Zurück zum Ursprung finden

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Tom
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Zurück zum Ursprung finden

Beitrag von Tom »

Ich hoffe wir hatten nicht schon einmal ein ähnliches Thema. Ich konnte jetzt nichts finden und mich interessiert es was ihr darüber denkt.

Immer mehr Bands geben ja an, dass sie zurück zu ihrem Ursprung finden wollen. Sie wollen wieder ähnlich gute Scheiben wie früher machen aber mit gutem Sound. Für die Fans mag das in den meisten Fällen ja recht erfreulich sein, aber warum sind sie weg und warum wollen sie wieder zurück?

Für mich gibt es zwei Theorien, warum das schon fast jede zweite Band vorhaben könnte.

Möglichkeit a wäre, dass sie versucht haben ihren Stil mit etwas Massentauglicherem zu mischen um etwas besser anzukommen. Allerdings haben sie sich verfahren, sind mehrmals falsch abgebogen und haben dann gemerkt, dass ihnen die Fans davon laufen oder schon davon gelaufen sind. Jetzt denkt man darüber nach was damals anders war, hört sich die Höhepunkte ihrer Karriere an und versucht sich wieder hinein zu finden um die Hörerschaft wieder zurüch zu gewinnen.

Möglichkeit b wäre, dass sich der Geschmack der Band geändert hat. Die meisten Bands sagen ja, dass sie ihren Weg gehen und die Musik machen die ihnen gefällt, egal, ob sie Massentauglischer wird oder nicht. An sich ein ehrlicher Weg, aber warum wollen dann so viele Bands wieder zurück zum Ursprung? Haben sie gemerkt, dass ihnen der eingeschlagene Weg plötzlich doch nicht mehr zusagt? Ist ihnen der Spass am Musizieren abhanden gekommen und jetzt wollen sie wieder Musik machen, bei der es Spass macht sie zu spielen?

Ich kann mir schon vorstellen, dass es einem irgendwann auf die Nerven geht, wenn man ständig höchst konzentriert sein muss um die technischen Frikkeleien nicht zu verhunzen. Vor allem bei Absu stelle ich mir das Gitarristenleben anstrengend vor.

Aber wie man es auch dreht und wendet, es erscheint mir als unehrlich wenn eine Band wieder zu ihren Wurzeln will. Etweder ist der Schritt zurück unehrlich, oder der Weg dahin war es schon. Oder man hat wirklich unterbewusst aus den Augen verloren was man eigentlich will und das Label hat einen immer weiter geschoben, oder die Band denkt sich, jetzt wo es so gut geht nehmen wir gleich noch ein-zwei Alben auf...
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Aurora
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Beitrag von Aurora »

Ich glaube es gibt viele Bands die einfach mal etwas neues ausprobieren wollten. Was ich auch gut verstehe, denn nach 10,20 Alben zum Beispiel glaube ich irgendwann wird es einem langweilig und man versucht auch für sich etwas neues zu entdecken. Vielleicht finden einige Bands dann plötzlich wie du schon gesagt hast, dass ihnen das doch nicht so zusagt und sie zurück wollen zum Ursprung.

Oder Cradle of filth als Beispiel, ich gebe zu, alte alben wie Midian zum Beispiel hör ich mir noch gerne an. Aber die neuen Alben sind nicht zu gebrauchen . bei denen war es so dass sie einfach bekannt werden wollten und mehr geld. Das neuste album aber hat 1 bis 2 Songs drauf die wieder an alte erinnern. Vielleicht haben sie jetzt einfach genug verdient und können nun wieder zurück zum Ursprung damit die alten Fans wieder mal was haben.
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Tom
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Beitrag von Tom »

Was Cradle betrifft gehörte war Midian das erste Kommerz Album, gleich nach der From the Cradle to Enslave Ep und den hunderten neuveröffentlichungen ihrer alten Demos. Cruelty and the Beast sehen die meisten als das letzt "wirkliche" Cradle Album. Was nicht heisst, dass mir alle folgenden nicht gefallen würden. Aber so denkt halt der "Durchschnitts-BMler".

