Freispruch für den Hip Hop
Verfasst: 19.03.2007, 16:52
Freispruch für den Hip Hop
Der Hip Hop wird freigesprochen. Ganz offiziell. Von wichtigen Medien, oder zumindest von solchen, die es sein wollen. Aber ob die Medien, die da nun munter freisprechen, wichtig sind oder nicht, ist eigentlich nebensächlich. Denn in jedem Fall sind sie öffentlich und erreichen einen grossen Teil der Bevölkerung.
Und diesem grossen Bevölkerungsteil soll nun also mitgeteilt werden: Der Hip Hop wird freigesprochen, der Hip Hop wurde für unschuldig befunden. Jawohl, so ist es!
Freilich hat das Volk gar nicht gewusst, dass der Hip Hop überhaupt unter einer Anklage stand. Ganz im Gegenteil. Das Volk lebte Jahrzehnte im Glauben, dass Hip Hop die (multi)kulturelle Speerspitze der neuen, pluralistischen Gesellschaft des Zusammenlebens aller Völker ist. Zumindest bis vor etwa drei Jahren
Denn vor etwa drei Jahren überbordete das, was die Hip Hop-Kultur eigentlich ausmacht in einem Mass, dass man medientechnisch schlichtweg nicht mehr in der Lage war, das einfach zu kaschieren und zu verschweigen: Gewalt, Sexismus, Rassismus kurzum eigentlich all das, was nach eigentlicher neuzeitlicher Definition die böse Skinhead-Musik der Neofaschisten ausmacht.
Da das nun alles eben jene Musik betraf, mit der man eigentlich die Kinder unserer Gesellschaft zum multikulturellen Miteinander hatte erziehen wollen, war es nur logisch, dass man davon nichts wissen wollte, es also einfach nicht zur Kenntnis nahm und sich weiterhin mit dem fabrizieren von Artikeln über eine imaginäre rechte Gefahr befasste, während die Hersteller des so genannten Gangsta-Rap schnell erkannten, dass sie die totale Narrenfreiheit genossen und ihrerseits begannen, dies auch radikal auszunutzen. Immerhin bringen gewalttätige Inhalte Geld. Viel mehr Geld als irgendwelche sozialkritischen Inhalte, die man doch von Seiten des Kulturbetriebs so gern in die heile Hip Hop-Welt hineinphantasierte.
So ging das über einige Jahre des Schönredens gut. Hip Hop in seiner gewalttätigen und in erster Linie Gewaltverherrlichenden Variante entwickelte sich derweil schnell zur Marktführenden Jugendkultur, was in einer Gesellschaft auf dem Stand der unseren westlichen kaum sehr verwundert.
Mit der Zunahme der Beliebtheit dieser Kultur wuchs dann das Mass der von dieser direkt ausgehenden Gewalt allerdings so stark an, dass man sich nun medial mit dem Problem konfrontiert sieht, dass man irgendwie darauf reagieren muss und das tut man nach all den Vorfällen an denen Hip Hopper beteiligt waren eben am besten mit einem Freispruch für den Hip Hop.
Nun werden ganz sicher weitere Freispruch-Artikel in den offiziellen Blättern und Weltnetz-Publikationen unserer schönen neuen Welt folgen. Der Hip Hop wird noch viele Male freigesprochen werden, wird noch viele male nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wird noch viele Male auf keinen Fall zensiert werden dürfen.
Interessant ist dabei vor allem, dass die offizielle Presse, sogar Fernsehformate wie die Rundschau, ja sogar SP-Politiker so weit gehen, lieber jungen Ausländern die Schuld in die Schuhe zu schieben, als jemals die Hip Hop-Kultur als solche anzuklagen. Man opfert lieber das Heiligtum junge Migranten in der gegenwärtigen Gewalt-Debatte als das offenbar noch höhere Heiligtum Hip Hop.
Warum?
Nun, zum einen ganz sicher, weil der durchschnittliche Politiker keine Ahnung von Hip Hop hat. Für den SVP-Karabinerpatrioten ist Hip Hop Krach und junge Ausländer sind so oder so pauschal Verbrecher für ihn. Er stellt keine weiteren Nachforschungen an.
Für den/die/das durchschnittliche SP-PolitikerIn ist Hip Hop ebenfalls Krach, aber irgendwo hat er/sie/es mal gelesen, dass Hip Hop multikulturell sei, also muss es gut sein, dass diese Jugendkultur derzeit die dominierende ist. Folglich wird auch von dieser Seite nicht nach einem Zusammenhang zwischen Hip Hop und der ständig eskalierenden Jugendgewalt zu forschen.
Natürlich wird man nun sagen, dass dies zu billig ist. Man könne doch wohl kaum eine Musikkultur faktisch für zunehmende Jugendgewalt verantwortlich machen.
