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Suche BM-Songs, die den musikalischen Stil wiederspiegeln

Verfasst: 10.10.2016, 14:06
von Gebirgskuchen
Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei eine Staatsarbeit über Black Metal Masken/Corpsepaint zu schreiben und bearbeite unter anderem die Frage, inwiefern Corpsepaint etwas mit dem musikalischen Stil (Text, Musik, Thematiken, Hintergründe) einer Black Metal band zu tun hat.
Es geht also um die Untersuchung eines intermedialen Zusammenhanges.
Daher soll ich für King Diamond, Behemoth & Watain jeweils einen Song in Form einer Liveperformance vorstellen & erläutern, welcher exemplarisch den musikalischen Stil der Band beschreibt. Es soll sich um eine Liveperformance handeln, da auch nur dort das Corpsepaint wirklich auftritt (abgesehen von Musikvideos oder Photoshootings).

Über Anregungen und Meinungen würde ich mich sehr freuen. :)

Nochmal: Es geht nicht um den Lieblingssong sondern wirklich um ein exemplarisches Beispiel, welches stellvertretend für die Band steht.

Grüße,
Gebirgskuchen [/list]

Verfasst: 10.10.2016, 14:13
von Soulside Journey
Staatsarbeit über Black Metal Masken/Corpsepaint
O.

M.

G.

Verfasst: 10.10.2016, 14:14
von Imperial Warcry
Wieso sollten Live-Auftritte den "intermedialen Zusammenhang" repräsentieren? Dein Ansatz ist hanebüchen, denn Corpsepaint ist VOR ALLEM für Photoshootings wichtig. Und wo und für was genau kriegt man mit so einer "Staatsarbeit" einen Abschluss?

Verfasst: 10.10.2016, 14:55
von Gebirgskuchen
Ob ich jetzt Photoshootings nehme oder Live-Auftritte ist noch nicht zu 100% geklärt.

Der Liveauftritt wäre dahingegend interessanter, da dort alle Aspekte auf einmal auftreten: Musik, Aussehen/Auftreten, Text, Performance, etc..
Auf einem Bild ist man eher auf die Optik beschränkt.

Abschluss als angehender Musiklehrer auf Lehramt.

Verfasst: 10.10.2016, 18:38
von Graf von Hirilorn
:lol: :lol: :lol:

Verfasst: 10.10.2016, 19:07
von Gebirgskuchen
Ich sehe schon, hier kann man keine ernsthafte Hilfe erwarten...

Verfasst: 10.10.2016, 19:12
von Graf von Hirilorn
Soso? Denkst du das? Willst du einen Vortrag? Dann sag ja. Dann kommt der Vortrag. Aber denk drüber nach ob du das wirklich willst...

Verfasst: 10.10.2016, 19:18
von Gebirgskuchen
Nach deinem ersten Post zu urteilen, kann man oberflächlich betrachtet erstmal nichts anderes erwarten. Aber ich lasse mich da gerne eines Besseren belehren.

Wie in meinem ersten Post geschrieben möchte ich ein paar Anregungen hören, nichts weiter. Wenn du das in einem Vortrag erläutern willst, kannst du das gerne machen. Ich intressiere mich ja für das Thema und bin daher für alle Infos dankbar!

Darüber hinaus habe ich nicht alle Infos der Arbeit erläutert. Die Thematik der Intermedialität ist nur ein Teil. Darüber hinaus befasse ich mich auch mit dem "Abjekten" in Verbindung mit Black Metal und dem Corpsepainting als Bestandteil.

Aber in diesem Thread soll es nur um die Frage nach der Intermedialität gehen.

Verfasst: 10.10.2016, 19:55
von Imperial Warcry
Es gibt keine Intermedialität zwischen Corpsepaint und Musik. Das Corpsepaint ist teil des gesamten optischen Packages, der Ästhetik, ja gar des Bandkonzepts. Es wäre wie wenn man sich fragen würde ob ein bestimmtes Ei seiner Mutterhenne mehr ähneln würde als ein anderes.

Verfasst: 10.10.2016, 20:03
von Gebirgskuchen
Aber schließt ein Bandkonzept nicht auch Aspekte wie Musik, Texte und Thematiken die in der Musik und den Songtexten ausgedrückt werden mit ein?