Ausserdem habe ich bei denen noch nie was von "zurück zum Ursprung" gelesen, was aber nicht heissen muss, dass Dani das nicht mal gesagt hätte. Aber ich fand eigentlich immer, dass er absolut zu ihrem Werdegang stand und keinesfalls zurück wollen würde.
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Aurora
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Beitrag von Aurora »

Tom hat geschrieben:Was Cradle betrifft gehörte war Midian das erste Kommerz Album, gleich nach der From the Cradle to Enslave Ep und den hunderten neuveröffentlichungen ihrer alten Demos. Cruelty and the Beast sehen die meisten als das letzt "wirkliche" Cradle Album. Was nicht heisst, dass mir alle folgenden nicht gefallen würden. Aber so denkt halt der "Durchschnitts-BMler".

Ausserdem habe ich bei denen noch nie was von "zurück zum Ursprung" gelesen, was aber nicht heissen muss, dass Dani das nicht mal gesagt hätte. Aber ich fand eigentlich immer, dass er absolut zu ihrem Werdegang stand und keinesfalls zurück wollen würde.

Naja ob es jetzt kommerz ist oder nicht ist ja egal.
Er hat auch nie erwähnt dass er das will, aber man hörts eindeutig an den songs auf dem neusten album.

Meintest du mit dem Thread ausschliesslich bands, die das selbst gesagt haben dass die das wollen?
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ticino1
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Re: Zurück zum Ursprung finden

Beitrag von ticino1 »

Was möglichkeit A. betrifft, glaube ich, dass dafür meistens neue Musiker gesucht werden. Entweder um neue Luft in den eigenen musikalische Räume zu bringen, oder um ein Bremsfaktor innerhalb der Gruppe zu entfernen. Im letzten Fall wird es wohl schwer bei eine Wiedervereinigung die selbe Harmonie zu erlangen. Ok, ich schweife jetzt ab.

Die Bands die vom Fall B. betroffen sind, ziehen wahrscheinlich einfach ihr Ding durch, da es zu ihre natürliche Entwicklung gehört. Es hat sicher Bands die irgendwann versuchen die Scharen alten Fans wieder zu gewinnen (siehe Anthrax). Was bei der Metal Mentalität beinahe unmöglich ist.

Eine Suche nach den Wurzeln finde ich aber nicht immer verkehrt. Es können alte Ideen dank der gesammelte Erfahrung neu interpretieren, mit beachtlichen Resultaten.
gelal
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Beitrag von gelal »

ich glaube ja das diese aussagen von wegen "back to the roots" eher damit zu tun haben das bands die sich weiterentwickelt haben und damit ihren stil (vielleicht sogar unbewusst) verändert bzw. mit anderen spielarten vermischt haben nicht unbedingt wieder so spielen wollen wie früher, sondern mehr vom alten style in die neuen werke einfließen lassen wollen. vielen bands wird das allerdings auch von den jornalisten in den mund gelegt. es gibt genug die sowas nie behauptet haben und dann steht in irgendwelchen rezensionen "dieses album ist ein schritt -back to the roots-", der nächste erzählt dann ich hab gelesen das band x oder y gesagt hat .... u.s.w. u.s.f ... und schon sind die geüchte im umlauf.
andere bands meinen wahrscheinlich auch mit "BTTR" das sie wieder zu ihrer früheren härte zurück finden wollen ohne dabei jedoch wie früher zu klingen.
im endeffekt kann das eh jeder für sich auslegen wie er es braucht.
ark
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Beitrag von ark »

gelal hat geschrieben: andere bands meinen wahrscheinlich auch mit "BTTR" das sie wieder zu ihrer früheren härte zurück finden wollen ohne dabei jedoch wie früher zu klingen.
genau das ist die präzise und wahrheitsgemässe umschreibung von fall A.
oder tönen die neuen slayer sachen etwa wie die alten? keine band will sich wiederholen. es ist auch praktisch unmöglich, da viele komponisten enorm beeinflusst werden von ihrer umgebung, ihrer gefühlslage und sonstigen einflüssen. deshalb ist es unmöglich so zu tönen wie früher!

bands die sowas versuchen sind aber meistens eh schon im todeskampf und würden sich am besten einfach auflösen.
Goatlord
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Beitrag von Goatlord »

Zwei Bands die das positiv fertiggebracht haben sind meiner Meinung nach Dark Tranquillity und Moonspell.
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