Theurgische Klassik- und Romantik-Winkelloge

Alles nichtmetallische Musikalische gehört hier hin.

Moderator: Imperial Warcry

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Svart
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Beitrag von Svart »

:shock: sie kennen marzahn?
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

"Der Russe ist bei Marzahn in Stellung gegangen; und das erfahre ich sozusagen auf Nachfrage!"

(Musste auch mal sein... :oops: )



So, ernsthaft: Bezüglich Clements Frage kann ich ehrlich gesagt im Augenblick keine schlüssige Antwort geben. Bei den anderen Dramen Wagners verhält es sich teilweise anders. Aber vermutlich lag die Erarbeitung des nordisch-germanischen Nibelungen-Stoffes, vermengt mit der Edda und der Vorwegnahme von Tolkiens "Herrn der Ringe", in den 1840er und 50er Jahren ganz einfach auf der Hand. So hatte beispielsweise Jacob Grimm seine im höchsten Masse bedeutende "Deutsche Mythologie" spätestens bereits 1844 veröffentlicht.

In Wagners Autobiographie "Mein Leben" kann ich Erörterungen zum "Lohengrin" finden, jedoch zumindest im Augenblick nichts über die Grundideen zum vierteiligen Monumental-Drama "Der Ring des Nibelungen". Wahrscheinlich fänden sich zahllose Angaben hierüber in Wagners Briefen oder in seinen umfangreichen kunsttheoretischen Schriften.

Die Enstehungsgeschichte des "Rings" ist mit allen Einzelheiten ja wohlbekannt: Erste Skizzen zur Dichtung im Jahre 1848 (noch in Dresden), wobei anfänglich noch ein niemals in dieser Form verwirklichstes Drama unter dem Titel "Siegfrieds Tod" im Zentrum stand, welches später zum vierten Teil unter dem Titel "Götterdämmerung" umgearbeitet wurde; Abschluss der letzten Notenpartitur 26 (!) Jahre später (mit Unterbrüchen für "Tristan und Isolde" und "Die Meistersinger von Nürnberg", sowie Skizzen zu den nie verwirklichten Dramen "Wieland der Schmied" und "Die Sieger", welches einen buddhistischen Hintergrund hat und später teilweise in den "Parsifal" eingeflossen ist) in Bayreuth 1874, - aber das war ja nicht die Frage...

Im Buche "Erinnerungen an Richard Wagner" jedoch schreibt Eliza Wille (die Mutter des Schweizer Generals Ulrich Wille!) folgendes Zeugnis (Wagner verkehrte ab 1852 auf dem Gut Mariafeld bei Zürich im Kreise der Willes, wo die grössten Dichter, Denker und Künstler des 19. Jahrhunderts ein und aus zu gehen pflegten):

"Die Herren waren bald im lebhaftesten Gespräch: Vergangenheit (Revolution, Flucht und Asyl, Anm. Ju-Hu) und Gegenwärtiges gaben Stoff genug. Das Auflehnen eines künstlerisch-revolutionären Geistes, welcher der Musik neue Bahnen eröffnen wollte, hatte unter dem Titel 'Oper und Drama' den Namen des Komponisten auch als Schriftsteller berühmt gemacht. Ohne seine letzten fertigen Werke in der Ausführung hören zu können, strebte Wagner in Zürich seinem Ziele zu. Jetzt hatte er sich in das Studium der Edda vertieft, so sagte er, - über den Stabreim wurde von ihm hin und her geredet."