Das heißt also, dass Musik (Musik & Songtext und die damit verbundenen Thematiken) und das Erscheinungsbild/Optik immer streng voneinander getrennt sind und keine thematischen Überschneidungspunkte haben. Corpsepaint hat also nichts mit dem musikalischen Stil zu tun. Das ist ja schonmal interessant.

Verfasst: 10.10.2016, 20:08
von Imperial Warcry
Nein.

Es heisst, dass du nicht einfach Corpsepaint aus dem Bandimage rauslösen kannst und damit eine scheinbare "Intermedialität" zur Musik konstruieren kannst, da Bands nicht so funktionieren und sich solche Zusammenhänge nicht quantifizieren lassen - schon gar nicht, wenn du dich nicht mit dem Objekt selber direkt und qualifiziert auseinandersetzt.

Schon nur deine Bandauswahl, die völlig random ist und keinerlei erkennbaren Insight in diese doch relativ ausdefinierte Musik bietet, zeigt dass du von BM überhaupt keine Ahnung hast.

Verfasst: 10.10.2016, 20:09
von Graf von Hirilorn
Dann fangen wir mal an... Also vor sehr vielen Jahren... Als es weder Dich noch den Begriff "Intermedialität" gab, und die Welt allein dadurch noch ein schönerer Ort war, gab es schon Black Metal. Dazu gehörten freilich nicht WATAIN oder BEHEMOTH... die sind so überflüssig wie das, was Menschen offenbar heute als Beweis ihrer Fähigkeiten als Abschlussarbeit hinlegen dürfen. Es waren eher Bands, die einfach auffallen oder besonders obskur sein wollten. Man kommt nicht umhin, VENOM zu erwähnen, obwohl gerade diese nichts mit dem zu tun haben was du herstellen willst. Denn was du in deiner Arbeit wohl wiederzugeben suchst, ist ein Produkt unserer Zeit. Und der zeitgenössischen Medien, bzw. einfach des Inet.

Black Metal ist viel älter als diese Erscheinungen. Ich bezweifle stark, dass sich Bands der ersten Welle derer, die sich überhaupt als BM bezeichneten, so Anfangs der 80er, sich jemals weitreichende Gedanken über ihre Texte oder ihre Bühnenoutfits, inklusive der angemalten Gesichter, machten. Ansonsten wären diese (also die Texte und die Anmalerei) anders ausgefallen als sie es taten.

Die ersten Bands die überhaupt von "Warpaint" und "Corpsepaint" sprachen kamen erst Anfang der 90er auf. Ich weiss nicht, wie dieses Bühnengimmick zuvor thematisch abgehandelt wurde. Die einzigen Medien, in denen sich Bands der Spätachziger und Frühneunziger äusserten waren ein paar wenige Tabloid-Metal-Magazine und eine grosse Anzahl an Fanzines, die aber nicht offiziell waren und damit nicht den Raum schufen, den eine Kreatur wie du überhaupt als "vernetzt" und somit "real" wahrnehmen würde... Ich glaube aber, es wurde dort als Thema nicht gross behandelt. Das einzige, was klar war, war dass es mit Ende der 80er mehr und mehr ein Bühnengimmick von "satanischen" Bands war, und das waren da sehr wenige. BLASPHEMY, BEHERIT, MYSTIFIER... die Liste ist nicht sehr viel länger... Und auch hier wieder: Einen direkten Bezug zu Texten und Musik herzustellen ist nicht möglich: Da gleichzeitig sehr viele andere Bands relativ ähnliche Musik fabrizierten und sich dabei aber nicht schminkten, auch dann nicht, wenn sie ansonsten ein "satanisches" Image hatten... Was im Übrigen auch auf den von Dir so zusammenhangslos mit ins Boot geholten King Diamond zutrifft...

Die ersten Bands die einen Zusammenhang zwischen dem von Ihnen "Corpsepaint" oder "Warpaint" genannten Gimmick und ihrem IMAGE herstellten, waren die Bands der ersten BM-Welle aus Norwegen. Diese galten zunächst auch als satanisch. Und hier war die Bemalung erstmals Teil von etwas, was in den gekünstelten Begriff "Intermedialität" sich pressen liesse, denn hier war es zu Beginn auch so, dass alle diese Bands einen bestimmten Sound und eine Art des AUftretens hatten, die sie bewusst von anderen damals aktuellen Bands unterscheiden sollte.

