Evolution

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Morgenstern
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Evolution

Beitrag von Morgenstern »

Ist die Evolution in unseren westlichen Gesellschaftsformen noch möglich?

Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, ob die Evolution tot ist. Kann sich der Klügere oder der Anpassungsfähigere in unseren Gesellschaftsformen langfristig durchsetzen?

Beim Klügeren zweifle ich: Wer klug ist, der macht sich Gedanken. Und wer sich Gedanken macht, weiss mehr über die Welt. Gerade dieses Wissen ist belastend. Vielleicht wird der Zweifler und Denker sogar eher an Depressionen oder psychischen bzw psychosomatischen Leiden sterben. Das würde für eine VERKEHRTE Evolution sprechen!


Bei der Anpassungsfähigkeit ist zu unterscheiden: Anpassungsfähigkeit an die Gesellschaft und Anpassungsfähigkeit an die natürliche Umwelt. Wenn sich jemand an die Gesellschaft anpasst, hat er wohl grössere Überlebenschancen, weil es der einfachere Weg ist. Die Anpassungsfähigkeit des Menschen an die Umwelt und Natur scheint heute nicht mehr so wichtig. WIEDERUM deutet dies auf eine VERKEHRTE Evolution hin: Der Fisch, der mit dem Strom schwimmt überlebt.


Bitte widersprecht mir, denn ich war bis anhin ein verfechter der Evolutionstheorie als Masstab des besseren.
Steiner
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Beitrag von Steiner »

Ich kann dir mal ausnahmsweise zustimmen. Wir haben heute eine Welt ideal für den Idioten geschaffen..... wo bleibt da die "Evolution"?
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Garulf
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Beitrag von Garulf »

die Evolution is sicherlich noch im Gange, allerdings wohl eher mit dem RÜckbilden bestimmter Organe als mit dem vorranbilden (beschränke mich wohlgemerkt auf den menschen). Ausserdem setzt Evolution vorraus das beide Elternteile in ihrem Leben die gleichen Erfahrungen bezueglich der Belastung ihres Körpers in der Welt erfahren haben, und wo ist das heute noch moeglich? Was wird denn in unserer heutigen Welt noch besonders belastet? zudem bei MAnn UND frau wohlgemerkt... Einziges in Betracht ziehendes Organ mag das Hirn sein... aber da is in der Masse der Lerndrang nunmal alles andere als "besonders hoch".
Menschen sind meiner Meinugn nach an einen Punkt angelangt an denen sie sich nur zurückbilden koennen, aber wer weiß wenn es erst mal mit dem Klonen anfängt, was dann für kranke ideen zustande kommen...
undying
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Beitrag von undying »

Ich denke dass es bestimmt seine Folgen haben wird, dass die Alten, Schwachen und Kranken bei uns nicht mehr sterben. Natürliche Selektion gibt's ja keine mehr, und somit ist auch das Prinzip von den guten Erbanlagen futsch. Evolution wird's bestimmt auch bei der Menschheit noch geben, aber in einer irgendwie, hm, pervertierten Form.

Deine Beschreibung von der Depression des Klügeren stimmt natürlich, allerdings nur wenn er einer unter vielen Dummen ist. Nur schon wenige Personen im Umfeld, die ähnlich denken haben einen positiven Einfluss (ich schätze, darum sind wir alle hier, oder?), wenn es einige mehr sind reicht es vielleicht sogar aus, etwas zu verändern oder zu bewegen, zumindest im kleinen Umfeld. Der Mensch ist nunmal ein Gesellschaftstier, alleine vereinsamt und verkümmert er in den meisten Fällen, in dem Sinne hast du wohl auch mit der Anpassungsfähigkeit recht - wer nicht in die Masse der Gesellschaft hineinpasst, wird verstossen und seine Überlebenschancen sinken. Das bedeutet aber nicht zwingend das Anpassung an die Gesellschaft ein erstrebenswertes Ziel ist: In der Masse der Lemminge, die auf den Abgrund zurennen ist der Aussenseiter letztendlich derjenige der überlebt.

Anpassung an die Natur ist in meinen Augen übrigens wichtiger denn je. Wir haben mit dem Riesen-Stromausfall in Amerika gesehen, wie abhängig wir von unserer Technik sind. Wird uns die genommen, durch eine Katastrophe oder was auch immer, sind wir hilflos. Stell dir einen permanenten globalen Totalstromausfall vor: wir wären alle am Arsch, und zwar gewaltig. Entwickeln wir uns weiter in Richtung Abhängigkeit von Technik wird unsere Überlebensfähigkeit in der freien Natur immer geringer, und DAS ist die verkehrte Evolution - wir führen uns selbst in den Untergang, weil wir gegen die Evolution "arbeiten".

Mit der Evolutionstheorie ist schon alles in Ordnung, nur ist sie in heutigen menschlichen Massstäben gesehen "grausam" und "unmenschlich" - zumindest das Letzte scheint zu stimmen. Menschlich ist gleichbedeutend mit "wider die Natur".
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Atall
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Beitrag von Atall »

Ich bezweifle, ob die gängigen Evolutionstheorien (im Sinne einer Weiterentwicklung zum "Höheren" - was auch immer das sein sollte) so heute noch vertreten werden können. Es sind halt einfach veraltete Theorien. Eine Evolution in diesem Sinne gab es noch nie und wird es nie geben - und zwar in Bezug auf den Menschen als Lebewesengattung als auch in Bezug auf die Evolution von Gesellschaften.
Heute kann man in der Tat höchstens von Entwicklung, bzw. Anpassung an die Umwelt sprechen.
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