positives am Christentum

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Morgenstern
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positives am Christentum

Beitrag von Morgenstern »

Es gibt tausend Ideen, die gegen das Christentum spricht. Was könnt ihr dem Christentum positives abgewinnen? Gibt es überhaupt irgend etwas?
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Ice
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Beitrag von Ice »

Spontan würde ich sagen, dass es jede Art von Leben schützt, auch das ungeborene... Wahre Christen sind ja gegen die Abtreibung (wie ich selbst) und das finde ich genial, weil das Leben schon im Bauch der Mutter beginnt und jeder hat das Recht zu leben.

Ausserdem finde ich gut, dass man z.B. sich nicht rächen soll, sondern genau das Gegenteil tun sollte. Kann wohl blöd klingen, aber es man ist doch geistig auf einem höheren Niveau, wenn man sich NICHT rächt, als wenn man es tut. Denn da ist man auf dem gleichen Level wie der Bastard, der einem etwas böses angetan hat. Ich bin aber nicht einverstanden, dass man den Typen auch noch entschuldigen sollte -kann man, muss man aber sicher nicht.
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Atall
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Beitrag von Atall »

Ice: Wie kommst Du denn darauf, dass diese Ideen, die Du da erwähnst, "christlich" sind? Ich denke, das Zeug von Leben schützen und Nicht-Rache ist weniger christlich als vielmehr aufklärerisch, bzw. neuzeitlich.
In der Bibel gibt es bekanntlich Stellen, die sich für die Rache aussprechen und solche dagegen - da kann man also auswählen, welche man sich aussucht, und es entspricht jeweils einer bestimmten Zeitepoche, was grad populärer ist.
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Ice
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Beitrag von Ice »

Ich meine, diese Idee sind nicht NUR Christlich, aber sie kommen in diesem Glauben auch vor, oder? Man sprach ja von den positiven Aspekten dieser Religion und die gehören ja dazu.

Na gut, man spricht schon von Rache, aber bekanntlich sagte Jesus ja: <<Halte auch die andere Wange hin>> und das sollte man als wahrer Christ auch befolgen. Zumindest, das ist das, was man uns während dem Religionsunterricht gesagt hatte.
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nesges
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Beitrag von nesges »

Bibel ist eben nicht gleich Bibel. Man muss unterscheiden ob der, der sich als Christ bezeichnet ein orthodoxer Alt-Testamentler ist, oder ein (Relativ) aufgeklaerter Neu-Testamentler. Ich denke die meisten Christen in unserer Umgebung werden sich (wenn überhaupt) wohl nur auf's Neue Testament berufen wollen und damit sind die meisten Fragen die anderenfalls widersprüchlich beantwortet werden müssten klar in Richtung Friede-Freude zu benantworten.
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Atall
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Beitrag von Atall »

Ice: Was ist denn für Dich "ein wahrer Christ/eine wahre Christin"? Ich habe ehrlich gesagt sehr Mühe mit solchen Begriffen, weil sie ohne genaue Definition nie klar werden.

Nesges: Möglich, aber dennoch gehört das Alte Testament fest zum Kanon jener Religion. Ich persönlich finde es ziemlich merkwürdig, wenn Christenleute vor einer Geschichte, die vielleicht den Bann (= totale Zerstörung) der Umvölker fordert, einfach die Augen verschliessen und so tun, als gehöre das nicht zu ihrer Religion. Denn genau diese Vielfalt macht meines Erachtens (und damit hätte auch ich einen positiven Punkt genannt) die Faszination dieses Religionssystems aus.
Die sog. "Bibel" ist gewachsene Literatur. Die unterschiedlichen Geschichten zeigen verschiedene Konzepte, um mit Problemen, bzw. der Kontingenz umzugehen - Konzepte, die eben typisch sind für jene bestimmten Zeiten. Und das gefällt mir sehr gut daran.
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Arius
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Re: positives am Christentum

Beitrag von Arius »

Morgenstern hat geschrieben:Es gibt tausend Ideen, die gegen das Christentum spricht. Was könnt ihr dem Christentum positives abgewinnen? Gibt es überhaupt irgend etwas?
Postitives findet sich bei jeder Religion, da aber meiner Ansicht nach nur auf reiner Selbsterkenntnis eine innere Staerke aufgebaut werden kann, ist es hilfreich zu hinterfragen, warum soviel verfaelscht und so oft, wie z.B. beim Christentum von der urspruenglichen Lehre abgerueckt wurde.

