Satanismus = Misanthropie??

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Nidhog
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Satanismus = Misanthropie??

Beitrag von Nidhog »

Also, meinem besten Freund habe ich gesagt, dass ich Satanist bin. Er hatte keine Vorurteile, nichts. Er sagte, er wolle sich zuerst mal selber informieren und ging auf die Site der CoS.
Als er mich dann angerufen hat, hat er gesagt, dass Satanismus krank sei. Es sei völlig misanthropisch (menschenhassend) ausgedrückt, und der Punkt, der ihn am meisten beschäftigt ist, dass man niemandem etwas gutes tun soll, ausser man bekommt etwas zurück. Ich sagte ihm dann, dass er mir ja wichtig ist, und ich bekomme seine Freundschaft erwidert, und darum helfe ich ihm auch.

Er fragte mich etwas: Ich bin auf einem Berg und mache Ferien. Der Berg wurde zugeschneit, und man kommt nicht ins Tal hinunter, ausser man schaufelt den Schnee weg.
Dann kommt ein Bauer und fragt, ob ich ihm den Schnee wegschaufeln könne - ansonsten würden seine Schweine abkratzen.
Ob ich schaufeln würde, fragte mich mein Kumpel.

Ich sagte: "Nein!"

Er hätte es nicht erwartet. Allerdings heisst das nicht, dass er mich nicht mehr akzeptiert.

Er sagte, dass der Satanismus mehr oder weniger eine "Religion" sei. Der Satanismus will die Dummen und die Schwachen von dieser Welt weg haben.
Mein Freund sagte mir dann darauf, dass es selbst paradox sei - eine Religion (und nach ihm ist es mehr oder weniger eine, wie schon gesagt), bräuchten nur Menschen, die sich an etwas festhalten müssen, weil sie zu schwach seien, alleine durch das Leben zu gehen.


Ist da was dran, an all dem? Wie seht ihr das?
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GoatMolestor
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Beitrag von GoatMolestor »

Satanismus IST misanthropisch. Wer eine andere Meinung hat, hat keine Ahnung. Das bedeutet nicht, dass man willkürlich jeden hassen soll. SOLLEN sollte man schon gar nicht.
Das ist auch das, was oft missverstanden wird...als Misanthrop muss man nicht seine kleine Schwester töten um zu beweisen, wie hart und menschenverachtend man sein kann. Das wäre töricht, dumm und kindisch. Man muss auch keine Kriege gutheißen, wenn man nicht in der Lage ist, dem verblutenden Opfer ins Gesicht zu sehen.
Und nein, man ist auch nicht ohne Emotionen. Man ist sich nur seiner Gefühle bewusst und in der Lage, sie der Situation entsprechend anzupassen.
Nidhog hat geschrieben:Mein Freund sagte mir dann darauf, dass es selbst paradox sei - eine Religion (und nach ihm ist es mehr oder weniger eine, wie schon gesagt), bräuchten nur Menschen, die sich an etwas festhalten müssen, weil sie zu schwach seien, alleine durch das Leben zu gehen.
Da hat dein Freund Recht. Allerdings muss man hier unterscheiden...was fällt dir denn auf, wenn du das Christentum mit dem Satanismus vergleichst?
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Nebel
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Beitrag von Nebel »

Ich sehe es nur folgendermassen: Ich würde dem Bauern helfen.

Braucht es einen Grund um jemandem zu helfen?

Das hat nichts mit Religion zu tun, jedenfalls nicht für mich.
Nidhog
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Beitrag von Nidhog »

Weshalb sollte ich dem Bauern helfen? Soll ich eine Bürde auf mich nehmen, um jemandem zu helfen? Pah!

