Schwermetall • Wo hört die Ehre auf? Und zu welchem Preis?
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Wo hört die Ehre auf? Und zu welchem Preis?

Verfasst: 02.02.2006, 19:40
von Grimmschlag
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 97,00.html

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichte ... BdhHM.html

Ich würde das Essen annehmen! Ich glaube jeder ach so stolzer deutscher hat mal Katzen- oder Hundefutter gekostet. Klar man kann sich fragen warum die nicht nur halb soviel "Trockenfutter für Menschen" spenden, doch würde das Hundefutter das sterben verringer...

Was für ein nicht logisch denkender Mensch würde wegen Ehre oder Stolz Menschen in den Tod schicken?

Verfasst: 02.02.2006, 20:32
von Pessimist
Dann sollen sie halt verrecken. Solche Sachen machen mich wütend.

Verfasst: 02.02.2006, 21:08
von Christian Hate
Ich bin da zwiespältig. Einerseits finde ich es eine Frechheit so etwas anzubieten, andererseits ist es besser als zu verhungern. Allerdings überwiegt ersteres. Afrikaner sind auch Menschen und sollten dementsprechend behandelt werden. Sie sollten also nicht wie Tiere behandelt werden. Solche Geschichten stellen das jahrelange Bemühen um Gleichberechtigung in Frage. Ist eigentlich 'ne Sauerei, zumal es auch normale Lebensmittel gibt, welche günstig zu produzieren sind.

Verfasst: 02.02.2006, 21:15
von Johannes
meiner meinung auserdem werden dann di lebensmittel noch dazu ins meer geworfen weils so billiger zu vernichten si

Verfasst: 02.02.2006, 21:21
von Pessimist
Die Frau Mit der Futterfabrik, die das Tierfutter zur verfügung stellt, hat die Möglichkeit das Futter zu spenden ohne grrossen aufwand. Besässe sie eine Lebensmittelfabrik würde sie wohl Lebensmittel Spenden. Ich denke nicht, dass es darum geht, ob das Essen den Hungernden würdig ist oder nicht, ich denke es geht ums Überleben.

aber naja, lieber sterben als hundefutter essen denn...

Verfasst: 02.02.2006, 21:26
von trollhorna
Christian Hate hat geschrieben:Ich bin da zwiespältig. Einerseits finde ich es eine Frechheit so etwas anzubieten, andererseits ist es besser als zu verhungern. Allerdings überwiegt ersteres. Afrikaner sind auch Menschen und sollten dementsprechend behandelt werden. Sie sollten also nicht wie Tiere behandelt werden. Solche Geschichten stellen das jahrelange Bemühen um Gleichberechtigung in Frage. Ist eigentlich 'ne Sauerei, zumal es auch normale Lebensmittel gibt, welche günstig zu produzieren sind.
genau meine meinung! ich finde nur an solche sachen zu denken ist schon abartig!! :evil:

Verfasst: 02.02.2006, 21:28
von Johannes
was können die tiere dafür dass man ihr fressen weg isst gibt möglicherweiße
eh zu wehnig für sie

Verfasst: 02.02.2006, 21:40
von Christian Hate
Laut dem Spiegel Artikel gibt sie das Zeug ihren eigenen Kindern. Finde ich schon krass. Ich musste einmal in meinem Leben so ein Zeug essen und fand es abartig.
Kann schon sein, dass die Frau es gut gemeint hat, allerdings sollte sie mal ihr Hirn einschalten, bevor sie mit sowas an die Öffentlichkeit geht. Es ist doch abzusehen, dass so ein Angebot abgelehnt wird.

Was ich eigentlich noch schlimmer finde: In dem betroffenem Land wurde aufgrund der Lebensmittelknappheit der Notstand ausgerufen und kein Land dieser Erde scheint darauf zu reagieren

Verfasst: 02.02.2006, 21:59
von Bandog
Christian Hate hat geschrieben:Was ich eigentlich noch schlimmer finde: In dem betroffenem Land wurde aufgrund der Lebensmittelknappheit der Notstand ausgerufen und kein Land dieser Erde scheint darauf zu reagieren
Wenn die Wert darauf legen, gleichberechtigt behandelt zu werden, dann sollten sie sich nicht immer vom Westen aus der Patsche helfen lassen.

