Griechenland

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Morgenstern
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Griechenland

Beitrag von Morgenstern »

Wie kann sich Griechenland vor dem Kollaps retten? Welche Varianten haltet ihr für die richtigen:

- Schuldenerlass/Schuldenschnitt für Griechenland
- Austritt aus dem Euro-Raum und einführen einer neuen Währung
- Rettungsfinanzierung aus dem Euroraum
- Generell eine neue Währung für alle verschuldeten Euro Staaten
- Radikale politische Umgestaltung von Griechenland
- andere Ideen?
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Wilhuff Tarkin
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Beitrag von Wilhuff Tarkin »

Austritt aus der EU, rückkehr zur Drachme, Ausstieg aus der Zinswirtschaft, Umbau von einer Dienstleistungs- zu einer Agrargesellschaft, Gründung eines vierten Reiches unter dieser Partei da...


Also mindestens erstere beide sind ZWINGEND. Nur ein Austritt aus dem Euroraum bringt gar nichts.
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Shadowthrone
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Re: Griechenland

Beitrag von Shadowthrone »

Morgenstern hat geschrieben: - Generell eine neue Währung für alle verschuldeten Euro Staaten
DAS wäre ja mal spannend zu sehen.
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Imperial Warcry
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Beitrag von Imperial Warcry »

Sehr schöner Ava, Shadow.

@Topic: EU auflösen now.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Ich habe einen Drei-Schritte-Plan entwickelt:


1.) Genosse Tarkins Vorschlag mit der Abschaffung der Zins- und Kreditwirtschaft endlich umsetzen.

2.) Alle Bänkler, welche dieses Desaster insgeheim zu verantworten haben und auch noch so frech sind, für ihre kriminellen Abzockerorgien das ehrenwerte griechische Volk bluten zu lassen, einbunkern.
(Diese Massnahme betrifft am Wenigsten die griechischen Bänkler...)

3.) Darauf warten, dass die Wiedergeburt von dem da erscheint:
Ju-Hu hat geschrieben:Bild
9. Vespasian:
Titus Flavius Vespasianus, geb. 9 n. Chr., Kaiser von 69 bis 79.
Erster nichtadeliger Kaiser. Rettete mittels seines goldenen Händchens für Finanzen das römische Reich vor dem Staatsbankrott und räumte mit dem Schlendrian auf. Sehr sachlich, leutselig und humorvoll. Prägte aufgrund einer neuen Urin-Steuer den Spruch "Geld stinkt nicht".
Gestorben an Krankheit.
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Snitchripper
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Re: Griechenland

Beitrag von Snitchripper »

Morgenstern hat geschrieben:Wie kann sich Griechenland vor dem Kollaps retten?
Der Zug is realistisch betrachtet wohl bereits abgefahren. Für mich stellt sich nur die Frage nach dem wann..nicht nach dem ob.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Ach, übrigens, Herr Tarkin, ein "Viertes Reich" kann nimmermehr gegründet werden, da bereits vor tausend Jahren (im 10. und 11. Jahrhundert) die römischen Kaiser aus den Dynastien der Ottonen und Salier ihr Reich als "Viertes Reich" bezeichnet hatten.
Und da sie sich in der Tradition des antiken römischen Reiches wähnten, müsste auch jenes rückwirkend als "Viertes Reich" gezählt werden.

Hingegen das sogenannte "Reich" des Sohnemanns von Alois Schicklgruber (auch wenn es nicht ansatzweise die qualitativen Voraussetzungen für das Prädikat "Reich" erfüllte) war nicht das "Dritte", sondern bereits das "Sechste Reich". Aber offenbar war damals keiner so richtig des Zählens mächtig.

(Ja, ich weiss, die mittelalterlichen Prophezeiungen des Joachim von Fiore und so...)
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Hagel
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Beitrag von Hagel »

Es gibt gar keinen Grund, schwache Staaten des Euro-Raums zu stärken. Die Fonds, die da angezapft werden, sind lediglich eine Machtdemonstration der Hochfinanz und entschulden keine Staaten, sondern Bankensysteme. Sie sind der Freifahrtsschein für jede Spekulation und jeden Zinswucher, der betrieben wird.

