Fabelwesen!

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Der RASSELBOCK

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Der Rasselbock oder auch Raspelbock ist ein Fabelwesen, dessen Abbild man häufig in Jägerklausen und ähnlichen Einrichtungen antrifft. Es handelt sich dabei um einen ausgestopften Hasenkopf, dem das Geweih eines Rehbocks aufgesetzt ist. Neben dem Rasselbock gibt es noch das weibliche Pendant: Die Rasselgeiß. Bei der Rasselgeiß sind die Geweihe etwas kleiner ausgebildet. Bemerkenswert sind bei manchen Exemplaren Eckzähne am Oberkiefer, die ein Feldhase ebenfalls nicht besitzt. Für den Rasselbock und die Rasselgeiß ist auch die Bezeichnung Hörnerhase gebräuchlich. Die Jungtiere heißen Waldrasslinge.

Ähnlichkeiten besitzt das Fabelwesen mit dem in Bayern bekannten Fabelwesen Wolpertinger. Die hessischen Dilldappe und die westalpinen Dahus sind entfernter verwandte Fabelwesen. Starke Ähnlichkeit besteht zum amerikanischen Jackalopen (Hase und Gabelbock). In österreichischem Jägerlatein wird dieses Fabelwesen als Raurackel bezeichnet.
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Dr.Gonzo
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Beitrag von Dr.Gonzo »

Die Titanen

Die Titanen (altgriechisch Τιτάνες Titánes, Einzahl: Titan, altgriechisch Τιτάν) sind in der griechischen Mythologie Riesen in Menschengestalt und ein mächtiges Göttergeschlecht, das in der legendären Goldenen Ära herrschte. Wie die Zyklopen und Hekatoncheiren sind sie Nachkommen der Gaia und des Uranos. Die weiblichen Titanen werden auch Titanide genannt. Vom Titanenkampf zwischen Olympiern, Hekatoncheiren und einer Reihe von Titanen berichtete das verlorene Epos Titanomachie, in welchem sie nach hartem Kampf schließlich besiegt und in die Tiefen der Unterwelt, den Tartaros, getrieben werden.

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"The Fall of the Titans" des niederländischen Malers Cornelis van Haarlem

Die Titanen bilden das älteste Göttergeschlecht der Theogonie der griechischen Mythologie. So nennt Hesiod zwölf Titanen, sechs Söhne und sechs Töchter, die später sechs Paare bilden:

1. Hyperion – Licht- und Sonnengott, zeugte mit Gattin Theia den Sonnengott Helios, die Mondgöttin Selene und die Göttin der Morgenröte Eos.
2. Iapetos – Gatte der Nymphe Klymene (Tochter des Okeanos), wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros verbannt
3. Koios – wurde nach der Niederlage gegen die olympischen Götter in den Tartaros gestoßen
4. Kreios – Gatte der Eurybia
5. Kronos – Vater des Zeus, wurde nach der Entmannung des Vaters Uranos zum Herrscher der Welt; Gatte von Rhea.
6. Mnemosyne – Mutter der neun Musen
7. Okeanos – Herr des Ozeans, stärkster der Titanen, zeugte mit seiner Schwester und Gattin Tethys die Flussgötter, Meeres- und Quellnymphen
8. Phoibe – Frau des Koios, Mondgöttin
9. Rhea – Mutter von Hestia, Demeter, Hera, Hades, Poseidon und Zeus; herrscht mit Gatte Kronos seit dessen Entmachtung auf der Insel der Seligen
10. Themis – Göttin der Gerechtigkeit und der Ordnung, zweite Gattin (nach Metis) des Zeus.
11. Tethys – Meeresgöttin, Gattin des Okeanos, als Amme der Hera verfluchte sie ihr zuliebe die Sternbilder, immer über den Himmel zu wandern
12. Theia – Gattin des Hyperion

Greek Mythology = Mehr Inzest als das gesamte Saarland...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

DER BERGMÖNCH

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Als Bergmönche werden dämonische Fabelwesen bezeichnet.

