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Verfasst: 29.01.2014, 22:30
von Azaroth
Verfasst: 29.01.2014, 22:47
von Torque
ich hab das album runter geladen

is nich schlecht aber crowbar und TON sind schon hohe hausnummern, was nen vergleich angeh..t. aber vllt wächst es ja noch ins unermessliche. ne vinyl fassung brauch ich aber wahrscheinlich nicht....
Verfasst: 29.01.2014, 23:02
von Imperial Warcry
Vor allem nullifiziert das "Crowdfunding" auch jegliche Punk-Attitude, im Gegensatz zu Crowbar und TON/Carnivore.
Haftpflichtversicherungs-Metal.
Verfasst: 29.01.2014, 23:16
von M.
Haha,
absolut richtig.
Man sollte einfach Musik machen, meinethalben im Proberaum aufnehmen und sich da versuchen zu verbessern. Die Technik und die Fähigkeiten zu erweitern.
Aber warum zum Teufel "Crowdfunding"? Internetgetragene Geltungssucht meine ich.
Verfasst: 30.01.2014, 08:35
von Bernard Gui
Ich finde Crowdfunding im Internet-Download-Zeitalter eine absolut gerechtfertigte und gute Sache. Immerhin setzt es, wenn man auch etwas anständiges damit finanzieren will, einen gewissen Status voraus. Warum soll man da noch irgendeinem beschissenen Label in den Arsch kriechen, welches vielleicht knapp eine halbbatzige Distrobution, aber bzgl. finanzieller Unterstützung genau GAR NICHTS zu Stande bringt? Das einzige, was sich ändert, ist, dass das Geld des eigentlichen Käufers woanders hinfliesst, insofern kann es selbigem auch egal sein.
Als Beispiel können da Swans genannt werden, welche kürzlich ein auf 2000 Stück limitiertes Livealbum veröffentlichten, um das nächste Album finanzieren zu können. Binnen ein, zwei Wochen war das Ding ausverkauft und das Album finanziert. Gerade Bands, welche schon über 30 Jahre im Geschäft sind, mag ich diese Erleichterung gönnen.
Verfasst: 30.01.2014, 09:15
von Bombenhagel
Ja, so seh ich's auch. Versteh die Aufregung gerade nicht so ganz...
Verfasst: 30.01.2014, 09:46
von Imperial Warcry
Evt. weil ihr beide nie Musik gemacht habt.
Verfasst: 30.01.2014, 09:57
von Bernard Gui
Was hat das denn für einen Nachteil für den Künstler?
Verfasst: 30.01.2014, 10:09
von Imperial Warcry
Nein, ihr versteht es nicht, was es heisst, in einer Band zu sein, ein Album aufzunehmen etc. Leute wie M. oder rübezahl wissen da schon eher, von was sie reden.
Auch wenn die Argumente für die Befürworter schlüssig sein mögen: Es ist und bleibt schwul bis zum Gehtnichtmehr. Mir würde grauen von dem Gedanken, meinen "Fans" was schuldig zu sein. Die Antithese zu Rock'n'Roll.
Apropos: Obituary haben 46'000 (!) Dollaris von ihren verblödeten Fans bekommen. Mal schauen, wie sie diesen Stutz verbrettern.
Verfasst: 30.01.2014, 10:27
von Bernard Gui
Um meinen Standpunkt vielleicht etwas klarer darzustellen: Labelmanager finanzieren ihre nächsten Releases durch Pre-Sales, viele Veranstalter finanzieren ihre nächsten Shows durch Pre-Sales. So sehr ich es schätze, wenn eine Band möglichst selbständig agiert, kann ich es verstehen, wenn sie dieses Recht der "Vorfinanzierung" für sich ebenfalls in Anspruch nimmt. Zudem muss ich zugeben, dass es immer noch näher an meiner Idealvorstellung einer Szene liegt, wenn eine Band möglichst viel selber oder durch direkte Unterstützung durch die Käufer/Fans erreichen kann, ohne sich auf Booker, Labels, etc. verlassen zu müssen. Auch wenn das meiner eigenen Funktion als Veranstalter zuwiderläuft, aber trotzdem...
Edit zu deinem Edit: Naja, durch den direkteren Zahlungsweg ist man den Fans vielleicht direkter "etwas schuldig", aber letztendlich brauchen viele Bands ja sowieso genügend Sales, um überhaupt weiterexistieren zu können. Dann direkt die Unterstützung der Fans zu erfragen, bevor einem ein Label GEld in den Rachen wirft, halte ich fast noch für ehrlicher.
Verfasst: 30.01.2014, 10:31
von Imperial Warcry
Ja, das stimmt schon, nur finde ich auch diese Pre-Order-Unsitte extrem scheisse (habe es ja selber erlebt, was da passiert). Man operiert mit Geld, wo die Leistung erst noch erbracht werden muss. Man sollte schon ein bitzeli finanziellen Spielraum haben, dass die Beträge nicht durch Vorfinanzierung der "Kundschaft" (ein ekelhafter Begriff, in dem Zusammenhang) auf den eigenen Konti herumgeschoben werden müssen.
Zudem stelle ich mir das auch rein kreativ als fatal vor. Wie will man sich da noch auf die eigene Vision konzentrieren können? Es wirkt eher, wie man die Steuererklärung ausfüllen würde. Total Bünzli.
Verfasst: 30.01.2014, 10:39
von M.
Hinzu kommt der Unterschied, dass hier die Verursacher der Musik in Bandform selbst ihre Musik relativ penetrant bewerben, nicht irgendein externes Label.
Präsentation der Gruppe und der Musik ist absolut okay. Eine markstrategische Bewerbung halte ich für ein Unding.
Bewirbt ein Label die Musik, dann unternimmt das ein hoffentlich unabhängiger Mensch vielleicht sogar aus Überzeugung und nicht die Band selbst.
Wenn Musiker und Labelbetreiber die selben Personen sind, wie im Fall von Swans, ist der Fall etwas anders gelagert.
Aber ein Vorverkauf spielte doch da keine Rolle, wenn ich mich richtig entsinne.
Ps.: Ich halte es für absolut lohnenswert, seine eigenen Werke auch mal/immer selber zu veröffentlichen. Wie geschrieben, lagert man dann auch diesen Prozess nicht aus. Doch dann mache ich das mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen und flaniere nicht auf dem Bettelstraßenstrich aus Bites und Elektronen.
Verfasst: 30.01.2014, 10:51
von Bernard Gui
Zur Penetranz: Klar, es kommt immer drauf an, wie es gemacht wird. Das Prinzip von Crowdfunding würdeich deswegen aber nicht in Frage stellen. Zudem nerve ich mich eher an den ewigen "Newslettern" von zahlreichen Labels, die per Mail reinflattern, bloss weil man es EINMAL gewagt hat, da zu bestellen. Wenn ich dann auf WErbung einer von mir geliebten Band stosse, finde ich das sogleich viel weniger schlimm.
Und doch M., die kommende Swans-Scheibe wird durch Verkauf des Live-Albums "Not Here, Not Now" finanziert.
http://shop.younggodrecords.com/not-her ... de-release
Den ganzen Zusatzscheissdreck, den sich Gira da noch ausgedacht hat, lassen wir jetzt mal unkommentiert...

