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Death Metal 1992

Verfasst: 02.01.2009, 01:39
von Oxford
So, heute habe ich nun heute mein LP Sammlung aufgeräumt und elektronisch erfasst und dabei ein paar Fundstücke entdeckt. Also neben einer Phil Collins und Milli Vanilli Single, habe ich zwischen den Slayer LPs das Rock Hard Sonderheft Nr. 1, Death Metal Special von 1992 gefunden.

Natürlich möchte ich euch ein paar Ausschnitte davon nicht vorenthalten und sobald ich nächste Woche wieder im Office bin, kann ich – falls Interesse vorhanden - auch ein paar Seiten einscannen und reinstellen.

Das Heft umfasst 84 Seiten und beinhaltet Folgendes:

The History 1982 – 1992:
Die Geschichte beginnt mit Venom’s Deput Album “Welcome to Hell” über “Black Metal” und “At War with Satan”. Und Zitat aus dem Text “Doch das Jahr 1984 sollte die beginnende Death Metal-Welle (dieser Begriff war damals noch nicht erfunden, man firmierte unter dem Sammelbegriff Black Metal) etablieren.” Dann geht’s über Warfare und Sodom weiter und mit den abschliessenden Worten “Death Metal-Fans sind treu und fanatisch, solange sie von ihren Bands nicht veräppelt werden, und eben dieser Fanatismus wird den Death Metal noch lange am Leben erhalten. Hoffe ich zumindest.”

Dann je einen Bericht über Death, Morbid Angel, Obituary, Entombed, Paradise Lost, Bolt Thrower, Morgoth, Pestilence, Carcass und die “Urväter” Hellhammer und Celtic Frost.

Dann eine Länderübersicht, zuerst natürlich Schweden respektive Norwegen und da werden Mayhem und Dark Throne erwähnt. Original zu Mayhem: “An der Grenze von Schweden zu Norwegen sind die legendären Mayhem beheimatet. Da der Grossteil der an diesem Projekt beteiligten Musiker aus Norwegen stammt, wird die Band auch diesem Land zugerechnet. 1984 gegründet, brachten sie es auf zwei Demos, von denen das ‘87er “Death Crush” (noch mit Maniac am Mikro) auf 1000 Exemplare limitiert in Vinyl gepresst wurde. Letztes Jahr jagte sich dann der neue Sänger Dead eine Kugel in den Kopf, nicht jedoch, ohne seine Bandkollegen darüber vorher zu informieren. Diese fotografierten die Sauerei und sammelten sein Gehirn auf, das sie, in Plastiktüten portioniert, an die Freunde des Verstorbenen, darunter auch einige in diesem Special erwähnte Musiker, verschickten. Das Foto soll die nächste Veröffentlichung von Mayhem “zieren”. Wie krank muss man manchmal sein, um Death Metal zu spielen...? [... ]”

Weiter geht es dann mit den USA, von Massacre, Incubus, Cannibal Corpse, Monstrosity bis zu Atheist und Autopsy.
Danach wird ein Blick auf Deutschland und den Rest der Welt geworfen, auch auf die Schweiz mit Messiah und Samael.

Danach geht es weiter mit je einem Artikel über Grindcore und “How slow can death go?”, also über “Slow Death” und “Doomcore”.
Der einleitende erste Abschnitt zu Grindcore gibt einen bildlichen Einblick in die Musik: “Mutters handliche OMO-10-Kilo-Eimer sind schnell prepariert, irgendwelche Topfdeckel lassen sich ebenso organisieren, und schon steht die Bolzkomponente des angehenden Grind-Acts. Weiter 500,- DM sind zu investieren, um sich auf dem Flohmarkt mit drei Röhrenradios (die späteren Verstärker!) und holzwurmbefallenen Gitarren einzudecken. Dass gesamte Equipment im elterlichen Partykeller installiert, schafft beste Voraussetzungen für die angehende Hack- und Röchelorgie. [...]”.

