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Metal und Innovation

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Geschrieben von: Morgenstern
Kategorie: Kommentare
Zugriffe: 930

"Es hängt einem fast zum Halse heraus: überall wird rumgemotzt und rumgenörgelt, dass der gute alte Metal in die Stagnation tritt. Jeder schreit nach Innovation und jeder will Veränderung.
Die meisten Kritiken prangern an, dass die erhoffte Eigenständigkeit fehlt oder dass die Lieder keinen Ohrwurmcharakter haben. Auch sollten die Monotonie verringert werden und mindestens weitere zwei Riffs zu hören sein.
Aber ich will keine vielen Worte verlieren, die Situation ist jedem aufmerksamen Metaller seit langen bekannt.

Jedoch, so einfach der Schrei nach neuen Ideen ist, es gibt zwei Schwierigkeiten, die sich in den Weg stellen. Erstere ist die des Einfallsreichtums der Band. Diese soll hier nicht näher diskutiert werden, da man als Hörer daran sowieso nichts ändern kann.
Weit kontroverser verhält es sich dann doch mit den werten Kollegen Metallern selbst. Denn wem der Konservatismus bezüglich des "Old School"-Metals noch im Blut steckt, der sollte lieber nicht so laut schreien, dass es keine neuen Ideen mehr gäbe.

Denn wie ist es denn? Nimmt eine Band viele Riffs und Breaks in ihre Lieder, dann spielt sie zu "kopflastige" Musik, ja, die Musik wird sogar oft als "Frickel"-Metal verrufen.
Anderes Beispiel: Man benutzt das Keyboard (und sei es auch noch so harmlos und dezent) – schon wird, wie der Konservative meint, die "Kommerz-Schiene" gefahren und die Bands werden wohlmöglich auch noch als "Schwuchtel-Truppen" abgetan.

Soweit, so gut. Vielleicht findet sich der Ausweg auch darin, dass man moderne Elemente einfliessen lässt, z.B. cleanen Gesang. Jedoch bereitet auch das wieder grosse Probleme, da auf diese Weise schnell der Ruf laut wird, dass der Nu Metal Einzug gehalten hätte und man sich einmal auf die alten Ideale besinnen sollte (was eigentlich ja etwas widersinnig ist, wenn man nach Abwechslung schreit).

Aber ich will noch nicht aufgeben. Schliesslich bleibt ja dann noch die Möglichkeit, dass man verschiedene Stilelemente zusammenfliessen lässt. Am Beispiel des Death/Black Metals wird deutlich, dass dies auch recht oft gut gehen kann.
Aber dennoch, der sich windende Kritiker hat auch hier noch eins auf Lager. Er behauptet nämlich, dass z.B. bei der Mischung Death/Thrash die Vermischung an sich eigentlich nur bewirkt, dass man sich immer mehr vom guten alten Metal selbst entfernt und einfach zu modern klingt, um das eigene Metal-Ideal zu erfüllen.

Was also tun, wenn jeglicher Versuch, der Aufforderung nachzukommen, endlich wieder etwas Neues zu machen, von den Auffordernden selbst erstickt wird?
Ich weiss die Antwort nicht, aber eines rate ich jedem: einfach einmal laut zu lachen (und zwar am besten über sich selbst)."

Von Kommerzialisierung und verlorenen Idealen

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Geschrieben von: Morgenstern
Kategorie: Kommentare
Zugriffe: 1183

"Der Kommerz. Ein recht leidiges Thema, wie ich finde, welches sich wie ein roter Faden durch die gesamte Gesellschaft zieht. Kommerz? Was ist das überhaupt? Als ""Kommerz"" werden solche Unternehmungen bezeichnet, deren eigentliches Ziel es ist, wirtschaftlich möglichst gewinnbringend zu sein. In diesem Zusammenhang wird auch oft der Begriff ""Mainstream"" verwendet, der Hand in Hand mit dem ""Kommerz"" geht. Kommerziell ausgerichtete Dinge sind dem Konsumverhalten der anzusprechenden Zielgruppe angepasst und verkörpern deren Ideale, welche zum Kauf anregen sollen. Beispiele dafür gibt es Tausende. Gerade im Moment spricht man wieder vom ""Weihnachtlichen Kommerzgeschäft"". Aber das ist ein anderer Aspekt. Hier soll es vielmehr um den so genannten ""Ausverkauf"" im Bereich des Heavy Metal gehen.