Erstmals Erwähnung finden sie in Georgius Agricolas Werk De animantibus subterraneis. Er bezeichnet sie als eine Gruppe von Berggeistern, wobei er von ihnen wie von naturkundlich bestätigten Wesen spricht, da er in diesem Werk überwiegend verschiedene Tiere behandelt. Auf dem Schneeberg soll einer dieser Geister, gekleidet in eine schwarze Kutte, einen Arbeiter hochgehoben und in eine silberreiche Höhle versetzt haben, „nicht ohne ihn übel zuzurichten“. Wahrscheinlich ist hier das Vorbild des Bergmönch-Mythos zu sehen. Der Bergmönch hingegen soll boshaft sein und Schaden verursachen wo er kann. Er ist besonders bekannt im Harz, im Erzgebirge, Sachsen und Siebenbürgen.
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vampyr supersusi
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von vampyr supersusi »

Die Wilden Jäger

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Das sind die Seelen von unnatürlich Verstorbenen, die als marodierende Horde den Nachthimmel entlang ziehen, insbesondere jetzt so, ganz kurz nach der Sonnenwende, das ist bekannt (vor allem auch in den ursprünglich-vorchristlichen europäischen Kulturen). Es heisst, dass zB Dürre, Krieg oder anderes Unheil kommt, wenn man sie sieht, das erkennt man an dem Geschrei und furchtbarem Lärm, der in dem Fall von ihnen ausgeht.


Aber manchmal spielen sie wohl auch schöne Musik, nur selten soll das vorkommen, aber wenn man das zufällig mitkriegt, dann bedeutet das Glück. :D
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vampyr supersusi
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von vampyr supersusi »

Wundert mich gerade irgendwie, das bis jetzt noch nicht gemacht zu haben:

Frau Holle

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Je nach Region ist sie auch noch unter anderen Synonymen bekannt, Frau Perchta, Holda oder Hulda, aber hier im mittel- bis norddeutschen Raum ist das der geläufige Name für die Überbringerin des Winters. In Pommern sagt man anscheinend Frau Goda zu ihr (sehe ich nur gerade bei dem Link), und sie wird auch analog zu der Freya beschrieben, kA aber auf jdF kann man ihre Existenz in der Edda nachweisen.


Im Zweifelsfall kann Frau Holle auch ziemlich unangenehm werden, und sie beteiligt sich auch gern an der wilden Jagd in den Rauhnächten, UND sie wird bei diesen Gelegenheiten von einer Hundemeute begleitet (das ist in den alten Schriften so dokumentiert, und auch wenn das Bild oben das eigentliche Wesen der Sache vielleicht nicht ganz so gut rüberbringt, bin ich gerade aber froh, überhaupt eine entsprechende Abbildung gefunden zu haben).
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Graf von Hirilorn
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

DIE DRUDEN...

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Eine Drude (auch Drud, Trut, männlich Drudner oder Trutner) ist ein Wesen des Volksglaubens, welches sich nachts auf die Brust von Schlafenden setzt und Alpträume sowie Beklemmung und Atemnot verursacht. Im gesamten deutschsprachigen Gebiet und vielen Teilen Europas gibt es die Vorstellung von Druckgeistern – je nach Region mit unterschiedlichen Bezeichnungen und Ausprägungen. Als Druden sind sie in Süddeutschland und Österreich verbreitet. Hier sind es Personen (überwiegend Frauen), die dazu verdammt sind, sich jede Nacht ein Opfer zum Drücken suchen zu müssen: Erwachsene, Kinder und Haustiere werden heimgesucht, aber auch Bäume und Steine. Dazu löst sich ihre Seele vom Körper, kann als Geist durch kleinste Spalte und Schlüssellöcher in ein Zimmer dringen und dann in verschiedener Gestalt erscheinen (z. B. als Katze, Strohhalm oder Feder)
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vampyr supersusi
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von vampyr supersusi »

Der MANAGARM

oder Mondhund, ich hab jetzt wirklich lange gesucht, aber es ist kein einziges Bild von ihm zu finden. Er ist verwandt mit dem Fenriswolf, sowie auch Skoll und Hati (die der Sonne bzw. dem Mond hinterher jagen). Das ist ja ein ganzes Rudel da irgendwie in Asgard, aber der genaue Status ist mir bis jetzt trotzdem noch unklar: einige Quellen geben Managarm, Hati und Skoll als Geschwister aus demselbem Wurf an, aber die Angaben differieren, er könnte auch der Bruder von Fenrir sein und daher weiss ich es nicht genau.