Griechenland wurde ja schon mit "gefälschten" Bilanzen in den Euro aufgenommen, aber nicht, weil die Griechen Europas Kulturopas sind, sondern weil man sie vors Loch schieben kann, wenn der Euro exportfeindlich hohe Kurse annimmt. Allein durch die Abwertung des Euros dem Dollar gegenüber (Begründung Finanzkrise), verdienten exportierende Firmen dank günstigerer Preise ihrer Waren Abermilliarden. Griechenland, Spanien und Portugal sind quasi die Regler, an denen gedreht wird, wenn Deutschland den Euro-Raum finanziell zu wertvoll gemacht hat. Ganz einfache Rechnung, keine Verschwörung, einfach ein Spiel der Industrie. Die EU ist und war noch nie für den Menschen.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Am Schluss wäre es wohl am besten, wenn man die Führung Griechenlands jenen byzantinisch-orthodoxen Asketen von der autonomen Mönchsrepublik des heiligen Berges Athos, welche in tiefster Meditation des "unerschaffenen Lichtes" ansichtig geworden sind, im Namen des Pantokrators anvertrauen würde.

Sofern diese Lust dazu hätten.

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Morgenstern
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Beitrag von Morgenstern »

Ju-Hu hat geschrieben:2.) Alle Bänkler, welche dieses Desaster insgeheim zu verantworten haben und auch noch so frech sind, für ihre kriminellen Abzockerorgien das ehrenwerte griechische Volk bluten zu lassen, einbunkern.
(Diese Massnahme betrifft am Wenigsten die griechischen Bänkler...)
Ich wette, kein Banker hat jemanden gezwungen, Kredite aufzunehmen, die niemand mehr zahlen kann. Schuld ist für mich immer derjenige, der etwas kauft, ohne es sich leisten zu köknnen. Das hat für mich nichts mit einem ehrenwerten griechischen Volk zu tun.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Natürlich. Die einfachen griechischen Leute von der Strasse haben beschlossen, für ihren Staat Kredite aufzunehmen, ja klar...

Ausserdem werden Staatskredite u.a. seitens der Federal Reserve Bank (die amerikanische Notenbank, die sich bekanntlich in privaten Händen befindet) sehr wohl nach Möglichkeit der ganzen Welt AUFGEZWUNGEN, weil man dadurch dann erpressbar wird.

Ein kleines Beispiel aus der jüngeren Geschichte:
Ohne die Schattenseiten von Oberst Ghaddafi selig schönreden zu wollen, aber Libyen hatte unter seiner Regierung bis zum bitteren Ende als eines der wenigen verbliebenen Länder keinerlei Staatsschulden, vor allem nicht bei der Federal Reserve Bank.
Ausserdem beabsichtigte Ghaddafi aufgrund eines gigantischen Bewässerungsprojektes (unter der libyschen Wüste befindet sich ein gewaltiger unterirdischer Süsswasserozean) auch noch seine Nachbarstaaten aus der Abhängigkeit vom Internationalen Währungsfond zu befreien.
Und dann wurde Ghaddafi einzig mit Hilfe der Nato plötzlich beseitigt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Schuld ist für mich immer derjenige, der etwas kauft, ohne es sich leisten zu köknnen.
Dieses Argument spricht für sich und braucht nicht näher kommentiert zu werden, ausser, dass - mit Verlaub - dadurch die gegenwärtig vorherrschende, auf ideologischem Materialismus und Eigennutz fussende Mentalität des Kali-Yugas zum Ausdruck gebracht wird.


