Das Übel der Aufklärung contra Katholizismus, Islam etc.

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Ge
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Beitrag von Ge »

M. hat geschrieben:
Goddess_Frigg hat geschrieben:wieso nihilismus? wenn schon, dann atheismus.
Das gibt es immer wieder.
Ich sah T-Shirts, die besagten: "Nihilismus inspired by Nietzsche", usw.
---
Das er sich nie mit Jenem beschäftigte, ist freilich auch falsch.
wusste ich nicht. es ist auch egal. das meiste was alten geistern nachgesagt wird, wäre nie ihrem munde eingefallen.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Goddess_Frigg hat geschrieben:
Ju-Hu hat geschrieben:Mit Faschismus habe ich nichts am Hut.

Und dass Eco noch ganz andere - teilweise höchst primitive - Äusserungen gegen den ewig missverstandenen Evola genacht hat, ist auch nichts Neues. Wenn man sich dabei wirklich die Mühe machte und Evola wirklich lesen würde, dann könnte man ihn gar nicht missverstehen. Aber die meisten Kritiker scheitern bereits am Buchdeckel...
willst du uns damit allen drei unterstellen, dass wir nicht lesen können - im gegensatz zu dir? na das ist mal ein argument. schwach, wirklich schwach.
Warum fühlen Sie sich angesprochen? Ich bezog mich eher auf Eco... :roll:

Welche Werke von Evola haben Sie denn vollständig inklusive Fussnoten studiert?
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Ge
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Beitrag von Ge »

ich lese nie und aus prinzip keine fussnoten, schlage höchstens im register nach, oder woanders. das behindert den lesefluss. studiert habe ich ihn auch nicht, aber gelesen, das langt. und zwar wenig, weil er nicht wirklich gross auf deutsch übersetzt wurde.
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Swyt
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Beitrag von Swyt »

Im Buch „Der Wille zur Macht“, von dem man ja nicht genau weiss ob alles von Nietzsche ist, wird von ihm gesagt, dass Christus der einzige Christ gewesen ist.

Wenn ich schnell Nietzsche zitieren darf, aus dem Buch „Jenseits von Gut und Böse“:

30
„Unsere höchsten Einsichten müssen - und sollen!
- wie Torheiten, unter Umständen wie Verbrechen
klingen, wenn sie unerlaubterweise denen zu Ohren
kommen, welche nicht dafür geartet und vorbestimmt
sind. Das Exoterische und das Esoterische, wie man
ehedem unter Philosophen unterschied, bei Indern,
wie bei Griechen, Persern und Muselmännern, kurz
überall, wo man eine Rangordnung und nicht an
Gleichheit und gleiche Rechte glaubte - das hebt sich
nicht sowohl dadurch voneinander ab, daß der Exoteriker
draußen steht und von außen her, nicht von
innen her, sieht, schätzt, mißt, urteilt: das Wesentlichere
ist, daß er von unten hinauf die Dinge sieht -
der Esoteriker aber von oben herab! Es gibt Höhen
der Seele, von wo aus gesehn selbst die Tragödie aufhört,
tragisch zu wirken; und, alles Weh der Welt in
eins genommen, wer dürfte zu entscheiden wagen, ob
sein Anblick notwendig gerade zum Mitleiden und
dergestalt zur Verdopplung des Wehs verführen und
zwingen werde?... Was der höhern Art von Menschen
zur Nahrung oder zum Labsal dient, muß einer sehr
unterschiedlichen und geringern Art beinahe Gift sein.
Die Tugenden des gemeinen Manns würden vielleicht
an einem Philosophen Laster und Schwächen
bedeuten; es wäre möglich, daß ein hochgearteter
Mensch, gesetzt, daß er entartete und zugrunde ginge,
erst dadurch in den Besitz von Eigenschaften käme,
derentwegen man nötig hätte, ihn in der niedern Welt,
in welche er hinabsank, nunmehr wie einen Heiligen
zu verehren. Es gibt Bücher, welche für Seele und Gesundheit
einen umgekehrten Wert haben, je nachdem
die niedere Seele, die niedrigere Lebenskraft oder aber
die höhere und gewaltigere sich ihrer bedienen: im ersten
Falle sind es gefährliche, anbröckelnde, auflösende
Bücher, im andern Heroldsrufe, welche die
Tapfersten zu ihrer Tapferkeit herausfordern. Allerwelts-
Bücher sind immer übelriechende Bücher: der
Kleine Leute-Geruch klebt daran. Wo das Volk ißt
und trinkt, selbst wo es verehrt, da pflegt es zu stinken.
Man soll nicht in Kirchen gehn, wenn man reine
Luft atmen will. –„

Hier sieht man, dass er sehr wohl auch esoterisch gedeutet werden kann, jedoch gebe ich trotzdem der Person recht, die gesagt hat, dass im Übermenschen etwas naturalistisches, sprich vitalistisches steckt, diesen Gedankengang findet man wirklich bei Evola, sowie in einem Aufsatz über Nietzsche von Leopold Ziegler und im Werk „Der Untergang des Abendlandes“ von Oswald Spengler.
Evola spricht ja davon, dass man selbst den „Übermenschen“ überwinden muss, denn der Initiierte ist nicht mehr menschlich. Evola propagiert u.a. in einem Aufsatz „Die Überwindung des Menschen und der Menschlichkeit“.
Evola vergleicht den Übermenschen ebenfalls an einer Stelle mit dem Titanisch-Luziferischen, dem das Geistige fehlt.

Aber Ju-Hu hat mit seiner Betrachtung vollkommen Recht, denn sie wird vom hochwohlgeborenen Dávila geteilt:

"Ungeachtet seiner Wut auf das Christentum ist der Stammbaum Nietzsches ungewiss. Nietzsche ist ein Saulus, der auf dem Weg nach Damaskus in Ohnmacht fällt." Aus den "Scholien zu einem inbegriffenen Text"

"Die Christen Nietzsches sind nicht die von gestern, sondern die von heute.
Kein exakter Historiker, aber vielleicht ein Prophet." Aus den "Scholien zu einem inbegriffenen Text"
(Ebenfalls eine Betrachtung die man im „Der Untergang des Abendlandes“ von Spengler findet)

"Wenn der Christ Demokrat sein könnte, hätten ihn alle Wurfspiesse Nietzsches durchbohrt.
Aber die Demokratie verkündet die Souveränität des Menschen, das Christentum die Gottes." Aus den "Scholien zu einem inbegriffenen Text"

"Nietzsche ist das Musterbeispiel des Reaktionärs, der wankt indem er die Waffen des Feindes übernimmt, weil er sich nicht mit der Niederlage abfindet." Aus den "Scholien zu einem inbegriffenen Text"

"Der Übermensch ist Zuflucht eines nichtkonformen Atheismus. Nietzsche ersinnt dem Menschen einen Trost für den Tod Gottes; der gnostische Atheismus hingegen verkündet die Göttlichkeit des Menschen." Aus dem Buch "Auf verlorenem Posten"
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