubringen ist noch nichts passiert, weil uns einfach das Geld fehlt...

Aber wenn Orgetorix sagt, dass Werbung so wichtig ist, dann muss ich doch gleich mal welche machen:http://www.bm-productions.cjb.net/

:wink:
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Tom
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Beitrag von Tom »

Orgetorix Jowanko hat geschrieben:Unser Label hatte vor irgendwie 10 Jahren oder so angefangen... drei Metalfreaks, wie Du und Dein Kumpel. Und heute werden ihre Produkte praktisch weltweit vertrieben
Und machen die auch Werbung dafür?
Ich kenne (kannte) weder das Label, noch eine einzige Band davon... :)

@ Kain:

Warum ist aus dem Sampler noch nichts geworden?
Du brauchst ja nur mal Bands anzuschreiben. Jeder Band zahlt gerne was dafür, wenn sie dann auch 10 CD´s bekommen.

Werbung für die Band --> Werbung für dich --> Geld bekommst du im vorhinein schon von der Band und die CD verteilt sich mit Sicherheit gut.

Die restlichen CD`s verkaufen sich dann zwar wahrscheinlich eher schleppend und Labels tausche auch nicht gerne gegen Samplern aber dann ist mal ein Anfang gemacht.

Aber in erster Linie ist einfach mal wichtig, dass man eine CD rausbringt und sie allen Labels zum Tausch anbietet. Dann hat man wenigstens mal Ware für den Mailorder und es sieht nicht so trostlos aus wie auf der Black Moon Prod. Seite ;)
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Kain
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Beitrag von Kain »

@Tom:
Der Sampler ist für eine Vereinigung, also eine geschlossene Gesellschaft sozusagen, und da gibt es noch nichts genügend Bands, die was einbringen...
Ich wollt nämlich schon 'ne Stunde mit Musik voll haben, sonst lohnt sich das ganze nicht...
Agramon
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Beitrag von Agramon »

@all: Vielen Dank für die Antworten

@orgetorix: Gehst du von einem grösseren Label aus ? Bei einem Underground-Label ist es doch nicht nötig einen grösseren Vertrieb zu haben.

Also, damit das ihr wisst was ich genau vorhabe:

* Ich möchte ein kleines Label mit max. 5 Bands gründen
* Das Label soll einen Labelsampler, der auch Songs von Bands die nicht auf meinem Label sind enthalten soll.
* Coverdesign übernehmen zwei Kollegen oder sonst versuchen wir im Internet Künstler zu finden die möglichst billig cover designen.
* Wir wollen auch MCD und CD-R's rausbringen die wir selber brennen, bespielen (natürlich nur in Serien bis max 100 Stück), damit wir einige Kosten sparen können.

Ziel des Labels ist es nicht, wirklich alle wichtigen Dinge zu übernehmen, das Label soll nur die Arbeit der Bands erleichtern und sie später damit sie später in Kontakt mit "richtigen" Labels kommen.

Das Label soll mehr Hobby als eine grosse Firma sein...
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

@orgetorix: Gehst du von einem grösseren Label aus ? Bei einem Underground-Label ist es doch nicht nötig einen grösseren Vertrieb zu haben.
Nun... Du machst von einer Underground-CD mindestens eine Auflage von 500 Stk. Weil die meisten Pressereien gar keine kleineren Auflagen machen (zumindest nicht von den Booklets).
500 Stück. Die musst Du erstmal loswerden. Denn bezahlen musst Du sie... ob Du sie nun weiterverkaufen kannst oder ned. Ein Vertrieb hilft Dir dabei.... macht es einfacher. Scheissegal, wie gross oder klein Dein Label ist.

Aber stimmt schon: Wenn Du EINE Band/Veröffentlichung à Auflage von 500-1000 hast, kannst Du den Versand an End-Kunden auch gut selber machen.

Aber ich hoffe mal, Dein Label wächst n'Bissl. Plötzlich hast Du 10 Bands... 10, 20 Veröffentlichungen. A je 500 - 1000 CD's. Und die willst Du alle selber verpacken, frankieren, verschicken, für jede einzelne Buchhaltung führen, ect.???
Das würde darauf rauslaufen, dass Du daneben kaum noch arbeiten kannst. Wenn Du aber neben Deinem Label sonst nicht mehr arbeitest, musst Du schon verdammt viel verkaufen, damit Du leben kannst. Verdammt viel mehr als 500-1000 CD's pro Album!