Dazu kann ich sagen. Stimmt, das kann man im Prinzip nicht. Aber erstens haben die offiziellen Medien genau das Jahrzehntelang getan. Und zwar mit der so genannten Hass-Musik der Skinheads und zweitens ist Hip Hop ein Sonderfall. Insbesondere der gewalttätige Gangsta-Rap. Ein Sonderfall insofern, als das es zwischen Gansta-Rap und der Wirtschaftsmaschinerie nicht bloss die normalen Kommerzverbindungen gibt, sondern dass Hip Hop eben auch tatsächlich alle Ideale des Westens im beginnenden neuen Jahrtausend vermittelt. Vorgeblich ist dies Multikultur, in Wahrheit ist es Gleichschaltung, totaler Konsum, rücksichtslose Bereicherung, Geld anhäufen um des Geldes selbst willen. Dies sind die Ideale einer Gesellschaft, die sich längst alle anderen Werte als reaktionär bis faschistoid abgewöhnt hat. Hip Hop in seiner heutigen, gewalttätigen und marktbeherrschenden Form ist die logische Konsequenz aus den letzten vierzig Jahren kultureller Devolution. Somit ist er tatsächlich ein Machtfaktor des gegenwärtigen Kapitalfaschismus, dessen Endziel der herkunftslose, kulturlose, identitätslose Einheitsmensch ist, der kauft und kauft und nochmals kauft.
Diesen Machtfaktor, diese wahrhaftige Speerspitze unserer westlichen Degeneration, wird man nicht angreifen. Viel lieber noch versucht man jetzt ein wenig auf mangelnde Integration oder sonstige Phantasmen zu verweisen, um damit vom Hip Hop und dem Stadium unserer ganzen Gesellschaft abzulenken.
Denn Fakt ist: Die ganzen Ausländer, die da in die Vergewaltigungen und sonstigen Gewalttaten involviert waren, die in der letzten Zeit für so viel Aufsehen gesorgt haben, sind nicht schlecht integriert. Sie sind im Gegenteil PERFEKT integriert: Sie sind konsumsüchtig, sie sind rücksichtslos, sie sind identitätslos und haben einen idealen Wortschatz von nur 400 Wörtern, was für den geplanten Sklaven des neuen Westens auch völlig ausreicht. Sie haben diese Taten nicht begangen, weil ihre Werte aus ihrem Heimatland anders als unsere sind. Sie haben diese Taten begangen, weil sie durch und durch die Werte verinnerlicht haben, die der Westen, unsere Industrie ihnen tagtäglich vorlebt. In den Medien, auf der Strasse, auf dem Arbeitsmarkt, überall.
Hip Hop ist nur eines der Medien dieses real existierenden neuen Faschismus. Aber als ein solches MUSS er freigesprochen werden. Denn würde der Hip Hop für schuldig befunden werden, müsste auch die Gesellschaft verurteilt werden, die ihn hervorgebracht hat. Und das ist die westliche. Unsere.
Der Hip Hop wird freigesprochen. Ganz offiziell. Von wichtigen Medien, oder zumindest von solchen, die es sein wollen. Aber ob die Medien, die da nun munter freisprechen, wichtig sind oder nicht, ist eigentlich nebensächlich. Denn in jedem Fall sind sie öffentlich und erreichen einen grossen Teil der Bevölkerung.
Und diesem grossen Bevölkerungsteil soll nun also mitgeteilt werden: Der Hip Hop wird freigesprochen, der Hip Hop wurde für unschuldig befunden. Jawohl, so ist es!
Freilich hat das Volk gar nicht gewusst, dass der Hip Hop überhaupt unter einer Anklage stand. Ganz im Gegenteil. Das Volk lebte Jahrzehnte im Glauben, dass Hip Hop die (multi)kulturelle Speerspitze der neuen, pluralistischen Gesellschaft des Zusammenlebens aller Völker ist. Zumindest bis vor etwa drei Jahren
Denn vor etwa drei Jahren überbordete das, was die Hip Hop-Kultur eigentlich ausmacht in einem Mass, dass man medientechnisch schlichtweg nicht mehr in der Lage war, das einfach zu kaschieren und zu verschweigen: Gewalt, Sexismus, Rassismus kurzum eigentlich all das, was nach eigentlicher neuzeitlicher Definition die böse Skinhead-Musik der Neofaschisten ausmacht.
Da das nun alles eben jene Musik betraf, mit der man eigentlich die Kinder unserer Gesellschaft zum multikulturellen Miteinander hatte erziehen wollen, war es nur logisch, dass man davon nichts wissen wollte, es also einfach nicht zur Kenntnis nahm und sich weiterhin mit dem fabrizieren von Artikeln über eine imaginäre rechte Gefahr befasste, während die Hersteller des so genannten Gangsta-Rap schnell erkannten, dass sie die totale Narrenfreiheit genossen und ihrerseits begannen, dies auch radikal auszunutzen. Immerhin bringen gewalttätige Inhalte Geld. Viel mehr Geld als irgendwelche sozialkritischen Inhalte, die man doch von Seiten des Kulturbetriebs so gern in die heile Hip Hop-Welt hineinphantasierte.
So ging das über einige Jahre des Schönredens gut. Hip Hop in seiner gewalttätigen und in erster Linie Gewaltverherrlichenden Variante entwickelte sich derweil schnell zur Marktführenden Jugendkultur, was in einer Gesellschaft auf dem Stand der unseren westlichen kaum sehr verwundert.