Kenia ist ein Land, das regelmässig Nahrungsmittelüberschüsse produziert. Wenn die Regierung zu blöd/zu korrupt ist, um die Nahrung von Punkt A nach Punkt B zu bringen, dann können wir nicht immer mit Pflastern dazwischenspringen. So wird sich nie etwas ändern. Kenia gibt jedes Jahr gegen 170 bis 250$ für seine Land- See und Luftstreitkräfte aus, aber in Europa werden sich schon ein paar Deppen finden, die einem Dorf einen Brunnenbau finanzieren. Ergo: Die Armen sind zufrieden, die herrschende Kaste kann ungehindert so weitermachen. Der Westen füttert Afrika kaputt.

Verfasst: 02.02.2006, 22:09
von Christian Hate
Hmmm...Punkt für dich. Im Prinzip kann Europa wirklich nichts machen. "Hilfe zur Selbsthilfe" wäre angebracht, allerdings nur wenn interesse beim betroffenen Land besteht. Dem scheint allgemein nicht so zu sein.
Dann betrachten wir es mal noch von der Seite: Die "Regierung" lässt sein Volk hungern und verfolgt bestimmte ethnische Gruppen. Was tut Europa bzw. der Rest der Welt? Nichts! Wieso beschäftigt man sich mit dem Irak oder Iran? Die machen prinzipiell das gleiche, teilweise sogar im geringerem Ausmaß. Man kann das nicht einmal an den Rohstoffvorkommen begründen. Der Kongo besitzt mit die größten Ölreserven der Erde und trotzdem passiert nichts. Das muss mir mal einer Erklären....

Verfasst: 02.02.2006, 22:52
von docGonzo
Bandog hat geschrieben:
Christian Hate hat geschrieben:Was ich eigentlich noch schlimmer finde: In dem betroffenem Land wurde aufgrund der Lebensmittelknappheit der Notstand ausgerufen und kein Land dieser Erde scheint darauf zu reagieren
Wenn die Wert darauf legen, gleichberechtigt behandelt zu werden, dann sollten sie sich nicht immer vom Westen aus der Patsche helfen lassen.

Kenia ist ein Land, das regelmässig Nahrungsmittelüberschüsse produziert. Wenn die Regierung zu blöd/zu korrupt ist, um die Nahrung von Punkt A nach Punkt B zu bringen, dann können wir nicht immer mit Pflastern dazwischenspringen. So wird sich nie etwas ändern. Kenia gibt jedes Jahr gegen 170 bis 250$ für seine Land- See und Luftstreitkräfte aus, aber in Europa werden sich schon ein paar Deppen finden, die einem Dorf einen Brunnenbau finanzieren. Ergo: Die Armen sind zufrieden, die herrschende Kaste kann ungehindert so weitermachen. Der Westen füttert Afrika kaputt.
Naja, der Westen könnte noch einiges tun:

- kompletter Schuldenerlass
- noch günstigere Zollpolitik (ähnlich wie everything about arms-initiative)
- diverse Grundnahrungsmittel in Europa nicht mehr subventionieren sondern Markt nach Afrika öffnen
- Zweckgebunden Förderungen, strengere Kontrollen
- Korrupte Regierungen/Völkermörder nachhaltig bekämpfen (Nato) und nicht einfach weggucken wenn es hart auf hart kommt (Ruanda!)
- langfristige Investitionen in Afrika forcieren, Unternehmen müssen dort länger bleiben
- Keine Privatisierung in Grundversorgungsbereichen (wie Wasser)
- Ethnozentrismus in Europa abbauen und die hiesige kulturelle Determinanten in die infrastrukturelle Planung miteinbeziehen.

Verfasst: 03.02.2006, 02:01
von Devils Child
Halt:
Hilfe zur Selbsthilfe:
der Bedarf ist sicherlich da, zumindest bei denen, die Hunger leiden!
Aber auch diese individuell unterschiedlich Hilfe zur Helbshilfe kostet eine menge Geld, da dafür sozusagen eine Menge "Betreuungskräfte" und Fachpersonal eingesetzt werden müsste.
Aber eben für solche Zwecke hat auch der goldene Westen zuwenig finanzielle Ressourcen ( allein deutschland: 23.2 Milliarden Euro pro Jahr für Militär ).
In diesem Fall sollte man die allgemeine politik kenias außen vor lassen, denn es verhungern die Armen, nicht die Bonzen.
Ein ganzheitliches Programm zur Unterstützung der hungernden Bevölkerung und zur bekehrung der Bonzen wäre der richtige Weg.
Aber wieviele Milliarden sollen dafür investiert werden, wenn so viele Euros für solch eine Scheiße wie die Rüstung draufgehen???