Gemäss Eliza Wille erhielt Wagner bei der Ausarbeitung zur Dichtung des "Rings" in jener illustren Gesellschaft (Gottfried Semper, Gottfried Keller, Georg Herwegh, um nur einige zu nennen...) auch Anregungen und Unterstützung von einem gewissen Herrn Ettmüller, "dem urgermanischen Weisen" (Wille), einem Fachkundigen der Edda und der Nordistik.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Und hier ein äusserst bezeichnender Auszug aus Richard Wagners umfangreicher kunsttheoretischer Schrift "Das Kunstwerk der Zukunft" (erschienen 1850), worinnen er seine revolutionäre Vision von der Erneuerung des antiken Mysteriendramas als Gesamtkunstwerk zu legitimieren versuchte:


"Ihr gebt euch vergebene Mühe, zur Beschwichtigung eures läppisch-egoistischen Produktionssehnens, die vernichtende musikweltgeschichtliche Bedeutung der letzten Beethovenschen Symphonie leugnen zu wollen; euch rettet selbst eure Dummheit nicht, durch die ihr es ermöglicht, dieses Werk nicht einmal zu verstehen! Macht was ihr wollt; seht neben Beethoven ganz hinweg, tappt nach Mozart, umgürtet euch mit Sebastian Bach; schreibt Symphonien mit oder ohne Gesang, schreibt Messen, Oratorien, - diese geschlechtslosen Opernembryonen! - macht Lieder ohne Worte, Opern ohne Text -: ihr bringt nichts zustande, was wahres Leben in sich habe. Denn seht, - euch fehlt der Glaube! Der grosse Glaube an die Notwendigkeit dessen, was ihr tut! Ihr habt nur den Glauben der Albernheit, den Aberglauben an die Möglichkeit der Notwendigkeit eurer egoistischen Willkür! -

Beim Überblicke der geschäftigen Einöde unsrer musikalischen Kunstwelt; beim Gewahren der unbedingtesten Zeugungsunfähigkeit dieser gleichwohl ewig sich beliebäugelnden Kunstmasse; beim Anblicke dieses gestaltlosen Breies, dessen Bodensatz verstockte, pedantische Unverschämtheit ist, und aus dem, bei allem tiefsinnenden, unmusikalischen Meisterdünkel, endlich doch nur gefühlslüderliche, italienische Opernarien oder freche französische Kankantanzweisen an das volle Tageslicht der modernen Öffentlichkeit als künstlich destillierte Dünste zu steigen vermögen; - kurz, bei Erwägung dieses vollkommen schöpferischen Unvermögens, sehen wir uns ohne Schreck nach dem grossen vernichtenden Schicksalsschlage um, der diesem ganzen, unmässig ausgebreiteten Musikkrame ein Ende mache, um Raum zu schaffen dem Kunstwerke der Zukunft, in welchem die wahre Musik wahrlich keine geringe Rolle zu übernehmen haben wird, dem aber auf diesem Boden Luft und Atem schlechterdings versagt sind."
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Brucknerianer unter sich...

Allerdings stimme ich dem Wesentlichen dieser Ausführungen nicht zu, auch wenn sie teilweise interessant sind.

Der achten Sinfonie, von der die Rede ist, gab ich vor etlichen Jahren zur Umschreibung für mich mal den Namen - in Anlehnung an John Milton - "Der Verlust und die Rückeroberung des Paradieses". Ich werde mich allerdings hüten musikalische Auszüge daraus hier vorzustellen, da sie insgesamt knapp anderthalb Stunden dauert und mit VOLLER LAUTSTÄRKE bei höchster Konzentration angehört werden muss; wobei auch alle anderen Sinfonien von Anton Bruckner (inklusive die "Nullte") auf ihre eigene Art mehr als empfehlenswert sind. Für den, der sein Herz öffnet, sind es ganz unweifelhaft kosmische Offenbarungen in höchster architektonischer Vollkommenheit...

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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

:cry:
wind
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Beitrag von wind »

Sehr schön.
Ich bin auf Weiteres in diesem Thread gespannt.

Mein Interesse gilt vor allem Tschaikowsky und Schostakowitsch, die mich seit Jahren fesseln.
Wagner, muss ich gestehen, habe ich mir noch kaum zu gemüte geführt. Sicherlich ein Versäumnis, schon allein seine Beziehung zu Nietzsche macht ihn sehr interessant für mich. Die erste Seite Ihres Threads werde ich mir bald noch einmal zu gemüte führen.


