Schwein gehabt!
Verfasst: 11.09.2013, 14:12
Er stand schon auf Messers Schneide. Der Militärschlag gegen Syrien sah nach beschlossener Sache aus, trotz fehlender Zustimmung der US- wie der Weltbevölkerung. Obama zelebrierte mit dem eigentlich unnötigen Erbitten der Zustimmung des Kongresses einmal mehr seine Volksnähe und Kompromissbereitschaft. Dass dies nur ein blosses Zeitspiel war um die Bevölkerung länger auf Krieg einstimmen zu können und zu hoffen, dass das Interesse an der "Schuldfrage" in der Berichterstattung über angebliche Giftgasangriffe in Syrien schwindet, wagen nur böse Zungen zu behaupten. Wie dem auch sei, so ganz plötzlich erscheint eine diplomatische Lösung nun doch nicht für ganz so unwahrscheinlich! Was war geschehen? Nun, eigentlich gar nichts Spezielles. John Kerry, Aussenminister der Vereinigten Staaten, hatte in einer Pressekonferenz Interesse an einer friedlichen Lösung des Syrienkonfliktes geäussert, sofern Präsident Asad seine Chemiewaffen unter internationale Kontrolle bringen würde (was nichts anderes heisst als selbige abzugeben). Man kann nun darüber diskutieren, ob dies ein notwendiger Schritt ist. Auch ich bin nicht der Meinung, dass Syrien Chemiewaffen besitzen soll/muss. Genauso wenig wie alle anderen Nationen dieser Welt, aber darauf, dass man diese Frage bei einer Nation wie den USA, Israel oder Frankreich stellt, kann man lange warten. Darum soll es hier nicht gehen.
Was jedenfalls seitens der amerikanischen Regierung als rein rhetorische Äusserung von Kerry schöngeredet wurde, konnte nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Obama für einmal eines seiner Schosshündchen zu weit von der Kette gelassen hatte. Bereitwillig wurde der Vorschlag von den Medien verbreitet und Hoffnung keimte auf. Hoffnung darauf, dass ein weiterer Militärschlag (dessen offizieller Sinn und Zweck zumindest mir bis anhin vollkommen unklar ist, die Sache mit der Bestrafung erscheint bei genauerer Betrachtung nämlich alles andere als einleuchtend) sowie das zwangsläufig daraus folgende Machtvakuum, wie in vielen anderen Ländern, in denen Amerika einst interveniert hatte, ausbleiben würde. Die Russen ihrerseits, die an einer weiteren Destabilisierung der Lage in Syrien alles andere als interessiert sind, griffen Kerrys Vorschlag jedenfalls begeistert auf. Was als vermeintlicher Versprecher begann, stand nun, oh Wunder, plötzlich als neuer Weg im Raum. Die Tatsache, dass man nicht schon früher auf diese eigentlich naheliegende Lösung kam, sondern erst der blosse Zufall diese Möglichkeit eröffnete, zeigt mehr als deutlich auf, welche Interessen der USA an Syrien tatsächlich im Vordergrund stehen. Krisenherde schaffen, Waffen liefern, verdienen. Die geopolitischen Interessen wie Rohstoffe, etc. mal ganz aussen vor gelassen.
Durch diese unkontrollierte Verbreitung von Kerrys Äusserung sieht es nun ganz so aus, als ob es dieses Mal nicht geklappt hatte. Obama muss sich damit begnügen, sich vom Blick am Abend natürlich vollkommen ungerechtfertigt - als Friedenstaube feiern zu lassen, während der grosse Sieger wohl Russland sein dürfte, welches sein durch seine blockierende Haltung in der Syriensache ramponiertes Image nun wenigstens etwas aufpolieren kann.
Wer nun glaubt, die Sache sei vom Tisch, irrt gewaltig. Amerika hält sich nach wie vor eine militärische Lösung offen. Wenn genug Zeit vorübergeht und der Syrienkonflikt in den Medien wieder in Vergessenheit gerät, kann man die Sache ja wieder aufrollen. Ich, der die Sache mit den Giftgasangriffen nie so ganz glauben konnte, vertraue da ganz auf die Kreativität der amerikanischen Regierung.