Allerdings war es hierbei das Ziel, gegen einen bestimmten Trend innerhalb des Metal anzulaufen und die Inszenierung fand ausserhalb von allem statt, was heute die Medienlandschaft ausmacht. Von einem "intermedialen Zusammenhang" der Musik, den Texten und der Bemalung von Bands wie MAYHEM oder IMMORTAL zu sprechen, wäre aus der Luft gegriffen. Sie teilten sich ein "Anti-Trend"-Image und wurden aufgrund aussermusikalischer Aktivitäten von der Tabloidpresse wahrgenommen und so entstand dann im Fahrwasser der Verkommerzialisierung dieser Form des BM in der Mitte der 90er-Jahre das, was DU unter BM kennst und verstehst, und von dem WATAIN, die heutigen BEHEMOTH und ähnliches die Exkremente sind. Eine aufgeblasene, profilsüchtige und durch und durch UNECHTE Veranstaltung, in welcher das Anmalen der Gesichter ein Obligatorium geworden ist, dessen Wurzeln von den Handelnden weder gekannt noch erfragt werden. Auch hier: Kein Zusammenhang mit der Musik. Kein Zusammenhang mit den Texten. Es ist einfach nur noch so, weil man das "schon immer" gemacht hat. da ich aber ein sehr netter Mensch bin, gebe ich Dir dies:

Der intermediale Zusammenhang dieses idiotischen, hirnlosen Lemmingverhaltens von ungezählten tausenden von Bands liegt allein DARIN, dass sie sich nur auf diese Weise noch als "BM" identifizieren und einer desinteressierten (es sei denn sie brauchens grad für eine Bachel(or)Arbeit) Youtube/Twitter/Instagramm/FB-Konsumentenmasse vor die Saurüssel werfen können und dann den olfaktorischen Stempel BM bekommen, bevor sie wieder vergessen werden, weil man sich ja noch um die 30 Milliarden anderer #Black Metal-"bands" kümmern muss... Insofern ist Corpsepaint/warpaint/blöde schwule Schminke tatsächlich intermedial... nur nicht zur Musik und den Texten...

Klar, WATAIN und Co würden sich was aus den Fingern saugen, warum ihre blöde schwule Anmalerei etwas mit ihren "Satanismus" und ihrer "aggressiven Musik" zu tun hat, es wäre aber leider darum nicht haltbar, weil es zeitgleich zehntausend vergleichbar klingende Bands gibt, die keine satanischen Texte und keine Schminke haben...

Wenn ich in der Position wäre, Dir etwas anzuraten, dann würde ich wohl dies tun: Dir sagen dass es NACHGERADE IM WEITEN FELD DER MUSIK, weitaus Besseres und Gehaltvolleres gibt als den zeitgenössischen Internet-BM. Und dass es auch nicht immer INTER- sein muss. Ich würde Dir raten, eine Arbeit über die Gesänge eremitisch lebender Mönche oder deren Gebete zu schreiben, als dich der vereinzelnden Interzusammenhangslosigkeit unserer debilen @ und #-Zeit mit einem noch debileren Abschlussarbeitenthema auch noch anzubiedern, weil ich, obwohl ich meinen Ekel an Dir habe, immer noch denke, dass Du, obwohl du leider zu spät auf die Welt gekommen bist, irgendwo die Fähigkeit zu etwas wirklich grossem und unabhängigen in Dir trägst.

Ende Vortrag. Entschuldige bitte, wenn er beim oberflächlichen Lesen zu wenig mit Deiner Fragestellung zu tun hat.

Verfasst: 10.10.2016, 20:25
von Gebirgskuchen
Vielen Dank für den sehr informativen und zugleich unterhaltenden Text. :)
Da kann ich das ganze Thema schonmal von einer weitaus differenzierteren Perspektive betrachten.

Ich komme halt leider nicht aus diesem Musik-Bereich aber interessiere mich sehr dafür, da ich u.a im späteren Berufsleben nicht als der Fachidiot daherkommen möchte, der nur Ahnung von Musikstil XYZ hat.
Dass das natürlich auch immer wieder gefährliches Halbwissen mit sich bringt, lässt sich nie ganz vermeiden. Aber so habe ich immerhin schonmal eine gute differenzeirte Sichtweise über einen Teilbereich des BM erhalten.

Danke nochmal!