Leviathan: Wenn man Menschen hasst, dann hasst man auch sich selbst und seine Freunde. Und das tut man nicht, denk ich mal!
Und klar, im namen Gottes sind schon abermillionen Menschen draufgegangen. Man tötet und bittet dann Gott, einem zu vergeben - und nach der Bibel tut er es...
Das Christentum ist des Weiteren auch nicht realitätsbezogen. Irgendeine Lüge von einem höheren Wesen, nur damit man Verantwortung abgeben kann, ist dumm.
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GoatMolestor
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Beitrag von GoatMolestor »

Nidhog hat geschrieben:Weshalb sollte ich dem Bauern helfen? Soll ich eine Bürde auf mich nehmen, um jemandem zu helfen? Pah!
Nö, musst du auch nicht. Aber sieh es mal so: Wenn du ihm hilfst, bekommst du höchstwahrscheinlich ein Essen oder eben ein Schwein geschenkt, dass du dann grillen kannst.
Nidhog hat geschrieben:Leviathan: Wenn man Menschen hasst, dann hasst man auch sich selbst und seine Freunde. Und das tut man nicht, denk ich mal!
Und wo steckt hier der Sinn?? Warum sollte man diese Menschen hassen? Was haben dir deine Freunde, deine "Kameraden", getan? Warum bezeichnest du sie dann noch als FREUNDE?

Du hast NICHTS verstanden!
Nidhog hat geschrieben:Und klar, im namen Gottes sind schon abermillionen Menschen draufgegangen. Man tötet und bittet dann Gott, einem zu vergeben - und nach der Bibel tut er es...
Tut er nicht. Sollte Gott wirklich so klug sein, wird er dumme Menschen verbannen! Dumm, NICHT in dem Sinne, Kriege zu führen, sondern in dem Sinne, nicht für seine Taten gerade zu stehen.
Sprich: Du bereust deine Taten!
Nidhog hat geschrieben:Das Christentum ist des Weiteren auch nicht realitätsbezogen. Irgendeine Lüge von einem höheren Wesen, nur damit man Verantwortung abgeben kann, ist dumm.
Erzähl was Neues :roll:
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Jera
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Beitrag von Jera »

Nebel hat geschrieben:Ich sehe es nur folgendermassen: Ich würde dem Bauern helfen.

Braucht es einen Grund um jemandem zu helfen?
Man kann sich nachher besser fühlen (warum auch immer),das hängt dann ganz vom Charakter ab. Und das ist doch auch schon ein Grund warum man es für sich selber tut.
Nidhog
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Beitrag von Nidhog »

Kannst du auch was anderes als kritisieren, Leviathan?

Und noch was: Menschenhass ist der Hass gegen Menschen - gegen JEDEN!!! Und da du selbst auch einer bist, hasst du dich selbst ebenfalls - natürlich ist das sinnlos!
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Über Satanismus haben wir ja bereits tausende Diskussionen, deswegen werde ich mich bloß auf die (als Beispiel genommene) CoS beschränken und mein Verständiss von ihrer Lehre zum Besten geben:
Ist Satanismus grundsätzlich misanthropisch?
Nein, der Satanismus von LaVey ist grundsätzlich lebensbejahend. Man sollte bloß seine Interessen vor die der anderen stellen.
Soll ich niemandem etwas gutes tun wenn ich nichts zurückbekomme?
Jein. Man soll seine Energien nicht verschwenden. Wenn man jedoch dadurch keine wirklichen Nachteile hat und gerne hilft soll man es ruhig tun.
Ist Satanismus eine Religion?
Nein. Der LaVey-Satanismus ist primär eine Philosophie und Weltanschauung. Es gibt durchaus einen religiösen Aspekt, dieser beschränkt sich aber auf den Ritualbereich, man ist sich jedoch bewusst dass die "Erfolge" die man erzielt auf eigener "spiritueller" Kraft basieren, die angerufenen Dämonen sind bloß eine Art Katalysator, das Ventil für die eigene Stärke.

---

Zu den Kriegen:
Die Church of Satan strebt doch eine "satanische" Gesellschaft und Staatsform an, gerade um Kriege, soziale Probleme und sonstige Mißstände zu beseitigen. Warum sollte sie dies tun wenn sie die Menschheit verachten würde?



Wenn du etwas wahrhaft menschenfeindliches suchst, dann wende dich an diese netten Leute hier:
http://www.churchofeuthanasia.org/
DarkDrow

Beitrag von DarkDrow »

Nidhog, das ist schlichtweg blödsinn.

Lerne das misanthropische Verhalten bitte für dich selbst zu interpretieren. Wenn du meinst, wirklich jeden Menschen zu hassen, tue es und verzweifle.