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(Hati, wie er den Mond hetzt)


Auf jeden Fall wandert Managarm auf der Erde umher und frisst Leichen. Am Ragnarök soll er dann den Mond verschlingen, nachdem Hati ihn gestellt hat, auch hier ist das teilweise unterschiedlich überliefert, aber da er, aufgrund des nahrhaften Leichenfleisches, wohl der kräftigste aus dem Rudel ist, macht das mE auch am meisten Sinn (abgesehen vom Fenrir jetzt natürlich, aber der verschlingt ja dann schon die Asen).



Es gibt da natürlich auch noch den GARM

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dem Hund von Hel, der in der überhängenden Höhle an diesem Totenfluss lebt und eine ähnliche Funktion ausübt wie der Kerberos. Manche meinen ja, da Parallelen zum Managarm zu sehen, weiss ich jetzt auch nicht, kann aber abgesehen von dem Namen da eigentlich keine solchen erkennen und glaube das daher selbst eher nicht.
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Graf von Hirilorn
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

DAS MOOSWEIBLEIN

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Die Moosweiblein leben im Wald. Sie wohnen auf der Heide, an dunklen Orten im Holz oder im tiefsten Wald. Ihre Behausung ist ein Erdloch, ein hohler Baum, ein Häuslein aus Baumwurzeln oder eine Mooshütte. Sie schlafen auf Moos und betten auch ihre Kinder auf Moos oder Rinde.

Moosweiblein leben häufig in Großfamilien und können Kinder bekommen. Oft sind sie mit Holzmännlein verheiratet, gehen aber auch Liebschaften mit Menschen ein.

Sie spinnen Baummoos mit Spindeln,] sitzen an Kreuzwegen spinnend oder strickend im Busch. Ihre Kleider waschen sie an kleinen Teichen, sind dabei jedoch am liebsten unbeobachtet.

Moosweiblein verstehen sich aufs Kuchenbacken. Wenn sie backen, dann dampfen die Berggipfel.[ Aufsteigender Bergnebel im Frühling und Herbst wird als Herdrauch des Buschweibchens angesehen. Wenn sie danach gefragt werden, schenken die Moosweiblein ihren Kuchen auch den Menschen. Bei Brotmangel ernähren sie sich allerdings eher von Baumwurzeln.

Die Moosweiblein singen lieblich, doch unverständlich, meist zur Mittagszeit oder um Mitternacht. Wenn es im April hagelt, so steigt das Buschweibchen über das Gebirge. Im Wirbelwind fliegen hingegen die Buschjungfern. Manche Moosweiblein verlassen den Wald nur alle hundert Jahre einmal. Wenn der Bast vom Baum geschält wird bedeutet das zugleich immer, dass ein Moosweiblein sterben muss.
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Dr.Gonzo
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Dr.Gonzo »

Der Katoblepas

Der Katoblepas (griechisch καταβλέπω = „der nach unten blickt“) ist ein mythologisches Tier, welches sich angeblich an der Grenze zu Äthiopien aufhält.

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Das Tier wurde von Plinius dem Älteren erstmals schriftlich beschrieben und später von Claudius Aelianus in seinem Werk Geschichte der Natur ergänzt. Der Katoblepas hat das Erscheinungsbild eines schwarzen Büffels mit dem Kopf eines Schweines, welchen er wegen seines langen, dünnen Halses nicht aufrecht halten kann, sodass dieser ständig den Boden berührt.

