Wikinger

aktuelles Weltgeschehen, Politik und Geschichte.

Moderatoren: Schlaf, Imperial Warcry, Morgenstern, Schwermetall Forumsmoderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Wikinger

Beitrag von Vigrid »

Was wisst ihr so über die Wikinger?

Ich hab hier mal so einen Text gefunden, weil ich mich mit dem Thema auseinandersetzen wollte, deckt er sich mit eurem Wissen ab ;)???


Die Wikinger waren ein Volk, das im Norden Europas, im Gebiet des heutigen Norwegen, Schweden und Dänemark lebte. Sie wurden auch Normannen genannt, was man mit "Nordmänner" übersetzen könnte. Die Wikinger lebten von der Landwirtschaft und waren Seefahrer, die von Skandinavien aus mit ihren schnellen Schiffen große Entdeckungs-, Handelsreisen und Raubzüge unternahmen. Sie machten sich als wilde Männer und grausame Krieger einen Namen, raubten und mordeten und nahmen Gefangene, die sie dann als Sklaven verkauften. So verbreiteten sie zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert in weiten Teilen Europas und sogar im Norden Amerikas großen Schrecken. Zuhause entstanden an den Handelswegen blühende Städte. Viele Wikinger lebten jedoch als Bauern auf einsamen Bauernhöfen. Alles was sie dort zum Leben brauchten, mussten sie auch selbst erzeugen oder herstellen.

Auf ihren Reisen erreichten sie über die Ostsee Russland und die Küsten Norddeutschlands. Über die Nordsee gelangten sie nach England und zu den Küsten Westeuropas. Sie erreichten das Mittelmeer. Über das Nordmeer vorbei an Island und Grönland entdeckte der Wikinger Leif Erikson bereits 500 Jahre vor Christoph Kolumbus den amerikanischen Kontinent. Zunächst landeten die Wikinger nur an den Küsten. Sie beraubten und plünderten einsame Dörfer und Klöster. Sie verschwanden wieder so schnell, wie sie über das Meer aufgetaucht waren. Später fuhren sie mit ihren flachen Booten die Flüsse hinauf und gelangten auch bis in das Hinterland. Auf diese Weise kamen sie bis Paris, Köln oder Trier. Die Wikinger hielten nun Ausschau nach Land, in dem sie mit ihren Familien siedeln konnten. Im Jahre 911 erhielt ein Herzog der Wikinger vom westfränkischen König die Normandie als Lehen. Hier entstand ein blühender Staat. Von der Normandie aus fuhr der normannische Herzog Wilhelm II. (Wilhelm der Eroberer) über den Kanal. In der bekannten Schlacht bei Hastings 1066 siegte Wilhelm über die Engländer und wurde zu ihrem König.
Die Krieger der Wikinger trugen zu ihrem Schutz am Körper mehrere Schichten dickes Leder wie einen "Panzer" und auf dem Kopf Helme aus Leder oder Metall. Außerdem hatten sie Schilder aus Holz. Die wurden während der Schiffsreisen seitlich auf den Booten aufgestellt. Die Waffen der Wikinger waren vor allem das Schwert sowie Speere und Streitäxte. Manchmal benutzten sie auch Pfeil und Bogen. Wenn ein Krieger sogar ein Pferd hatte, nahm er es mit auf das Schiff.
Die bedeutenden Wikinger wurden auf Booten in einer Holzhütte aufgebahrt. Den Toten wurden ihre besonderen Besitztümer mitgegeben: das Pferd oder auch Vieh, ihre Waffen, ihr Schmuck und Ähnliches. Meist wurden die Schiffe dann mit den Verstorbenen verbrannt. Auch die Toten, die in Gräbern beigesetzt wurden, erhielten Schmuck oder Waffen als Beigaben.
Die Schriftzeichen der Wikinger waren die Runen. Die Runen wurden im 3. Jahrhundert im Alpenraum aus einem lateinischen Alphabet entwickelt. Sie verbreiteten sich bis in den Norden nach England und Skandinavien. Die Runen hatten zunächst 24 Buchstaben. Die Wikinger übernahmen die Zeichen, sie kamen jedoch mit 16 Runen aus. Die Zeichen bestanden aus unterschiedlich längs und schräg angeordneten Strichen. Sie wurden in Stein gehauen oder in Holz geritzt.
Carrickfergus
Gläubiger
Beiträge: 78
Registriert: 02.12.2003, 09:37
Wohnort: im Abgrund verschollen

Beitrag von Carrickfergus »