Tierfutter: prinzipiell nichts schlechtes... alles eine Frage der Zubereitung... und zur Not entkommt man dem Hungertod...
was wir uns mit unseren verwöhnten Kaumen nicht vorstellen können mag für arme Afrikaner eventuell die rettung sein.
Daher verstehe ich die in dem Punkt Pseudo-Soziale Einstellung nicht.

Verfasst: 03.02.2006, 02:09
von Ragnar
in solchen ländern sind menschenleben etwa gleich viel oder weniger wert als tierleben (hausteire wie katzen, hunde...) in unseren breitengraden. somit ist das angebot berechtigt. dass das angebot jedoch von neuseeland kommt (1. welt) erstaunt mich dennoch.

Verfasst: 03.02.2006, 02:28
von Devils Child
die antwort steht ja schon weiter oben:
hätte die spenderin eine hummerzüchtung gehabt, hätte sie wahrscheinlich hummer gespendet.
sie hatte aber nuneinmal eine tierfutterfabrik, ergo....

Verfasst: 03.02.2006, 14:54
von Grimmschlag
Klar man bewegt sich hier in einer Grauzone. Ich frage mich nur, warum spendet die Frau nicht das Geld was sie mit den 42 T eingenommen hätte?

Wegen Würde hin oder her, was heutzutage im Hundefutter landet, landet auch bei uns nur ist da ein anderer Sticker drauf!

Verfasst: 03.02.2006, 15:52
von BlackDeath
docGonzo hat geschrieben:- kompletter Schuldenerlass
Also mein Land hat so um die 250 Milliarden sFr Schulden. Wenn irgend ein Idiot denkt, er könnte auf meine Kosten irgendwelchen Ländern, welche sowieso schon seit 60 Jahren subventioniert werden, die Schulden erlassen, dann weiss ich au nicht mehr...
docGonzo hat geschrieben:- diverse Grundnahrungsmittel in Europa nicht mehr subventionieren sondern Markt nach Afrika öffnen
Super. Dass unsere Bauern dann eine ziemlich schlechte Überlebenschance haben, kann uns ja egal sein. Und auch, dass jegliche Selbstversorgung inexistent wird - who cares...
docGonzo hat geschrieben:- langfristige Investitionen in Afrika forcieren, Unternehmen müssen dort länger bleiben
Ich mag den Teil "Unternehmen müssen" nicht. Wer macht schon eine Investition, wenn er danach keinen unternehmerischen Freiraum mehr hat.
docGonzo hat geschrieben:- Keine Privatisierung in Grundversorgungsbereichen (wie Wasser)


Jaja, korrupte Regierungen werden die Grundverorgung sicher besser gewährleisten können als der ach so böse Privatmarkt.

Verfasst: 03.02.2006, 16:18
von BlackFire
hm als wir klein waren habn wir im stall au immer pferdekekse (leckerli) gegessen und ich leb noch. Haben netmal schlecht geschmeckt. Aber als lösung für nen Hungerproblem? na ich weiß net recht. War sicher gut gemeint aber voll vorbei. Wenn se von dem geld was se dafür kriegt normales essen kauft oder kleidung hätten die sicher mehr von gehabt


allerdings bevor ich verhunger würd au hundefutter essen

Verfasst: 03.02.2006, 16:35
von Arwald
Bandog hat geschrieben: Kenia ist ein Land, das regelmässig Nahrungsmittelüberschüsse produziert. Wenn die Regierung zu blöd/zu korrupt ist, um die Nahrung von Punkt A nach Punkt B zu bringen, dann können wir nicht immer mit Pflastern dazwischenspringen. So wird sich nie etwas ändern. Kenia gibt jedes Jahr gegen 170 bis 250$ für seine Land- See und Luftstreitkräfte aus, aber in Europa werden sich schon ein paar Deppen finden, die einem Dorf einen Brunnenbau finanzieren. Ergo: Die Armen sind zufrieden, die herrschende Kaste kann ungehindert so weitermachen. Der Westen füttert Afrika kaputt.
word! genau so ist es!