Lerne lieber stattdessen, selektionierend zu hassen.
Hasse die, die dir nicht wichtig sind, die dir nichts geben in deinem nichtigen Leben.

Und natürlich darfst du dem Bauern helfen. Handle, um für dich einen Vorteil zu schaffen.
Du bist auch auf diesen Berg eingeschneit und kommts nicht nach unten, brauchst auch eine Möglichkeit zum Überleben. Der Bauer wird dir scherlich Essen oder eine Unterkufnt anbieten.

Aber vorallem:
Lerne selbstständig zu denken, statt Ideologien und Ideen, niedergeschrieben von Anderen, blauäugig zu übernehmen.
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GoatMolestor
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Beitrag von GoatMolestor »

Insomnius hat geschrieben:Nein. Der LaVey-Satanismus ist primär eine Philosophie und Weltanschauung. Es gibt durchaus einen religiösen Aspekt, dieser beschränkt sich aber auf den Ritualbereich, man ist sich jedoch bewusst dass die "Erfolge" die man erzielt auf eigener "spiritueller" Kraft basieren, die angerufenen Dämonen sind bloß eine Art Katalysator, das Ventil für die eigene Stärke.
Nein, LaVey bezeichnet den Satanismus als eine Religion!!!
Nidhog hat geschrieben:Kannst du auch was anderes als kritisieren, Leviathan?
Ja. Ist hier aber nicht erwünscht.
Nidhog hat geschrieben:Und noch was: Menschenhass ist der Hass gegen Menschen - gegen JEDEN!!! Und da du selbst auch einer bist, hasst du dich selbst ebenfalls - natürlich ist das sinnlos!
Nein.
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Insomnius hat Folgendes geschrieben:
Nein. Der LaVey-Satanismus ist primär eine Philosophie und Weltanschauung. Es gibt durchaus einen religiösen Aspekt, dieser beschränkt sich aber auf den Ritualbereich, man ist sich jedoch bewusst dass die "Erfolge" die man erzielt auf eigener "spiritueller" Kraft basieren, die angerufenen Dämonen sind bloß eine Art Katalysator, das Ventil für die eigene Stärke.


Nein, LaVey bezeichnet den Satanismus als eine Religion!!!
Falsch. Er redet deswegen auch von der "Intellektuellen Unterdruckkammer" im Zusammenhang mit Ritualen.
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klage
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Beitrag von klage »

Insomnius hat geschrieben:
Soll ich niemandem etwas gutes tun wenn ich nichts zurückbekomme?
Jein. Man soll seine Energien nicht verschwenden. Wenn man jedoch dadurch keine wirklichen Nachteile hat und gerne hilft soll man es ruhig tun.
ich finde es schwachsinnig wenn jemand jemandem nicht hilft, WEIL er Satanist ist, weil es dann genau "das-in-etwas-hineindrücken" ist. Wenn einem der alte Bauer leid tut, dann hilft man ihm doch. Auch wenn es einem Energie braucht, ich helfe ihm. Unter Misanthropie verstehe ich in Zusammenhang mit diesem Beispiel etwas anderes. Doch darüber gäbs selbst einen Thread zu füllen.
dagegen finde ich es nicht schwachsinnig, aber auch nicht positiv, wenn jemand jemandem hilf, WEIL er es nicht will. Somit hat er von sich aus gehandelt und wird danach keine Gewissensbisse haben.
Ich glaube das ist es auch was dieser ganze "Be your own god"-geplenkel sagen will. handle wie du es willst. aber gegen seinen willen zu handeln, WEIL man sich Satanist nennt, find ich dann wieder ziemlich religiös.
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Venom
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Re: Satanismus = Misanthropie??

Beitrag von Venom »

Nidhog hat geschrieben:...dass ich Satanist bin.

