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Staaten

Verfasst: 26.04.2005, 13:37
von Morgenstern
Braucht es heutzutage noch Staaten? Wenn ja, welches soll die Rolle der Staaten sein?

Wie sieht das im Bezug auf die EU aus, lohnt es sich Souveränität für eine Überstaatlichkeit zu gewähren?

Welche grösse der Staaten ist die effizienteste, warum? Wie soll die Staatsform sein?

Verfasst: 26.04.2005, 20:04
von Ravager
Meinst Du Staat jetzt eher pragmatisch von wegen Regierungsform und Abwicklung von Verwaltungsaufgaben oder eher im Sinne von "Heimat"?

Verfasst: 26.04.2005, 20:41
von Morgenstern
Ich habe eher an die "pragmatische" Version gedacht, also Verwaltungsaufgaben und Regierungsform. Das andere gehört wohl eher in die "Nation"-Diskussion.

Re: Staaten

Verfasst: 26.04.2005, 22:08
von Arkadius
Morgenstern hat geschrieben:Braucht es heutzutage noch Staaten? Wenn ja, welches soll die Rolle der Staaten sein?

Wie sieht das im Bezug auf die EU aus, lohnt es sich Souveränität für eine Überstaatlichkeit zu gewähren?

Welche grösse der Staaten ist die effizienteste, warum? Wie soll die Staatsform sein?
So viele Fragen... *g*
Ich würde sagen, spezielle in Europa braucht es eigentlich keine Staaten mehr. Diese Überstaatlichkeit ist zwar was schönes zum vorstellen und hätte wirklich einige Vorteile, doch in der Praxis würde das auf keinen Fall gehen. Ohne England würde es sogar vielleicht klappen, doch mit England... :wink:

Demokratie find ich ne feine Sache, die kann bleiben. Die Größe des Staates... in den USA scheint es ganz gut zu klappen, doch das ist eben total abhängig von den Strukturen der Länder. Wie gesagt, in Europa wäre das eher nicht möglich.

Verfasst: 27.04.2005, 07:32
von Troll
Der ganze staatliche Ueberbau wird ja eigentlich nicht mehr gebraucht. Dasselbe leistet die Wirtschaft viel besser. Die Demokratie die wir jetzt haben brauchen wir ja auch nicht mehr, dass ist ja nur noch Korruption und Vetternwirtschaft innerhalb ein paar kleiner Parteien mit einer Prise Meinungsmache durch die Medien.

Verfasst: 27.04.2005, 08:52
von nesges
Troll hat geschrieben:Der ganze staatliche Ueberbau wird ja eigentlich nicht mehr gebraucht. Dasselbe leistet die Wirtschaft viel besser.
Du hast insofern Recht, dass die Wirtschaft der Politik das Zepter aus der Hand genommen hat und die Politik damit in weiten Teilen de facto handlungsunfähig geworden ist. Aber glaubst du wirklich daran, dass es gut sei, die Leitung an Wirtschaftsbosse abzugeben, die zu allererst mal nur für sich selbst arbeiten? Wirtschaftliche Interessen sind selten mit öffentlichen Interessen vereinbar, die jüngsten Beispiele von Massenentlassungen trotz hohen Gewinnen (zB bei der Deutschen Bank) zeigen das nochmal überdeutlich.

Verfasst: 27.04.2005, 13:35
von Bandog
Kann da nesges nur zustimmen. Ich muss immer wieder lachen - wenn es auch eigentlich zum Heulen wäre - wenn ich in der Schweiz Sozis am Fernsehen oder in der Zeitung Werbung für Schengen machen. Die denken tatsächlich, bei der schrittweisen Aufhebung staatlicher Souveränität, ginge es darum, dass schlussendlich alle Bürger Europas sich an den Händen fassen und blumengeschmückt Ringelreihentanzen, Pole neben Deutschem, Grieche neben Türken, luxemburger Financier umarmt sardischen Fischer. Gott, wie dämlich naiv man doch sein kann. Wieso wohl gibt bei uns die economiesuisse (Dachverband der Schweizer Wirtschaft) 14 Millionen für den Abstimmungskampf pro Schengen aus (offiziell, inoffiziell werden es noch mehr sein), und 1992 hatten sie bereits 20 Millionen (wohl ebenfalls mehr) für den Abstimmungskampf pro EWR ausgegeben ? Weil ihr wichtigstes Anliegen die Völkerverständigung ist ? Oder vielleicht, weil sie ihre sogenannten humanen Resourcen auf diese Weise wie auf einem Schachbrett in ganz Europa herumschieben könnten, immer dorthin, wo sie gerade am dringensten gebraucht werden, sprich, wo keine kostengünstigere Variante lokal vorhanden ist ?

Das sollte sich jeder der am 5. Juni abstimmt mal durch den Kopf gehen lassen. Meiner Meinung nach brauchen wir wieder viel mehr Staat.

Verfasst: 27.04.2005, 13:58
von Troll
nesges hat geschrieben:Aber glaubst du wirklich daran, dass es gut sei, die Leitung an Wirtschaftsbosse abzugeben, die zu allererst mal nur für sich selbst arbeiten?
Was ich fuer gut halte interessiert sowieso keinen.
Ich sach nur wie es ist, und da es in Europa nunmal um Wirtschaftliche Interessen geht, wird der Staat hoechstens noch einen Zweck haben: Als Politik-Klettergeruest fuer die vermeindlich aufgeklaerten Buerger ist, die letztendlich doch nix zu sagen haben.

Verfasst: 01.05.2005, 15:21
von BlackDeath
Also meiner Meinung nach sind die Staaten so wie sie sind ganz ok. Überstaatliche gebilde wie EU Nato etc überflüssig und nur von gewissen elitären Denkern gemacht um im Namen der Humanität die Demokratie zu umgehen. Und die Idee von einem europ. Bundesstaat find ich sowieso völlig beschissen. Kann mir in keiner Weise vorstellen mich irgendwann als europ. Bürger zu bezeichnen.

Ansonsten kann ich mich Bandog anschliessen... nur der Schluss ist absolut falsch... wir haben soviel Staat, wie wir ihn noch nie hatten... "wieder mehr Staat" --> absolut lachhaft.