Ein Wasserlauf ist nur an der Quelle rein, je weiter weg von der Quelle, umso verschmutzter ist das Wasser, daher ist z.B. fuer mich der islamische Glaube noch verwerflicher, denn er baut bereits auf einer verunreinigten Quelle auf.

Mehr evt. spaeter, ich will nicht falsch verstanden werden...
Satyr
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Beitrag von Satyr »

Am Christentum, einer Religion die nichts, aber auch gar nichts eigenständiges an sich hat (alles wurde aus alten Religionen zusammengestohlen und pervertiert) gibt es überhaupt nichts positives.

Das Christentum ist einfach nur verachtenswert und muss von dieser Welt verschwinden. Ganz egal wie...
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Atall
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Beitrag von Atall »

Satyr: Jede Religion ist aus vorangegangenen Religionssystemen zusammengestellt. Also muss jede Religion verschwinden, wenn Du konsequent sein willst. (Und ja, darüber könnte man wieder diskutieren *g*).

Arius: Was ist denn die "ursprüngliche Lehre" des Christentums? Sowas gibts nicht. Lies nur schon mal diese vier Evangelien - die präsentieren je schon eine ganz andere "Lehre".
Und weshalb dürfen sich Religionen nicht ihren Begebenheiten anpassen, Kunst, Kultur oder die Politik tun es ja auch.
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Arius
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Beitrag von Arius »

Atall hat geschrieben:Satyr: Jede Religion ist aus vorangegangenen Religionssystemen zusammengestellt. Also muss jede Religion verschwinden, wenn Du konsequent sein willst. (Und ja, darüber könnte man wieder diskutieren *g*).

Arius: Was ist denn die "ursprüngliche Lehre" des Christentums? Sowas gibts nicht. Lies nur schon mal diese vier Evangelien - die präsentieren je schon eine ganz andere "Lehre".
Und weshalb dürfen sich Religionen nicht ihren Begebenheiten anpassen, Kunst, Kultur oder die Politik tun es ja auch.
Genau, alle Religionen muessen zerfallen, zerbroeseln tun sie ja schon, zumindest hier in Europa, einer Phase der Gleichgueltigkeit folgt dann eine neue Besinnung auf Grundwerte, die teilweise jetzt schon zu erkennen sind und in den letzten Jahrhunderten errungen wurden, die Kelten und ionischen Griechen koennen ein Vorbild sein.

Zur zweiten Frage, die kann nicht oeffentlich eroertert werden, will nur hinweisen auf die Perversionen, die durch die Verbindung von Glauben mit Macht im Zuge der Kreuzzuege, wilden Missioniereien und Inquisition entstanden. Daher hat das Christentum in dieser Form absolut nichts mehr mit den Urspruengen zu tun und die Kirchen und Sekten (in meinen Augen ist auch die kath.Kirche eine Grossekte) sind dem Verfall preisgegeben, das entspricht hoeherem goettlichen Willen. Die Quellen wurden durch Kaiser und Paepste und machthungrige, die Menschen ausbeutende Roemer verschmutzt, Traeger der uspruenglichen Wahrheit wie Sokrates und Origenes wurden als verurteilt, gebannt und galten als Ketzer, mediale Menschen wurden in Irrenhaeser gesteckt, Buecher des Wissens im Vatikan geheim gehalten, einfache Wahrheiten verfaelscht und den Menschen aufgezwungen zu glauben, das konnte langfristig nicht gut gehen.

Wir leben zumindest in Eurpa schon in einer Epoche, in der die Menschen sich so etwas nicht mehr gefallen lassen. Leider werden Kinder immer noch von Eltern gepraegt und ohne Zustimmung in den Reli-unterricht geschickt, in dem immer noch allzu unkritisch Dogmen und verfaelschte und um wichtiges gekuerzte Bibelausschnitte dargereicht werden. Lange Nachwirkungen kann das haben, die in vielen starken Hass auf Christen, Islamer ect. hervorrufen.

Selbst nach hoeheren Erkenntnissen zu suchen ist notwendig, das kann nur in einem laengeren Prozess erfolgen.
Zuletzt geändert von Arius am 21.10.2003, 17:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Ice
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Beitrag von Ice »

Atall: Mit "wahre Christen" meinte ich die Gläubigen, die bei den Gottesdiensten teinehmen, ihre "Pflichten" tun usw. Es gibt ja keine Christen in "reiner" Form, dass weiss ich genau... Ich hab nur versucht, dieser Kategorie von Personen einen Namen zu geben...