Zwei Werke von Dimitri Schostakowitsch fand ich bemerkenswert, sie offenbaren sich so direkt und ehrlich. Der Komponist versteckt sich nicht hinter einer Wand von umschmeichelnden, verkünstelten Tönen, sondern spricht direkt, er lebt in der Musik, man kann ihn spüren.

Es geht um die 5. Symphonie in d-moll und die 10. Symphonie in e-moll.
Gern würde ich etwas dazu schreiben.. ich werde es jedoch vertagen müssen, die Gedanken sind im Moment zu "weit weg".

Provisorisch einmal die Kostprobe:

Der erste Satz der 5ten..

..und hier beginnt die 10te.

Schostakowitsch's 10te Symphonie ist eines dieser ehrlichen, privaten Werke. Wie eine sich unmittelbar offenbarende Stimme.
Ein langsamer, niederschlagender Anfang, ein Ton, der fast durchgehend beibehalten wird. Für die damalige Zeit, für die Sowjetunion, ein Tabu. Ja, tatsächlich! Die Musik musste energisch sein, positiv, kämpferisch! Das Volk sollte ermutigt werden - alles gehörte zu dem Gesamtplan, die Kulturpolitik folgte strengen Richtlinien, eine SELBSTVERWIRKLICHUNG in Form der Musik kam nicht in Frage. Nicht das Individuum zählte schließlich, nicht der Künstler. Der Künstler diente der Gesellschaft.
Schostakowitsch's Symphonien sollten die Zuhörerschaft versammeln, den kollektiven Willen formen.
Diese Symphonie, die 10te, tat dies ganz und gar nicht.
Ein niederdrückendes, schwer verständliches Werk.
Nicht zugänglich für die Allgemeinheit!
Was sollte das Volk, um dessenwillen es die Kultur ja schließlich gab, von diesem kryptischen Musikbrei verstehen?
Was sollte dieses Werk für eine Wirkung haben auf die Zuhörer, wenn nicht eine verstörende, verwirrende?

Schostakowitsch's 10te Symphonie entsprach so gar nicht dem Geist der Sowjetunion, und brachte ihn in Gefahr. Es wurde heftig diskutiert, was geschehen sollte. Volksfeind.

Der letzte Satz der Symphonie, den man sich unbedingt aufmerksam anhören sollte, endet mit einem Thema, das triumphierender nicht sein könnte.
Es jagt dem Zuhörer (mir) Schauer über den Rücken, gleichzeitig zwingt es mich zu einem bitterbösen, trotzigen Grinsen.
Immer lauter, dröhnender, schneller wird das Thema
d-es-c-h herausgeschmettert.


D. Sch.


Was für eine Aussage..!
Der Künstler offenbart sich.. er lässt sich nicht einschüchtern, das letzte Wort hat er. Er schmettert seine Wut, seine Verzweiflung, und den Trotz gegen das einengende Regime, seine Diktatur, seine Zensur ins Publikum.




Soviel zunächst. Eine fesselnde Symphonie. Die 5te ist ebenfalls sehr interessant, aber...geschickter. Sie scheint ganz "sowjetisch" - heiter, kämpferisch, positiv, kräftig.. aber der Schein trügt. Ganz gewaltig. Auch hier böses Grinses.

Irgendwann mehr. Ich hoffe, es ist überhaupt in Ordnung hier zu posten?
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

(macht es wieder gut)

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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Ja!!! Seit einigen Jahren bin ich auch ein ganz grosser Bewunderer von Schostakowitsch! :D

Zumindest seiner Sinfonien... Die Entdeckung des Rests seines unfangreichen Gesamtwerks (Filmmusik!) harret noch meiner.

JA!!! Die 5. Sinfonie! Die habe ich schon Ton für Ton vollständig verinnerlicht! Ihre innere Logik und Dramatik ist bezwingend... Die kaum zu überbietende hohle Plattheit der totalitären Märsche (vor allem im ersten Satz); die russische Dramatik; die Leidenschaft; die spirituelle Dimension; die zutiefst menschliche Reinheit der Gefühle...