Das deckt sich auch mit meinem Wissen. In unserer Bücherei hab ich ein interessantes Buch zu dem Thema gefunden, mit dem einfachen Titel "Die Wikinger". Darin steht ziemlcih viel über die Kultur, das tägliche Leben. Religion, Kleidung etc.
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

die bücherei in igb?
Carrickfergus
Gläubiger
Beiträge: 78
Registriert: 02.12.2003, 09:37
Wohnort: im Abgrund verschollen

Beitrag von Carrickfergus »

Ja, sogar dort findet man ab und zu gute Bücher :)
Benutzeravatar
nesges
Bischof
Beiträge: 734
Registriert: 11.10.2003, 15:06
Wohnort: Lünebach
Kontaktdaten:

Beitrag von nesges »

Der Text ist sehr oberflächlich und klingt naiv an, die Information stimmt aber. Ein Kinderaufsatz?
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

nesges hat geschrieben:Der Text ist sehr oberflächlich und klingt naiv an, die Information stimmt aber. Ein Kinderaufsatz?
*g - nein von wissen.de
Benutzeravatar
nesges
Bischof
Beiträge: 734
Registriert: 11.10.2003, 15:06
Wohnort: Lünebach
Kontaktdaten:

Beitrag von nesges »

ROFL, das untermauert nur den Eindruck den ich ansonsten von wissen.de habe.
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

nesges hat geschrieben:ROFL, das untermauert nur den Eindruck den ich ansonsten von wissen.de habe.
dann bist du ab nun mein neues wissenslexikon *g
Benutzeravatar
nesges
Bischof
Beiträge: 734
Registriert: 11.10.2003, 15:06
Wohnort: Lünebach
Kontaktdaten:

Beitrag von nesges »

Zuviel der Ehre, dem Anspruch werde ich sicher nicht gerecht :oops: Ist halt nur immer wieder interessant Beiträge zu den Themen bei denen man sich auskennt in der Presse oder solchen "Wissensdatenbanken" zu entlarven. Rückschlüsse auf den Rest des vermittelten "Wissens" kann dann jeder selber ziehen..
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

nesges hat geschrieben:Zuviel der Ehre, dem Anspruch werde ich sicher nicht gerecht :oops: Ist halt nur immer wieder interessant Beiträge zu den Themen bei denen man sich auskennt in der Presse oder solchen "Wissensdatenbanken" zu entlarven. Rückschlüsse auf den Rest des vermittelten "Wissens" kann dann jeder selber ziehen..
also für kurzinfo , halt rein über die mathere , find ich die page eigentlich recht gut
Benutzeravatar
nesges
Bischof
Beiträge: 734
Registriert: 11.10.2003, 15:06
Wohnort: Lünebach
Kontaktdaten:

Beitrag von nesges »

Ja, wie gesagt, inhaltlich nicht falsch aber zu oberflächlich. Hab grade übrigens festgestellt, dass Korrekturvorschläge dort offenbar umgesetzt werden :-)

Um zurück zum Thema zu kommen, hier ein Auszug von der Website meiner LH-Truppe:
Die Wikinger

as allgemeine Bild der Wikinger geht nicht weit über die Met saufenden, Hörnerhelm tragenden, plündernden und verwüstenden Seeräuber hinaus. Die ersten beiden Aussagen sind Klischees ungeklärter Ursache, letzteres stimmt durchaus. Die Wikinger waren Seeräuber, das Wort vikingr heisst nichts anderes als Seeräuber (manche Autoren vermuten auch eine Herkunft vom Wort vik was Bucht bedeutet) - aber ein Wikinger hätte sich selbst nie so bezeichnet, der Name für das umtriebige skandinavische Volk ist erst durch spätere Aufzeichnungen entstanden. Zur Zeit der Wikinger waren sie einfach nur Norweger, Schweden und Dänen und in Mitteleuropa schlicht "Nordmänner". Doch hier soll gezeigt werden, dass die Wikinger eben nicht nur Krieger, sondern hauptsächlich Bauern und auch grossartiger Händler waren.

