Heidentum?

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Kain
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Heidentum?

Beitrag von Kain »

Warum zum Teufel :wink: nennen sich die Anhänger der alten europäischen Religionen selbst Heiden, wo dieses doch ein christliches Wort ist?
Ist das Protest oder wie hat man das zu verstehen...

Ähnlich verhält es sich mit den "Germanen". Auch dieses Wort ist eine Fremdbezeichnung...

Ich denke das Prinzip der "Siegerkultur" die der unterlegene übernimmt spielt dabei eine wichtige Rolle. (So wie die amerikanisierung nach dem 2. WK)

Wie seht ihr das?
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

...is nun vielleicht ein wenig böse.... aber primär halte ich das nicht für viel mehr als eine "Modeerscheinung". Nicht das "Heidentum" an sich natürlich. Aber das ganze Tamtam, das zur Zeit abgeht. Heute ist es "cool" ein "Heide" zu sein und sich "heidnisch" zu nennen. :? :( :roll:

...tja... und dieser Umstand verdeutlicht leider die unschöne Tatsache, dass das auch "Heidentum" bei vielen ned fähig war, sie von der zivilisierte Dummheit zu befreien, welche ihnen die "christliche" Kirche anerzogen hat... :wink:
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Arius
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Beitrag von Arius »

Nachdem seit dem 4. Jahrhundert das Christentum sich von seinen Grundlagen entfernte und das Heidentum mit einbezog (Beispiel: das Drerieinigkeitsdogma, Der heidnische Begriff Pontifex Maximum für den Papst, vermengten sich die Begriffe und Vorstellungen total.

Dieses heidnisch geprägte Christentum gilt es mit geistigen Waffen zu bekämpfen. Bin für die Abschaffung der kath. Kirche nach dem baldigen Ableben des Papstes...

Die römische Überlagerung des Christentums

Bild

Mit ihrem selbstgefälligen Pomp und öden Dogmatismus hat die Romkirche das Christentum zu einer Religion der Macht und Gewalt erniedrigt und den freien Geist, der noch die frühen Christen einte, bis heute nachwirkend aus dem Christentum vertrieben.

mehr: http://www.museion2000.ch/fruehere-heft ... .php#heft2
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nesges
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Beitrag von nesges »

Das "Heide" ein christlicher Begriff sei, mag ich nicht unterschreiben. Das Christentum bezeichnet nur alles was nicht-christlich ist als heidnisch, aber damit benutzt das C. den Begriff falsch - und nicht umgekehrt. Der Begriff an sich sagt nicht viel mehr aus als "Waldbewohner". Für Naturreligöse doch recht treffend, oder?
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Kain
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Beitrag von Kain »