Schostakowitsch (der während der Komposition jener Sinfonie jeden Tag damit rechnen musste, an die Wand gestellt zu werden) sagte Jahrzehnte später über sie:

"Was in der Fünften vorgeht, sollte meiner Meinung nach klar sein. Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen wie in Boris Godunow. So, als schlage man uns mit einem Knüppel und verlange dazu: 'Jubeln sollt ihr, jubeln sollt ihr'. Und der geschlagene Mensch erhebt sich, kann sich kaum auf den Beinen halten. Geht, marschiert, murmelt vor sich hin: 'Jubeln sollen wir, jubeln sollen wir...'"

Ein einfacher Musikant, der aber einer der genialsten des 20. Jahrhunderts war, hat es gewagt das Unausprechliche in Tönen auszusprechen: Während der Uraufführung in Moskau 1937 sollen die Zuschauer in Tränen ausgebrochen sein...

Ich liebe auch sehr die Siebte ("Leningrader") und einige andere seiner Sinfonien.
Mit der Zehnten., die offiziell als Schostakowitsch "Abrechnung" mit Stalin gilt, habe ich mich bisher leider noch nicht wirklich tiefgründig auseinander gesetzt... Werde ich aber in Bälde tun!

Kürzlich habe dafür seine Ballett- und Jazzsuiten entdeckt. Herrlich!
wind
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Beitrag von wind »

Die kaum zu überbietende hohle Plattheit der totalitären Märsche (vor allem im ersten Satz)
Ha! So ist es; an dieser Stelle kann ich nicht anders, als zu schmunzeln, jedes Mal aufs Neue.
Herrliche Satire! Der erste Satz ist eine absurde Komödie, eine Karikatur. Der Erfolg der Symphonie zeigt nur: Es wurde nicht begriffen - gut für Schostakowitsch.
Nach dem tragischen, dramatischen Anfang und der folgenden traurigen, schleppenden, ruhigen Passage, kommt dieses KlavierHÄMMERN. Die sowjetische Macht?
Steigerung, rhythmisches Marsch-Trompeten, .. der absurde, vollkommen abrupt-unpassende EINBRUCH. Der Marsch.
Einfach herrlich, so böse.

Und womit ergänzt? Mit dem Xylophon! Na, ist das nicht eindeutig. Der sowjetische Kindergarten-Marsch.

Achja, schon genial.



Schostakowitsch's Filmmusik kenne ich nur zu sehr geringem Teil, die Jazzsuiten sind natürlich sehr schön.
Der fast schon legendäre, melancholische Walzer..
Die symphonischen Werke haben aber auch mich bis jetzt am meisten interessiert.

Die Leningrader Symphonie - ebenfalls sehr schön, sehr .."treffend"; aber ich habe mich noch nie in dieser Ausführlichkeit mit ihr auseinandergesetzt. Tatsächlich habe ich sie kaum noch in direkter Erinnerung. Werde sie sofort anhören!


Haben Sie je von dem Schostakowitsch-Film von Alexander Sokurov gehört? Sonata for Viola, heißt er...
Eine sehr authentische Collage von Videoaufnahmen, Originalzitaten, Nachstellungen.. sehr empfehlenswert.
Bezeichnenderweise in der Sowjetunion bis 1986 verboten.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Bedaure, leider nein...

Aber danke für den Tipp! Ich werde danach Ausschau halten...



Doch für heute sollte ich mich langsam empfehlen...
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marinetti
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Beitrag von marinetti »

Mit Shostakovich habe ich mich gerade 3 Wochenlang im Militär über Wasser gehalten...
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Stryke
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Beitrag von Stryke »

der ist aber auch gut!
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Beitrag von Wintergeist »

Stielhandgranate
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Beitrag von Stielhandgranate »

Ju-Hu hat geschrieben:Danke.

