Die Banshee
Eine Banshee, Frau aus dem Feenreich, Geisterfrau, ist in der keltischen Mythologie und im Volksglauben Irlands ein weiblicher Geist aus der Anderswelt, dessen Erscheinung einen bevorstehenden Tod ankündigt. In Schottland wäscht sie die blutverschmierten Kleider oder Rüstungen der sterbenden Kämpfer und ist dadurch die Vorbotin für deren baldigen Tod.
Irland:
Die Beschreibungen von gesichteten Banshees in Irland variieren. Es gibt einige Merkmale, die allen Banshees eigen sind. Es tritt stets nur eine Banshee auf, die einer autochthonen Familie zugeordnet ist. Sie wird meist als totenbleiche und weissgekleidete Frau mit langem weisslichem oder schwarzem Haar dargestellt. Ihre Augen sind oft glutrot vom ständigen Weinen. In den meisten Beschreibungen ist sie eine alte Frau, seltener jung und schön. Sie wird häufiger gehört als gesehen: Sie setzt sich meist einige Tage vor dem Tod eines Familienmitglieds vor das Fenster der Familie und weint (banshee wail). Häufig wird sie am Rande von Wegen oder an Gewässern gesehen oder gehört. Die Person, deren Tod die Banshee ankündigt, hört ihr Klagen selbst nicht. Angeblich besitzt jede autochthone Familie in Irland ihre eigene Banshee.
Schottland:
In Schottland wird die Banshee in freier Natur beim Waschen von Totenhemden angetroffen. Die bean-nighe soll Hängebrüste, ein einziges Nasenloch und hervorstehende Zähne besitzen, weshalb sie äusserst hässlich erscheint.
In Beiden fällen wird die Banshee aber mit bevorstehendem Tod assoziiert.
Die Stimme der Banshee ist ein Klagen oder Kreischen und kann manchen Interpretationen nach jeden, der sie hört, augenblicklich töten oder wahnsinnig machen. Manchmal wird sie als sanft und tröstend beschrieben und heisst die Seelen am Übergang ins Totenreich willkommen.