Es ist wahr, dass alle Religionen verschwinden sollten, vor allem auch weil es einen gefährlichen Fanatismus verusachen kann (siehe z.B. Irland oder die islamischen Länder).

Ich denke, dass die Absichten jeder Religion positiv sind, aber der Mensch nützt sowieso alles aus, nur um an Macht und Geld zu gelangen. Peversion ist wohl Teil unserer DNS...
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nesges
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Beitrag von nesges »

Ice hat geschrieben:Es ist wahr, dass alle Religionen verschwinden sollten, vor allem auch weil es einen gefährlichen Fanatismus verusachen kann (siehe z.B. Irland oder die islamischen Länder).

Ich denke, dass die Absichten jeder Religion positiv sind, aber der Mensch nützt sowieso alles aus, nur um an Macht und Geld zu gelangen.
Eben, und deshalb ist die Forderung (oder die Hoffnung) Religionen abzuschaffen auch nicht sinnvoll. I.d.R. sind nicht die Religionen für den Fanatismus ihrer Anhänger verantwortlich zu machen. Wäre es für diese Menschen nicht die Religion der sie fanatisch folgen könnten, wäre es irgend etwas anderes. Zum Beispiel ein starker politischer Führer oder ein Hollywood Star.

Mir ist noch keine Religion begegnet die grundsätzlich schlecht wäre. Und das sagst du ja auch selbst: die Absicht dahinter ist positiv - darauf kommt es an. Alles andere ist die Fehlbarkeit vieler Menschen.
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Atall
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Beitrag von Atall »

Ihr redet von "gut" und "schlecht". Aber: Wer sagt denn, was positiv ist und was negativ? Unsere Ethik? Aber ist die nicht genau christlich geprägt?

Und ich muss Nesges zustimmen: Dass Religionen grundsätzlich zu Fanatismus führen, kann man so nicht sagen. Sonst gäbe es im Kommunismus z.B. keinen Fanatismus. Ausserdem war z.B. das antike Perserreich genau nicht religiös fanatisch, aber hat dennoch die ganze damals bekannte Welt erobert.

Arius: Deine These ist falsch, wie neuste empirische Studien belegen. Europa bildet auf dem religiösen Weltmarkt einen Sonderfall, da hast Du recht, aber dennoch ist auch hier die Religion keineswegs am Verschwinden oder am "Zerbröseln". Im Gegenteil: Der religiöse Markt scheint sogar zu wachsen. Es gibt immer mehr Angebote, die verschiedene Bedürfnisse abdecken. Ausserdem ist die sog. "Unsichtbare Religion" (also Religion, die erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen ist) ebenfalls nicht zu unterschätzen.
Die momentane europäische "religiöse" Situation ist weniger mit dem Keltentum oder dem ionischen Griechentum zu vergleichen als mit der hellenistischen Zeit.

Und zu Deiner Auslegung von "Perversion": Mich würde es sehr interessieren, aus welcher religiösen Position Du herkommst. Deine Aussagen tönen stark wie Aussagen gewisser mystisch angehauchter neuerer religiöser Gemeinschaften.
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Ice
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Beitrag von Ice »

Klar gibt's auch andere Gründe für den Fanatismus... Hatte vergessen, die Aussage mit folgendenm zu ergänzen: Die Religion direkt hat nichts damit zu tun, sondern die Art, wie die Menschen sie interpretieren... Aber schliesslich ist das der zentrale Punkt, weil wir Menschen alles aus unserer eigenen Perspektive erleben, auffassen, usw. Ob nun mit oder ohne Einfluss von aussen, der Input durchdringt zuerst diesen "Filter".

Ich kenne manche Moslems, war dieses Jahr in Sharm-el-Sheikh und das Hotel war voll von Arabern und wir sprachen auch mit den Leuten... Ihr leben ist vom Glauben sehr geprägt, viel mehr als bei Christen (aber natürlich gibt's auch Ausnahmen). Es hat ein grösserer Einfluss auf das Leben, aber nicht nur dort, sondern auch z.B. in Südamerika, wo ich geboren wurde.

Es scheint, als würde in manchen Ländern eine Art Gehirnwäscherei vorgehen....