Beginnen wir heute mal mit folgender faszinierenden Thematik:

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Der bayerische Klaviervirtuose Stefan Mickisch hat sich vor allem in der Wagnerianer-Szene einen Namen gemacht durch seine mitreissenden, witzigen und zugleich tiefsinnigen Einführungsvorträge zu den Dramen Richard Wagners, deren philosophischer, metaphysischer und spiritueller Gehalt er auf dem Steinway-Flügel spielend zu ergründen versucht, wobei er oftmals gerade in den Details der einzelnen Motive und in den Rhythmen erstaunliche Erkenntnisse zu Tage fördert.

Vor einigen Jahren erklärte Mickisch, er habe herausgefunden, dass bei rund 20 bis 30 alten Meister des Barock, der Klassik und der Romantik sämtliche Tonarten und Modulationen stets mit astrologischen Sternzeichen übereinstimmen (wobei bereits Rudolf Steiner oder andere Anthroposophen Andeutungen in diese Richtung gemacht zu haben scheinen).

Es sei ihm aber noch nicht klar, ob dieser Systematik ein inzwischen verlorengegangenes musikalisches Geheimwissen zugrunde lag - oder ob die Komponisten intuitiv durch ihren Genius die Sternzeichen in den Tonarten und Modulationen erfasst hätten.
Die willkürliche internationale Festlegung des Kammertons a auf 440 Hertz im Jahre 1939 spiele dabei jedenfalls keinerlei Rolle.

Wagner scheint beim Studium dieses Mysteriums besonders ergiebig zu sein...

Hier folgen die astrologischen Zuordnungen zu den zwölf Dur-Tonarten in der Oktave und deren Paralleltonarten, die sich stets eine kleine Terz unter den Dur-Toniken befinden, sowie kurze Umschreibungen der Klangfarbe der jeweiligen Tonart, welche aufzeigen, welchen Kräften die jeweiligen Charakterformen unterworfen sind.
Die astrologischen Zuordnungen folgen interessanterweise exakt dem Quintenzirkel!


Steinbock:
Es-Dur - Mythenbeginn, Feierlichkeit
c-moll - Kampf

Wassermann:
B-Dur - Hoffnung
g-moll - Not

Fische:
F-Dur - Natur, Landschaft
d-moll - Todesstürme

Widder:
C-Dur - Sonnenaufgang
a-moll - "Aprilwetter"

Stier:
G-Dur - Frühling, Unschuld
e-moll - Klage

Zwilling:
D-Dur - Sieg
h-moll - Dämonie

Krebs:
A-Dur - Gralskraft
fis-moll - Einsamkeit, Intrige

Löwe:
E-Dur - Liebeswärme
cis-moll - Mondschein

Jungfrau:
H-Dur - Treue, Verklärung
gis- / as-moll - Wehmut, Todestrauer

Waage:
Fis- / Ges-Dur - Glitzerglanz, Transzendenz
es-moll - Todestor

Skorpion:
Des-Dur - Schöpferkraft
b-moll - Nacht, Widersacher

Schütze:
As-Dur - inneres Licht bei äusserer Dunkelheit
f-moll - Finsternis


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Beitrag von Bernard Gui »

(singt die kosmische Oktave, erlangt Göttlichkeit)
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Beitrag von Der Theurg »

Kenn' ich schon, danke.
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Beitrag von Dr. Acula »

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Wohnort: Basel

Beitrag von Kaiserstuhl »

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Gustav Mahler


Das Adagio der 9.: http://www.youtube.com/watch?v=wIwypCFayBQ

Das der 10.: http://www.youtube.com/watch?v=4kDWPfEpMyU

Das Lied von der Erde - Der Abschied http://www.youtube.com/watch?v=5d2EfZtscfQ

Zeitlose Werke...
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Beitrag von Der Theurg »

Gustav Mahler, selbstverständlich!

Wobei ich mich bisher noch nicht mit den vielgerühmten Einspielungen von Bernstein auseinandergesetzt habe.

Dafür verfolgt mich in letzter Zeit die Neunte mit Claudio Abbado, Berliner Philharmoniker.
(Die alte Einspielung mit Barbirolli ist auch hervorragend. Und sogar David Zinman macht seine Sache zumindest live ganz gut.)
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