Ja, tatsächlich habe ich die von Torque dargelegte Legende auch schon aufgeschnappt, jedoch mit ein paar kleinen Abweichungen bei den Details:
In der mir bekannten Variante heisst es, dass deutsche Mönche in einem Kloster (Ob das in Bayern oder woanders lag, wissen die Götter...) während der christlichen Fastenzeit nicht auf ihr geliebtes Bier verzichten wollten. Bier an sich war nördlich der Alpen (und u.a. auch im alten Ägypten) in Wahrheit schon seit Jahrtausenden bekannt, jedoch nicht so sehr in Italien. Also schickten die deutschen Mönche ein Fass ihres Gerstensafts über die Alpen nach Rom, wo der Papst überprüfen sollte, ob dieses Gebräu während der Fastenzeit erlaubt sei oder nicht.
Vor der Erfindung des modernen Biers im tschechischen Pilsen im 19. Jahrhundert war Bier allgemein eine trübe, bräunliche oder rötliche, bittere Brühe, die innerhalb weniger Tage verdarb. (Inwieweit sie kohlensäurehaltig war oder nicht, weiss ich nicht.) Man kann sich vorstellen, in welchem Zustand nach etlichen Wochen Lieferzeit die gammelige Pfütze der deutschen Mönche in der Hitze Roms angekommen sein dürfte. Als der Papst davon gekostet hat, meinte er entsetzt, dass es eine schwere Selbstbestrafung sei, so etwas Schlimmes freiwillig zu trinken, und daher sei es erlaubt. Auf diese Weise sei das sogenannte "Fastenbier" für die Mönche in den Klöstern erfunden worden.
Bier war jedoch schon allerlängst bekannt, auch wenn die Brauverfahren vermutlich sehr viel primitiver waren, als die heutigen. Ich las schon von russischen Zuchthäuslern in Schweizer Strafanstalten, denen es heimlich gelungen sein soll, aus Brotstückchen - wegen der darin enthaltenen Hefe - in Wasser eingelegt und unter der Zellenpritsche der Gärung ausgeliefert, irgendwie so eine Art von abscheulichem Urbier illegal herzustellen. Die Sache flog einmal auf, als ein russischer Sträfling als ziemlich alkoholisiert auffiel.
Vor bald 2000 Jahren beschrieb Publius Cornelius Tacitus, dem in Rom Bier unbekannt war, das Gebräu der Germanen:
"Als Getränk dient (den Germanen) ein Saft aus Gerste oder Weizen, der durch Gärung eine gewisse Ähnlichkeit mit Wein erhält; die Anwohner von Rhein und Donau kaufen auch Wein. [...] Wollte man ihnen, ihrer Trunksucht nachgebend, verschaffen, so viel sie wollen, so könnte man sie leichter durch ihr Laster als mit Waffen besiegen."
Ich glaube, als der spätere allerletzte heidnische Kaiser des römischen Reiches, nämlich Julian "Apostata", im Jahre 355 zum Untercäsar seines Cousins, Kaiser Constantius II., für die Provinzen Gallien, Britannien und Hispanien ernannt und in Paris stationiert wurde, lernte Julian die gallische "Cervisia" schätzen. Ich bin mir diesbezüglich aber nicht mehr sicher.
Mir kann das alles sowieso herzlich egal sein, weil ich selber seit etlichen Jahren komplett abstinent lebe und mir NIEMALS irgendeinen Tropfen Alkohol genehmige, auch nicht "mal zur Ausnahme"!
Imperial Warcry hat geschrieben:
Das ist aber ein wirklich sehr schönes Waldanbetungsbildli.