Man sollte meinen, dass gerade solche extremen Musikstile wie eben der Heavy Metal und dessen weit extremere Subgenres kein sehr grosses kommerzielles Potenzial aufweisen. Doch gerade in der Metalszene wird man, in welcher Form auch immer, mehr als nur einmal mit diesem Thema konfrontiert werden.

Fragt man den Anhänger einer bestimmten Subkultur des Metals, sagen wir einfach mal einen überzeugten Black Metaller, so wird dieser wohl zum Beispiel dem Metalcore gegenüber seine Missbilligung schonungslos zum Ausdruck bringen. Probiert es doch einfach mal als kleine Hausaufgabe aus und sucht euch den nächsten ""True"" Black Metaller aus eurem Bekanntenkreis und befragt ihn zum Metalcore. Das Wort ""Kommerz"" wird mit Sicherheit mehr als einmal fallen. Gleiches würde wohl auch für einen Death Metaller gelten, den ihr zum Thema ""New Metal"" ausfragt. Beide werden ihre negative Einstellung dem jeweils genannten Genre zum Besten geben.

Was ich damit sagen möchte ist, dass der ""Kommerz"" nur von Vertretern einer bestimmten Subkultur, als negatives Charakterindiz einer anderen Subkultur gegenüber angesehen wird.
Ein ""Black Metaller"" würde den für ihn einzig ""wahren"" Black Metal nie als ""Kommerz"" bezeichnen. Jemand der zum Beispiel ein Fan von ""Darkthrone"" ist, wird folgerichtig diese Band nie als eben solchen titulieren. Dagegen könnte ein Anhänger des Death Metals schon wieder anders über eben jene Band denken.

Doch wenn die Bezeichnung ""Kommerz"" nur so einseitig verwendet wird, muss man sich fragen: ""Gibt es Kommerz überhaupt, oder ist das einfach nur eine abwertende Erfindung?""

Keine Frage, den Kommerz gibt es, auf jeden Fall. Man muss ihn nur definieren. Teil der Kommerzgesellschaft ist im Grunde jede Band, welche ihre Musik der breiten Masse zum Verkauf bereit stellt. Manche mehr, manche weniger. So fiel mein Blick vor kurzem auf eine Werbeanzeige des Labels ""Season Of Mist"". Eine hübsch und ansprechend aufgemachte Anzeige, auf der ein liebevoll mit Blut verschmiertes Gesicht prangerte, dessen Stirn ein invertiertes Kreuz zierte. Ja, Nattefrost, dem Bekämpfer alles Guten und Schönen gehörte dieses grausame Gesicht. Dem Bild war dieser wahrhaft kämpferische Text hinzugefügt: ""Nattefrost kehrt zu seiner teuflischen, erstklassigen Form zurück um den Mainstream mit seinem neuesten Werk zu terrorisieren!"" Beim Lesen dieser Zeilen frage ich mich immer wieder, wie dämlich man sein muss, einen solch stupiden Text zu fabrizieren. Eigentlich ein Widerspruch in sich selbst. Eine ansprechende Anzeige, die ohne Zweifel dem bereits definierten Kommerz angehört, wird mit einem solchen Text unterlegt. Sie ist dazu da, aufmerksam auf diese angepriesene Platte zu machen, um davon möglichst viele Exemplare zu verkaufen. Wie bereits erwähnt, geht der Mainstream mit dem Kommerz Hand in Hand. Der Mainstream steht für die Mehrheit der Zielgruppe. Der Kommerz ist dazu angelegt, die Mehrheit, also den Mainstream anzusprechen. Diese Anzeige ist dazu da, die Mehrheit der Black Metal-Fans anzusprechen, im Grunde genommen den Mainstream des Black Metals. Was also möchte Herr Nattefrost bekämpfen? Möchte er sich selbst ins Bekanntheitsabseits schiessen?

