Gemeinsamkeiten zwischen SP und SVP

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Der Theurg
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Gemeinsamkeiten zwischen SP und SVP

Beitrag von Der Theurg »

Jetzt, wo die schweizerischen Nationalratswahlen vor der Türe stehen, werden wieder jene Stimmen laut, die glauben allen kundtun zu müssen, dass die SVP das Allerschlimmste auf Erden sei, und als einzige Alternative sei selbstverständlich nur die linke und "nette" SP wählbar. Auf der anderen Seite hört man vermehrt - gerade von jungen Leuten -, dass gerade die SVP womöglich die einzige Alternative bei den kommenden Wahlen sei. Was die Gefolgsleute von beiden Parteien, SP und SVP, offenbar aus Unkenntnis der Kulturphilosophie verschweigen, sind die GEMEINSAMKEITEN zwischen diesen beiden Ideologien, die sich angeblich spinnefeind gegenüber stehen. Hier ist es an der Zeit mit Irrtümern aufzuräumen. Unsere gewagte These lautet sogar: SVP und SP sind sich WESENSGLEICH.

In grauester Vorzeit waren Völkerschaften nicht horizontal gegliedert, was in den modernistischen Ideologien des Sozialismus' sowie des Nationalismus' als bestehendes Postulat gilt, sondern vertikal, d.h. hierarchisch (Hierarchie = Vorherrschft des Heiligen), also in einer Ständegesellschaft, welche sich überweltlich und überzeitlich an die TRANSZENDENTALE REALITÄT orientierte und damit zur Metaphysik gehörende Werte anstrebte, die von den entwurzelten, seelenlosen Menschenmassen der Modernen Welt nicht mehr nachvollzogen werden können.

Infolge der komplementären Involution wurde nach und nach bereits in prähistorischer, d.h. mythischer Zeit das initiatische Priesterkönigtum abgeschafft, im Laufe unseres Mittelalters schliesslich auch die Ritterkaste (Kshatrya) mit ihren überweltlichen Idealen. In der Renaissance wurde die einstige Sakralmonarchie mit dem modernistischen Absolutismus ersetzt (der die Grundvoraussetzung für die Entwicklung der Demokratie war!), und die zweitunterste Kaste, der Stand der Bürger und Händler mit ihren selbstzufriedenen, materialistischen und pazifistischen Werten übernahm mehr und mehr die Macht in Europas Staaten, während die verbliebenen Träger der Ritterkaste den Wechsel in den Militarismus vollzogen. Doch das subversive Bürgertum zettelte Revolutionen und Umstürze an, um die Werte der zweituntersten Kaste für alle Menschen der Welt verbindlich zu machen. Dazu sagt der kolumbianische Philosoph Nicolas Gomez Davila:

"Die Französische Revolution wurde nicht gegen den Feudalismus, sondern gegen dessen Fehlen durchgeführt."

Im Zuge der modernistischen, subversiven und anti-traditionalen Ideen der Aufklärung und des Humanismus' verbreitete das umstürzlerische Bürgertum die Ideen des Fortschritts und der Entwicklung sowie des Historizismus' und des Liberalismus', welche als Dogmen fest in den Köpfen der Bürgern verankert sein sollten. Darwins Evolutionstheorie kam den Bürgerlichen gerade recht, obwohl diese Theorie bis heute unbewiesen geblieben ist, da man anhand des wissenschaftlichen Indizienmaterials genau so gut den Rückschluss machen könnte, dass nicht der Mensch vom Affen, sondern der Affe vom Menschen abstammt!!! Überhaupt verbreitete die Bürgerkaste eine beinahe sektenhaft zu nennende Wissenschaftsgläubigkeit als neues Religionsmodell. Zudem fand der subversive Liberalismus einen Höhepunkt in den Theorien eines Adam Smith, der als Grundlage für den kapitalistischen Wirtschaftsliberalismus unserer Tage gilt.