Darum Vertrieb.


Und machen die auch Werbung dafür?
Ich kenne (kannte) weder das Label, noch eine einzige Band davon...

*lol* Hat schon was: Ich kannte das Label auch noch nicht, bevor ich mit ihnen bezügl. unserer Band Kontakt hatte. :lol:

Nun, das ist ein leidiges Thema: Fear Dark hat noch keinen schlauen Vertriebspartner für die Schweiz. Und für Deutschland auch noch nicht (okay.. seit etwa zwei Monaten sind sie jetzt immerhin Vertragspartner von Perverted Taste und Displeased Records. Das ist schon mal geil.).
Fear Dark war bislang vor allem in Benelux und Skandinavien tätig... und daneben in Frankreich, Osteuropa, teilweise USA und Japan.

Aber der Deutschsprachige Raum war für sie Neuland, als wir zu ihnen kamen. :( Da arbeiten sie jetzt natürlich dran (obwohl es nach meinem Geschmack langsam verdammt lange dauert, bis die da was schlaues auf die Beine gestellt haben :roll: :? ).
Egal... damit hängt auch zusammen, dass Du (und ich) bislang weder ihre Bands noch ihr Label kanntest.


Hoch die Hörner
Orge
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Ey Agramon

Nochmals einzeln zu Deinen Infos (gut, hast Du die gepostet!). Erstmal muss ich sagen: Find's n'tolles und auch lobenswertes Unterfangen, was Euch da vorschwebt.

Also, zu den Infos:
Bei einem Underground-Label ist es doch nicht nötig einen grösseren Vertrieb zu haben.
Dazu hab ich ja vorhin schon etwas gesagt. Aber noch etwas: Selbst wenn Du Eure Kosten auf nem absoluten Minimum hältst und selbst wenn Ihr nur ganz kleine Auflagen macht (100 Stk)... selbst dann HABT Ihr Ausgaben. Die irgendwie irgendwann gedeckt werden müssen. Vielleicht seid Ihr die grossen Idealisten. Aber ich wette: Irgendwann findet Ihr es nimmer lustig, Nachwuchsbands Geld in den Arsch zu schieben.
Langer Rede kurzer Sinn: Ihr werdet die jeweils 100 CD's, die Ihr brennt verkaufen müssen!

Auch hier hilft Euch ein Vertrieb. Klar, Ihr könnt selber gratis Werbung machen. In Foren. Und via Link-tausch. Und auf Eurer Website (aber die kostet ja auch wieder :twisted: ). Aber damit hat es sich. Alles andere ist teuer. Und bringt nicht soooo viel (ausser n'halbseitiges Farb-Inserat im Legacy *lol* :twisted: ).
Wenn Ihr n'Vertrieb (schon nur einer in der Schweiz) habt, so besteht die (wenn auch kleine) Chance, dass Eure CD's in den Regalen von Läden stehen. Und da machen sie sich besser, als unter Eurem Schreibtisch.
Es gibt übrigens Schweizer Vertriebe kleinerer und mittlerer Grösse, die sich auf solche Labels einlassen (zumal sie gerade auch auf Schweizer Künstler fokussiert sind). Ich würde Dir hier z.B. mal Thunderdome empfehlen (http://www.thunderdome.ch).

Aber a propos Werbung: Mund-zu-Mund Propaganda ist die beste. Aber auch Reviews in Zines machen sich nicht schlecht. Deshalb empfiehlt es sich auch, für Reviews zu sorgen (gerade, wenn Ihr ja den Bands helfen wollt, mal zu einem "richtigen" Label zu kommen). Das bedeutet aber auch wieder: Gleich das Doppelte an CD's brennen und 100 Stück an Zines verschicken. Aber auch hier: Das ist finanz. Aufwand... denn diese 100 verschenkt Ihr (könnte man wohl als "langfristige Investition" verbuchen).


* Das Label soll einen Labelsampler, der auch Songs von Bands die nicht auf meinem Label sind enthalten soll.
Tolle Idee! Besonders auch, weil man vielleicht so ein, zwei Bands "unterschmuggeln" kann, die vielleicht etwas "ziehen".


