Demokratie, die vom Volk nicht getragen wird... ?!

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BlackDeath
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Demokratie, die vom Volk nicht getragen wird... ?!

Beitrag von BlackDeath »

Ich stell das einfach mal in den Raum:
Sorgen im Norden: Mehr als zehn Prozent für NPD?

Landtagswahl: Alarmierende Umfragen. Forsa-Chef fürchtet ein Debakel am Sonntag in Mecklenburg-Vorpommern. Merkel ruft zu hoher Wahlbeteiligung auf, um die Rechtsextremen zu stoppen.

Schwerin/Hamburg -
Der Chef des Meinungsforschungsinstitutes Forsa, Manfred Güllner, hält bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag ein zweistelliges Ergebnis für die rechtsextreme NPD für möglich. Die Demokraten müssten sich Sorgen machen, weil "die großen Parteien ein Vakuum hinterlassen", sagte Güllner. "Sowohl Kanzlerin Merkel als auch Vizekanzler Müntefering treten fröhlich auf und nehmen nicht zur Kenntnis, dass ihre Legitimationsbasis wegbricht." Auch Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Emnid, rechnet mit einer geringen Wahlbeteiligung und damit einem guten Ergebnis für die NPD. "Die können ihre Klientel gut mobilisieren", sagte Schöppner dem Abendblatt. Diese Wählerschaft habe kein "Gestaltungs-Interesse", aber ein "Protest-Interesse". Nach dem neuen "Datenreport" des Statistischen Bundesamtes sind nur noch 38 Prozent der Ostdeutschen davon überzeugt, dass die Demokratie die beste Staatsform ist.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) rief gestern die Wähler in Mecklenburg-Vorpommern dazu auf, den Einzug der NPD in das Landesparlament zu verhindern. Eine hohe Wahlbeteiligung könne die Zahl der NPD-Wähler im Verhältnis klein werden lassen, sagte sie dem NDR.

Umfragen zufolge steuert die Wahlbeteiligung am Sonntag aber auf einen neuen Tiefststand zu. Das Heimat-Bundesland von Merkel wird derzeit von einer rot-roten Koalition regiert. Umfragen zufolge zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ab. Die NPD lag zuletzt bei sechs bis sieben Prozent, allerdings mit einem Unsicherheitsfaktor, weil nicht alle Wähler von rechtsextremen Parteien sich auch dazu bekennen.

Forsa-Chef Güllner sieht bei der NPD "ein größeres Gefahrenpotenzial, weil es sich nicht um lauter Dumpfbacken handelt, die wie damals von DVU-Chef Frey ferngesteuert werden, sondern sie bauen richtige Zellen auf und sind gut organisiert." Gewählt werde die Partei vor allem von jenen Menschen, die sich als Verlierer der Einheit fühlten.

Dennoch warnten Politiker vor einem neuen Verbotsverfahren gegen die NPD. Seit dem vor drei Jahren in Karlsruhe gescheiterten Verfahren sei "keine grundsätzlich andere Lage", entstanden, sagte Unions-fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU). "Eine zweite Blamage sollten wir dem Staat ersparen." Ähnlich äußerten sich SPD und Grüne.
Arwald

Beitrag von Arwald »

Das mit der NPD ist logische Konsequenz.

Und dass die Demokratie in Ost-Deutschland "nur" noch von 38% als "beste Staatsform" (anmassende Behauptung) gesehen wird, ist ja wohl auch nicht so überraschend.
BlackDeath
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Beitrag von BlackDeath »

Ich wollte eigentlich nicht gross auf die NPD eingehen. Mich erstaunte nur, dass nur noch ein guter Drittel aller Ostdeutschen hinter der Demokratie stehen. Eine Staatsform, die völlig auf dem "demos" aufbaut, kann ohne Akzeptanz im Volk schlecht funktionieren.
Insomnivs

Beitrag von Insomnivs »

Nun, die Menschen erwachen und merken, dass sie zuviele geworden sind um weiter mit Kompromissen zu leben. Deswegen auch die Sache mit der NPD, in deren Augen sind das klasse Jungs, "die hauen druff, die wollen schaffen, die wollen was recht's werden". Und Antidemokratisch sind sie auch noch, klasse Sache!

(Kann ich auf den Smiley verzichten, damit ihr bemerkt dass ICH nicht so denke wie im letzten Satz, oder braucht ihr ein riesengroßes "Ironie-Schild"?)
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Christian Hate
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Beitrag von Christian Hate »

Die 62% der Bevölkerung, die nicht hinter der Demokratie stehen, haben schlicht und einfach keine Ahnung von Politik.
Das sind Menschen, die sich ihre politische Meinung von der Bild Zeitung u.ä. diktieren lassen, da ihr beschränkter Geist es nicht zulässt, eine eigene Meinung zu bilden.

