Deutsche im Irak entführt
Verfasst: 29.11.2005, 16:19
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Entführung einer Deutschen und ihres Fahrers im Irak scharf verurteilt und die Täter zur Freilassung aufgefordert. "Wir richten einen eindringlichen Appell an die Täter, beide unverzüglich in sichere Obhut zu übergeben", sagte Merkel nach einer Kabinettssitzung in Berlin.
Die jetzt im Irak entführte Deutsche Susanne Osthoff bei der Verleihung des Tassilo Preises für Zivilcourage in Glonn (Archivfoto).
© dpa
"Die Bundesregierung verurteilt die Tat auf das Schärfste", so Merkel weiter. Merkel sagte zu, dass die Bundesregierung alles tun werde, um beide in Sicherheit zu bringen. "Sie können gewiss sein, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um beide so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen und ihr Leben zu sichern." Alle Bemühungen der Bundesregierung seien darauf gerichtet, die körperliche Unversehrtheit und das Leben der beiden Entführten zu schützen. Merkel sprach den Angehörigen Mitgefühl aus: "In dieser schweren Stunde sind unsere Gedanken bei den Angehörigen und Freunden der Betroffenen."
Nach Angaben des Fernsehsenders N24 handelt es sich um die 43 Jahre alte Susanne Osthoff aus Bayern. Die Mutter sagte dem Sender, ihre Tochter habe Lieferungen von Medikamenten und medizinischen Geräten in den Irak organisiert sowie in Krankenhäusern gearbeitet. Die ARD berichtete, die Geiselnehmer hätten die Bundesregierung in einem Video dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einzustellen. Ansonsten werde die Geisel getötet. Für die Erfüllung der Forderungen gebe es ein Ultimatum mit einer sehr "knappen zeitlichen Einschränkung".
Der frühere Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Bernd Schmidbauer (CDU), rechnet mit Lösegeldforderungen. Die Befreiung der Deutschen und ihres Fahrers habe oberste Priorität, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) werde nach seiner Rückkehr aus den USA wissen, "was getan werden muss". Die Hoffnungen, Deutschland bleibe von Entführungen im Irak verschont, habe sich als Illusion erwiesen.
Irak-Entführung
Deutsche im Irak entführt
Porträt: Susanne Osthoff
Tophoven: Deutschland nun "im Fadenkreuz des Terrors"
Stichwort: Krisenstab im Auswärtigen Amt
Porträt: Klaus Scharioth - Leiter des Krisenstabes
Hintergrund: Entführungen von Deutschen im Ausland
Analyse: Gute Absichten im Irak keine Lebensversicherung
Schon mehrfach Deutsche im Ausland entführt
Die Bundesregierung steht nach Angaben Merkels in engem Kontakt mit dem Bundesnachrichtendienst (BND). Sie habe sich beim Präsidenten des BND über die Lage informiert. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt war bereits in der Nacht zu Beratungen zusammengekommen. Die Frau wurde laut ARD bereits am vergangenen Freitag verschleppt. Steinmeier wollte sich während seines Besuches in den USA am Nachmittag äußern.
Die Mutter der Entführten sagte dem Sender N24, sie setze auf die Bundesregierung. Sie selbst habe von der Entführung in der Nacht zum Dienstag erfahren. Ihre Tochter habe sie seit etwa fünf Jahren nicht mehr gesehen. Susanne Osthoff war nach dpa-Informationen zuletzt in Grafing bei München gemeldet. Bis Mai hatte die Archäologin ihren Wohnsitz in der oberbayerischen Gemeinde Glonn. Dort lebte sie laut Bürgermeister Martin Esterl rund vier Jahre lang.
soweit musse es also kommen...
Die jetzt im Irak entführte Deutsche Susanne Osthoff bei der Verleihung des Tassilo Preises für Zivilcourage in Glonn (Archivfoto).
© dpa
"Die Bundesregierung verurteilt die Tat auf das Schärfste", so Merkel weiter. Merkel sagte zu, dass die Bundesregierung alles tun werde, um beide in Sicherheit zu bringen. "Sie können gewiss sein, dass die Bundesregierung alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um beide so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen und ihr Leben zu sichern." Alle Bemühungen der Bundesregierung seien darauf gerichtet, die körperliche Unversehrtheit und das Leben der beiden Entführten zu schützen. Merkel sprach den Angehörigen Mitgefühl aus: "In dieser schweren Stunde sind unsere Gedanken bei den Angehörigen und Freunden der Betroffenen."
Nach Angaben des Fernsehsenders N24 handelt es sich um die 43 Jahre alte Susanne Osthoff aus Bayern. Die Mutter sagte dem Sender, ihre Tochter habe Lieferungen von Medikamenten und medizinischen Geräten in den Irak organisiert sowie in Krankenhäusern gearbeitet. Die ARD berichtete, die Geiselnehmer hätten die Bundesregierung in einem Video dazu aufgefordert, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einzustellen. Ansonsten werde die Geisel getötet. Für die Erfüllung der Forderungen gebe es ein Ultimatum mit einer sehr "knappen zeitlichen Einschränkung".
Der frühere Geheimdienstkoordinator der Bundesregierung, Bernd Schmidbauer (CDU), rechnet mit Lösegeldforderungen. Die Befreiung der Deutschen und ihres Fahrers habe oberste Priorität, sagte er im Bayerischen Rundfunk. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) werde nach seiner Rückkehr aus den USA wissen, "was getan werden muss". Die Hoffnungen, Deutschland bleibe von Entführungen im Irak verschont, habe sich als Illusion erwiesen.
Irak-Entführung
Deutsche im Irak entführt
Porträt: Susanne Osthoff
Tophoven: Deutschland nun "im Fadenkreuz des Terrors"
Stichwort: Krisenstab im Auswärtigen Amt
Porträt: Klaus Scharioth - Leiter des Krisenstabes
Hintergrund: Entführungen von Deutschen im Ausland
Analyse: Gute Absichten im Irak keine Lebensversicherung
Schon mehrfach Deutsche im Ausland entführt
Die Bundesregierung steht nach Angaben Merkels in engem Kontakt mit dem Bundesnachrichtendienst (BND). Sie habe sich beim Präsidenten des BND über die Lage informiert. Der Krisenstab im Auswärtigen Amt war bereits in der Nacht zu Beratungen zusammengekommen. Die Frau wurde laut ARD bereits am vergangenen Freitag verschleppt. Steinmeier wollte sich während seines Besuches in den USA am Nachmittag äußern.
Die Mutter der Entführten sagte dem Sender N24, sie setze auf die Bundesregierung. Sie selbst habe von der Entführung in der Nacht zum Dienstag erfahren. Ihre Tochter habe sie seit etwa fünf Jahren nicht mehr gesehen. Susanne Osthoff war nach dpa-Informationen zuletzt in Grafing bei München gemeldet. Bis Mai hatte die Archäologin ihren Wohnsitz in der oberbayerischen Gemeinde Glonn. Dort lebte sie laut Bürgermeister Martin Esterl rund vier Jahre lang.
soweit musse es also kommen...
