Kategorie: Buchkritik
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Society of Skeletons sind eine fiktive Thrash Metal Truppe aus Niedersachsen. Ein Vierertrupp junger Metaller auf dem Weg zum Metalhimmel hat die Band gegründet, um nach den Metalsternen zu greifen.

Die Träume sind gross, die Enttäuschungen vorauszusehen. Doch am Schluss bleibt der Formation eines: Die Liebe zum Metal, Bier und zum beliebten Katerfrühstück.

André Schönfelder beschreibt in seinem Debütroman das Werden von ein paar Rebellen, deren Horizont den Titel des Buches nicht übersteigt. Mit einer grossen Portion Humor, einer noch grösseren Menge an Klischeereiterei und ganz vielen Biergeschichten packt "Metal, Bier und Wurstsalat" den Leser in unerwarteter Weise. Trotz flacher Geschichte, liest sich der Roman dank flüssigem Schreibstil und lockerer Umgangssprache binnen weniger Stunden. Für seichte Unterhaltung ist auf alle Fälle gesorgt - für den grossen Tiefgang natürlich nicht.

Das Buch zeichnet das Bild von einfach gestrickten aber dafür umso sympathischeren Charakteren. Autobiografische Züge machen die Geschichte glaubhaft. So ist Society of Skeletons ziemlich stark an des Autors Truppe Chaos Conference angelehnt. Dennoch kann die Klischeereiterei nerven: Tankstellenbier, Metal, Fertigpizza, Kotzen, Wacken, Selbstüberschätzung, Verarsche, Frauen, Besetzungsprobleme, Sex, Fans, Konzerte, Bandleben, Katerstimmung und zurück. So langweilig und oberflächlich kann kein Leben sein. Dass es zu diesem Thema ein Buch braucht, ist durchaus fraglich. Ständig wartet der Leser darauf, dass etwas passiert. Das Buch greift ohne grosse Reflektion direkt aus dem Leben und ist daher nicht besonders spannend und leider auch wenig durchdringend. Dieser knallharte Realismus ist jedoch wohl gerade beabsichtig und die Naivität im Buch in gewisser Weise sympathisch. "Metal, Bier und Wurstsalat" ist darum genau das richtige Buch zum unangestrengten Auskurieren eines Katers.

 

 

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