Der eigentliche Grund:
Die Menschen in dieser Region hatten zu DDR Zeiten Arbeit. Mit der Wende und der damit verbundenen "neuen" Demokratie, verloren diese Menschen ihre Arbeit. Eine freie Marktwirtschaft gab es in der DDR nicht.
Die Einwohnerschaft dieser Regionen denkt halt, dass es ihnen wieder besser gehen würde, wenn alles wieder zentral von einer Person/Partei geregelt werden würde. Desahlb die Ablehnung der Demokratie.
Die NPD wurde zum Großteil nicht aufgrund politischer Gesinnung gewählt, sondern fast ausschließlich aus Protest. Es gab einen Ort, an dem die NPD 55% (!) der Stimmen erhalten hat
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Högdahl
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Beitrag von Högdahl »

Christian Hate hat geschrieben:Die 62% der Bevölkerung, die nicht hinter der Demokratie stehen, haben schlicht und einfach keine Ahnung von Politik.
Das sind Menschen, die sich ihre politische Meinung von der Bild Zeitung u.ä. diktieren lassen, da ihr beschränkter Geist es nicht zulässt, eine eigene Meinung zu bilden.
Die "Bild" Zeitung ist neuerdings antidemokratisch? Wieder was gelernt.
Egal, denn auch die Demokratie wird fehlschlagen (müssen). Es sind einfach zu viele Menschen, die mitreden wollen bzw. Macht haben. Ich halte allein diesen "Koalitions" Gedanken für völligen Schwachsinn. Dadurch werden politische Ziele verwässert, bloß um irgendwie an die "Macht" zu kommen. Sehr bemerkenswert finde ich allerdings, dass es in der deutschen Bevölkerung kaum jemanden gestört/verwirrt hat, wenn die FDP (Liberale) und die CDU (gegenteil von Liberal: Konservativ) gemeinsame Sache machen/machten.
Noch ein Beispiel für das fehlerhafte System in meinem Land: Die Mehrheit aller Deutschen wollte NICHT (Dr.) Angela Merkel, denn dann hätten CDU/FDP ein weiteres mal regiert und die Mehrheit bzw. eigentlich keiner wollte wohl eine große Koalition oder ist mit dem Gedanken ins Wahllokal gegangen eine große Koalition an der Macht haben zu wollen. Und was haben wir jetzt? Eine dämliche Bratze als Kanzler und eine große Koalition im Rücken.
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Christian Hate
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Beitrag von Christian Hate »

Antidemokratisch sicher nicht. Es ging mir nur darum, dass dieses Blatt einen großen Einfluß auf die Politik, bzw. auf die Wähler besitzt und indirekt dem Volk seine Meinung aufzwingen kann. Es gibt genügend Leute, die sich davon beeinflussen lassen.
gladhon
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Beitrag von gladhon »

Ich denke nicht dass es eine Demokratie geben kann die nicht vom Volk getragen wird, dieses Volk bräuchte dann lediglich eine Partei mit einem Despoten zu wählen und die Demokratie ist Geschichte.

Ich denke das einzige was man daraus ziehen kann ist die Unzfriedenheit mit der Regierung einerseits und Dessinteresse Hoffnungslosigkeit andersseits. Wenn man nicht mehr weiss was man tun soll wünscht man sich meist die Vergangenheit zurück in der jmd anders für einen entschieden hat...
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king_of_spades
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Beitrag von king_of_spades »

naja, in welcher form exististiert die derzeitige "demokratie" in deutschland?? ich nenne es scheindemokratie.
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Swyt
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Beitrag von Swyt »

Oder Plutokratie...
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Strid
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Beitrag von Strid »

Eine "echte" Demokratie ist bei einer solche Masse von Menschen, die alle in verschiedene Richtungen wollen, gar nicht mehr möglich. 80 Millionen Menschen können nicht gemeinsam ein Land regieren, das geht vielleicht bei nem kleinen Eingeborenenstamm auf ner Südseeinsel, oder sogar in der Schweiz (Volksentscheide), aber nicht bei solchen Ausmaßen wie in Deutschland. Und die vom Volk gewählten Vertreter sind eben auch kein Ersatz für ein echtes Mitspracherecht.
Nicht, dass ich eine bessere Staatsform anzubieten hätte. Wenn es die gibt, ist sie noch nicht entdeckt worden.
gladhon
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Beitrag von gladhon »

Warum sollte das was in der Schweiz geht nicht auch in D gehen?^^
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Ge
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Beitrag von Ge »

unter politiker und medien regiert leidergottes nochimmer "was nicht sozial (link) ist, ist rechts", das volk frisst die scheisse mit bulimischem appetit und würgt sie über die umwelt. etwa 20% der bevölkerung ist linksextrem, 4-7% rechtsextrem (in D), da werden an falscher stelle akzente gesetzt, wundern solls die blindschleiche.

PS: in der CH sinds sogar mehr linksextreme und rechtsextreme kommen kaum über die 1%-marke, genaue zahlen sind mir aber nicht bekannt.
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