Werden Splatter-Filme immer brutaler?

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Tom
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Werden Splatter-Filme immer brutaler?

Beitrag von Tom »

Im Saw 3 Threat hab ich es gerade kurz angesprochen, finde aber, dass es einen eigenen Threat wert ist.

Das erste mal dachte ich es mir bei der Neuverfilmung von The Hills have Eyes. So viel ungezügelte Agressivität verknüpft mit verdammt echt wirkenden Effekten hab ich bis dahin noch nicht gesehen.

Ebenso haben die Neuverfilmung von Chainsaw Massacre und Chainsaw Massacre The Beginning meiner Meinung nach neue Massstäbe in Bildern gesetzt die einen den Schmerz schon fast miterleben lassen.

Genauso habe ich bei Saw 3 das Gefühl, dass es selten solch realistisch in Szene gesetzte Splattereffekte gab.

Dagegen sehen für mich Olaf Ittenbach Filme sehr alt aus. Abgesehen davon, dass bei denen die Handlung meistens so schwach ist, dass man sich nicht hineinfühlen kann.
Oktofalz
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Beitrag von Oktofalz »

Ebenso haben die Neuverfilmung von Chainsaw Massacre
Mein Problem bei diesen Neuverfilmungen sind hauptsächlich die Hauptcharakteren. Bei älteren Filmen hatten die noch eine gewisse Sympathie, sodass man, krass ausgedrückt auf ihrer Seite war, was die Spannung des Filmes noch etwas antrieb. Die heutigen Charakteren und Schauspieler dieser Filme finde ich abstossend und arrogant, obercoole Shisharaucher und deren Schlampen die nur in der Weltgeschichte rumzicken. So warte ich nur sehnsüchtig darauf, das mal einer mit Kettensäge bewaffnet kommt und ihnen den garausmacht.
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Ge
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Beitrag von Ge »

die sind blutig weil sie die nachrichten übertönen müssen, dafür sind sie nicht "grausam", weil sie einem keine angst machen.
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Azmodina
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Beitrag von Azmodina »

dafür sind sie nicht "grausam", weil sie einem keine angst machen.
ich denk es geht bei splatter filmen auch mehr darum, ekel zu erzeugen und nicht um angst( sollte es meiner meinung nach zumindest). in der heutigen zeit it es doch enorm schwer auf filmischer basis angst zu erzeugen. da, wie du ja schon erwähntest, man durch nachrichten etc. abgestumpft ist.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Azmodina hat geschrieben:
dafür sind sie nicht "grausam", weil sie einem keine angst machen.
ich denk es geht bei splatter filmen auch mehr darum, ekel zu erzeugen und nicht um angst( sollte es meiner meinung nach zumindest). in der heutigen zeit it es doch enorm schwer auf filmischer basis angst zu erzeugen. da, wie du ja schon erwähntest, man durch nachrichten etc. abgestumpft ist.
man kann schon, eben wenn man reales in den film einbaut. ist mir gleich, ich find die schinken alle langweilig, es passiert selten, dass mir was gutes den dvdplayer liebkost.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ich hatte bei keinem dieser Filme das Gefühl, dass hier neue Massstäbe in Sachen Brutalität gesetzt werden. Wie auch?
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Torque
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Beitrag von Torque »

Naja, so drastisch fand ich the hills have eyes dann nun doch nicht, und angeblich soll die Hooper Version von TCM krasser und verstörender sein als das was Michael Bay da so abgeliefert hat.

Aber das hier
kogokg hat geschrieben:
Ebenso haben die Neuverfilmung von Chainsaw Massacre
Mein Problem bei diesen Neuverfilmungen sind hauptsächlich die Hauptcharakteren. Bei älteren Filmen hatten die noch eine gewisse Sympathie, sodass man, krass ausgedrückt auf ihrer Seite war, was die Spannung des Filmes noch etwas antrieb. Die heutigen Charakteren und Schauspieler dieser Filme finde ich abstossend und arrogant, obercoole Shisharaucher und deren Schlampen die nur in der Weltgeschichte rumzicken. So warte ich nur sehnsüchtig darauf, das mal einer mit Kettensäge bewaffnet kommt und ihnen den garausmacht.
seh ich nicht ganz so. Zumindest nicht beim Remake von TCM, da ich zugeben muss, dass ich irgendwann angefangen habe mit der Überlebenden mit zu fiebern und nach dem sie die ganze Tour de Force dann hinter sich gebracht hat und abhaut, hab ich mir schon so ganz beiläufig gedacht, dass sie es verdient hat zu überleben, anders als vielleicht das ein oder andere Protagonist eines anderen Slashers.
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klage
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Beitrag von klage »

die frau ausm remake ist geil
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Tom
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Beitrag von Tom »

Ich schlaf eher bei der Original Version von TCM ein. Hab nie verstanden, warum die Leute so ein getöse darum machten. Er war halt einfach voll verrückt.