In der 5000 Jahre alten Bhagavad-Gita steht über die modernen Menschen unserer heutigen Welt geschrieben:

"Sie widmen sich Aufgaben ohne Zweck, die mit dem Tod enden, und stecken sich als höchstes Ziel die Befriedigung der Begierden, überzeugt, dass es darüber hinaus nichts mehr gäbe."
(XVI, 11)

(Mir liegen auch andere Übersetzungen dieses Verses vor, die aber sinngemäss ähnlich sind.)
Zuletzt geändert von Der Theurg am 12.06.2012, 00:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Snitchripper
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Beitrag von Snitchripper »

Die Schuldenkrise ist meiner Kenntnis nach nur zum geringen Teil übermäßigem Konsum anzulasten. Ein größeres Problem sind die Steuerausfälle durch Schattenwirtschaft. Auf die anderen (ausschlaggebenden) Ursachen hat die griechische Bevölkerung aber wohl kaum unmittelbaren Einfluß.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Oh, Diskussionen, die den Namen verdienen, sehr schön!

Die Sache ist leider Gottes nicht in Europa zu regeln. Es wäre gescheiter gewesen, hätten sie damals eine Währungsunion durch- und umgesetzt, ohne die Politik mit rein zu ziehen. Deutschland ist zu stark und wenn man ihre gesellschaftlichen/strukturellen Schwächen zur Seite lässt, sind es 1-2 andere im Euroraum auch, aber sie können auf den Brettern, die die Finanzwelt bedeuten, genau gar nichts anrichten, weshalb sie eigentlich einen Raum brauchen, um stärker aufzutreten. Leider ging das auch in die Hose. Ich glaube kaum, dass systemimmanente Aktionen jeglicher Art mehr bringen können, als das Hinauszögern des Einbruchs und das ist nicht wegen Griechenland, Spanien usw ein Problem, sondern deswegen, weil es Deutschland nackt und allein in die Knie zwingt, sobald die Union scheitert. Hätte man eine Lösung, gar eine Antwort oder zumindest eine Erklärung, hätte sie schon jemand irgendwo ausgesprochen - ich für meinen Teil masse es mir nicht an. Was ich aber weiss ist, dass man das weder auf Konsum, schon gar nicht den der Gesellschaft, noch auf Schattenwirtschaft, noch auf Steuerspielchen reduzieren kann, weshalb das alles anzupacken keine Lösung wäre. Die einzige Hoffnung ist nur, für mich, dass es zu einem sozialen Umbruch führt, zur ersten wahren Revolution der Menschheitsgeschichte. Falls nicht, so ist ab sofort Kinder in die Welt zu setzen verboten.
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Svart
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Beitrag von Svart »

Ge hat geschrieben: Was ich aber weiss ist, dass man das weder auf Konsum, schon gar nicht den der Gesellschaft, noch auf Schattenwirtschaft, noch auf Steuerspielchen reduzieren kann, weshalb das alles anzupacken keine Lösung wäre.
Das Problem ist einfach, dass der Euro für die Südachse viel zu stark ist. Länder wie Griechenland sind wirtschaftlich überhaupt nicht in der Lage die Last des Euros zu tragen. Diese Länder können nicht gegewirken, wenn zBsp. ihre Exporte zu teuer werden, oder die Tourismusindustrie schwächelt, weil man für das gleiche Geld in anderen Ländern die doppelte Leistung erhält. Früher hat man in diesen Fällen einfach seine Währung abgewertet. Das hatte zur Folge, das die Exporte verbilligt wurden und zusätzlich mehr Touristen ins Land kamen, weil der Urlaub günstiger wurde. Das geht mit dem Euro nun nicht mehr.