Und danach aus dem “Slow Death” Artikel: “[...] Noch wissen die Fachmedien nicht genau, wie überhaupt man die kriechende DM-Abart in verbale Schubladen packt. Eins jedoch ist klar: Slow ist Hype! Zur Zeit kursieren mehrere Begriffe, mit denen Journalisten und die Fans das Metier bezeichnen: z.B. Doomcore und Slow Death.[...]” Und Lee Dorian zum damaligen schnellen “Mainstream” Death Metal: “Es gibt nur noch Kopisten, denen es an der Originalität und dem Zeitbezug ihrer Idole völlig mangelt. Napalm Death zum Beispiel kopieren sich nochmals selbst zu Tode”

Unter “Die Cover Designer” werden dann Axel Hermann und Dan Seagrave vorgestellt.

Anschliessend werden eine Reihe Labels vorgestellt, So auch die damalige Underground Labels wie Relapse Records, Seraphic Decay Records und Thrash Records. Natürlich werden auch Nuclear Blast, Century Media, Roadracer Records – was heute Roadrunner Records ist - und Earache erwähnt und zum Thema Zensur meint Digby Pearson von Earache “Die meisten unserer Bands sind intelligente Burschen, die den Unterschied zwischen stumpfer Gewaltverherrlichung und extremem, aber stilvollem Auftreten kennen”

Und zum Abschluss gibt es noch die 50 wichtigsten Death Metal Scheiben aller Zeiten – und das natürlich in 1992...

Aufgeführt sind Asphyx (The Rack), Atheist (Piece of Time & Unquestionable Presence), Atrocity (Hallucinations), Autopsy (Severed Survival & Mental Funeral), Bathory (Bathory & The Return), Bolt Thrower (Realm Of Chaos & War Master), Cancer (Death Shall Rise), Cannibal Corpse (Eaten Back to Life), Carcass (Necroticism – Descanting The Insalubrious), Celtic Frost (Morbid Tales & To Mega Therion), Dark Throne (Soulside Journey), Death (Scream Bloody Gore, Leprosy, Spiritual Healing & Human), Dismember (Like An Ever Flowing Stream), Entombed (Clandestine & Left Hand Path), Gorefest (Mindloss), Hellhammer (Apocalyptic Raids), Loudblast (Disincarnate), Massacra (Enjoy the Violence), Massacre (From Beyond), Master (Master), Morbid Angel (Altars of Madness & Blessed are the Sick), Morgoth (Resurrection Absurd/The Eternal Fall & Cursed), Napalm Death (Harmony Corruption), Nocturnus (The Key), Obituary (Slowly We Rot & Cause of Death), Paradise Lost (Lost Paradise & Gothic), Pestilence (Consuming Impulse & Testimony of the Ancients), Possessed (Seven Churches & Beyond the Gates), Pungent Stench (Been Caught Buttering), Samael (Worship Him), Slaughter (Strappado), Tiamat (The Astral Sleep), Unleashed (Where no life Dwells), Venom (Welcome to Hell & Black Metal).

So 16 oder 17 Jahre später ist es ganz amüsant und unterhaltsam, das Ganze noch einmal zu lesen – vor allem, weil man ja die Geschichte nach 1992 kennt.

Verfasst: 02.01.2009, 20:00
von Graf von Hirilorn
Ich habe das Heft im Original bei mir rumliegen... (lehnt überlegen zurück)

Verfasst: 02.01.2009, 23:22
von Hagel
1992 trommelte ich mit den Fingern eine Drum-Liedeinleitung von Carcass. Quasi überall hin. Bumm bummbumm bipp, bumm bummbumm bipp bummbumm bumm bummbumm bipp.

Verfasst: 02.01.2009, 23:26
von Ge
Hagel hat geschrieben:1992 trommelte ich mit den Fingern eine Drum-Liedeinleitung von Carcass mit den Fingern. Quasi überall hin. Bumm bummbumm bipp, bumm bummbumm bipp bummbumm bumm bummbumm bipp.
mit den fingern auf die finger oder wie? :lol: 1992 war ich auf nem michael jackson konzi und habs geliebt.

Verfasst: 02.01.2009, 23:36
von Hagel
Genau. Mit 6 auf nem Konzert. Is' klar.

Verfasst: 02.01.2009, 23:46
von Ge
Hagel hat geschrieben:Genau. Mit 6 auf nem Konzert. Is' klar.
ja, das hab ich zum geburtstag bekommen, weil ich so herzig beim michael jackson nachäffen war. und dann hab ich sogar noch die platte bekommen. super wars.

