Dädalus

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Morgenstern
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Dädalus

Beitrag von Morgenstern »

In der Griechischen Mythologie verkörpert Dädalus die Technologie. Aber er wird nicht durch Machtgier getrieben (was die griechen Hybris nennen). Er stellt sich immer in den Dienst der anderen. Die gewissenlose Wissenschaft scheint vorgezeichnet. Ich meine damit, dass das das Gemachte das Gedachte überhohlt, die Technik schneller Eingesetzt wird, als die Folgen abgeschätzt werden können.

Wie denkt ihr darüber?
burnsson
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Beitrag von burnsson »

curiosity killed the cat.
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Vigrid
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Beitrag von Vigrid »

ja stimmt, beispiele für die voreilige wissenschaft gibt es doch tagtäglich ,.. zum thema hybris, der mensch wollte schon von je her immer irgend wie gott spielen ,... was ja auch, meiner meinung nach, zu heutigen wissenschaft geführt hat !
qiv
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Beitrag von qiv »

Ein Thema, das mich als angehenden Physiker immer wieder beschäftigt.
Auch in der Schule haben wir uns damit auseinander gesetzt, lesenden kann ich vorallem "Die Physiker" von Dürrenmatt (glaube ich ... ;)) und "Das Verschwinden des Ettore Majorana" von Leonardo Sciascia empfehlen.

Was mich an der Geschichte erstaunt, ist dass sie bereits von den Griechen erzählt wurde - sie passt doch viel besser in unsere Zeit, wo Technologien viel gefährlicher sind und die Entwicklung davon viel rasanter verläuft, womit der Druck, Experimente zu starten, bevor man die Folgen abschätzen kann, natürlich zu nimmt.

Ich bin der Meinung, dass Machtgier höchstens eine treibende Krafte der Wissenschaft unter vielen ist. Wir leben in einer Welt der Facetten, ohne gut und böse. Dafür ist sie voller zweischneidiger Schwerter, wie der Technologie. Sie kann nicht nur zur Steigerung der Macht, sondern auch zum Wohle der Allgemeinheit eingesetzt werden (Wasserstoffbombe - Fusionsreaktor). Eine weitere treibende Kraft ist also der Wille, der Menschheit zu helfen. Und wenn man bedenkt, wieviele Forschung betrieben wird, die nicht direkt anwendbar ist, kann man die Neugier irgendwie auch nicht ganz dem Wille zur Macht unterordnen, zum Gott spielen schon eher. Doch ich meine, es ist doch ganz normal, dass wir wissen möchten, wieso es uns gibt :)

So, genug für jetzt ;)
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Atall
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Re: Dädalus

Beitrag von Atall »

Morgenstern hat geschrieben:In der Griechischen Mythologie verkörpert Dädalus die Technologie. Aber er wird nicht durch Machtgier getrieben (was die griechen Hybris nennen). Er stellt sich immer in den Dienst der anderen. Die gewissenlose Wissenschaft scheint vorgezeichnet. Ich meine damit, dass das das Gemachte das Gedachte überhohlt, die Technik schneller Eingesetzt wird, als die Folgen abgeschätzt werden können.

Wie denkt ihr darüber?
Daidalos ist v.a. der Ur-Künstler. Er wird an den Anfang griechischer Kunst gestellt. Der Name leitet sich vom Bildschnitzen ab (daidallo = kunstvoll arbeiten, verzieren). Hephaistos wird bisweilen ebenfalls selbst Daidalos genannt.
Sagenkreise um ihn sind v.a. in Athen, Kreta und Sizilien angesiedelt.

M.E. sollte man eher vorsichtig sein damit, in griechischen Sagengestalten eine "Vorzeichnung gewissenloser Wissenschaft" zu sehen.
Und wenn, dann stellt sich für mich die Frage, was denn "Wissenschaft" ist? Gibt es das heute überhaupt, gab es das jemals? Oder sind es nicht immer verschiedene Wissenschaften mit sehr verschiedenen Methoden und Zielen? Und: Weshalb wollt Ihr gerade den Wissenschaften eine grössere gesellschaftliche Verantwortung aufbürden als z.B. den Politiken, den Wirtschaften oder anderen Bereichen?
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