Zudem ist es erwiesen, dass die Staatsstrukturen, gerade bei Griechenland, nicht "optimal" sind. Von Steuerhinterziehung, Korruption (Fakelaki), dem Rentensystem bis hin zum überproportional aufgeblähten Staatsapparat ist alles zu finden, was für einen Staatshaushalt schädlich ist. Vom völlig defizitären gesetzlichen Krankenkassensystem mal ganz abgesehen.
Die einzige Hoffnung ist nur, für mich, dass es zu einem sozialen Umbruch führt, zur ersten wahren Revolution der Menschheitsgeschichte.
Träum weiter. :wink:
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Ge
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Beitrag von Ge »

Svart hat geschrieben:
Ge hat geschrieben: Was ich aber weiss ist, dass man das weder auf Konsum, schon gar nicht den der Gesellschaft, noch auf Schattenwirtschaft, noch auf Steuerspielchen reduzieren kann, weshalb das alles anzupacken keine Lösung wäre.
Das Problem ist einfach, dass der Euro für die Südachse viel zu stark ist. Länder wie Griechenland sind wirtschaftlich überhaupt nicht in der Lage die Last des Euros zu tragen. Diese Länder können nicht gegewirken, wenn zBsp. ihre Exporte zu teuer werden, oder die Tourismusindustrie schwächelt, weil man für das gleiche Geld in anderen Ländern die doppelte Leistung erhält. Früher hat man in diesen Fällen einfach seine Währung abgewertet. Das hatte zur Folge, das die Exporte verbilligt wurden und zusätzlich mehr Touristen ins Land kamen, weil der Urlaub günstiger wurde. Das geht mit dem Euro nun nicht mehr.

Zudem ist es erwiesen, dass die Staatsstrukturen, gerade bei Griechenland, nicht "optimal" sind. Von Steuerhinterziehung, Korruption (Fakelaki), dem Rentensystem bis hin zum überproportional aufgeblähten Staatsapparat ist alles zu finden, was für einen Staatshaushalt schädlich ist. Vom völlig defizitären gesetzlichen Krankenkassensystem mal ganz abgesehen.
Nunja, die Kaufkraft ist sowieso nicht die gleiche, ein ausgegebener Euro in Deutschland ist nicht gleich viel wert wie einer in Griechenland (und mit Gradierungen dazwischen), in der Schweiz ist er weniger wert, in Schweden, Dänemark etc ebenfalls, eigentlich wäre das genug.

Was nicht geplant war ist, dass Deutschland bei der Krise nicht auch schwächelt, sondern, im Gegenteil, die letzten paar Jahre die wirtschaftlich besten der Geschichte waren - zum schlechtesten Moment für die Gesamt-Union. Der Unterschied zwischen Deutschland und den anderen, allen anderen, ist ein ganz einfacher: die Lohnniveaus und Investitionen in den sozialen Sektor, mit Ausnahme der Bildung, haben stagniert oder sind gar rückläufig seit den 70ern, sprich sie sind im besten Fall mit der Teuerung mitgegangen, aber nicht im Vorgleich zur wirtschaftlichen Potenz des Landes. Wieso das Volk nicht dumm getan hat? Nunja, das Aufkommen des Konsums mit dem kleinen, aber wichtigen Unterschied, dass man sich auf ein Mal nicht nur das gekauft hat, was man gebraucht hat, sondern immer mehr in das investiert hat, das einem geholfen hat, sich als Individuum darzustellen, sein Persönlichkeit mit Nachdruck nach aussen zu tragen etc und der Deutsche Staat das einzig richtige gemacht hat: die Wirtschaft darauf auslegen, dass diese Nachfrage total gestillt wird. In Deutschland gibt es heute noch das beste Essen zum kleinsten Preis in Europa (oder weltweit), nach der Aufbauzeit musste kaum ein Deutscher mehr "untere" Arbeit verrichten, jeder konnte sich leisten ins benachbarte Ausland zu gehen (weil es denen noch viel schlechter ging) um Ferien zu machen, sich ne Hütte ab der See (Spanien etc) für fast nichts zu kaufen und in neue Welten zu tauchen - die ersten 20 Jahre nach dem Krieg waren eine einzige Reizüberflutung und das beim einem ziemlich traurigen Lohnniveau in Deutschland, aber eben einer unglaublichen Kaufkraft. Das hat damals auch funktioniert, nicht nur für Deutschland, sondern auch für die ärmeren Länder der heutigen Union, denn letztere haben ihre Wirtschaft auf Dienstleistungen für Deutschland und Kumpanen ausgelegt, die sind da runter, haben die demokratische Mentalität die ihnen die Amis nach dem Krieg reigeprügelt haben einverleibt und hingetragen und während sich der Süden als Kultur in jedem Sinne aufspielen konnte und zufrieden damit war, hat der Westen sich leisten können, sich ebendies unten zu kaufen. Mit der Globalisierung, vor allem der Finanzsektorvernetzung ab den 80ern, war das Geben und Nehmen im Europa aber schon in Ungleichgewicht geraten. Der Süden konnte seine "Kulturen" und billige Arbeitskraft nicht ebenso erfolgreich an Aussereuropäer verkaufen, Westeuropa hat sich aber auf ein Mal für die ganze Welt interessiert. Nach eine Verwässerung und Verknotung der Sache ist es jetzt zum Bruch gekommen: der Süden, der nur Bediener war und selbst keine eigenständigen Strukturen aufgebaut hat, geht ein, der Westen wird immer stärker. Nur eben, hat der jetzt auch ein Problem, denn Deutschland, auch wenn sie ihr Sein zum Absoluten perfektionieren, hat als Akteur allein in der globalisierten Welt keine Chance und ausserhalb Europas gibt es auch keine ernstzunehmenden Partnerschaften, die man sicher eingehen kann. Deshalb gäbe es theoretisch nur eine Lösung und die war damals, bei der Gründung der Union, die gleiche: ganz Europa mitziehen, stärken, aufbauen und zwar vor allem wirtschaftlich und sich damit einen schönen Puffer schaffen. Man ist daran gescheitert, ganz offensichtlich, oder man hat es eher aus den Augen verloren. Es ist aber nach wie vor die einzige Lösung.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Ursprünglich hatte ich einen ganz anderen Punkt angedeutet, den ich vielleicht näher hätte erläutern sollen:

Wieso verstecken sich jene internationalen Bänkler, welche anscheinend aufgrund von unlauteren Spekulationsspielchen das ganze Desaster zu verantworten haben, während man hinterher das ehrenwerte griechische Volk, welches damit NICHTS zu tun hat, bluten lässt?

Weshalb verschweigen die Medien, was in dieser Sache erst jetzt langsam ans Licht kommt, die tragende Rolle der Casino-artigen Spekulationsgeschäfte der Banken, von welchen die normalsterblichen Menschen (wie meine Wenigkeit) sowieso niemals durchschauen werden, wie diese abgewickelt werden?

Es tut mir leid, aber wenn man für diese Casino-Spekulationen der internationalen Banken als Konsequenz die einfachen Griechinnen und Griechen, die damit nichts zu tun haben, dafür haftbar macht, auf die Strasse stellt, ihnen sagt, sie sollen gefälligst sparen und endlich anständig Steuern zahlen, ihnen das letzte Hemd wegnimmt und in den Selbstmord treibt, dabei auch noch das griechische Volk beschimpft und behauptet, die Griechen seien eben "faul" und "korrupt" und überhaupt die "Schande Europas", DANN IST DAS EINFACH NUR FRECH.

Aber ich gehöre ohnehin noch zu jenen Leuten, welche nicht nur die undurchsichtigen und illegalen Spekulationsgeschäfte der Banken, sondern auch die legalen Börsengeschäfte ganz allgemein für nichts Gutes halten, so wie noch im 19. Jahrhundert die Mehrheit der Menschen die Börse für nichts Gutes hielt.



Auch der bereits von mir erläuterte Punkt bezüglich der aufgezwungenen Staatskredite muss ganz klar festgehalten werden:
Ausserdem werden Staatskredite u.a. seitens der Federal Reserve Bank (die amerikanische Notenbank, die sich bekanntlich in privaten Händen befindet) sehr wohl nach Möglichkeit der ganzen Welt AUFGEZWUNGEN, weil man dadurch dann erpressbar wird.