Verfasst: 10.10.2016, 22:03
von Torque
es sollte eigentlich nicht mehr der fall sein, aber es überrascht mich wie/womit manche leute zu ihrem uniabschluss kommen

Verfasst: 10.10.2016, 22:18
von Gebirgskuchen
Mich überrascht es, mit welcher Selbstverständlichkeit gewisse Leute die Erwartung an den Tag legen, dass man im Voraus Experte für den Themenbereich sein muss, welchen man bearbeiten möchte.
Es geht nicht immer darum, Themenbereiche zu wählen, in denen man selbst vermeintlich ein Experte ist, sondern diejenigen, die einfach einen persönlich interessieren.

Ich habe mich bisher nur grob eingelesen - was man definitiv gemerkt hat - und nichtsdestotrotz ist zum Beispiel die Bandauswahl nicht völlig random, da sie alle 3 Entwicklungswellen des BM repräsentieren soll. Das dies vllt mit den von mir ausgewählten und von meinem Prof. abgesegneten Bands zu kurz gefasst ist, kann ich vollkommen aus der Sicht eines BM-Experten verstehen.

Genau deswegen habe ich mich ja auch hier angemeldet, um von im besten Fall szeneinternen Leuten Einsichten und von mir aus auch Belehrungen zu erhalten, welche in in den tausenden Büchern über BM vermutlich nicht so ohne weiteres erhalte.

Und da ich gerade am Anfang der Arbeit stehe, habe ich noch genug Möglichkeiten, gewisse Ansätze umzuschmeißen, sodass ich zum Beispiel wahrscheinlich King Diamond ausschließen werde, da er vielleicht als Vorreiter des BM gilt, aber selbst nie wirklich BM-Musik praktiziert hat. Da eignet sich zB Venom weitaus besser.

Verfasst: 11.10.2016, 10:35
von Graf von Hirilorn
Gebirgskuchen hat geschrieben:Mich überrascht es, mit welcher Selbstverständlichkeit gewisse Leute die Erwartung an den Tag legen, dass man im Voraus Experte für den Themenbereich sein muss, welchen man bearbeiten möchte.
Ja, ich finde auch das Mediziner und Chirurgen ihre Abschlussprüfung ohne Kenntnis der menschlichen Anatomie machen sollten... Es reicht ja, wenn sie vorher in einem Anatomieforum rumfragen...

Ich glaube aber diese Zeit wird bald kommen, in der man die völlig idiotischen Erwartungen der früheren Zeit ablegen wird und eine Abschlussarbeit nur noch danach bewertet wird, wie schnell der Befragte das Erfragte ergoogeln kann... Deine Chancen stehen bestens...

Verfasst: 11.10.2016, 11:32
von Bombenhagel
Da hast du dir ja ein echtes Scheißthema ausgesucht bzw. andrehen lassen. Da musst du dich argumentativ schon ziemlich verrenken, um einen inhaltlichen Bezug zwischen der Art des Corpsepaints und Musik/Texten zu finden...

Als ich das Thema für meine Abschlussarbeit ausgesucht habe, war ich schon vorher tief in der Materie. Nimm Graf von Hindenlochs Vortrag als Anreiz, das Thema noch mal grundlegend zu verändern.

Verfasst: 11.10.2016, 11:40
von Gebirgskuchen
Ich habe nie gesagt, dass ich eine klare Verbindung zwischen Corpsepaint und dem musikalischen Stil finden will oder muss. Ich untersuche diese Frage ja lediglich, ob eine intermediale Verbindung besteht oder nicht.

Durch den Vortrag habe ich den Grundtenor bzgl. der Intermedialitätsthematik zunächst einmal gut nachvollziehen können und kann das nun anhand von Beispielen deutlich darstellen.

Verfasst: 11.10.2016, 11:42
von Imperial Warcry
Ich habe mal ein Schulreferat über Megadeth gemacht, da war ich 12.

Verfasst: 11.10.2016, 15:30
von Soulside Journey
Lieber Gebirgskuchen, dies hier ist das Seniorenheim unter den Black-Metal-Foren, daher unsere Reaktionen. Als Forumstattergreis kann ich Dir empfehlen, die Ratschläge des Grafen von Hindenloch zu beherzigen.

Schnapp' Dir überdies lieber die Bühnendramen Richard Wagners; die geben in Sachen Intermedialität wesentlich mehr her (was vom Künstler bereits so konzipiert worden war).

Und bitte schlag' all Deinen zukünftigen Schülern sämtlichen Nach-1994-Black-Metal aus dem Kopf.