Juhu, jetzt komm ich wieder mit Zitaten :wink:
Die Fälle sind nicht selten, wo ein Umstand, der zufällig der Bedeutung eines Wortes, das ursprünglich in keiner Beziehung zu ihm stand, einverleibt wurde, mit der Zeit die ganze ursprüngliche Bedeutung bei Seite schiebt und nicht bloss zu einem Theil der Bedeutung, sondern zu dem Ganzen derselben wird. Dies zeigt sich bei dem Worte "Heide" = "paganus" (engl. "pagan"), welches seiner Etymologie nach ursprünglich einen Dorfbewohner, den Bewohner eines "pagus" oder Dorfes bezeichnete. Zur Zeit als sich das Christenthum über das römische Reich ausbreitete, waren die Anhänger der alten Religion und die Dorfbewohner oder das Landvolk fast einerlei Menschen, indem die Städtebewohner zuerst bekehrt wurden, so wie ja auch in unseren Tagen, wie zu allen Zeiten, die grössere Lebhaftigkeit des gesellschaftlichen Verkehrs diese am ersten für neue Meinungen und Moden empfänglich macht, während sich alte Gewohnheiten und Vorurtheile am längsten bei dem Landvolke hinschleppen; nicht zu erwähnen, dass die Städte unmittelbarer unter dem Einfluss der Regierung standen, welche zu jener Zeit das Christenthum angenommen hatte. Durch diese zufällige Coincidenz erregte das Wort "paganus" immer beständiger die Idee eines Verehrers der alten Gottheiten; bis am Ende seine Erregung dieser Idee so stark wurde, dass diejenigen, welche sie nicht erregen wollten, das Wort zu gebrauchen vermieden. Als aber zuletzt "paganus" Heidenthum mitbezeichnete, da hatte man bei dem Gebrauch des Wortes auf den in Beziehung auf jene Thatsache sehr unwichtigen Umstand des Aufenthalts der Heiden bald nicht mehr Acht. Da es selten eine Gelegenheit für eine Unterscheidung von "Heiden" gab, welche auf dem Lande lebten, so bedurfte man zu deren Bezeichnung keines besonderen Wortes und "paganus" wurde überhaupt und ausschliesslich gleichbedeutend mit "Heide".
Diese und ähnliche Fälle, wo die ursprüngliche Bedeutung eines Wortes ganz verloren ging - indem zuerst eine andere ganz verschiedene Bedeutung auf die erste aufgepfropft wurde und zuletzt an deren Stelle trat -, bieten Beispiele von der doppelten Bewegung dar, welche in der Sprache fortwährend stattfindet; die eine dieser entgegengesetzten Bewegungen ist ein Generalisiren, wodurch die Wörter fortwährend Theile ihrer Bedeutung verlieren, und dadurch eine allgemeinere Bedeutung erhalten; die andere ist ein Specialisiren, durch welches andere oder sogar dieselben Wörter fortwährend eine neue Mitbezeichnung erhalten, eine neue Bedeutung dadurch erlangen, dass sie bei ihrem Gebrauch nur auf einen Theil der Fälle beschränkt werden, bei welchen sie vorher füglich hätten gebraucht werden können. Diese doppelte Bewegung ist von hinreichender Wichtigkeit in der Naturgeschichte der Sprache (mit welcher Naturgeschichte die künstlichen Modificationen immer in einem gewissen Grade in Beziehung stehen sollten), um es zu rechtfertigen, dass wir ein wenig länger bei der Natur dieses doppelten Phänomens und den Ursachen, welchen es seine Existenz verdankt, verweilen.

Quelle: Mill: System der deduktiven und induktiven Logik, S. 1318. 100 Werke der Philosophie, die jeder haben muss, S. 30354 (vgl. Mill-Logik Bd. 2, S. 254-255)
gefunden: http://www.etymologie.info/~e/d_/de-religi.html
Ich sehe es so, dass das Wort "paganus" von dem das Wort "Heide" (wie auch immer) kommt einen Bedeutungswandel durchgemacht hat. Und zwar von Dorf/Landbewohner (Gegenteil von Stadtbewohner) zu Anders-/Un-/Falschgläubiger...
Die heutigen "Heiden" beziehen sich aber auf eine Zwischenstufe dieses Bedeutungswandels in der das Wort schon eine religiöse Bedeutung hat, jedoch noch nicht so extrem negativ und allgemein ist wie am Ende des Wandels.

Das wär doch mal ein super Thema für den Reliunterricht :wink:
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nimmermehr
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Beitrag von nimmermehr »

Der Begriff Heidentum bzw. Heide löst of grosse Missverständnisse aus, die meist aus Nichtwissen resultieren. Kirchlicherseits wurde das Wort "Heidentum" gleichgesetzt mit Atheismus, also dem Leugnen von Religionen oder alle nichtchristliche Religionen. Das Wort "Heide" verkam zu einem Schimpfwort. Doch macht die Interpretation und folgende Ablehnung des Christentums das Wort nicht noch attraktiver? *lach* Mit Heiden sind alle Religionen gemeint, die vor dem Christentum in Europa herrschten. Darin sind nicht nur die altbekannten Kelten und Germanen miteingeschlossen, auch die Slawen, Griechen und Römer etc.