Verfasst: 30.01.2014, 11:21
von vampyr supersusi
Imperial Warcry hat geschrieben:Zudem stelle ich mir das auch rein kreativ als fatal vor. Wie will man sich da noch auf die eigene Vision konzentrieren können? Es wirkt eher, wie man die Steuererklärung ausfüllen würde. Total Bünzli.
Also ich hoffe doch, das Undertow ihre Songs und alles VOR dem Crowdfunding fertig hatten? Davon gehe ich mal aus.
Weil wenn nicht, dann wär das ja tatsächlich so eine Sache. Man kann ja nichts auf Bestellung produzieren; also man kann schon, aber da käme sicher nichts Vernünfiges dabei raus. Kunst entsteht ja nur aus sich allein heraus, und nicht weil man wem was schuldig ist oder um weiterzuexistieren.
Verfasst: 30.01.2014, 12:27
von M.
Bernard Gui hat geschrieben:Zur Penetranz: Klar, es kommt immer drauf an, wie es gemacht wird. Das Prinzip von Crowdfunding würdeich deswegen aber nicht in Frage stellen. Zudem nerve ich mich eher an den ewigen "Newslettern" von zahlreichen Labels, die per Mail reinflattern, bloss weil man es EINMAL gewagt hat, da zu bestellen. Wenn ich dann auf WErbung einer von mir geliebten Band stosse, finde ich das sogleich viel weniger schlimm.
Und doch M., die kommende Swans-Scheibe wird durch Verkauf des Live-Albums "Not Here, Not Now" finanziert.
http://shop.younggodrecords.com/not-her ... de-release
Den ganzen Zusatzscheissdreck, den sich Gira da noch ausgedacht hat, lassen wir jetzt mal unkommentiert...

Swans haben das ja auch schon für The Seer gemacht. Der Unterschied ist doch aber der, dass die Kunden etwas in die Hand bekommen. Vom Wert einer extra zusammengestellten Live-CD mal abgesehen, wird trotzdem eine physische Ware verschickt. Das macht ja nun jedes Label so - etwas verkaufen und den Erlös wieder in die Produktion und Veröffentlichung einer neuen Scheibe stecken.
Die Preise für diese Live-CD sind jedoch enorm. Aber es wird wenigstens sofort geliefert.
Man kann sich ja Studioproduktionen von anderen finanzieren lassen. Dann würde ich das aber lieber von einem Einzigen ( oder einem Labelkollektiv ) machen lassen, der/das auch für dieses Werk leidenschaftlich und finanziell bluten will.
Das ist weit weniger schwammig, als die Masse zu bitten.
Verfasst: 30.01.2014, 14:15
von Bernard Gui
Nun gut, da kann ich wohl nicht widersprechen. Es ist schon ein Unterschied, dass die Leute etwas bekommen, zusätzlich zum Endprodukt. Ich persönlich könnte mir jedoch vorstellen, für eine Band wie Swans sowas auch zu tun, ohne etwas dafür zu bekommen (abgesehen vom nächsten Album natürlich).