Krieger

"A fvrore normannorvm libera nos domine" - "Herr, befreie uns vor der Raserei der Nordmänner" ist ein englisches Stossgebet aus dem 9. Jahrhundert das sehr gut die Furcht vor den Männern auf den schnellen Schiffen beschreibt. Im Jahr 793 beginnt das Wikingerzeitalter (aus heutiger Sicht) mit dem Überfall auf das Kloster Lindisfarne an der Küste Northumbriens. Das Kloster, welches 635 gegründet wurde, bot den Norwegern reiche Beute. Sie schlachteten das Vieh und erschlugen die, die sich ihnen in den Weg stellten. Sie plünderten die reichen Schätze des Klosters und entweihten die Reliquien. Die christlichen Geschichtsschreiber wissen den Vorfall brutal zu beschreiben. Vielleicht brutaler als die Wirklichkeit. Als die Nordmänner zu Hause ankamen und die daheimgebliebenen die reichen Schätze sahen, war das Fieber wahrscheinlich geweckt. Von nun an plünderten wikingische Horden Klöster und Städte. In der Zeittafel sind die wichtigsten Ereignisse festgehalten.

Der grosse Vorteil der Nordleute waren ihre wendigen Schiffe. Sie waren schnell und leicht und sie hatten wenig Tiefgang wodurch sie auch in flachen Gewässern manövrieren konnten. Daher konnten sie mit ihren Schiffen direkt bis an alle Strände fahren, von den Boten springen und direkt angreifen. Diese Schnelligkeit, der Überraschungsmoment war die Stärke der Wikinger - und sie wussten sie auszunutzen. Erschwerend kam hinzu, dass die Mitteleuropäer schlicht keine Ahnung vom Schiffsbau hatten und somit auf den Meeren keine Gefahr darstellten und auch ihre Flüsse nicht zu verteidigen wussten. So muss den Wikingern der Rhein wie eine Goldalder ins Herz von Europa vorgekommen sein, sie kamen bis nach Mainz und Koblenz, bereisten sogar die Mosel um bis nach Trier (882) vorzudringen. Im Osten kamen sie über die Wolga bis zum kaspischen Meer und über den Dnjepr bis nach Byzanz.

Händler

Diese Routen wurden natürlich auch von den Händlern der Nordleute genutzt. Verschiedene Handelsplätze geben Auskunft über die Handelsfahrten der Wikinger. So finden sich Glaswaren aus Westeuropa und Mühlsteine aus der Eifel neben slawischer Keramik und byzantinischen Münzen. Das Münzwesen übernahmen sie allerdings erst recht spät, zunächst basierten ihre Tätigkeiten auf reinem Tauschhandel. Dieser wandelte sich dann in den Handel mit sogenanntem "Hacksilber". Dabei wurde ausschliesslich das Gewicht von Silber zru Grundlage des Wertes genommen, deshalb wurden wertvolle Kunstgegenstände einfach zerstört, zerhackt, wenn noch ein Stück am Gewicht fehlte.

Der Handelstätigkeit der Wikinger verdanken wir einen grossartigen Bericht über ihre Lebensweise. Der arabische Handelsreisende Ibn Fadlan begegnete den Rus, schwedischen Wikingern, im Wolgagebiet und hielt seine Eindrücke fest.

Bauern

Der grösste Teil der skandinavischen Bevölkerung bestand jedoch aus einfachen Bauern die das karge Land bestellten und Viehzucht betrieben. Sie lebten in Langhäusern - Häusern die aus einem langem Raum bestanden und in der Mitte eine Feuerstelle hatten (darüber war das Dach offen damit wenigstens ein Teil des Rauches abziehen konnte) und meist an einem Ende als Stall genutzt wurden.

Allen Bevölkerungsschichten gemein sind die strengen Vorstellungen von Stolz und Ehre, die uns im Havamal begegnen. Auch ein gewisser Fatalismus ist den Wikingern anheim. Sie fügen sich stehts in ihr Schicksal wenn sie glauben es erkannt zu haben. Das ging sogar soweit, dass der uebelste Abschaum sich damit zu entschuldigen wusste, dass es nunmal sein Schicksal sei zum uebelsten Abschaum zu gehoeren. Und das wurde auch weitestgehend akzeptiert (natuerlich nicht ohne Konsequenzen). Ausserdem war man sehr pragmatisch.
Weiter unter http://www.trebeta.net/wikinger

Wer sich wirklich tiefgehend mit dem Thema beschäftigen will kommt um Rudolf Simek "Die Wikinger" nicht herum. Ausserdem für den Einstieg auch sehr interessant: Reinhard Barth "Taschenlexikon Wikinger". Das letzt genannte ist allerdings in wenigen Punkten auch zu oberflächig.
Benutzeravatar
Vigrid
Papst
Beiträge: 1661
Registriert: 08.10.2003, 19:30
Wohnort: Terra Saraviensis
Kontaktdaten:

Beitrag von Vigrid »

danke nesgeslesmes , das hilft mir gleich doch viel mehr weiter hehe
Antworten