Katholizismus vs. Reformation und andere christliche Gebilde

Satanismus, Christentum, keltische und nordische Religionen sowie die zugehörigen Mythologien!

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Morgenstern
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Katholizismus vs. Reformation und andere christliche Gebilde

Beitrag von Morgenstern »

Alles in einen Topf oder könnt ihr dem einen oder anderen mehr abgewinnen?

Vielleicht wäre es sinnvoll, zunächst die unterschiede der Hauptströmungen darzulegen...
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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Also ich finde grundsätzlich ist das alle das selbe..
Tiefgründiger gesehen, dann lieben die Evangelen und das nicht weil ich als wehrloses Baby zu sowas gemacht wurde, sondern weil die nicht so.. verdammt engstirnig sind, was z.B. Sex, Abtreibung, Heirat blabla betrifft.
Mit Abspaltungen kenn ich mich nicht aus.. Zählen meine Freunde die Zeugen auch dazu?
Angra Mainyu
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Beitrag von Angra Mainyu »

wolfstochter hat geschrieben: sondern weil die nicht so.. verdammt engstirnig sind,
naja...wenn man sich so manche Zitate von Martin Luther anschaut (zb über Juden und behinderte), auf den die sich noch immer berufen, sind die auch nicht so ohne
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Awynkar
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Beitrag von Awynkar »

Was hat denn der denn gesagt?
Ist der Martin Luther derjenige, welcher die Bibel von Lateinischen ins Deutsch übersetz hatte?
Angra Mainyu
Priester
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Beitrag von Angra Mainyu »

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wolfstochter
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Beitrag von wolfstochter »

Ja wie gesagt bzw geschrieben, die Leben halt noch im Mitellalter.. die Kirchenleute.
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Orgetorix Jowanko
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Beitrag von Orgetorix Jowanko »

Von den heutigen "Nebengebilden" sind für mich alle mehr oder minder die selben. Klar gibt's solche, denen ich - rein theologisch gesehen - irgendwie näher stehe und solche (wie gerade z.B. die kath. Kirche), welche nur zum reinsten Klimbim-Kult verkommen sind.
Aber grundsätzlich liegt allen ein und dasselbe Konzept zu Grunde: KIRCHE (inkl. Dogmen, der unseligen Unterteilung in "Profis/Laien"... sprich Pfaffen und Kirchenbesucher, Programm, und vor allem: Viiiiel Geld). Und dieses Konzept ist meiner Meinung nach einer der grösseren Katastrophen, die die Menschheit jemals erleben musste... ist etwas, das a) nicht im Geringsten mit dem übereinstimmt, was das ursprüngliche Christentum (die ersten beiden Jahrhunderte n.Chr.) lebte und lehrte und b) niemals hätte entstehen dürfen. :cry: :evil:


Jedenfalls: DAAAAAAANKE Angra, für den Link zu http://www.kirchenopfer.de! Das is wirklich ne geile und verdammt sinnvolle und angebrachte Initiative!
Ich sag nur: UNTERSTÜTZEN!



Zum Grusse
Orgetorix
Weltentod
Bischof
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Beitrag von Weltentod »

Angra Mainyu hat geschrieben:naja...wenn man sich so manche Zitate von Martin Luther anschaut (zb über Juden und behinderte), auf den die sich noch immer berufen, sind die auch nicht so ohne
Einiges was er so von sich gegeben hat finde ich ganz gut ... aber das gibts überall.
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nesges
Bischof
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Beitrag von nesges »

Was kirchenopfer.de angeht: Dort werden konsequent Dinge widergekäut, die längst widerlegt sind. zB Inquisition: Die Inquisition war keine rein kirchliche Angelegenheit, sondern zum Grossteil, und grade in der heissen Phase, Sache staatlicher Behören. Die Kirche wurde nur instrumentalisiert um unliebsame Personen loszuwerden. Ihr Problem war ihr Dogmatismus, sie konnte sich der Forderungen der Staatsdiener einfach nicht entziehen.

Ursprünglich war die Inquistion gegründet worden um innerkirchliche Häretiker ausfindig zu machen und zu exkommunizieren. Die Todesstrafe durch verbrennen wurde erst durch eine weltliche Macht, nämlich Kaiser Friedrich II., eingeführt und trotzdem wurden mehrheitlich Strafen wie Wallfahrten oder Stiftugnen verhängt. Zunächst war die Folter zur Wahrheitsfindung in der Inquisition verboten - obwohl sie bei weltlichen Gerichten gang und gebe war! Man drängte Papst Innozenz IV die Folter zuzulassen, was er schliesslich auch tat. Schlimm wurde es erst im 15. Jhdt mit der spanischen Inquisition, die sich ausschliesslich gegen konvertierte Juden richtete, die im privaten ihren alten Glauben weiterführten. Pabst Nikolaus V verurteilte dies zunächst scharf! Als Institution eingerichtet wurde die span. Inqu. aber durch König Ferdinand II. und Königen Isabella I - also eine weltliche Macht.

Hexenverfolgung - Ein urgermanischer Brauch! Unsere Vorfahren kannten als Strafe für Hexerei nur den Tod durch Verbrennen. In der Inquisition waren Hexen eher uninteressant, der Inquisition ging es um Ketzer. Da aber Hexen seit jeher verfolgt wurden, bediente sich das Volk der Kirche und klagte vermeintliche Hexen der Ketzerei an. Durch Dogmatismus gebunden musste die Kirche ermitteln und die Folterer - die seltenst Kirchenmänner waren! - wussten Geständnisse zu bekommen. In der Kirche wurde die Hexenverfolgung oft kritisiert (zB von Johannes Brenz) obwohl sie mit Hexenhammer und Hexenbulle die theologische Grundlage schaffte.

Der Hexenhammer war ein Erzeugnis der Hysterie und Angst vor der Hexerei. Der Hexenhammer verneint nämlich nicht die Existenz von Hexen, sondern erhebt den Nichtglauben an die Hexerei zur grössten Häresie! Somit war die Grundlage geschaffen jemanden der Hexerei anzuklagen und wenn er nicht geständig war durch geschicktes Ausfragen dahin zu bringen die Existenz von hexerischen Kräften zu leugen - ein Grund für ein Todesurteil.

Weitere Grundlage für die Hexenverfolgung bildete die Hexenbulle von Innozenz VIII, die der Verfolgung von Hexen den päbstlichen Segen gab.

Aber trotz der Ablehnung der Hexerei machte sich die Kirche selbst in der Hauptsache nicht an die Verfolgung. Wieder war es ein Netz aus weltlichen Denunzianten und Gerichten, die die Urteile herbei führten und vollstreckten.

Und so weiter. Was von der Website als Punkte gegen die Kirche angeführt wird, entpuppt sich in den meisten Fällen als Verfehlungen weltlicher Herrscher. Die Kirche hat sicherlich genügend Dreck am Stecken, aber das Monster, das kirchenopfer.de darstellt, ist sie in keiner Weise.
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