* Coverdesign übernehmen zwei Kollegen oder sonst versuchen wir im Internet Künstler zu finden die möglichst billig cover designen.
Klingt nicht schlecht. Falls Du da mal niemanden finden solltest, kannst mich gern auch kontaktieren... ich kenne einen Cover-Künstler, der Dinge im Stil von Niklas Sundin (Naglfar, Thyrfing, In Flames) bis Travis Smith (Nevermore, Opeth, ect.) macht und sehr deutlich unter der herkömmlichen Preisklassen von Cover-Künstlern liegt!

* Wir wollen auch MCD und CD-R's rausbringen die wir selber brennen, bespielen (natürlich nur in Serien bis max 100 Stück), damit wir einige Kosten sparen können.
Hmm... okay, nur meine Meinung: Find ich persönlich keine gute Idee.
Aus diversen Gründen:

- Die Lebensdauer/Qualität von (selbst)gebrannten CD's ist vehement schlechter als von gepressten. Das bedeutet auch: Man muss sie viel billiger verkaufen (okay, die Herstellungskosten sind auch tiefer)


- Selbstgebrannte CD's mit selbstgedruckten CD-Hüllen sehen beim besten Willen halt auch selbstgebastelt aus. Taugt meiner Meinung nach höchstens für eine Demo-CD


- Es ist zwar nobel, einer Band Arbeit abzunehmen, aber heutzutage sind die Möglichkeiten, selber aufzunehmen und selber CD's herzustellen (eben so, wie Ihr es machen tätet) wirklich verhältnismässig gut und günstig.
Ich denke, sowas können sich die meisten Bands noch selber leisten, bzw. den Aufwand bewältigen (siehe z.B. Forest Of Fog!). Zudem: WENN man schon CD's selber brennt (und somit EH jede einzeln machen muss!!!), so kann man genau so gut auch nur mal 10 Stück machen. Und danach bei Bedarf wieder welche herstellen. Von Anfang an eine Auflage von 100 Stück zu machen, ist irgendwie überflüssig.


- Thema "der Band helfen, in Kontakt mit einem 'richtigen' Label zu kommen":
Nun, ich weiss nicht so recht. Eben: CD's brennen und bedrucken kann die Band ja selber. Und diese CD's an Labels verschicken auch.
Ich bin mir einfach nicht so ganz sicher, wie sehr selbstgemachte CD's bei Labels ankommen. Klar, es gibt Underground-Labels, die sich tatsächlich die Zeit nehmen, sowas gewissenhaft anzuhören (wie z.B. Fear Dark... oder schätzungsweise auch Black Attakk). Aber bei vielen Labels wandern selbstgemachte CD's wohl meist unangehört direkt in den Müll.
Einfach nur deshalb, weil sie täglich davon eh Haufenweise erhalten.


DARUM würde ich mir das Thema Selber-Brennen echt nochmals überlegen. ...meine Meinung.




Zu Eurem Ziel allgemein denke ich:
Ich glaube, solche "Labels", bzw. "Bandförderungs/Unterstützungs-Dienstleister" gibt's massenweise (schau mal auf music.ch). ABER es gibt's möglicherweise nicht im extremen Metal. Von dem her: Wohl keine schlechte Idee! Wirklich nicht!

Allerdings hab ich bei zwei Dingen meine Fragezeichen:

1. So, wie Du's jetzt formulierst, würdet Ihr eigentlich nur Dinge machen (mal abgesehen vom Sampler), die die Band ganz gut auch selber machen kann.
Das macht Euch aber irgendwo auch nicht sehr hilfreich. Ich würde mir überlegen, den Bands zusätzlich Hilfestellungen anzubieten, Dinge anzubieten, die sie eben nicht selbst machen können oder nur mit grossem Aufwand. Wenn es z.B. nur das zusammenstellen einer Datenbank von Labeladressen u.ä. ist.
Oder wenn es den Aufbau eines Kontaktnetztes zwischen kleinen Labels/Vertrieben (wie Ihr) und Metal CD-Shops ist. Oder irgendwie sowas.