Wie beim Basilisk hat der Blick des Katoblepas eine versteinernde Wirkung. Wäre sein Kopf nicht so schwer, der Hals nicht so dünn und schlaff, wären die Haare auf dem Kopf nicht so lang und dunkel, könnte der Katoblepas flink um sich blicken und jeden auf der Stelle mit seinem tödlichen Blick versteinern.

Es wird vermutet, dass es sich bei diesen mythologischen Tier um eine Verwechslung mit einem Gnu handelt.

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Von Claudius Aelianus stammt eine genauere Beschreibung: das Geschöpf war ein mittelgroßer Herbivore, ungefähr von der Größe eines Hausrindes, mit einer heftigen Mähne, engen, blutunterlaufenen Augen, einem schuppigen Rücken und struppigen Augenbrauen. Auch hier wird wieder der Kopf als so schwer beschrieben, dass das Tier nur nach unten gucken konnte. In seiner Beschreibung war der Blick allerdings nicht tödlich, aber sein Atem giftig, da es sich nur von giftigen Pflanzen ernähre.
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Graf von Hirilorn
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

DER ALPERER

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Der Alperer ist eine Sagengestalt eines wilden, furchteinflößenden Mannes oder riesigen schwarzen Senners, der wegen seiner Sünden umgehen muss. Er erinnert hierin sowohl an den Wiedergänger, als auch an den Wilden Jäger. Besonders in den Klüften südlich des Wendelsteins soll er beheimatet sein. Er soll vielerlei Gestalt annehmen können, jedoch immer furchterregender Art. Angeblich wurde er als großer Hund gesichtet, dessen Schwanz feurig glüht aber auch als fliegender, furchtbarer, feuriger Drache, mit feurigen Augen, glühendem Rachen, schuhlangen Krallen und einem Schweif, der überallhin Funken versprüht, von dem man sogar annahm, eine Verwandlungsgestalt des Teufels zu sein.

Den Sagen nach soll der Alperer oder Almerer die Sünden, welche sich über das Jahr sammelten, aber auch die, die des Sommers auf den Almen begangen werden von den Sennerinnen, deren Hütten er vorübergehend bezieht, wenn sich diese im frühen Herbst aus den Almen zurückziehen, ansammeln und am Martinstag oder dem Laurentiustag, schwer beladen durch die Sündenlast, dick und unförmig ins Tal, geradewegs in die Hölle fahren. Ein Bauer, der dem Ruhelosen einst begegnet sein will, sagte, dass ihn das Wesen, das über ihn hinweg stürmte, beinahe mit in die Tiefe gerissen hätte.
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vampyr supersusi
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von vampyr supersusi »

So, also das muss jetzt doch unbedingt nochmal aufgegriffen werden:

Der GARM

siehe auch oben, Hels Höllenhund, er ist riesig gross und "der erste der Hunde", dieses ist an mehreren Stellen der Edda genau beschrieben. Wie schon gesagt lebt er in der Gnipahellir, der überhängenden Höhle am Fluss Gjöll, wo er den Eingang zur Unterwelt bewacht und sich auf jeden stürzt, der dort ankommt.

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Seine Brust ist blutverschmiert und er hat vier Augen, die zur Verfügung stehenden Abbildungen lassen im Detail mal wieder zu wünschen übrig, aber dafür habe ich einen sehr schönen (Song-)Text aus der Völuspa gefunden, in dem seine Existenz genau beschrieben ist:

Now Garm howls loud | before Gnipahellir,
The fetters will burst, | and the wolf run free;
Much do I know, | and more can see
Of the fate of the gods, | the mighty in fight.

(es gibt noch mehr in den Edda, aber dieser gefällt mir gerade am meisten).