Was die Menschen zu Kriegen usw. treibt, ausser die übliche Macht, ist die Verschiedenheit in aller ihrer Formen. Ob nun Religion, Hautfarbe, der soziale Status....

Aber hier war ja die Religion das Hauptthema...
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Atall
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Beitrag von Atall »

Die Relation zwischen Krieg und Religionen ist wirklich interessant, da muss ich Ice zustimmen. Und ja, wahrscheinlich besteht da wirklich ein Zusammenhang. Sicher auch inhaltlich - dass eben religiöse Argumente für einen Krieg benutzt werden - aber noch mehr vom Aufbau und von der Funktion der beiden "Systeme" her.
Religiöse Systeme und kriegerische Handlungen versuchen beide, Teile der unkontrollierbaren Welt (das kann ein "Jenseits" sein oder aber das Nachbarland (als das "Jenseits" der eigenen geographischen Grenzen)) in ihre eigene Ordnung und unter ihre Kontrolle zu überführen. Dabei gelten jeweils bei beiden nicht mehr die alltäglichen Regeln, Verhaltensmuster, Ideen, sondern es gibt eben neue, andere solcher Regeln, für die Zeit, wo man im Krieg verweilt oder beim Ritual mitmacht.
Ein Beispiel: Die Rekrutenschule könnte durchaus mit religiösen Initiationsriten verglichen werden:
Es gibt für diese Zeit eine Auflösung aller bekannter Strukturen, gesellschaftliche Stellung, Bildung, etc. wird aufgehoben, eine neue Hierarchie tritt zutage. Es gibt eine Geschlechtertrennung, neue Kleidung (also eine Abgrenzung gegenüber den "normalen" Leuten), neue Verhaltensregeln, eine neue Sprache (nicht nur verbal). Es ist bis zu einem gewissen Grad gefährlich. Etc.

Ich will damit weder Kriege gutheissen noch Religionen verteidigen, aber ich finde solche distanzierten Blickwinkel sehr interessant. (Und ja, möglicherweise ist diese These etwas "abgehoben" *g*).
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Arius
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Beitrag von Arius »

Atall hat geschrieben: Arius: Deine These ist falsch, wie neuste empirische Studien belegen. Europa bildet auf dem religiösen Weltmarkt einen Sonderfall, da hast Du recht, aber dennoch ist auch hier die Religion keineswegs am Verschwinden oder am "Zerbröseln".
Dazu kann ich sagen, dass die grossen Religionsgemeinschaften massiv seit 10-20 Jahren Mitglieder verlieren, ich sehe das ganze als langfristige Konsequenz, das freilich vorerst zu einer Zersplitterung in mehrere kleienre Sekten führen kann. Aber in 200 Jahren gibts sie sicher nicht mehr.

Langfristig ist jedoch klar ein Zerfall der alten Strukturen zu erkennen, da sich die Menschen (Gott sei Dank) nichts mehr aufzwingen lassen, was sie zu glauben haben.

In der Tat gibt es eine Gruppe Menschen, denen ist das total egal, sie wollen sich nicht damit beschäftigen und meinen, dass mit dem irdischen Tode alles aus ist und man voll das Leben zu geniessen hat, wobei auch andere Menscehn ausgebeutet und rücksichtslos ausgenutzt werden können. Gross ist dann ihre Verwunderung, wenn sie erkennen, dass sie weiterleben...

Dann gibt es gläubige Menschen, die sich im Dienste am Mitmenschen Verdienste erwerben, und nicht weitere Glaubensdinge hinterfragen,....sie sind dann auch verwundert, dass vielem nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt haben. Ihnen wird dann zum Vorwurf gemacht, dass sie sich blind den gelehrten Dogmen angeschlossen haben und nicht ihren eigenen verstand einsetzten.

andere "vermeintliche Christen" (die h?ss? "liebe" ich am meisten!) gehen in die Kirche, sichtbar für andere, halten sich aber überhaupt nicht an göttliche Prinzipien und vergehen sich am Nächsten, häufen Reichtümer an, bereiben Vetternwirtschaft, und wundern sich dann über ihren unfreundlichem Empfang und darüber, dass man sie links liegen lässt.....

Andere wiederum hinterfragen alles und kommen selber auf die wichtigen Prinzipien und Tugenden, beschäften sich mit der Philosophie der Ionier, Kelten, und den frühen Christen....

