Wiener Aktionismus ? Ein weiterer Grund für die Einführung des Flammenwerfers in den Privathaushalt.
Dabei ging es vor allem darum, seine eigenen Perversionen und sexuellen Neigungen dem Volke zu unterbreiten, um dann, bei allfälliger Rückweisung der "Kunstwerke", auf die Spiessbürgerlichkeit und die Weigerung der Kritiker "einen Spiegel vorgehalten zu bekommen" pochen zu können.
Beispielsweise:
Hermann Nitsch und sein "Orgien Mysterien Theater" kreuzigen ein - natürlich nacktes - Mädchen zusammen mit einer Sau, die er dann ausweidet.
http://www2.nitsch.org/static/omt1998d.html
Wer dagegen in irgendeiner Form protestiert, unterstützt natürlich die bigotte Frömmigkeit der katholischen Kirche und repräsentiert den - selbstverständlich faschistischen - Staat. So wurde damals argumentiert.
Ein anderer,
Otto Mühl, triebs noch weiter. Er gründete die "Aktionsanalytische Organisation ", und zog mit seinen Anhängern in die Friedrichshof-Kommune, von wo aus er gegen den faschistoiden Staat mit seinen absurden, katholischen Moralvorstellung kämpfte. Damit meinte er vor allem: nackt rumrennen und allem, was nicht bei drei auf dem Baum war, den Pinsel reinstecken. Auch Kindern, nein, vor allem Kindern, denn, es galt ja, die "Inzestschranke" zu überwinden. Orgien waren in dieser Kommune an der Tagesordnung, die vielgenannte freie Liebe war ungefähr so frei wie eine Hausordnung, es gab vorgegebene "Ficklisten" wer wann mit wem zu poppen hatte (selbstverständlich wurden die rund 120 Kinder der Kommune auch mit aufgeführt). Erstellt wurden die Listen vom sektenartig führenden Kommunenoberhaupt - soviel zur Ablehnung von Hierarchien - Otto Mühl höchstpersönlich. Er hatte Anwesen im Burgenland und auf La Gomera, und herrschte über eine zeitenweise 700 Mitglieder starke Anhängerschaft. Dass seine Kunst (zum Beispiel kackte er öffentlich auf den Boden, urinierte in weibliche Münder, liess öffentlich masturbieren) zu einem grossen Teil mit Staatsgeldern finanziert wurde, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden.
Als Otto Mühl nach jahrelangem ungestörten Treiben - natürlich alles im Sinne der Kunst und des antiimperialistischen, antifaschistoiden, antireaktionären, antibürgerlichen, antiweissderteufelwas Zusammenlebens - 1988 von ehemaligen Kommunarden angezeigt und verhaftet wurde, war der Aufschrei in der Wiener Kunstszene gross. Der Staat wolle diejenigen mundtot machen, die mit dem Finger in den Wunden Österreichs bohren und sich nicht scheuen würden, die Fehler der modernen Gesellschaft aufzuzeigen, hiess es. Und als er 1998 wieder aus dem Knast entlassen wurde, hofierte die eitle Kunstwelt Wiens bereits wieder um den schweren Sexualstraftäter - der seine Taten nie bestritt, sondern sie nach wie vor verteidigt - und stopfte ihm haufenweise Geld in den Rachen, um seine Perversionen ausstellen zu können.
Ich kann es manchmal kaum fassen, wie dumm die Kunstwelt ist. Wie kann man sich derart verarschen lassen. Da führen ein paar Exhibitionisten der Schickeria ihre sexuellen Perversionen vor und diese anerkennt solchiges auch noch als Kunst, versucht irgendwelche Gesellschaftskritk hineinzuinterpretieren, applaudiert den triebgesteuerten Herren und schiebt ihnen Geld in den Arsch. Ach, liebe Frauen, die ihr dies lesen mögt, kommt zu mir nach Hause, ich werde euch nach allen Regeln der Kunst poppen und dabei fragmentale Hassgedichte rezitieren. Wir nennen es "kritische Aktion gegen das Bürgertum und Mahnmal gegen den Holocaust" und lassen es uns vom Kulturministerium sponsern.
Ach, zum Thema: Wenn es darum geht, dass man seine Fantasien und Triebe der breiten Masse durch hereininterpretieren einer Ideologie zu einem höheren Ideal hochstilisiert, dann sehe ich die Parallelen zumindest zu gewissen Kreisen des heutigen Black Metals. Ansonsten aber eher nicht.