Splatter Filme gab es immer schon, sagen wir mal eklige. Ob Olaf Ittenbach oder Lucio Fulci oder sonstwer. Aber das Ganze war halt so unrealistisch gemacht, dass ich mir nie was dabei dachte. Bei den neuen Filmen sieht das aber eher schon so aus wie man sich das vorstellt.

Und mit welcher Charactere in welchem Horror oder Splatterfilm konnte man früher mitfiebern? Ich dachte nie "scheisse schnell lauf weg, da kommt er". Wenn alle weglaufen brauchen sie keinen Film machen. Das stört mich auch so bei den Weltuntergangsfilmen. Ich will verdammt noch mal sehen wie die Atombombe in die Luft fliegt oder der Meteroit auf der Erde einschlägt. Wie es aussieht wenn das nicht eintrifft sehe ich wenn ich aus dem Fenster sehe.

Aber ich muss zugeben, Jason hat mir hin und wieder schon leid getan. Irgendwie ist er doch der kleine Junge der nichts dafür kann und alle wollen ihm immer nur schlechtes. Und Freddy verdrischt ihn dann auch noch so unfair...
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SonOfEvil
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Beitrag von SonOfEvil »

Splatterfilme müssen brutal sein - sonst wäre es kein Splatter! :wink:
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Tom
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Beitrag von Tom »

SonOfEvil hat geschrieben:Splatterfilme müssen brutal sein - sonst wäre es kein Splatter! :wink:
Das ist schon klar :)
Eigentlich meine ich ja auch die oben genannten Filme die ja gar nicht mehr unter Splatte sondern unter Horror fallen. War da etwas daneben mit der Überschrift.

Mir kommt es nur komisch vor, dass alle Welt gegen die Brutalen Medien fiebern, weil ja die Kids dadurch alle zu Massenmördern werden, und dann gibt es immer wieder Filme die an relistische Grausamkeit fast nicht mehr zu überbieten sind und laufen ganz normal im Kino. Wobei aber Final destination 2 oder 3 nur in jedem zehnten Kino lief (zumindest bei uns) weil der Film ja soooo schlimm ist.

Bei Spielen ist es irgendwie das selbe. Der Pate wird auf der Wii in Deutschland indiziert weils mit dem neuen Controller zu realistisch ist und schon kündigt der nächste Menhunt 2 für die Wii an wo doch der erste Teil so ziemlich überll indiziert ist.

Wollen die Macher uns damit zeigen dass sie sich nicht so schnell unterkriegen lassen?
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Nein. Die Motivation ist viel profaner: Geld verdienen.
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

der unterschied liegt in der brutalität. brutale filme gibt's schon lange, nur jedoch im untergrund. heute geniessen filme wie die neuaflage von "the hills have eyes" oder eben saw 3 grosse popularität. dass die leute sich das antun, überrascht mich definitiv. irgendwie beunruhigend - auch wenn ich selbst solches material noch gerne schaue.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ich erinnere mich an einen Kommentar von Anfang der Neunziger im Rock Hard oder Metal Hammer, wo es hiess, dass mit der Welt ja wohl etwas nicht mehr stimmen würde, wenn plötzlich SLAYER und CANNIBAL CORPSE auf Platz 1 der Charts wären. Nun ist dies zwar nicht der Fall, aber die Inhalte, welche die Medienlandschaft dominieren werden nachweisbar immer kränker. Auch Trickfilmserien wie Happy Tree Friends oder Suicidal Squirrels wären vor zehn Jahren noch undenkbar gewesen. Und ich denke, es gibt durchaus Gründe für diese Entwicklung...
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Tom
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Beitrag von Tom »

Ricardo Clement hat geschrieben: es gibt durchaus Gründe für diese Entwicklung...
Und die wären?

Ich denke mal es muss immer schlimmer werden, sonst wird es langweilig. Aber irgendwann steht es an. Das ist wie mit der Geschwindigkeit beim Schlagzeugspielen. Mittlerweile spielen manche so schnell, dass es schon fast wie ein Dauerton klingt und darum macht diese Entwicklung keinen Sinn mehr.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Es hat schlicht mit der allgemeinen Entwicklung der Welt zu tun. Noch vor etwa fünfzehn Jahren war die Welt eine radikal andere als heute. Da gab es noch keinen medienkreierten "Islamismus", kein Amerika, das so offen sämtliche internationalen Abkommen bricht und das Faustrecht auf globaler Ebene vorlebt. Vor fünfzehn Jahren glaubten viele noch an die Sicherheit der Renten und das Ende aller Kriege, träumten viele, die nun nicht mehr träumen, den Traum vom multikulturellen Zusammenleben bei Bongotrommeln, dachten die meisten noch, dass sie in ihrem Job alt werden könnten. Es gab auch noch kein Internet für jedermann, also auch keine Degenerationsflut für die Massen.

