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Meinungen

Verfasst: 09.11.2005, 12:22
von Ragnar
warum sehen menschen ZUALLERERST ihre verdammten mängel nicht an SICH SELBST?

selbes, was meinungen angeht. meinungen existieren nicht - zumindest, was rational diskutierbar ist.

"ich stehe zu meiner meinung, hören wir auf reden, du hast ne andere blabla" - sind ausreden in einem disput. es gibt eine wahrheit insofern, dass man mit argumentativem reden, logischen folgerungen so zum kern der sache kommt, dass es nur eine meinung gibt. in bezug dessen sind die menschen in der politik die grössten helden:

politiker a sagt etwas
politiker b sagt, dass dieses etwas nicht stimm, da...
politiker a sagt, dass dieses "da..." nicht stimmd, da...
usw

sie kommen also nicht zum kern der sache, weil sie ihre gesamte politik auf mutmassungen aufbauen, ein weiterer ihnen aber sagt, dass diese von anderen behauptete mutmassung nicht stimmt. dafür gäbe es die wahrheit, um die sie reden sollten, was sie aber nicht tun.

der mensch bleibt lieber an seiner "meinung" hängen, ja lügt notgedrungen schamlos, nur weil er irgendwie merkt, dass er mit seiner "meinung" nicht recht haben kann. wie geagiert er?
die allermeisten halten dann ihren gesprächspartner für einen idioten und bezeichen ihn auch so, oder sie sagen, er erzähle nur scheiss.

wieso?

darwin? schlecht dastehen = verlierer = unstark gegenüber anderen = biologisch nutzloser abfall?

wollte was völlig anderes schreiben, was kam rau? ein geistesblitzartiges essay :wink:

Verfasst: 09.11.2005, 16:53
von Tom
Also in unsrerem Forum geht es ja hauptsächlich um Musik.
Und ich weiss zwar nicht, was du speziell meist, aber wenn wer schreibt "meiner Meinung nach ist das ein gutes Album", dann meint er "es entspricht meinem Geschmack".

Wenn wer schreibt "meiner Meinung nach sind Cradle eine Scheiss Band", dann meint er "Cradle entspricht nicht meinem Geschmack".

Wenn es seinem Geschmack entsprechen würde, dann würde er sie nicht mehr wegen irgend etwas als scheiss Band hin stellen.

Es gibt keine Wahrheit in Kunst. Die Wahrheit ist, dem einen gefällts, dem anderen nicht.

Wenn ein Politiker sagt "meiner Meinung nach sollte Türkei zur EU kommen", dann meint er entweder "ich halte es für die EU und oder die Türkei das beste", oder "dann komme ich irgendie zu noch mehr Kohle.

Könnte man jetzt wirklich eine Wahreheit errechnen, oder sonst irgendwie belegen können, dann gebe es keine Diskussion. Aber politische Sachen basieren doch meistens auf Vermutungen, weil man solche Sachen nicht 100%ig sagen kann.

Bei einem Auto ist es was anderes. Wenn ich sage "meiner Meinung nach ist Toyota die beste Marke" dann kann ich theoretisch auf x KFZ-Tests zurückgreifen. Praktisch siehts aber auch hier wieder so aus, dass es einfach schon zuviele verschiedene Testberichte gibt und in den meisten Berichten andere Marken die besseren sind...

edit: Zu "warum sehen menschen ZUALLERERST ihre verdammten mängel nicht an SICH SELBST? "

Würde ich meinen Mangel zuerst an mir selbst sehen, dann würde ich ihn nicht machen.

Ich hoffe, ich habe das von dir richtig verstanden und schreibe nicht einen kompletten Topfen :D

Verfasst: 09.11.2005, 17:16
von Grimmschlag
Wenn es keinen Meinungsaustausch bei Menschen gäbe, würden wir nie wissen, was der andere denkt, was ihm gefällt bzw. nicht gefällt usw. Durch Meinungen kann man sich ein Profil vom anderen machen. Würden die Meinung nicht mehr existieren, dann wär dir jeder Mensch fremd. Je besser du einen Menschen kennst, desto mehr Meinungen kennst du von ihm.

Und zu den Mängeln, wenn du deinen Mangel kennen würdest, würdest du ihn automatisch nicht begehen, dann würden andere gar nicht ihn kennen und somit wärst du immer zu perfekt!


Wenn du deinen Mangel kennst und durch diese Erkenntnis ihn niemals begehst. Hast du dann einen Mangel? Weil niemand kann ja dann behaupten das du diesen Mangel hast!

Nachdem Motto, wenn ein Baum im Wald umfällt und niemand ihn hört! Ist er dann wirklich umgefallen?

Verfasst: 10.11.2005, 02:06
von Ragnar
ihr habt mich nur teilweise bzw völlig falsch verstanden. es ist nicht gerade einfach, dies zu erklären.

zu Tom: also ich hab extra gesagt, dass es um rationale bereiche geht und nicht um gefühlssachen.