Ein kleines Beispiel aus der jüngeren Geschichte:
Ohne die Schattenseiten von Oberst Ghaddafi selig schönreden zu wollen, aber Libyen hatte unter seiner Regierung bis zum bitteren Ende als eines der wenigen verbliebenen Länder keinerlei Staatsschulden, vor allem nicht bei der Federal Reserve Bank.

Ausserdem beabsichtigte Ghaddafi aufgrund eines gigantischen Bewässerungsprojektes (unter der libyschen Wüste befindet sich ein gewaltiger unterirdischer Süsswasserozean) auch noch seine Nachbarstaaten aus der Abhängigkeit vom Internationalen Währungsfond zu befreien.
Und dann wurde Ghaddafi einzig mit Hilfe der Nato plötzlich beseitigt.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Eine ernsthafte Alternative wäre tatsächlich, Geld allgemein abzuschaffen und zum Tausch-, Naturalien- und Dienstleistungshandel zurückzukehren. Was in den Ohren mancher wie ein Witz klingen mag, könnte in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten in verschiedenen Gegenden Europas zumindest teilweise bittere Realität werden, nämlich dann, wenn das einfache Volk sich durch den zunehmenden Druck gezwungen sieht, sich dem Geldsystem zu verweigern.

(Z.B. wegen des aufgezwungenen Drucks, sämtliche Geschäfte, die tausend Euro übersteigen, ausschliesslich mit der beim einfachen Volk verhassten Kreditkarte abzuwickeln, wie das seit einiger Zeit bereits in Italien Gesetz ist und in anderen Ländern demnächst ebenfalls eingeführt werden soll, wobei sich die einfachen italienischen Leute anscheinend durch allerlei Tricks gegen diese Kreditkarten-Diktatur zu helfen und zu wehren wissen.

Diese Zwangsmassnahme wurde in Italien vorgeblich eingeführt, damit das italienische Volk "nicht mehr so viel Geld am Fiskus vorbeischmuggeln" könne, anstatt einfach das Augenmerk auf die Steuermoral der finanzkräftigen Spekulationsbänkler zu richten. Aber wir wissen ja, unter welch fadenscheinigen Gründen vorgeblich allerlei Zwangsmassnahmen eingeführt werden.

Es heisst, als nächstes Land sei bei der Einführung des Kreditkartenzwangs Deutschland dran, angeblich schon in ein paar wenigen Monaten; auch wenn insgeheim neue, frisch gedruckte D-Mark-Scheine als Ersatz für den Euro für den Fall der Fälle seit einiger Zeit schon bereit liegen.)


Um beim Thema zu bleiben:
Den besten Lösungsansatz zur Rettung Griechenlands habe ich bereits gemacht:
Ju-Hu hat geschrieben:Am Schluss wäre es wohl am besten, wenn man die Führung Griechenlands jenen byzantinisch-orthodoxen Asketen von der autonomen Mönchsrepublik des heiligen Berges Athos, welche in tiefster Meditation des "unerschaffenen Lichtes" ansichtig geworden sind, im Namen des Pantokrators anvertrauen würde.

Sofern diese Lust dazu hätten.

κύριε ἐλέησον
Da die autonome Mönchsrepublik vom heiligen Berg Athos seit vielen Jahren schon krampfhaft versucht, aus der EU auszutreten, wäre auch diese Frage geregelt.

Jetzt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit!
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Ge
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Beitrag von Ge »

Ju-Hu, es schreibt keiner darüber, weil es nichts verdecktes ist, man kann es an jeder besseren Uni lernen, vor allem an deinen in der Schweiz und es ist nichts verboten, wirklich nichts von Wichtigkeit.
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Beitrag von Der Theurg »

Erstens habe ich noch niemals eine Uni von innen gesehen; zweitens spreche ich nicht von den legalen, sondern von den halblegalen, bzw. illegalen Spekulationsgeschäften und Finanztransaktionen (und weiss der Deibel was noch) der Banken, von denen sogar Insider - wenn sie ehrlich genug sind - behaupten, dass sie teilweise verboten sind und dass ein Laie niemals auch nur ansatzweise durchblicken könne, was dahinter steckt; drittens ist es gewissen Leuten anscheinend nicht bekannt, dass Staatskredite aus Gründen der Erpressbarkeit aufgezwungen werden; aber es ist toll, dass das an der Uni gelehrt wird.