Heute ist das alles nicht mehr so. Heute sind alle verunsichert und blicken kaum optimistisch in die Zukunft. Während der Kapitalismus sich in immer dekadenteren Orgien (MTV Cribs, etc) feiert, gehen immer mehr Leute pleite. Gleichzeitig glauben alle, dass sie "leben" müssten, solange sie noch können. Und "leben" heisst für den Durchschnittsbachel eben "alles kaufen solange ich noch irgendwie kann". Abzockerei und Abzock-Programme im Fernsehen bestimmen das Geschehen. Abzocken, sich auf Kosten anderer rücksichtslos bereichern, ist akzeptierte Praxis geworden, die kritiklos hingenommen und von den Medien vorgelebt wird. Das Ziel "get rich or die tryin" wird von HipHop-Aposteln vorgepredigt, während immer mehr Menschen schon Probleme damit haben, überhaupt noch über die Runden zu kommen. Und auch diese wollen aber alles haben. Am besten sofort. An morgen will man nicht denken, weil man im Prinzipn genau weiss, dass es so nicht weitergeht.

Unternehmen mit Milliardenumsätzen entlassen Leute in tausendergruppen, um den Gewinn zu maximieren, damit Leute an der Spitze noch mehr Zinseinnahmen pro Monat einstecken können, während sich bei den Schuldnern die Schulden weiterverzinsen und diese immer tiefer runterziehen. Alle strömenm brav in die Mediamarkt-Tempel, um sich noch mehr Ablenkung zu kaufen, damit sie mit diesen Produkten und dem nötigen Quantum Alkohol und Drogen vielleicht für einen Augenblick vergessen können, dass die Welt gerade ganz tief in die Scheisse sinkt, dass sich alle Illusionen aus den sechzigern gerade endgültig auflösen.

Solche Zeiten hat es immer wieder gegeben. Und nachgewiesen ist, dass in stressigen Zeiten Sadismus allgemein zunimmt. Es ist meiner Meinung nach kein Zufall, dass in solchen Zeiten auch das Angebot an gewalttätigen bis extrem gewalttätigen Inhalten sprunghaft steigt. Denn Stress verursacht Aggression. Dies alles kombiniert mit der Tatsache, dass sich der davon betroffene Normalbürger natürlich aller dieser Zusammenhänge nicht im mindesten bewusst ist, führt zu dieser Entwicklung, die zwangsläufig in der Katastrophe enden muss. Um es mit einem MAIDEN-Songtext zu sagen: I see the signs - of the end times.
Arwald

Beitrag von Arwald »

Der Kapitalismus ist definitv in den letzten 15 Jahren dank Internet und Globalisierung in absolut unhaltbare Zustände ausgeartet was sich auf die ganze Bevölkerung auswirkt. Vor 20 Jahren war eine KV Lehre (o.ä.) noch was ganz anderes. Heute strebt jeder Idiot nach noch mehr Geld und noch mehr Wohlstand. Auch in der Wirtschaft läufts viel mehr darauf aus, dass sich gewisse Leute ihren Lohn, den man als nichts anderes als pervers bezeichnen kann, noch verdoppeln können. Der Mittelstand scheint langsam aber sicher auszusterben.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Das wollte ich eigentlich auch damit sagen. Die Medien finden ja (frei nach dem Willen der Masse) immer schnell Sündenböcke, beispielsweise für steigende Jugendgewalt.
Heute macht man gern die extremen Inhalte des Internet dafür verantwortlich. Mag sein, dass dies einen kleinen Anteil hat, aber die tagtäglich vorgelebte Verhaltensweise der Politik, den Medien, der Industrie, sich rücksichtslos zu nehmen was man kann, hat einen viel, viel höheren Einfluss auf das Verhalten der Generation, die unter diesen Bedingungen aufwächst. Das ist allerdings ein Problem der ganzen Gesellschaft und daher wohl kaum je tatsächlich thematisiert werden. Wozu auch? Solche Vorgänge haben die Eigenschaft sich zu verselbstständigen. Wenn die Lawine rollt, dann rollt sie.
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Ge
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Beitrag von Ge »

herr bums, es ist uns bewusst, dass es so ist, wie es ist und es schlimmer wird, trotzdem sehe ich keinen grund, sich darüber den kopf zu zerbrechen.

ein mensch, der es nötig hat, sich solche szenen anzusehen ist normal (man muss der heiligen abstumpfung die brust bieten), ein mensch, der sich davon ängstigt ist es nicht und sollte sofort abgeschossen werden.

blut, gedärme, scheisse und sonstiges gehören zu unserem leben dazu, jemand der damit mühe hat, hat implizit mit dem leben mühe.
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ich gehe darauf nicht gesondert ein. Ich stimme dieser Aussage aber in keiner Weise zu. Denn ansonsten müsste sich solcherlei Material einer stetig gleichbleibenden Beliebtheit überall erfreuen, was nicht der Fall ist.

Jemand, der nur noch lachen kann, wenn er bei Folterungen zuschaut, bzw. der sich nur noch auf Vergewaltigunspornos einen runterholen kann, ist nicht normal im Sinne von Durchschnittlichkeit.. Er stellt ein Extrem dar und wiederspiegelt somit auch extreme innere Konditionen, welche durch äussere Einflüsse gebildet werden.
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