Doch mit einem Punkte hat die zweitunterste Kaste nicht gerechnet, nachdem sie die durch Involution verkommene Aristokratie beseitigt hatte: Die allerunterste Kaste der ehemaligen Sklaven, Leibeigenen und Hörigen begann nun laut zu werden, sie nannten sich im Zuge der Industrialisierung jetzt "Arbeiter" und "Proletarier". Sie spannen den subversiven Gedanken des Liberalismus' und der Aufklärung weiter, formierten sich in sozialistischen Parteien, und verlangten von ALLEN Menschen der Erde, sich dem proletarischen Sklavenstand anzuschliessen, wo nicht der Ehrenkodex der "Spiessbürgerkaste" zu gelten hätte, sondern allein der Ehrenkodex des Arbeiters.

Die Sozialdemokratischen Partei und die rechtsbürgerliche Schweizerische Volkspartei haben demnach nicht nur die gleichen Wurzeln in der subversiven Aufklärung und im progressiven Liberalismsus, sondern sie vertreten beide auch exakt das gleiche Menschenbild, nämlich den sogenannten Egalitarismus. Damit ist die Zielsetzung der SP und der SVP die GLEICHE, nur die Wege sind verschieden: Während die Sozialdemokraten in einem staatlich gelenkten Kollektivismus von globalem Ausmass die Verwirklichung einer humanistisch-egalitaristischen Utopie erkennen, glauben die Rechtsbürgerlichen, dass der "wahre" Egalitarismus nur durch das auf sich selbst gestellte Individuum mittels des zum Dogma erhobene Wirtschaftliberalismus' erreicht werden könne, oder auf gut Deutsch: Jeder darf und soll aus eigener Kraft anstreben, ein skrupelloser Wirtschaftsmagnat zu werden, um dadurch wiederum die Politik und die Wirtschaft beeinflussen zu können, wobei die Wirtschaft, die einst nur Mittel zu Zweck war, mittlerweile zum politischen Kernbereich mutiert ist, um nicht zu sagen: Die Politik der modernen Demokratien ist nur noch eine Marjonette der Wirtschaftlobbys und des internationalen Finanzwesens.

Der Pseudo-Konservatismus der SVP ist dabei nur Bauernfängerei (leider im wahrsten Sinne des Wortes!) und Imagepflege, da eine Partei, die den modernistischen Liberalismus sowie die subversiven Werte des Bürgertums pflegt, wohl kaum "konservativ" oder gar "reaktionär" sein kann! Die SVP hat den gleichen Ursprung wie die SP und letztlich die gleiche Zielsetzung: Beide wollen eine progressive, industrialisierte und seelenlose Welt, in der es keinen Platz hat für eine Transzendenz - und für die Natur schon gar nicht!

Was ist Eure Meinung zu meiner provokativen These?
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Alles ist Natur, alles ist Got, alles was ist, auch der Mensch, somit auch seine Werke. In Got/Natur wird alles gedeihen oder vergehen wie Got es will, somit ist diese Debatte erledigt. (wählt SVP)
Mr. X

Beitrag von Mr. X »

TARIHAN IST UNPOLITISCH!

(lässt sich von Ju-hu auszahlen, schmeisst Bänke gegen Rentner, wählt die Schweizer Demokraten)

Spass beiseite, konnte ihren Ausführungen nicht ganz folgen, aber gab es nicht früher (Biedermeier-Zeit) die Unterscheidung in Konservative, Liberale und Radikale?
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

*wenn er nicht apolitisch wäre, würde er am ehesten empfehlen die SP zu wählen*

(sollte doch eigentlich herauslesbar sein!)
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Von mir aus, dann wählen Sie SP. Was haben Sie davon? Sie ist ja eh das gleiche wie die SVP...?
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Ge
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Beitrag von Ge »

ich hab genug von eurer politik, da ich seit langen nichtmehr richtig gesoffen habe...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Kommen Sie am Freitag nach Basel, dann mache ich Sie besoffen!
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Ge
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Beitrag von Ge »