2. Ich weiss nicht genau, wie Ihr das finanziell sieht... aber obwohl Ihr wie gesagt kostengünstig arbeiten wollt: Kosten habt Ihr trotzdem. Und auch ziemlich viel Zeitaufwand. Und wenn Ihr CD's verkauft, so nehme ich an, wollen die Bands selbst ja auch noch was vom Erlös.
Drum... wie wollt Ihr das machen? Es dürfte nicht einfach sein, die Kosten so tief zu halten, dass Ihr die CD's zu einem angebrachten (nicht zu hohen) Preis verkaufen könnt (da sie ja eben selbstgebrannt sind).
...vielleicht würde sich da was mit Sponsoren machen lassen?




Eja... also, wenn ich jetzt das so lese, klingt alles n'Bissl pessimistisch. Sorry. Wollte eigentlich nicht übermässig pessimistisch sein. Noch will ich den Miesepeter spielen.
Ich find's grundsätzlich wirklich eine geile Idee, die Ihr da habt! Ich denke einfach, es gibt noch ein paar Dinge, die Ihr überdenken solltet.
...eben: Meine Meinung... ich hab oft ne grosse Klappe, aber die Weisheit hab ich ja auch ned mit dem Löffel gefressen. ;)


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Orgetorix
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Beitrag von Agramon »

@ Orgetorix Jowanko: Vielen Dank für deine Tips...

Zu deinem Pessimismus: Ich glaube es ist gut wenn es jemanden gibt der ein Projekt wriklich hinterfragt, so hinterfragt man seine eigene Euphorie und kommt so der Realität ein bisschen näher. :D
Die Lebensdauer/Qualität von (selbst)gebrannten CD's ist vehement schlechter als von gepressten. Das bedeutet auch: Man muss sie viel billiger verkaufen (okay, die Herstellungskosten sind auch tiefer)
Thema "der Band helfen, in Kontakt mit einem 'richtigen' Label zu kommen":
Nun, ich weiss nicht so recht. Eben: CD's brennen und bedrucken kann die Band ja selber. Und diese CD's an Labels verschicken auch.
Ich bin mir einfach nicht so ganz sicher, wie sehr selbstgemachte CD's bei Labels ankommen.
CD-R's wären eigentlich nur für Bands gedacht die noch ziemlich am Anfang stehen, aber schon eine Demo rausbringen wollen. Bands die für Labels schon interessant sind, werden wohl kein Interesse an CD-R's haben. Mit
So, wie Du's jetzt formulierst, würdet Ihr eigentlich nur Dinge machen (mal abgesehen vom Sampler), die die Band ganz gut auch selber machen kann.
Da hast du recht, am Anfang war meine Idee, Bands die sich nur auf die Musik konzentrieren wollen, die Produktion und der Verkauf abzunehmen. Deshalb auch noch das Angebot mit CD-R's, da es Bands gibt die einfach eine Demo in einer sehr kleinen Auflage haben wollen und sich nicht gleich 100 CD's drucken wollen. Was mir wohl entgangen ist, das es fast keine Bands gibt, die diese Arbeit nicht machen wollen.
Oder wenn es den Aufbau eines Kontaktnetztes zwischen kleinen Labels/Vertrieben (wie Ihr) und Metal CD-Shops ist. Oder irgendwie sowas.
Dadurch das die Idee einer Labelgründung in einigen Foren besprochen wird, bin ich mit einigen (deutschen, österreichischen) Labels in Kontakt gekommen, die einem "Zusammenschluss" nicht abgeneigt wären. Die Idee dazu ist also auch vorhanden.
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Dadurch das die Idee einer Labelgründung in einigen Foren besprochen wird, bin ich mit einigen (deutschen, österreichischen) Labels in Kontakt gekommen, die einem "Zusammenschluss" nicht abgeneigt wären. Die Idee dazu ist also auch vorhanden.
Geil! :D
JennyJason13
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Beitrag von JennyJason13 »

wollte mich sozusagen auch als eigener Labelboss machen, und merkte wie schwierig es ist. Es gibt eine unmenge von kleinen Labels. Es kostet extrem viel, und vorallem, du musst zu erst bezahlen, und erst dann kriegst du dein "Geld zurück", wenn überhaupt, ich könnte mir vorstellen, dass es da enorme Verlustgeschäfte gibt.
Heutzutage musst du einem Label eine saubere, perfekt abgemischte und gepresste schicken, wenn du dich bewerben möchtest. da reichen CDR bei weitem nicht. Zudem muss man eine CD schicken mit einem Cover. Den "das Auge hört mit". Es werden so viele Demo-CDs auf dieser Welt verschickt, ich würde sagen, nicht einmal 10% werden davon angehört.