Der Satanismus will die Dummen und die Schwachen von dieser Welt weg haben.
Ist die CoS also nun eine Anlaufstelle für Selbstmörder ?
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Mjölnir
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Beitrag von Mjölnir »

"was hat die nidhög eigentlich mit satanismus zu tun?
kann man sich als satanist nach der nordischen vorstellung der welt benennen?"

so viel zum thema individualismus.
..wie ich all diese fragen hasse.. zu dumm, dass wir keinen papst haben, der sie uns beantworten könnte...
Roman
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Beitrag von Roman »

Ich würde mal sagen im Sinne von "Non serviam!": Wenn ich will kann ich den Leuten helfen, wenn nicht dann nicht. Ich denke aber das helfen Freude macht. Wenn man allerdings gleichzeitig Misantroph und Satanist ist wäre es Heuchelei zu behaupten mit irgendjemandem zu fühlen.
Nidhog
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Beitrag von Nidhog »

Ich sage ja nicht, dass ich Menschen hasse. Und helfen würde ich nicht, "weil ich satanist bin", sondern "weil es mich ankackt"!

@Mjölnir: Was hat das jetzt mit dem Namen zu tun?? Ich benenne mich so, wie ich es will. Die nordische Mythologie fasziniert mich (was nicht heisst, dass ich diese zu meiner Realität nehme), und ich muss mich nicht nach einem Dämon oder nach 666 benennen!

Und noch was:
Ich handle so, wie ich es will, und nicht, weil etwas niedergeschrieben steht - immerhin muss ich zufrieden sein. Punkt!
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Nidhog, sieh das jetzt nicht als Vorwurf sondern nutze es als Denkanstoß...

Du würdest dich selbst als Satanist bezeichnen, aber wie satanisch (egal welcher Interpretation) sind deine Handlungen?
Ein Christ oder Moslem oder ein Jude kann ein Glaubensbekenntnis ablegen und fortan ist er Angehöriger der Relgionsgemeinschaft der Christen, Muslime oder Juden, ein "Satanist" kann das jedoch nicht.
Es ist meiner Meinung nach, vollkommen unmöglich sein satanisches Denken von einem Tag auf den anderen komplett auszuleben und das Wort "Satanist" wie einen Stempel auf der Stirn zu tragen.
Ich denke die treffendere Bezeichnung für dich ist (wie auch für mich) ein "Suchender", der das satanische (oder prometheusche) Prinzip als Ideal auserkoren hat...
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GoatMolestor
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Beitrag von GoatMolestor »

Insomnius hat geschrieben:Nidhog, sieh das jetzt nicht als Vorwurf sondern nutze es als Denkanstoß...

Du würdest dich selbst als Satanist bezeichnen, aber wie satanisch (egal welcher Interpretation) sind deine Handlungen?
Ein Christ oder Moslem oder ein Jude kann ein Glaubensbekenntnis ablegen und fortan ist er Angehöriger der Relgionsgemeinschaft der Christen, Muslime oder Juden, ein "Satanist" kann das jedoch nicht.
Es ist meiner Meinung nach, vollkommen unmöglich sein satanisches Denken von einem Tag auf den anderen komplett auszuleben und das Wort "Satanist" wie einen Stempel auf der Stirn zu tragen.
Ich denke die treffendere Bezeichnung für dich ist (wie auch für mich) ein "Suchender", der das satanische (oder prometheusche) Prinzip als Ideal auserkoren hat...
Als Satanist wird man geboren, nicht gemacht.
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Ich denke das wirklich "Satanist" sein ein ständiger Prozess ist und man sich vor allem dessen bewusst ist.

Und natürlich hängt es auch starkl mit dem Umfeld in dem man aufwächst zusammen. Wenn du nichts zu fressen hast wirst du wohl kaum über solche Dinge nachdenken wie "Satanisten" es tun...
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GoatMolestor
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Beitrag von GoatMolestor »

Insomnius hat geschrieben:Ich denke das wirklich "Satanist" sein ein ständiger Prozess ist und man sich vor allem dessen bewusst ist.
Das weiß ich nicht. Ich war früher zwar anders, aber die Grundgedanken und Gefühle waren immer da.
Insomnius hat geschrieben:Und natürlich hängt es auch starkl mit dem Umfeld in dem man aufwächst zusammen. Wenn du nichts zu fressen hast wirst du wohl kaum über solche Dinge nachdenken wie "Satanisten" es tun...
Was meinst du?
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