Kategorie: Konzertbericht
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Eigentlich war ja gar nicht geplant, dass ich von dem Skyforger Konzert in Innsbruck einen Bericht schreibe. Ich bin einfach nur hingefahren, hab mich ordentlich betrunken und die Bands genossen...

Eigentlich war ja gar nicht geplant, dass ich von dem Skyforger Konzert in Innsbruck einen Bericht schreibe. Ich bin einfach nur hingefahren, hab mich ordentlich betrunken und die Bands genossen. Allerdings war es ein dermassen geiles Konzert, dass ich einfach ein paar Zeilen darüber schreiben muss.

Als erstes möchte ich mal die Veranstalter von Brutal Arts Tyrol loben. Ich war jetzt schon auf so manchem Konzert von denen und abgesehen davon, dass deren Bandwahl immer zu 75% meinen Geschmack trifft, auch wenn ich die eine oder andere Truppe vorher noch gar nicht kenne, die Veranstaltungen selbst laufen auch immer ohne Probleme ab. So etwas wie beschissene Abmischungen oder viel zu hohe Lautstärke, wie es bei sehr vielen anderen Konzerten der Fall ist, konnte ich bei Brutal Arts noch nicht feststellen. Davon abgesehen sind sie in Österreich, dem Land der teuersten Konzerte, mit abstand die günstigsten. Und zwar geht es nicht um ein bis zwei Euro, sondern gleich um sieben bis zehn Hämmer. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum man jedes Mal auf Leute aus der Schweiz und sogar aus Deutschland trifft. Aber jetzt will ich niemanden mehr volllabern, sondern endlich vom Konzert selbst berichten.

Als Opener kamen Ewig Frost auf die Bühne, und wer mein Review von deren Demo gelesen hat, der wird wissen, dass die Band alleine schon Grund genug war für mich nach Innsbruck zu fahren. Die Halle war eigentlich zu diesem Zeitpunkt schon recht gut gefüllt, was zum einen sicher an Ewig Frost, zum anderen aber auch an den niedrigen Temperaturen im Freien lag. Die Lieder, die ich vom Demo her kenne kommen live noch viel besser rüber, als auf CD und auch die zwei neuen Songs kamen richtig gut an. Die Mischung aus Knüppelpassagen und atmosphärischen Midtempo-Teilen ist genau richtig, um einen immer wieder zum bangen zu bringen. Wirklich geil kam das hasserfüllte Gekreische vom Sänger und Gitarristen Nino rüber.

Als zweite Band bestiegen die für mich bis dato unbekannten Holländer Salacious Gods die „Bretter, die die Welt bedeuten“. Normalerweise sind mir ja Bands, die fast ausschliesslich nur knüppeln, live etwas zu stressig und halten mich nur selten vor der Bühne. Bei den Holländern war das jedoch ganz anders. Einen grossen Teil der „Schuld“ muss man wohl dem Sänger zuweisen, der einen mit seinem kraftvollen Gekreische und seiner Ausstrahlung und Professionalität sofort in seinen Bann zog. Man könnte sagen, „er kam, sang und siegte“. Aber nicht nur er machte seine Sache perfekt. Die ganze Band spielte sehr präzise. Die letzte Band, die ich live so genau spielen hörte, war Enthroned vor zwei Jahren.

Wer schon einmal was von Sear Bliss gehört hat, der wird die eigenartige Mischung aus Blasinstrument und Black Metal ja schon kennen. Der Black Metal allein wäre ja gar nicht so schlecht gewesen, aber irgendwie stand bei den Ungarn die Posaune viel zu sehr im Mittelpunkt und nach dem ich für Blechblasinstrumente in dieser Art überhaupt nichts übrig hab, verzog ich mich in den Backstagebereich um mit dem Sänger von Salacious Gods etwas zu quatschen. Den Inhalt des Gesprächs und weiteres, bezüglich der Holländer, werde ich bei einem Interview mit dem Bandleader noch preisgeben.

Pünktlich zum Headliner Skyforger war ich dann wieder vor der Bühne und ich kann nur sagen, die Stimmung die die Balten verbreitet haben war einfach genial. Die Pagan Metal Band aus Lettland versteht sich gut drauf Dudelsack und Panflöte so einzubauen, dass es die ohnehin schon dichte Atmosphäre noch weiter stärkt. Leider kann ich über deren Auftritt nicht viel mehr sagen, als dass es einfach geil war. Vor lauter bangen war nämlich mein Sichtfeld etwas eingeschränkt, aber bei ihrem nächsten Auftritt bin ich sicher wieder dabei.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Abend und ich freu mich schon auf das Belphegor Konzert, welches am 23. April in derselben Halle vom gleichen Veranstalter organisiert wird.

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