Grimmschlag: auch du hältst auf der gefühlsebene fest. es ist absolut klar, dass es meinungen gibt in bezug auf geschmack. aber gibt es meinungen über zum beispiel politische sachverhalte? nehmen wir das beispiel der türkei. auf der gefühlsebene - so wie viele leute angesprochen werden - ist die türkei ein land, das man versucht zu integrieren, auch wenn sie - schon von ihrer ethnischen herkunft her - andersartig sind. sie sind keine europäer. das gefühl sagt aber, dass man sie einfach integrieren muss, weil es sich ja so gehört, wir sind schliesslich offene und aufgeklärte europäer, die nur das beste für alle wollen.
sehen wir es von der vernünftigen (also rationalen) ebene: die türkei ist ein sehr grosses land, welches schwer zu kontrollieren ist. zb: kopftuch wurde eigentlich abgeschafft. in istambul wird das wohl keine grosse diskussion sein. gehen wir aber nach anatolien, wo kuhhirten und sonst niedere gesellschaftsschichten leben, so laufen die frauen grundsätzlich alle mit kopftüchern rum. nun: wer geht eigentlich ins ausland? was braucht ein grosser europäischer staat? genau: billige arbeitskräfte. wer kommt also hierher? nicht die gebildeten, nein die billigen arbeitskräfte, dh leute von der untersten gesellschaftsschicht (an dieser stelle sei angemerkt, dass ich nicht diese menschan per se nieder bzw als tiere oder was auch immer anschaue, sondern, dass ich sie vom bildungsstandpunkt her einordne). wie sind sie eingestellt? konservativ; eine niedere gesellschaftsschicht ist immer mehr zur religion verbunden (festhalten an werte, einfacher grundsatz, welcher eigentlich schon von geburt her indoktrinierend vermittelt wird). nun frage ich: ist sowas gut? ich meine, was wollen wir? konklavisierende, fremde menschenmassen, welche ein archaisches gedankengut haben und mitbringen? eigentlich nein. es ist nunmal nicht natürlich, multikulturell zu leben. überall, wo es multikulturelle bewegungen gegeben hat, ist schlussendlich ein volk davon als sieger hervorgegangen. nehmen wir zb die germanen, welche das römische reich übernommen haben, nachdem die römer dekadent geworden sind. nein, es ist nicht so, dass die germanden dazumals dachten, sie könnten ja friedlich mit den römern koexistieren, nein, sie übernahmen es - und die römer standen im ende ohne irgendwas da.

ohmann ich schweife ab. also schlussendlich ist es doch so, dass es meinungen gibt. meinungen, welche aber auf der gefühlsebene existieren. oben will ich eigentlich nur ein beispiel erwähnen, ein beispiel, wo andere natürlich denken werden der typ denkt rassenideologisch. und hier sind wir wieder mal bei einem punkt angelangt, der auf unseren empirischen erfahrungen beruht:

a) sagen wir, ich bin ein rassenideologischer mensch. wieso ist das schlecht? nur weil wir wissen, dass adolf hitler vor mehr als 60 jahren etwas gemacht hat, das uns als absolut negativ und schrecklich vermittelt wird? das ist es grundsätzlich auch - aber denken wir weiter zurück; liegt es nicht in der natur des menschen? bzw in der natur des volkes, in welchem man lebt?
die lobby, welche dies alles als schlecht und unglaublich böse abtut, ist hier nunmal sehr stark. wir werden fast täglich damit konfrontiert. leute sagen eigentlich nur: nazis raus! sagen sie aber komunisten raus? nein, weil dies einfach toleriert wird. wieso? es gibt keine lobby, die sagt, kommunismus sei schlecht, obwohl es das natürlich gewesen war und ist.

b) eine andere vermutung könnte ja sein, dass ich einfach mit vernunft denke, dh rational, ohne gefühl, nur berechnend und berechnet. mit anderen worten: meine lebensqualität sinkt, wenn sich in der schweiz subkulturelle und ethnische gruppen aufhalten, welche sich querstellen. dh solche, welche unser sozialsystem ausnützen, sich nicht benehmen, das gesetz nicht beachten usw.

und ja, ich gebe zu, die antwort liegt irgendwo dazwischen. denn ich bin nicht so ideologisch, dass ich mir sage "dieser typ ist schwarz, ich hasse ihn". nein. ich sage mir: diese leute haben eine andere mentalität, sie verhalten sich anders und zum teil auch so, dass sie negativ auffallen, und nicht so, wie es sich gehört in diesem lande. wenn solche leute nicht negativ auffallen würden, oder auch nur vereinzelt, dann würde ich nicht so denken. dies ist eine schlussfolgerung meiner empirischen erfahrungen.
nun mögen viele denken, dass gerade schwarze es schwer haben, weil sie schwarz sind. ich denke, das ist oftmals auch ihr eigenes verschulden. vielmals denken diese, sie schaffen den sozialen aufstieg nicht, und versuchen es gar nicht erst: weil sich diese leute (also die schwarzen) von anfang an nie integriert* haben, haben es nun auch solche schwer, die eigentlich sozial aufsteigen wollen. und sind wir mal ehrlich: wieso sind sie schwarz? weil sie dorthin gehören, wo sie herkommen: afrika. es ist nunmal unnatürlich, dass diese leute hier sind, auch wenn ich - notabene - grundsätzlich nichts dagegen habe, wenn sie in anständigem masse hierherkommen, betont auf anständig. und wenn sie dann auch noch wissen, wie sie sich zu verhalten haben.