Das kommt auf dem Bild auch gar nicht raus, er ist im Bereich der Höhle irgendwie angebunden, aber am Ragnarök reisst er sich los und wird dann auch mit den Riesen und den anderen Wölfen gegen die Asen kämpfen. Gegen Tyr, um genau zu sein, irgendwo stand auch, dass beide dabei den Tod finden würden, aber das halte ich persönlich wieder nur für so eine Überlieferungs-Abweichung. Das gibt es ja ständig, und das kann auch nicht stimmen, denn nach dem Ragnarök beginnt ja anscheinend die Zeit der Wölfe (von daher ergäbe das dann für mich überhaupt keinen Sinn).


Auf jeden Fall ist jetzt klar, dass er auch nicht der Managarm sein kann, und hier sieht man das mit der Fessel nochmal besser:

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Natürlich sprengt er die dann *sieht das irgendwie gerade so direkt vor sich* :D
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Graf von Hirilorn
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

Bleiben wir doch bei solchen Tieren:

DER ROGGENWOLF

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Der Roggenwolf ist ein wolfsgestaltiger Korndämon und Kinderschreck der deutschen Sage, der sich im Feld und Acker aufhält.

Verschiedene Sprichwörter des 19. Jahrhunderts charakterisieren den Roggenwolf als unersättlich und gefräßig bis hin zur Bewegungsunfähigkeit als Folge des unmäßigen Schlingens. Auch ist er aggressiv. Der Roggenwolf heult und brüllt in seiner Gier nach Futter. Gestalt und Wesen des Roggenwolfes werden durch die Namensformen großer Wolf, wilder Wolf und böser Wolf weiter verdeutlicht.

Der Roggenwolf ist ein Windgeist. Er trägt davon auch den Namen Windwolf. Besonders, wenn der Wind die Getreideähren in wellenförmige Bewegung bringt, hieß es, der Wolf gehe durch oder über das Korn, sei im Korn oder jage die Schafe im Korn. Manchmal geht auch die Rede von mehreren Wölfen, die sich im Korn jagen. Das Heulen des Windes soll durch den Roggenwolf hervorgerufen werden. Der Roggenwolf tritt auch als Verkörperung der rauen Luft, des Nebels und des Regens auf.

Der Roggenwolf wird auch als Kinderschreck genannt. Er soll im Feld auf die Kornblumen suchenden oder Ähren pflückenden Kinder warten um sie zu zerreißen, zu beißen], zu packen, zu fressen oder fortzutragen. Die Seelen der vom Roggenwolf gefressenen Kinder müssen auf den Bäumen umherfliegen bis das Korn eingefahren wird.
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von vampyr supersusi »

Ha *hat tatsächlich auch noch einen Hund entdeckt*! Der muss noch mit rein, weil er zu den Geistern der Rauchnächte gehört und damit urgermanisches Kulturgut ist.

Der EISENGRIND


nein leider (keine Abbildung), ist im deutschsprachigen Raum aber als Sagengestalt bekannt. Die visuelle Vorstellung von ihm ist offenbar weitgehend verloren gegangen. Man weiss nur noch, dass er glühende Augen und Hörner hat, und dadurch ziemlich dämonisch aussehen soll. Während der langen Nächte zur Wintersonnenwende zieht er umher und verschleppt Menschen, die noch draussen sind und auch die Kinder derjenigen, die sich nicht dem Geist der Julzeit entsprechend verhalten.

Mit den wilden Jägern zieht er aber nicht mit, er ist als Einzelgänger bei den Feldern unterwegs und an einsamen Wegen und Strassen.
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Graf von Hirilorn
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

DER GRINKENSCHMIED

Der Grinkenschmied (auch Grienkenschmied, niederdeutsch: Grinkenschmidt) ist eine Sagengestalt aus dem Münsterland und dem Osnabrücker Land. Sein Name erinnert an die Handwerker, die früher „Grinken“, eiserne Reifen für die Holzräder der Bauern, herstellten.

Von der Sage gibt es verschiedene Fassungen, die übereinstimmend von einem unsichtbaren Schmied berichten, der überaus kunstreich ist.