Auszug aus wikipedia.de
Etymologisch wird er der Begriff von germanisch haithio (unbebautes, wildgrünendes Land, Waldgegend, Heide) abgeleitet . Die englische Entsprechung ist heathen oder pagan, von lat. paganus (Bewohner des unbebauten Landes). Da die Landbevölkerung zuletzt vom Christentum erreicht wurde, wurde die Bezeichnung für die Landbevölkerung auch zur Bezeichnung von Nichtchristen. Bereits in der christlichen Antike wurde das Wort paganus in der Bedeutung von Nichtchrist verwendet.
Auch hier eine weitere Definition:
Von den Goten in den germanischen Sprachraum aus griechisch "éthnos" im Sinne von "Schar", "Haufen", "(fremdes) Volk" eingeführt.

Im Rahmen der Missionierung aufgekommenes Wort für "Nichtchrist". Ableitung von germ. "haibiò", im Sinne von "zur Heide gehörig, die Waldgegend bewohnend" --> unzivilisiert
Wie man sich auch nennen will...Heide, Pagan, Anhänger der alten Religion bzw. des alten Pfades...oder expliziter? Asatru, Hellenist, Schamane, Druide... eine grosse Auswahl besteht! ;)
Gefallener_Engel
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Beitrag von Gefallener_Engel »

Deshalb bezeichne ich mich als Atheistin, da ich zwar das keltische Heidentum sehr interessant finde, aber nach keiner Religion leben möchte
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nimmermehr
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Beitrag von nimmermehr »

Namen und Bezeichnungen sind sowieso oberflächlich und zweitrangig! Es kommt drauf an was im Herz und Kopf eines Menschen ist.

Ich nenne mich nicht Heidin.
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Vigrid
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Beitrag von Vigrid »

nimmermehr hat geschrieben:Namen und Bezeichnungen sind sowieso oberflächlich und zweitrangig! Es kommt drauf an was im Herz und Kopf eines Menschen ist.

Stimmt :)

Und meinen Glaubensweg zu dem ich mich bekannt habe nenne ich nicht Heidentum sondern eher : Religion die dem Theodischen am nächsten kommt hehe.
Obwohl sich Pornopaganist ja doch schon gut anhört hehehehe.... :D
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nimmermehr
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Beitrag von nimmermehr »

HerbstLeyd hat geschrieben:Obwohl sich Pornopaganist ja doch schon gut anhört hehehehe.... :D
Pornopaganist? :shock: Das klingt ja wieder :lol:
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Vigrid
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Beitrag von Vigrid »

nimmermehr hat geschrieben:
HerbstLeyd hat geschrieben:Obwohl sich Pornopaganist ja doch schon gut anhört hehehehe.... :D
Pornopaganist? :shock: Das klingt ja wieder :lol:



Hrhrhrhr , sicher frag nicht, aber mein Mann ist drauf gekommen. Genau wie auf Nassrasiertes Sumpftroll....

Weißte Pornopaganisten leben ihre Religion aus indem sie sich im Winter nackt in den Schnee setzen und sich mit Met besaufen und Wodan anrufen muhahahaha

Das ist eine Vorstellung einer Wiccafrau wie mein Mann sein Heidentum celebriert hehehehehe
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nimmermehr
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Beitrag von nimmermehr »

HerbstLeyd hat geschrieben:Hrhrhrhr , sicher frag nicht, aber mein Mann ist drauf gekommen. Genau wie auf Nassrasiertes Sumpftroll....

Weißte Pornopaganisten leben ihre Religion aus indem sie sich im Winter nackt in den Schnee setzen und sich mit Met besaufen und Wodan anrufen muhahahaha

Das ist eine Vorstellung einer Wiccafrau wie mein Mann sein Heidentum celebriert hehehehehe
Muahahaha...grossartig! *lach* :D
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