Aber für diesen Slogan ist eindeutig die Plattenfirma ""Seasons Of Mist"" zu belangen. Oft genug sind es die Labels der einzelnen Bands dafür verantwortlich, wenn ""Ausverkauf"" mit deren Namen betrieben wird. Seit der Metalcore Welle zum Beispiel gibt es alles an Merchandise, was die Welt zu bieten hat. Besonders unverschämt finde ich es besonders dann, wenn in so einem Falle wie bei Caliban, eine Band eines Tages ohne ihr Wissen im Schaufenster eines Schuhladens plötzlich ""The Original Caliban Shoes"" betrachten darf. Eindeutig kommerzielles Handeln seitens der Plattenfirma. Ein anderes Beispiel ist Nightwish. Ihnen gelang erst mit dem Wechsel zu ihrem neuen Label Nuclear Blast der endgültige Durchbruch. Ausgerechnet dann taucht ohne Wissen der Band eine Best Of Collection auf deren alten Label Drakkar auf. Natürlich war der Fan wieder mal der leidtragende, denn er bekam lediglich eine halbgare Collection alter Nightwish Songs, welche sich lediglich auf Drakkar Releases der Bands bezog.

Worauf Bands meistens ebenfalls keinen Einfluss haben, ist die Etikettierung ihres Stils. Am besten nenne ich ein aktuelles Beispiel: Hurtlocker, deren Label Napalm Records sie als Metalcore Formation bezeichnet. Doch Hurtlocker als Metalcore zu bezeichnen ist mehr als oberflächlich, denn diese Band ist weit mehr, da sie auch Einflüsse aus dem Thrash- und Deathmetal, sowie einigen anderen Genres in sich vereint. Doch warum werden sie dann als Metalcore bezeichnet? Ganz einfach, dieser Stil ist im Moment am erfolgreichsten und verkauft sich am besten.
Man möchte sich mit dem Namen und Status anderer selbst bereichern.

Etwas anderes ist es mit Bands, die selbst für ihren Ausverkauf verantwortlich sind. Ein wohlbekanntes Beispiel ist Dimmu Borgir. So durfte man zu deren Anfangszeiten noch echten Black Metal mit richtigem Keifgesang geniessen. Aber das war einmal, denn man veränderte seinen Stil mit der Zeit so grundlegend, dass man nun wirklich massentauglichen ""Pseudo-Symphonischen-Black-Metal"" mit entschärften, heisrigen ""Raun-Vocals"" zu bieten hat, der entsprechend viele Anhänger hat. Man verkauft sich also selbst, um sich gezielt zu bereichern.

Aber solches Handeln ist nicht nur im bandspezifischen Wesen zu entdecken. Auch in einem anderen Sektor des Heavy Metals fühlt sich sich der Kommerz zu hause. So manch einer wird es bereits ahnen. Es sind die Festivals. Einige Veranstalter sind bodenständig geblieben (Party.San), wohingegen andere regelrechten Ausverkauf mit deren Namen betreiben. Ein Festival jedoch übersteigt den Rahmen des Annehmbaren. Es ist das Wacken Open Air. Wer braucht schon Wacken Anhänger für 40€? Wer braucht einen Wacken Ring? Es gibt eine solche Vielzahl an anderen unnötigen Accessoires mit dem Wacken Logo, welche man vor Ort auf dem Festival erwerben kann, dass einem wahrlich die Haare zu Berge stehen. Aber aufgrund der großen Bekanntheit ist es ja ein leichtes solchen Schund zu verkaufen.


Es ist traurig, welche Mittel in der heutigen Medienwirtschaft dazu eingesetzt werden, schnell so viel Geld wie möglich zu machen. Das ist allerdings nur eins der vielschichtigen Probleme unserer Gesellschaft. Das grösste ist nämlich immer noch, deren verlorene Ideale wiederherzustellen."

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