Es gibt mehrere Orte, an denen der Grienkenschmidt gewohnt haben soll, so etwa an einer auf dem Mühlenberg bzw. dem Rösteberg am Rande der Bauerschaft Häger (wo es auch eine Straße Grienkenswell = Grienkensquelle gibt) entspringenden Quelle und am zu Altenberge gehörenden Horsteberg wenige Kilometer weiter. Eine andere Variante verortet ihn am Eterberg bei Steinfurt.

Jenny von Droste-Hülshoff, die Schwester der Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff, soll 1816 dafür gesorgt haben, dass die Sage in das Sagenbuch der Brüder Grimm aufgenommen wurde.


Drei Stunden von der Stadt Münster liegt der Detterberg (bei Schapdetten), auf dem wohnte vor alten Zeiten ein wilder Mann, den nannten die Leute Grinkenschmied. Er wohnte in einem tiefen Erdloch, das ganz mit Gras und Sträuchern überwachsen war und das niemand, der es nicht wusste und kannte, auffinden konnte. In dem Loch hatte er seine Schmiede und arbeitete treffliche und rare Sachen, die waren von ewiger Dauer und seine Schlösser vermochte niemand ohne seine eigenen Schlüssel zu öffnen. An der Kirchtür zu Nienberge soll auch ein Schloss von ihm sein, das hatte die Eigenschaft, dass es die Diebe, die es erbrechen wollten, gleich festnahm und gefangen hielt. Wenn nun in der Nachbarschaft eine Hochzeit war, so kamen die Bauern zum Grinkenschmied und liehen von ihm einen Bratspieß, dafür mussten sie ihm dann einen Braten geben. Da kam denn einmal auch so ein Bauer vor das Loch und sprach: „Grinkenschmied, gib mir ’n Spieß!“ Der Grinkenschmied rief dagegen, weil er dem Bauer nicht trauen mochte: „Kriegst keinen Spieß, gib mir erst den Braten!“ — „Kriegst keinen Braten, behalte Deinen Spieß!“ rief der Bauer wieder hinunter. Darüber ward der Grinkenschmied gar zornig in seinem Loche und schrie dem Bauer nach: „Wahre Dich, dass ich mir keinen Braten nehme!“ Der Bauer aber ging ganz ruhig nach Hause, doch als er dorthin kam, scholl ihm großes Wehklagen entgegen, denn sein bestes Pferd lag tot im Stall und eins seiner Hinterbeine war samt dem Schenkel ausgelöst, als hätte es ein Wildbretsmetzger kunstgerecht gemacht und war hinweg. Das war Grinkenschmieds Braten.


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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Dr.Gonzo »

Die Sphinx

Ein ägyptischer Sphinx ist die Statue eines Löwen zumeist mit einem Menschenkopf. Daneben sind auch Widder-, Falken- und Sperberköpfe gebräuchlich. Am bekanntesten ist der Große Sphinx von Gizeh.

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Die Sphinx von Gizeh

Bei anderen Völkern des Altertums wurden ähnliche Mischwesen dargestellt, so bei den Phöniziern, Hethitern, Assyrern und insbesondere bei den Griechen.

Die Ägypter nannten die Sphingen „Hu“. Der heutige Name basiert auf der Legende der griechischen Sphinx, die vorbeikommende Reisende stets erwürgte, wenn diese das von ihr gestellte Rätsel nicht lösen konnten.
Die meisten als Sphinx bezeichneten Statuen stellen einen König oder Pharao als Sonnengott, Horus oder auch andere ägyptische Götter dar, andere fungierten in liegender Form als Wächterfiguren vor Tempeleingängen. Ägyptische Attribute sind Sonnenscheibe, Pektorale, Uräusschlange oder Doppelkrone. Einige Sphingen besitzen im Gegensatz zur altägyptischen Urform auch Flügel, insbesondere seit der Übernahme dieses Fabelwesens durch die alten Griechen, bei denen die Sphinx die Tochter der Ungeheuer Typhon und Echidna und somit Schwester von Hydra, Chimära, Kerberos und Orthos war. Sie galt als Dämon der Zerstörung und des Unheils.

