Schwermetall • Amusement als Verlängerung der Arbei
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Amusement als Verlängerung der Arbei

Verfasst: 16.07.2012, 10:10
von Schlaf
Amusement ist die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus. Es wird von dem gesucht, der dem mechanisierten Arbeitsprozess ausweichen will, um ihm von neuem gewachsen zu sein. Zugleich aber hat die Mechanisierung solche Macht über den Freizeitler und sein Glück, sie bestimmt so gründlich die Fabrikation der Amüsierwaren, daß er nichts anderes mehr erfahren kann, als die Nachbilder des Arbeitsvorgangs selbst.
Aus Horkheimer/Adornos Klassiker "Dialektik der Aufklärung". Eure Meinung ist gefragt! Kompletter Unfug oder doch vielleicht doch die Möglichkeit? :?:

Verfasst: 16.07.2012, 11:02
von vampyr supersusi
Kann schon sein. Der durchschnittliche Mensch ist schon ziemlich festgelegt auf das, was er kennt / die meiste Zeit des Tages tut (also seine Arbeitsvorgänge). Je länger die Leute sich in diesem Prozess befinden, umso mehr verschwindet das Individuum und was es mal ausgemacht hat, und umso mehr gleicht sich die Freizeitgestaltung den Arbeitsabläufen an. Deshalb haben ja die meisten Leute so gar keine Probleme z.B. mit "after-work-Partys" und so nem Mist (Ihr wisst schon: "feiern gehen" mit denselben Leuten, die man schon die vorangegangenen 9 Stunden des Arbeitstages kaum aushalten konnte und so.).

Zugegeben, so ne Vollzeitbeschäftigung lässt einem zeitlich auch wenig Raum für eigene Interessen, aber man sollte doch versuchen, nicht komplett vor die Hunde zu gehen.

Bin aber andererseits auch der Ansicht, dass die grosse Mehrheit dieser Menschenmasse da sowieso zu bequem für Individualität ist (so ne Mischung aus Bequemlichkeit und Geistlosigkeit), deswegen stört die das alles auch nicht. Für die sind also die Systemabläufe des Spätkapitalismus (ich sag ja lieber Superkapitalismus dazu) sogar allen Ernstes noch gut. Zumindestens in denen Ihrer oberflächlichen Sichtweise der Dinge.

Re: Amusement als Verlängerung der Arbei

Verfasst: 16.07.2012, 13:15
von Graf von Hirilorn
Schlaf hat geschrieben:
Amusement ist die Verlängerung der Arbeit unterm Spätkapitalismus. Es wird von dem gesucht, der dem mechanisierten Arbeitsprozess ausweichen will, um ihm von neuem gewachsen zu sein. Zugleich aber hat die Mechanisierung solche Macht über den Freizeitler und sein Glück, sie bestimmt so gründlich die Fabrikation der Amüsierwaren, daß er nichts anderes mehr erfahren kann, als die Nachbilder des Arbeitsvorgangs selbst.
Aus Horkheimer/Adornos Klassiker "Dialektik der Aufklärung". Eure Meinung ist gefragt! Kompletter Unfug oder doch vielleicht doch die Möglichkeit? :?:
Dies ist nur eine beobachtende Feststellung. Sie trifft zu einem Teil zu, ist aber in ihrem Hindeuten auf die Möglichkeit eines Andersseinkönnens angreifbar. Wie also sollte eine reine Feststellung, ein blosser Gedankengang "Die Möglichkeit" , bzw. wie Du es sicher auch sehr Horkheimer/a(d/p)ornohaft formulierst, "doch vielleicht doch die Möglichkeit" sein? Wir haben es hier nicht unbedingt mit einer Kernfrage existentialistischer Philosophie zu tun, Schlaf...


:roll:

Lesen lernen kann man, wenn man des Denkens noch nicht ganz so sattelfest geworden, auch mit Jerry Cotton und Co... Dann stellt man hinterher auch nicht SOLCHES in ein Forum.