Wahrscheinlich wird an der Uni auch gelehrt, welch alberne Schmierenkomödie und verlogene Greuelpropaganda zur Zeit gegen Syrien und Assad läuft.
Zum Glück macht Russland bei diesem Spiel nicht mit.

Ja, Uni sei dank, dass wir so schlau sind!

Die Uni wird uns alle erleuchten!



Und ich bleibe nach wie vor dabei: Nicht umsonst ist im Islam die Zinswirtschaft EIGENTLICH verboten, genau wie in früheren Jahrhunderten im Katholizismus.

Fazit: Überflüssige Mechanismen wie Zins-, Kredit- und Börsenwirtschaft, sowie langfristig auch das Geld an sich einfach wieder abschaffen.

Es geht nicht um die Frage, welches das "beste Geldsystem" ist, sondern wie wir jegliche Geldsysteme so rasch als möglich wieder los werden, und wie wir unsere geistige Bewusstseinsausrichtung aus dieser schädlichen Konditionierung und "Programmierung" wieder befreien und ändern. Es ist also letztlich eine rein metaphysische Frage.


"... Was kommt es für uns schon darauf an, wer der Fabrikbesitzer ist, wenn die Fabrik weiterbestehen soll?"

(Nicolás Gómez Dávila)
Zuletzt geändert von Der Theurg am 12.06.2012, 19:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Wilhuff Tarkin
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Beitrag von Wilhuff Tarkin »

Es gab da ja mal das schöne Wörtlein "verbildet" dafür...

Leider ist die Uni noch keine der Religionen, die aus der Mode gekommen sind.
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Ge
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Beitrag von Ge »

Ju-Hu hat geschrieben:Erstens habe ich noch niemals eine Uni von innen gesehen; zweitens spreche ich nicht von den legalen, sondern von den halblegalen, bzw. illegalen Spekulationsgeschäften der Banken, von denen sogar Insider, wenn sie ehrlich genug sind, behaupten, dass sie teilweise verboten sind und dass ein Laie niemals auch nur ansatzweise durchblicken könne, was dahinter steckt; drittens ist es gewissen Leuten anscheinend nicht bekannt, dass Staatskredite aus Gründen der Erpressbarkeit aufgezwungen werden; aber es ist toll, dass das an der Uni gelehrt wird.

Wahrscheinlich wird an der Uni auch gelehrt, welch alberne Schmierenkomödie und verlogene Greuelpropaganda zur Zeit gegen Syrien und Assad läuft.
Zum Glück macht Russland bei diesem Spiel nicht mit.

Ja, Uni sei dank, dass wir so schlau sind!

Die Uni wird uns alle erleuchten!
Na, seitdem die Uni eine Burufsausbildung ist, bekommt man da die Grundlagen für sein Handwerk, egal ob man Geschichte oder Arschloch lernt. Das sieht man schön an einem User hier, er hat die beste Uni der Welt auf diesem Fach besucht und sein Post spricht für sich - nichts für ungut. Es ist schlicht und einfach ein Ammenmärchen, dass der Grossteil von dem, was schief läuft, heimlich und illegal passiert, dem ist nicht so.

Erpressbarkeit gibts in der Finanzwelt nicht, sie ist nur ein Stigmata für schlechte Akteure und die mit dem Könnerkrönchen, welche in die unsichtbare Hand des Insiderwissens spielen, finden mit der Spekulation ihre Zunge als Macher, nach der der Bär dann auf dem Markt tanzt.
Zuletzt geändert von Ge am 12.06.2012, 12:37, insgesamt 1-mal geändert.
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