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Griechische Sphinx

Sphingenähnliche Darstellungen gab es auch in den südamerikanischen Hochkulturen, zum Beispiel in Tiahuanaco beziehungsweise der Kultur von Paracas (Peru).
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Graf von Hirilorn »

DIE BARSTUKKEN

Barstukken waren nach dem Volksglauben der Prußen Zwergmännlein, die in etwa den deutschen Wichtelmännern entsprechen und in der Gegend um das preußische Rastenburg aktiv gewesen sein sollen.

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"In der Stadt Rastenburg und bei derselben gibt es auch Zwergmännlein, die führen dort den seltsamen Namen Barstukken, auch Fingerlinge, und die sind nicht so böse als die andern, die weiter nordwärts hausen. Sie wohnen vornehmlich in einem Hügel bei dem Dorfe Heiligelinde, wo in den Heidenzeiten eine übergroße Linde gestanden haben soll, unter welcher nach dem Volksbrauch die Götter verehrt wurden.

Die Barstukken erscheinen als gute und hilfreiche Hausgeister, welche bei Kranken wachen, wenn die Wächter schlummern, besonders bei Mondschein. Denen sie gütig gesinnt sind, denen schleppen sie zu, was sie von denen nehmen, die sich nicht hold gegen sie beweisen. Man mußte ihnen ein sauberes Tischchen decken und darauf einfache Kost stellen, Brot, Butter, Käse, Bier, Milch, damit waren sie zufrieden und verzehrten es. Blieb alles unberührt, so war das kein gutes Zeichen, dann wollten die Barstukken nichts mehr von dem Hausbesitzer wissen und taten für das Gesinde keine Arbeit mehr. Die Barstukken, auch Berstuken genannt, hatten einen Gott über sich, der hieß Puschkait. Seine und ihre Wohnung war unter Holunderbüschen."
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Re: Fabelwesen!

Beitrag von Dr.Gonzo »

Der Nöck

Der Nöck, auch als Nix, Neck, Näck, Nickert oder Flussmann bezeichnet, bewacht die Furten an Flüssen und lebt in Seen, Teichen, Tümpeln, Quellen, Brunnen oder Wassertropfen. Der Name stammt von althochdeutsch nihhus, niccus oder nichessa und bedeutet „Wassergeist.“

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Der Nöck von Ernst Josephson (1882)

Ihm wird nachgesagt, dass er junge Mädchen mit Harfenklängen verführt und in sein Unterwasserreich lockt. Ältere Sagen schildern den Nöck nicht als grausam oder böse, sondern lediglich als launisch und wechselhaft, wie das Element Wasser. Flussmännern wird nachgesagt, dass sie Stürme entfesseln können, aber auch Menschen vor der Gefahr des Ertrinkens warnen.

An Land sollen sie meist an den nassen Zipfeln ihrer Kleidung erkennbar sein, aber auch an ihren Zähnen, die entweder grün sind oder aussehen wie Fischzähne. In Deutschland sind der Nix, die Seemännlein, Wassermännlein, Weiher- oder Brückenmänner, Häckelmänner und Nickelmänner bekannt. Sie sollen sich als hübsche junge Männer mit goldenen Locken und einer roten Mütze zeigen.
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Re: Fabelwesen!

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DAS YALI

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Der hauptsächlich in den südindischen Sprachen gebräuchliche Begriff Yali (Sanskrit: Vyala oder Vidala) bezeichnet ein Mischwesen (Chimära) bestehend aus Löwe, Horntier, Elefant etc. Im Norden Indiens ist der Begriff Vyala für ein löwenartiges Wesen gebräuchlicher.

Der Kopf der Yalis ist meist löwenartig; ihr Körper ist oft der eines sich aufbäumenden Pferdes und die Pranken sind oft die eines Vogels. In manchen Fällen halten sie das Ende ihres schlangenartigen Schwanzes im Mund; in anderen Fällen ist ihre Nase in Form eines Rüssels verlängert. Nahezu durchgängig werden sie in sich aufbäumender Körperhaltung dargestellt, womit eine gewisse Angriffslust suggeriert wird. Manchmal befinden sich Reiter auf ihrem Rücken, was ihren aggressiven Charakter kaum bändigt.