Mit der Zunahme der Beliebtheit dieser Kultur wuchs dann das Mass der von dieser direkt ausgehenden Gewalt allerdings so stark an, dass man sich nun medial mit dem Problem konfrontiert sieht, dass man irgendwie darauf reagieren muss und das tut man nach all den Vorfällen an denen Hip Hopper beteiligt waren eben am besten mit einem Freispruch für den Hip Hop.
Nun werden ganz sicher weitere Freispruch-Artikel in den offiziellen Blättern und Weltnetz-Publikationen unserer schönen neuen Welt folgen. Der Hip Hop wird noch viele Male freigesprochen werden, wird noch viele male nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wird noch viele Male auf keinen Fall zensiert werden dürfen.
Interessant ist dabei vor allem, dass die offizielle Presse, sogar Fernsehformate wie die Rundschau, ja sogar SP-Politiker so weit gehen, lieber jungen Ausländern die Schuld in die Schuhe zu schieben, als jemals die Hip Hop-Kultur als solche anzuklagen. Man opfert lieber das Heiligtum junge Migranten in der gegenwärtigen Gewalt-Debatte als das offenbar noch höhere Heiligtum Hip Hop.
Warum?
Nun, zum einen ganz sicher, weil der durchschnittliche Politiker keine Ahnung von Hip Hop hat. Für den SVP-Karabinerpatrioten ist Hip Hop Krach und junge Ausländer sind so oder so pauschal Verbrecher für ihn. Er stellt keine weiteren Nachforschungen an.
Für den/die/das durchschnittliche SP-PolitikerIn ist Hip Hop ebenfalls Krach, aber irgendwo hat er/sie/es mal gelesen, dass Hip Hop multikulturell sei, also muss es gut sein, dass diese Jugendkultur derzeit die dominierende ist. Folglich wird auch von dieser Seite nicht nach einem Zusammenhang zwischen Hip Hop und der ständig eskalierenden Jugendgewalt zu forschen.
Natürlich wird man nun sagen, dass dies zu billig ist. Man könne doch wohl kaum eine Musikkultur faktisch für zunehmende Jugendgewalt verantwortlich machen.
Dazu kann ich sagen. Stimmt, das kann man im Prinzip nicht. Aber erstens haben die offiziellen Medien genau das Jahrzehntelang getan. Und zwar mit der so genannten Hass-Musik der Skinheads und zweitens ist Hip Hop ein Sonderfall. Insbesondere der gewalttätige Gangsta-Rap. Ein Sonderfall insofern, als das es zwischen Gansta-Rap und der Wirtschaftsmaschinerie nicht bloss die normalen Kommerzverbindungen gibt, sondern dass Hip Hop eben auch tatsächlich alle Ideale des Westens im beginnenden neuen Jahrtausend vermittelt. Vorgeblich ist dies Multikultur, in Wahrheit ist es Gleichschaltung, totaler Konsum, rücksichtslose Bereicherung, Geld anhäufen um des Geldes selbst willen. Dies sind die Ideale einer Gesellschaft, die sich längst alle anderen Werte als reaktionär bis faschistoid abgewöhnt hat. Hip Hop in seiner heutigen, gewalttätigen und marktbeherrschenden Form ist die logische Konsequenz aus den letzten vierzig Jahren kultureller Devolution. Somit ist er tatsächlich ein Machtfaktor des gegenwärtigen Kapitalfaschismus, dessen Endziel der herkunftslose, kulturlose, identitätslose Einheitsmensch ist, der kauft und kauft und nochmals kauft.
Diesen Machtfaktor, diese wahrhaftige Speerspitze unserer westlichen Degeneration, wird man nicht angreifen. Viel lieber noch versucht man jetzt ein wenig auf mangelnde Integration oder sonstige Phantasmen zu verweisen, um damit vom Hip Hop und dem Stadium unserer ganzen Gesellschaft abzulenken.
Denn Fakt ist: Die ganzen Ausländer, die da in die Vergewaltigungen und sonstigen Gewalttaten involviert waren, die in der letzten Zeit für so viel Aufsehen gesorgt haben, sind nicht schlecht integriert. Sie sind im Gegenteil PERFEKT integriert: Sie sind konsumsüchtig, sie sind rücksichtslos, sie sind identitätslos und haben einen idealen Wortschatz von nur 400 Wörtern, was für den geplanten Sklaven des neuen Westens auch völlig ausreicht. Sie haben diese Taten nicht begangen, weil ihre Werte aus ihrem Heimatland anders als unsere sind. Sie haben diese Taten begangen, weil sie durch und durch die Werte verinnerlicht haben, die der Westen, unsere Industrie ihnen tagtäglich vorlebt. In den Medien, auf der Strasse, auf dem Arbeitsmarkt, überall.
Hip Hop ist nur eines der Medien dieses real existierenden neuen Faschismus. Aber als ein solches MUSS er freigesprochen werden. Denn würde der Hip Hop für schuldig befunden werden, müsste auch die Gesellschaft verurteilt werden, die ihn hervorgebracht hat. Und das ist die westliche. Unsere.