Dokumente und Zeugnisse des Black Metals 1992-1994

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Eiswalzer
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Beitrag von Eiswalzer »

LUES hat geschrieben:Kann ich nicht sagen, habe das Lied noch nie gehört, aber wenn es nur um den textlichen Inhalt geht, ist das mehr als fragwürdig.

Und natürlich hat Black Metal nicht mit Burzum angefangen! Sogar Mayhem wurde früher gegründet als Burzum und Bathory sowieso. Aber auch das war nur ein Teil derer, die an der Entstehung des Black Metal Anteil hatten.

Mal abgesehen davon, dass es auch anderen Ländern zu so einer Entwicklung gekommen ist, war allerdings die skandinavische Szene die einschlägigste und bekannteste, ein Großteil der heutigen Bands sehen auch dort ihre Wurzeln und Einflüsse.
:lol:

Du weisst das alles bestenfalls aus dem Internet. In deinem Geburtsjahr war die Zeit des originären BM quasi schon vorbei - siehe Threadtitel. Überlass die Diskussion in diesem Thread besser denen, die die ganze Entwicklung auch halbwegs miterlebt haben. Das tu ich auch.
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Sirius
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Beitrag von Sirius »

Gerade als junger Mensch, der sich in der "Szene", oder genauer, in den Kreisen bewegt, in denen extremer Metal gehört wird, hat man nicht wirklich das Recht über die Entwicklungen im gleichen Maße zu reden, als jener alternde Schlag von Menschen, der diese Entwicklungen tatsächlich mitbekommen, oder gar mitgemacht hat. Das wäre vergleichbar mit einem jetzigen Soldaten, der vom Exerzieren unterm alten Fritz redet, einfach und salopp ausgedrückt.
Jedoch sollte man nicht aufgrund oftmals nur allzu lächerlicher Engstirnigkeit, oder dem Willen alleinig den eigenen Erinnerungen und Gefühlen Authentizität zuzuschreiben, manchen Leuten das Recht ihren jetzigen Gedanken luft zu machen, entziehen. Ich nehme mir heraus das als Fakt in den Raum zu stellen. Ferner ist es denke ich ein Unding die heutige Sicht der Menschen grundsätzlich als ahnungslos, völlig unwissend und nicht erwähnenswert darzu stellen, genauso aber wie man den Hardlinern über Jahre, nicht das Recht nehmen darf, tatsächlich ahnungslose, völlig unwissende und nicht erwähnenswerte Beiträge, Aussagen wie auch immer als Humbug abzuwerten. Idioten gab es schon immer, aber egal wie bescheuert diese auch sein mögen, sie wissen doch noch eher was sie vor 20 Jahren in einer Metalzine gelesen haben.


Beschämend eigentlich, dass es so einen Vorlauf braucht, dass man überhaupt etwas schreiben kann, ohne gleich von allen Seiten ins Kreuzfeuer genommen zu werden (so zumindest meine Hoffnung). Zum Teil ist es wirklich bewundernswert, wie heute über das alles gesprochen wird, was damals passiert ist. Die ganze Sache umhüllt so eine Art mystischer Nebel, ganz gleich alter Sage über verschollene und legendäre Könige, oder etweiliges in diese Richtung. Diese teils unklaren, teils einfach nur erstaunlichen Dinge sind für manche junge Metaler, Interessierte wie auch immer, mehr als reines und plumpes Entertainment, und eine dumme Art der Sensationsgier. Es ist vielleicht das Bedauern und die Lust es selbst nicht erlebt haben zu können, denn heute wird es nichts mehr neues geben, so denke ich. Es existiert nur noch dieses Gemisch und diese Übersättigte, verfette Mediengeilheit nach mehr und mehr. Vielleicht wollen wir, eine jüngere Generation von Menschen die es mit der Musik noch ernst meinen, dieses Gefühl selbst erlebt haben und trauern darum, dass es uns nicht mehr möglich ist, selbst eine solche Zeit zu erleben...
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Svart
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Beitrag von Svart »

Sirius hat geschrieben:Jedoch sollte man nicht aufgrund oftmals nur allzu lächerlicher Engstirnigkeit, oder dem Willen alleinig den eigenen Erinnerungen und Gefühlen Authentizität zuzuschreiben, manchen Leuten das Recht ihren jetzigen Gedanken luft zu machen, entziehen.
natürlich kann sich jeder über band xyz äußern und auch sagen was er davon hält und wie er persönlich BM empfindet, aber den kern der sache ansich trifft er nicht. BM ist eben NICHT AUSSCHLIESSLICH auf die musik zu reduzieren, sondern war damals viel mehr. der absolute underground, bands die kein schwein kannte, selbstgemachte fanzines, tapes tauschen, briefwechsel mit gleichgesinnten, etc. im heutigen zeitalter von youtube und myspace ist das nicht mehr nachvollziehbar und auch nicht reproduzierbar. denn es geht heute eigentlich mehr um image, provokation um des provozierens willen und elitären schwachsinn. mehr habe ich dazu nicht zu sagen!
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Schlaf
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Beitrag von Schlaf »

Genau das führt Sirius im zweiten Teil seiner Ausführungen ja auch noch an und dem schließe ich mich vollends an.

Dabei gewesen zu sein ist was ganz anderes, als das Damalige aus Nacherzählungen und gammligen Berichten zu erfahren. Immerhin prägt die Erfahrung und füllt die Subjektivität derjenigen Person mit ein paar Individualitäten mehr aus. Allen anderen fehlt diese Portion "Wahrheit", das ist keine Frage.
Aber am Beispiel der Briefkontakte mal eine Frage in den Raum geworfen: Wäre es heute dann von Vor- oder eher Nachteil, solche BRiefe zu veröffentlichen, um eventuell der Nachwelt einen winzigen Anteil dieser Erfahrungen zu gönnen?

Das "dieser" Black Metal wohl tot ist, ist in dem Sinne keine Frage mehr und das lässt sich auch von jüngeren Generationen feststellen, im Zuge meines ersten Gedankenganges.
Genauso mag für manche Kiddies Limp Bizkit heutzutage tot sein, oder für mich persönlich Tristania seit Vibeke nicht mehr dabei ist. Eindrücke und Gefühle daraus sind das persönlichste, intimste, was wir erleben.
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