Bezeichnend ist ausserdem, wie fernab der eigentlichen Faktenlage diese Sache behandelt wurde. Egal ob es Assad war, egal ob es die Rebellen waren: Offenbar starben durch dieses Gas oder was auch immer 1400 Menschen. Mit dem Unterschied, dass die Rebellen wohl keine Konsequenzen zu fürchten hätten. Genauso wenig wie, einmal mehr, die Vereinigten Staaten. Obama sagte in seiner gestrigen Stellungnahme, Gas unterscheide nicht zwischen Soldat und Kind. Richtig. Aber sieht es mit den amerikanischen intelligenten Marschflugkörpern denn wirklich anders aus?
Was jedenfalls seitens der amerikanischen Regierung als rein rhetorische Äusserung von Kerry schöngeredet wurde, konnte nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass Obama für einmal eines seiner Schosshündchen zu weit von der Kette gelassen hatte. Bereitwillig wurde der Vorschlag von den Medien verbreitet und Hoffnung keimte auf. Hoffnung darauf, dass ein weiterer Militärschlag (dessen offizieller Sinn und Zweck zumindest mir bis anhin vollkommen unklar ist, die Sache mit der Bestrafung erscheint bei genauerer Betrachtung nämlich alles andere als einleuchtend) sowie das zwangsläufig daraus folgende Machtvakuum, wie in vielen anderen Ländern, in denen Amerika einst interveniert hatte, ausbleiben würde. Die Russen ihrerseits, die an einer weiteren Destabilisierung der Lage in Syrien alles andere als interessiert sind, griffen Kerrys Vorschlag jedenfalls begeistert auf. Was als vermeintlicher Versprecher begann, stand nun, oh Wunder, plötzlich als neuer Weg im Raum. Die Tatsache, dass man nicht schon früher auf diese eigentlich naheliegende Lösung kam, sondern erst der blosse Zufall diese Möglichkeit eröffnete, zeigt mehr als deutlich auf, welche Interessen der USA an Syrien tatsächlich im Vordergrund stehen. Krisenherde schaffen, Waffen liefern, verdienen. Die geopolitischen Interessen wie Rohstoffe, etc. mal ganz aussen vor gelassen.
Durch diese unkontrollierte Verbreitung von Kerrys Äusserung sieht es nun ganz so aus, als ob es dieses Mal nicht geklappt hatte. Obama muss sich damit begnügen, sich vom Blick am Abend natürlich vollkommen ungerechtfertigt - als Friedenstaube feiern zu lassen, während der grosse Sieger wohl Russland sein dürfte, welches sein durch seine blockierende Haltung in der Syriensache ramponiertes Image nun wenigstens etwas aufpolieren kann.
Wer nun glaubt, die Sache sei vom Tisch, irrt gewaltig. Amerika hält sich nach wie vor eine militärische Lösung offen. Wenn genug Zeit vorübergeht und der Syrienkonflikt in den Medien wieder in Vergessenheit gerät, kann man die Sache ja wieder aufrollen. Ich, der die Sache mit den Giftgasangriffen nie so ganz glauben konnte, vertraue da ganz auf die Kreativität der amerikanischen Regierung.
Bezeichnend ist ausserdem, wie fernab der eigentlichen Faktenlage diese Sache behandelt wurde. Egal ob es Assad war, egal ob es die Rebellen waren: Offenbar starben durch dieses Gas oder was auch immer 1400 Menschen. Mit dem Unterschied, dass die Rebellen wohl keine Konsequenzen zu fürchten hätten. Genauso wenig wie, einmal mehr, die Vereinigten Staaten. Obama sagte in seiner gestrigen Stellungnahme, Gas unterscheide nicht zwischen Soldat und Kind. Richtig. Aber sieht es mit den amerikanischen intelligenten Marschflugkörpern denn wirklich anders aus?