noch was zu rassismus: die sagende mehrheit in unserer gesellschaft behauptet doch immer, dass wir vorurteile gegen gewisse ethnische gruppen haben. ok, vorurteile. was sind vorurteile? vorurteile entstehen dann, wenn ein nicht zu vernachlässigender teil einer gruppe (mag dies nun ethnisch, subkulturell oder sonst was sein) so handelt, dass es auffällt.
fallen franzosen auf? deutsche? österreicher? italiener? amerikander? skandinavier? tschechen? letten? eigentlich nein (die eine oder andere ausnahme bestätigt die regel).

*noch was zur integration: es wird immer an die grosse glocke gehängt, man solle doch versuchen, ethnische minderheiten zu integrieren. integration ist aber nicht einseitig, es ist beidseitig. da frage ich mich: wollen sie sich denn überhaupt integrieren?

ich hab das schonmal hier irgendwo geschrieben: "Die öffentliche Meinung ist die Dirne unter den Meinungen" - Maria von Ebner-Eschenbach

Verfasst: 16.11.2005, 12:24
von nimmermehr
Damit ich dich richtig verstehe und nicht einen langen unnützen Beitrag verfasse:

Für dich exisitiert:
a) die eine rationalen Wahrheit
b) emotional geprägte Meinungen


Wenn ja, warum hast du jetzt diesen Thread eröffnet? Um die obere Tatsache an den Schwermetall-User zu bringen? Oder wo genau ist deine Frage?

Hilf mir bitte auf die Sprünge :teufel 4: :wink: Muss meine lange Leitung unbedingt mal wieder entkalken.

Verfasst: 16.11.2005, 17:05
von Ragnar
näherbringen - und man soll lernen, sich dies ständig vor augen zu führen.

Verfasst: 17.11.2005, 11:22
von tanzmetall
es gibt keine "rationale wahrheit"
was soll das bitte sein? das müsste ja voraussetzen, dass jeder mensch (und auch wirklich jeder auf dieser erde) über einen bestimmten sachverhalt rational genau gleich denken müsste.... das ist sicher nicht der fall.....
ausserdem fällt mir die trennung zwischen rational und emotional extrem schwer, da diese beiden faktoren auch niemals ganz gesondert voneinander betrachtet werden können...

Verfasst: 17.11.2005, 11:45
von nimmermehr
tanzmetall hat geschrieben:es gibt keine "rationale wahrheit"
was soll das bitte sein? das müsste ja voraussetzen, dass jeder mensch (und auch wirklich jeder auf dieser erde) über einen bestimmten sachverhalt rational genau gleich denken müsste.... das ist sicher nicht der fall.....
ausserdem fällt mir die trennung zwischen rational und emotional extrem schwer, da diese beiden faktoren auch niemals ganz gesondert voneinander betrachtet werden können...
Kein Mensch kann sich vollumfänglich dieser rationalen Wahrheit bedienen, da seine Gedanken mit Gefühlen "gestreckt" sind, wie du im zweiten Abschnitt erwähnst. Nur weil wir noch mit Gefühlen verkabelt sind und nicht fähig sind, nur der Betriebsanleitung der rationalen Wahrheit zu folgen, heisst das nicht, dass sie nicht existiert.

Verfasst: 17.11.2005, 11:51
von tanzmetall
nimmermehr hat geschrieben:
Nur weil wir noch mit Gefühlen verkabelt sind und nicht fähig sind, nur der Betriebsanleitung der rationalen Wahrheit zu folgen, heisst das nicht, dass sie nicht existiert.
aber es heisst auch nicht, dass sie existiert :)
es ist doch unmöglich, das zu beweisen. deshalb gibt es sie für mich einfach nicht .

Verfasst: 17.11.2005, 18:58
von Ragnar
tanzmetall hat geschrieben:
nimmermehr hat geschrieben:
Nur weil wir noch mit Gefühlen verkabelt sind und nicht fähig sind, nur der Betriebsanleitung der rationalen Wahrheit zu folgen, heisst das nicht, dass sie nicht existiert.
aber es heisst auch nicht, dass sie existiert :)
es ist doch unmöglich, das zu beweisen. deshalb gibt es sie für mich einfach nicht .
doch das heisst es! typisch frau halt (corrine: "mein hund kann reden" [insier]) ;)