Du brauchst Connections, und du brauchst evt sogar eine Band, die du auch auf komerzieller Basis unterstüten können. Sprich evt. Bands die auch interessiert sind, auch fähig sind, eine Maxi-Single zu produzieren.Das heisst du musst die Band jedoch auch recht pushen und viel Geld für Promotion investieren..
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Beitrag von Steiner »

JennyJason13 hat geschrieben:wollte mich sozusagen auch als eigener Labelboss machen, und merkte wie schwierig es ist. Es gibt eine unmenge von kleinen Labels. Es kostet extrem viel, und vorallem, du musst zu erst bezahlen, und erst dann kriegst du dein "Geld zurück", wenn überhaupt, ich könnte mir vorstellen, dass es da enorme Verlustgeschäfte gibt.
Heutzutage musst du einem Label eine saubere, perfekt abgemischte und gepresste schicken, wenn du dich bewerben möchtest. da reichen CDR bei weitem nicht. Zudem muss man eine CD schicken mit einem Cover. Den "das Auge hört mit". Es werden so viele Demo-CDs auf dieser Welt verschickt, ich würde sagen, nicht einmal 10% werden davon angehört.

Du brauchst Connections, und du brauchst evt sogar eine Band, die du auch auf komerzieller Basis unterstüten können. Sprich evt. Bands die auch interessiert sind, auch fähig sind, eine Maxi-Single zu produzieren.Das heisst du musst die Band jedoch auch recht pushen und viel Geld für Promotion investieren..
Ich kann deine Bedenken verstehen. Aber das Zauberwort heisst: Klein anfangen!
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Beitrag von Weltentod »

JennyJason13 hat geschrieben:Heutzutage musst du einem Label eine saubere, perfekt abgemischte und gepresste schicken, wenn du dich bewerben möchtest. da reichen CDR bei weitem nicht. Zudem muss man eine CD schicken mit einem Cover. Den "das Auge hört mit". Es werden so viele Demo-CDs auf dieser Welt verschickt, ich würde sagen, nicht einmal 10% werden davon angehört.

Wenn du von EMI oder Sony sprichst mit Sicherheit, vielleicht sogar NuckiBlast :wink: , aber ansonsten halte ich das für Quatsch.
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Tom
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Beitrag von Tom »

Ein Label gründen hat eh nicht mehr wirklich viel Sinn, die gibt es schon wie Sand am Meer. Bands allerdings auch...
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Beitrag von Kain »

Tom hat geschrieben:Ein Label gründen hat eh nicht mehr wirklich viel Sinn, die gibt es schon wie Sand am Meer. Bands allerdings auch...
Das ist nunmal der Underground... jeder kocht sein eigenes Süppchen.
JennyJason13
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Beitrag von JennyJason13 »

vor kurzem habe ich ein Interview mit dem Boss des Roadrunner Records Label gelesen, und auch er musste Anfangs unten durch. Hatte jedoch mit Bands wie Sepultura, Soulfly und Type O Negative die richtigen Bands unter Vertrag. Heutzutage mit Opeth, Killswitch Engage und Trivium weitere gute Bands..

Aber anscheinend kann man die Staaten sowieso nicht mit Europa vergleichen..In den Staaten wird einiges mehr an Alben eingekauft als hier in Europa. Der Boss des RR Labels erzählte, dass er alleine mit Limited Editions zum Teil nochmals viel Geld verdienen kann, weil es die jungen Metalkids kaufen..das ist hier bei uns weniger der Fall, unsere Kids hören vielleicht einmal ein bisschen AC/DC und Metallica an, vielleicht auch Musik vom Bösen namens Manson, aber irgendwann hören sie ja sowieso nur noch Eminem und 50Cent an. Sad but true..

Kids so wie wir es waren, oder immernoch sind, gibt es nicht mehr viele.. :twisted:
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