Yalis oder Vyalas beeindrucken durch ihr fremdartiges Aussehen und ihre ungezähmte Wildheit. Nicht selten stehen sie auf dem Rücken von klein dargestellten Elefanten, wodurch ihre Überlegenheit noch unterstrichen wird. In ihnen scheinen die dämonischen Mächte und Kräfte der Frühzeit weiterzuleben, die eine unaufhörliche Bedrohung für die Menschen darstellen.
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Re: Fabelwesen!

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Die Sirin und die Alkonost

Sirin (russisch Сирин) ist der Name einer Sagengestalt des russischen Volksglaubens. Es handelt sich um Vögel, die rein äußerlich Eulen ähneln, aber Kopf und Brust einer schönen Frau besitzen.

Der Erzählung nach lebten diese Wesen in Indischen Landen nahe dem Garten Eden oder in der Gegend um den Euphrat. Diese Halbwesen zeigen entfernt Bezug auf die griechischen Erzählungen von der Sirenen. Die Sirin sangen für die Heiligen Lieder, in denen es um zukünftige Freuden ging – für Sterbliche hingegen waren die Wesen gefährlich; wer ihren Liedern lauschte, der vergaß alles Irdische, folgte den Sirin und lief in den Tod. Man sagte, dass laute Geräusche, wie etwa Kanonenschüsse oder Glockengeläut die Tiere abschrecken sollte.

Die Sirin sind die magischen Vögel der Trauer und des Kummers. Im Gegensatz dazu stehen die Alkonost, die Vögel des Glücks und der Hoffnung. Die Sirin sind den Menschen eher böse gesinnt, die Alkonost hingegen nicht.
Eben so wie Sirin, stammt Alkonost als Name aus der griechischen Mythologie, von Alkyone abgeleitet. Alkyone wurde von den Göttern in einen Eisvogel verwandelt.

Die Wesen pflanzen sich durch Eiablage fort. Sie legen diese auf der Meeresküste ab und rollen sie dann ins Wasser. Daraufhin beruhigt sich die See für sechs oder sieben Tage und wird durch einen Sturm aufgewirbelt, sobald die Jungen schlüpfen.

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Zwei sagenhafte magische Vögel, links die Sirin, rechts eine Alkonost. (Wiktor Wasnezow, 1896)
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Re: Fabelwesen!

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DER GLUHSCHWANZ

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Als Gluhschwanz (auch Glühschwanz, Gluswans, Glûswanz oder Gluuschwanz) wird ein deutsches Nachtgespenst und Fabeltier bezeichnet, das wie ein glühender Drache aussieht. Die Sagengestalt soll nachts mit seinem langen glühenden Schwanz über die Häuser geflogen sein. Es wurde berichtet, dass er durch die früher offenen Schornsteine die Hexen besuchte und ihnen Korn oder Geld brachte, damit sie ihm süße Milch zum Trinken auf den Herd stellten. Wenn sie das nicht getan hatten, setzte er deren Schornstein in Brand.

Man erzählte sich von dem seltsamen Wesen, dass, wenn ein Bauer seinen Dienstleuten nicht den richtigen Lohn auszahlte oder ein Tagelöhner seinem Dienstherren nicht richtig diente und Korn oder Eier stahl, zu ihnen um Mitternacht der Gluhschwanz kommen und über ihre Häuser fliegen würde. Sein glühender Schwanz erleuchtete so die Dächer der Bösewichter damit alle ihre Schandtaten sehen konnten. Ab und zu setzte er sich auch auf die Schornsteine und ließ etwas hineinfallen, so dass das Fleisch, das im Rauchfang zum Räuchern hing, nicht mehr zu genießen war. Im ganzen Haus herrschte dann für viele Tage oder Wochen ein bestialischer Gestank.
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