Hundefutter...wie behindert ist das? Es wird ihnen sicher helfen eine richtige Wirtschaft und selbstversorgung aufzubauen... genau so wie die tollen Kleidersammlungen. Was gibts nützlicheres als seine alte Scheisse einfach nach Afrika zu schicken wo sich dann jeder Tourist ein Bayernmünchen Shirt für 0.5$ kaufen kann, jede familie 2 linke schuhe bekommt und nebenbei verhindert man noch, dass ein afrikanischer Schneider je genug Geld für etwas zu Essen bekommt. Naja, kann ja Hundefutter essen.

Mehr kolonialisierung für Afrika. Die hälfte der Länder dort gehören sowieso der Queen. Putzt diese Buschmännerregierungen weg. Dann klappts auch mit dem Fortschritt.

Verfasst: 03.02.2006, 18:38
von docGonzo
BlackDeath hat geschrieben:
docGonzo hat geschrieben:- kompletter Schuldenerlass
Also mein Land hat so um die 250 Milliarden sFr Schulden. Wenn irgend ein Idiot denkt, er könnte auf meine Kosten irgendwelchen Ländern, welche sowieso schon seit 60 Jahren subventioniert werden, die Schulden erlassen, dann weiss ich au nicht mehr...
docGonzo hat geschrieben:- diverse Grundnahrungsmittel in Europa nicht mehr subventionieren sondern Markt nach Afrika öffnen
Super. Dass unsere Bauern dann eine ziemlich schlechte Überlebenschance haben, kann uns ja egal sein. Und auch, dass jegliche Selbstversorgung inexistent wird - who cares...
docGonzo hat geschrieben:- langfristige Investitionen in Afrika forcieren, Unternehmen müssen dort länger bleiben
Ich mag den Teil "Unternehmen müssen" nicht. Wer macht schon eine Investition, wenn er danach keinen unternehmerischen Freiraum mehr hat.
docGonzo hat geschrieben:- Keine Privatisierung in Grundversorgungsbereichen (wie Wasser)


Jaja, korrupte Regierungen werden die Grundverorgung sicher besser gewährleisten können als der ach so böse Privatmarkt.
Schuldenerlass deshalb, weil die Regierungen viel zu viel Devisen auftreiben müssen, um alleine die Zinsen der Schulden bei Weltbank etc. zu tilgen - diese Mittel könnten weit konstruktiver im eigenen Land eingesetzt werden; zudem könnte sich Wirtschaft freier Entwicklern, weil die Abhängigkeit vom Westen nicht mehr so omnipräsent wäre. Schuldenerlass gegenüber westlichen Ländern!

Früher oder später muss die EU zwangsläufig ihre Ausgaben für den Argrarbereich senken - wer beinahe die Hälfte der Fördergelder für den primären Sektor ausgibt, ist alsbald nicht mehr international konkurrenzfähig. In der Zuckerproduktion finden dergestalte marktwirtschaftliche Öffnung schon statt - früher oder später wird sich das also nicht verhindern lassen - und würde Ländern wie Afrika Chancen eröffen. Selbstversorgung ist generell eine Illusion, kein Nationalstaat ist wirtschaftlich heutzutage autark, auch nicht die EU!

Auch Neoliberalisten konstatieren, dass eine Wirtschaft, die sich in einem frühen Entwicklungsstadium befindet, gewisser staatlicher Protektion und Auflagen bedarf - das heißt, sie können noch nicht mit der vollen Wucht der Mechanismen der freien Marktwirtschaft konfrontiert werden. Will heißen, es ist sinnvoll, wenn der Staat Einfluss auf die Unternehmen ausübt, um eine dauerhafte, wettbewerbsfähige wirtschaftliche Infrastruktur zu generieren.

Ich habe nie behauptet, dass die Privatwirtschaft böse ist, jedoch hat die Praxis gezeigt, dass gewisse Bereiche einfach besser in staatlicher Hand funktionieren, weil dessen wirtschaftliches Gebaren nicht zwangsweise vom Knebel des Gewinns determiniert ist.

Verfasst: 03.02.2006, 19:14
von Pessimist
Grimmschlag hat geschrieben:Klar man bewegt sich hier in einer Grauzone. Ich frage mich nur, warum spendet die Frau nicht das Geld was sie mit den 42 T eingenommen hätte?

Wegen Würde hin oder her, was heutzutage im Hundefutter landet, landet auch bei uns nur ist da ein anderer Sticker drauf!
Das Tierfutter ist wesentlich hilfreicher für die Menschen, als irgend welches Geld, das im endeffekt sowiso wieder bei den bereits reichen Leuten landet.