So erkennen sie, dass es eigentlich keine verschiedenen, sondern nur eine Wahrheit geben kann....
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Atall
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Beitrag von Atall »

Arius: Mich interessiert nicht, ob es irgendwo eine Wahrheit gibt, sondern wie Menschen religiös handeln und was für Erklärungsmodelle sie für ihr Handeln und für Zufall und Kontingenz auswählen.

Und ja, die Mitgliederzahlen der grossen christlichen Religionsgemeinschaften schwinden - aber deswegen sind die Leute nicht weniger religiös. Viele Leute treten aus einer solchen Gemeinschaft aus, weil diese die religiösen Bedürfnisse eben jener Leute nicht mehr erfüllen können.
Heute in Europa herrscht die Tendenz, dass sich jede Person ihre eigene Religion auf ihre eigenen Bedürfnisse zuscheiden und quasi zusammenstellen kann. Und das Angebot wird auch rege genutzt. (Man denke z.B. an die Bahnhofskirche im HB Zürich).
Bei grossen Katastrophen oder einschneidenden, bzw. wichtigen Abschnitten im Leben der Einzelnen (Hochzeit, Tod) tritt solche Religion wieder ans Tageslicht.
Religiöse Ausdrucksformen wandeln sich - da stimme ich mit Dir überein - aber sie verschwinden nicht.
Ranksha
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Beitrag von Ranksha »

Sorry, dass ich hier so nen alten Thread rauskrahme, aber mir fällt da grade so viel zu ein :o

Ich persönlich habe mich lange mit dem Christentum beschäftigt und die Bibel gelesen, weil ich ganz sicher und fest sagen wollte, ob ich nun dran glaube oder nicht. Ich hab während meines Konfirmandenunterrichts so oft mit meiner Pastorin diskutiert, über alles nachgedacht, dass ich am Ende ganz sicher sagen konnte: Leute, das ist NIX für mich, das widerspricht sich, das widerspricht meiner Logik und meinen persönlichen Werten außerdem.

Aber dennoch, obwohl ich das Christentum schon fast als albern in einigen Dingen bezeichnen muss, hat diese Religion einige Dinge, einige Riten, die ich einfach schön finde:

Kirchen zum Beispiel sehen einfach toll aus. Ich guck mir die Dinger so gern an, fotografiere sie oder gehe mal rein. Es riecht gut da, es gibt sogar ein Echo und irgendwie fühlt man sich da drin geborgen.

Orgeln, gut, dieses Rumgedüdel bei Gottesdiensten ist recht nervtötend, aber dieses riesige Instrument, das gleich ganze Wände einnimmt, flößt mir immerwieder Respekt ein und man kann ihm ja auch ganz passable Töne abgewinnen (Phantom der Oper)

Weihrauch, duftet, und dieses Rumgeschwenke hat einfach was

Priesterroben, Kopfbedeckungen speziell natürlich bei der katholischen Kirche, klar, son Pastortalar gefällt mir nicht.

Beiststuhl: hat was verbotenes, und die Gewissheit, seine Sorgen wegzureden und der andere kennt dich trotzdem nicht, das ist etwas, das einem sonst nur das Internet bietet ^^

Taufbecken, sehen immer Majestätisch aus

Weihwasser, den Brauch mit dem Kreuzigen find ich einfach schön

So, mir ist natürlich bewusst, dass ich hier katholisch mit protestantisch gemischt hab, aber beide Seiten haben schöne Elemente, wie ich finde.
So sehr ich die Inhalte dieser Religion auch ablehne, das Drumherum gefällt mir einfach.
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goltotha
Priester
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Beitrag von goltotha »

ui...
hier gehts denk ich um das christentum, und alles was bei dir positiv aufällt, ist DIE KIRCHE??? ausgerechnet DIE KIRCHE?'??

tja, jedem das seine...

weihrauch gibts sonst in nem räuchershop als "olibanum" oder ähnlich zu kaufen....

bei beichtstühlen oder altare musst du schon im ebay nachschauen gehn.
:>
greets
goltotha
Tirechan
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Beitrag von Tirechan »

die alten gothischen kirchen (vor allem zu finden in irland, wales usw...) haben wirklich etwas schönes...

bei den religionen ist es doch immer dasselbe. alle haben irgenwelche schriften als grundlage (fragt isch nur wellches die glaubwürdigste ist) dann legens einige so aus, andere anders...

was folgt daraus? widersprüche, fanatismus, extremismus, es wird verdreht und für sich zurechtgelegt...
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