Ricardo Clement hat geschrieben:Kommen Sie am Freitag nach Basel, dann mache ich Sie besoffen!
ich fahre nicht allein durch die weltgeschichte, hatte genug "spass" in letzter zeit, ausserdem plane ich samstag, nen abstecher zur kik-party zu machen und soviel zugfahren kann ich mir garnicht leisten, da ich kein abo hab...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ich erwische Sie schon noch irgendwann...
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Ge
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Beitrag von Ge »

Ricardo Clement hat geschrieben:Ich erwische Sie schon noch irgendwann...
sie wissen, wo sie mich finden :P
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Wenn ich nicht apolitisch wäre, würde ich aus dem Grunde die SP unterstützen, weil dadurch die Eigendynamik der komplementären Involution beschleunigt würde. Aus diesem ungewöhnlichen Blickwinkel heraus erscheint die SP in der Tat als das kleinere Übel als die SVP. Solch kleine Splitterparteien hingegen wie die SD oder die AL will ich aus Mangel an gesellschaftlicher Relevanz hier nicht berücksichtigen! Es geht mir vielmehr darum, die Absurdität der GROSSEN politischen Strömungen unserer Demokratie aufzuzeigen, wobei auch jene angebliche Unterteilung im 19. Jahrhundert zwischen Konservativen, Liberalen und Radikalen für mich von keiner kulturphilosophisch höheren Relevanz ist. Letztendlich liegt es mir fern, auf eine politische Alternative hinzuweisen!!!
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Ge
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Beitrag von Ge »

gott bist du mühsam....
Arwald

Beitrag von Arwald »

interessant.

svp wählen.
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Goddess_Frigg hat geschrieben:gott bist du mühsam....
@Goddess_Frigg:
Sprich gut oder schweig!


Wotan (zu Fricka):

Nichts lerntest du,
wollt' ich dich lehren,
was nie du erkennen kannst,
eh' dir ertagte die That.
Stets Gewohntes
nur magst du versteh'n:
doch was noch nie sich traf,
danach trachtet mein Sinn. -
Eines höre!
Noth thut ein Held,
der ledig göttlichen Schutzes,
sich löse vom Göttergesetz:
so nur taugt er
zu wirken die That,
die, wie noth sie den Göttern,
dem Gott doch zu wirken verwehrt.

Richard Wagner, Die Walküre, 2. Aufzug
Zuletzt geändert von Der Theurg am 12.10.2007, 02:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Dunkelthron
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Beitrag von Dunkelthron »

Das kann unmöglich ernst sein...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Sie zitieren mir etwas zu häufig...
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

Das ist ein and'res: -
O, wunden-wundervoller Speer!
Dich sah ich schwingen
von unheiligster Hand! -

(In Erinnerung sich verlierend)

Mit ihm bewehrt, Amfortas, allzukühner,
wer mochte dir es wehren
den Zaub'rer zu beheeren? - -
Schon nah' dem Schloss, wird uns der Held entrückt:
ein furchtbar schönes Weib hat ihn entzückt:
in seinen Armen liegt er trunken,
der Speer ist ihm entsunken; -
ein Todesschrei! - ich stürm' herbei: -
von dannen Klingsor lachend schwand,
den heil'gen Speer hat er entwandt.
Des Königs Flucht gab kämpfend ich Geleite;
doch eine Wunde brannt' ihm in der Seite:
die Wunde ist's, die sich nicht schliessen will.

Richard Wagner, Parsifal, 1. Aufzug
Mr. X

Beitrag von Mr. X »

(spielt halbherzig eine Tuba)
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Der Theurg
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Beitrag von Der Theurg »

He, der halbherzige Basstuba-Bläser dort hinten rechts,
Crescendo fortissimo!!!

Und bitte in sauberen Viertel-Triolen!!!

(schwingt wild gestikulierend den Taktstock)
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

(zerschlägt die Instrumente, schmiert sie mit Döner ein)
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