Verfasst: 02.01.2009, 23:48
von Hagel
Den Moonwalk will ich aber sehen. (ein kleiner Schritt für dich, ein großer für die Menschheit..)

Verfasst: 02.01.2009, 23:48
von Ge
http://www.youtube.com/watch?v=unDgtXw5orU hey, danach konnte es nur schlimmer werden, ich bin auf lambada umgestiegen.

Verfasst: 03.01.2009, 00:03
von Graf von Hirilorn
Lieber Sex auf dem Konzert als mit 6 auf dem Konzert...

Verfasst: 03.01.2009, 00:05
von Ge
Ricardo Clement hat geschrieben:Lieber Sex auf dem Konzert als mit 6 auf dem Konzert...
ich verstehe die aussage nicht ganz aber nunja :lol:

Verfasst: 03.01.2009, 00:05
von Ge
Ricardo Clement hat geschrieben:Lieber Sex auf dem Konzert als mit 6 auf dem Konzert...
ich verstehe die aussage nicht ganz aber nunja (wortspiel gibt keinen sinn) :lol:

Verfasst: 03.01.2009, 00:06
von Graf von Hirilorn
Aha? Und WAS verstehen Sie daran nicht?

Verfasst: 03.01.2009, 00:07
von Ge
Ricardo Clement hat geschrieben:Aha? Und WAS verstehen Sie daran nicht?
wie man sex mit einer 6jährigen auf einem konzert in bezug (vergleich) stellen kann.

Verfasst: 03.01.2009, 00:09
von Graf von Hirilorn
Weil 6 und Sex gleich klingen...?

Verfasst: 03.01.2009, 00:11
von Ge
Ricardo Clement hat geschrieben:Weil 6 und Sex gleich klingen...?
ach, das ist alles - der war wirklich schlecht herr bums. haben sie gesoffen?

Verfasst: 03.01.2009, 09:58
von Eiswalzer
Gorekommandant hat das auch und ich hab's immer noch nicht gesehen. Oh wie gern hätt ich das alles voll mitgekriegt. Jetzt kann ich nur noch Re-Releases kaufen und mich von meinen reiferen Bandkollegen aufziehen lassen :( "Jaja, als damals das Possessed-Demo per Post kam - da haben wir nichts anderes mehr gehört"

Bild

Verfasst: 07.01.2009, 13:57
von Der Theurg
Ricardo Clement hat geschrieben:Ich habe das Heft im Original bei mir rumliegen... (lehnt überlegen zurück)
Dito.

Ach, 1992: das waren noch selige Zeiten - als von Black Metal noch keine Rede war...

Ja, ja, CARCASS...
(live im Volkshaus, März 1992, mit Entombed, Cathedral, Confessor...
Das war fast wie Woodstock...)

*schnüff*



(Das Rock Hard Weihnachtsfestival im Volkshaus drei Monate zuvor - am 18. Dezember 1991 - mit Death (diesmal mit Chuck Schuldiner), Napalm Death, Cannibal Corpse, Dismember und Silent Death - und LEIDER OHNE Pestilence! - war aber auch nicht von schlechten Eltern...)

Verfasst: 07.01.2009, 14:14
von Herr Wolf
Das stimmt, Herr Ju-Hu, das war ein geniales Konzert. Bei Death störte einzig, dass Chuck nach jedem Song seine Gitarre neu stimmte. Das nahm dem Gig etwas den Fluss. Ansonsten war es aber klasse.

Soweit ich mich entsinne, konnten Pestilence damals nicht spielen, weil ihr Gastbassist von Atheist Kubaner war und nicht über die Grenze gelassen wurde.

Verfasst: 07.01.2009, 15:31
von Graf von Hirilorn
Irgendwo in dem Heft hat man doch auch darüber philosophiert, was wohl "das nächste grosse Ding" nach dem Death Metal würde... Man spekulierte auf eine industrial/metal-Kreuzung a la Pitch Shifter... oder Doom Metal... :lol: :lol: :lol:

Verfasst: 07.01.2009, 16:15
von ticino1
Danke Herr Ju-hu. Jetzt weiss ich auch wieder, wann ich Death live sah. Die war die ultimative Veranstaltung. Pestilence sah ich erst später, leider während der Testimony tour (iggitt).