Hmmmmm... weiss auch nicht. Solche Vids guck ich mir lieber schon erst gar nicht an.
Grundsätzlich find ich's ebenfalls absolut unmenschlich, furchtbar.
Allerdings denk ich noch drei weitere Sachen darüber:
1. Als ebenso krank und pervers empfinde ich es, sowas dann auch noch auf Video aufzuzeichnen.
2. Ich glaube, unsere heutige Gesellschaft (zumindest oder im Besondern die der ersten Welt) ist extrem auf Materielles fixiert. Ich will jetzt nix bewerten oder so! Aber ich setze da einfach mein Fragezeichen dahinter. Ich mein jetzt nicht Materialismus, sondern eher "Materie"... konkret unsern Leib. In einigen Ländern werden fürchterliche körperliche Misshandlungen an menschlichen Leiben vollzogen... Folterungen, qualvolle Tötungen, ect. Diese Misshandlungen betrachtet dann die ganze Welt als absolut schrecklich und verurteilenswürdig und man spricht von Verletzung der Menschenrechte. Zurecht, meiner Meinung nach.
ABER: Ich finde es seltsam, dass man den Körper eines Menschen oftmals mehr gewichtet als sein "Innenleben"... seine "Seele", seine Gefühle, sein "Geist", oder wie man das auch immer benennen will.
Ich meine: Gerade in unserer "zivilisierten" Gesellschaftsform ist es gerade eben diese menschliche "Seele", die teilweise auf's grauenvollste "gefoltert" wird (ganz im Gegensatz zum Leib, der meist unversehrt bleibt oder zumindest meist schnell getötet wird). Es ist unsere Gesellschaft, in welcher Psychiatrien, Therapeuten, ect. Hochkonjunktur feiern, unsere Gesellschaft, in der sich so viele Menschen selbst das Leben nehmen, ect.
Jeder fühlt sich mal scheisse, jeder erlebt mal schlimmes. Aber was es wirklich bedeutet durch eine starke Depression zu gehen (bzw. sie zu durchleben... ist ja oft lebenslänglich), was es bedeutet, sich selbst verletzten zu müssen, um seine eigenen Gefühle überhaupt noch wahrnehmen zu können, weil man 10 Jahre lang von Vater, Grossvater und Onkel sexuell missbraucht wurde (kenne z.B. so jemanden), DAS ist nochmals eine andere Geschichte. Es ist die Hölle.
Jau... und derartige Misshandlungen (Depressionen, Neurosen, ect. kommen nicht aus dem Nirvana... sie entstehen wohl meist aufgrund "seelischer Misshandlungen", bildlich gesprochen) sind hier in unserer zivilisierten Gesellschaft eigentlich doch relativ gängig.
Klar findet man es "schlimm". Aber man betrachtet es bestenfalls als "Problem". Keiner aber redet von "unmenschlichen Zuständen" und von Menschenrechtsverletzung.
...und manchmal frage ich mich halt einfach, welches der beiden Übeln das schlimmere ist. Oder besser gesagt: Ob das HIER verbreitete wirklich weniger schlimm ist. Ich weiss es nicht.
Und drittens
3. Kultur.... ich hoffe nicht, dass mich nun einige für vollkommen krank halten (wobei, wär ja auch egal... würde womöglich stimmen

). Aber in gewissem Sinne sind, denke ich, Dinge wie Enthauptungen eine Frage der Kultur.
Das sei jetzt nicht falsch zu verstehen. Ich will es nicht verglimpfen oder verteidigen. Ich kam zu dieser Überlegung nicht zuletzt wegen der Kelten.
Die Forscher vermuten, dass es bei den Kelten Menschenopfer gab. Belegt ist zwar nichts (entgegen einer leider weit verbreiteten Meinung!!!), aber es gibt gewisse Funde, welche Menschenopferungen zumindest unter anderem in Betracht ziehen lassen.
Das Keltentum ist derweil heute im Trend. Und gerade im Dunstkreis des Weichspüler-Esoterikertums. Nur ist dort das Thema Menschenopfer etwas, was man nicht gerne hört, etwas, dass man sich einfach am liebsten wegdenkt. Und zwar einfach (idiotischerweise) weil es nicht in unsere heutige Gesellschaft passt.
Das Problem ist, denk ich, dass wir keltische Menschenopfer (sofern sie überhaupt jemals stattfanden) mit unseren heutigen Augen betrachten und zu verstehen versuchen, was absolut unsinnig ist. Wir gehen dabei davon aus, dass (z.B.) die alten Helvetier genau so waren, dachten, fühlten, glaubten, lebten, wie wir heute. Aber woher wollen wir sowas wissen??? Das ist pure Anmassung und auch Dummheit, finde ich.
Wenn sie tatsächlich Menschen opferten, dann werden sie das ja wohl aus irgendeiner Haltung heraus getan haben. Diese muss für uns heute absolut nicht verständlich sein. Wir wissen es einfach nicht.
Es könnte ja beispielsweise eine Menschenopferung etwas überaus "heiliges" gewesen sein... ja sogar etwas "schönes". Vielleicht stellten sich gewisse Leute ja sogar freiwillig als Opfer zur Verfügung (jaja, ich weiss, Caesar schrieb was anderes... halt ich für Politpropaganda!)... einfach, weil es z.B. eine Ehre war, geopfert zu werden.
Vielleicht hatten die Kelten eine völlig andere Beziehung zum Tod... und auch zum Leben? Vielleicht trennten sie gar nicht so sehr zwischen materiell und spirituell... zwischen sichtbar und unsichtbar... zwischen real und nicht real? Vielleicht fürchteten sie sich nicht davor zu sterben? Vielleicht betrachteten sie ein Menschenleben als eine Art göttliches Gut oder so? ect. ect. ect.
Das alles würde natürlich die Schmerzen und Empfindung einer zeremoniellen Hinrichtung nicht (bzw. wohl eher geringfügig) lindern, klar. Aber es würde die Sache und die Haltung dazu doch in ein gänzlich anderes Licht stellen. Vielleicht gehörten Menschenopfer für die Kelten einfach dazu... vielleicht waren sie etwas normales, nicht etwas schreckliches.
Wir wissen es nicht. Aber ich denke, es ist wichtig, sich diese Fragen in Bezug zu diesem Thema zu stellen.
Aber es ging ja eigentlich um Enthauptungen und nicht um die Kelten. Was ich sagen will: Ich denke, dass eine Enthauptung für einen "orthodoxen" Moslem etwas anderes ist, als für einen Durchschnittseuropäer!!! Und zwar nicht nur in ideologisch-religiöser oder ethnischer Hinsicht.
Natürlich wird auch ein Moslem heute nicht gerne enthauptet. Immerhin ist er ein Mensch von heute, der - trotz kultureller Unterschiede - mit der Gesellschaftsform des heutigen Westens in Berührung kam, ect.
Aber trotzdem. Für ihn dürfte eine Enthauptung etwas anderes sein, als für uns.
Natürlich bin ich für die weltweite Durchsetzung der Menschenrechte.
Aber andererseits weiss ich einfach nicht, wie gut/richtig das Verhalten des Westens gegenüber einer Kultur wie z.B. dem Islam ist.
Klar finden wir es schrecklich, wenn sie "Verbrecher" der "Gerechtigkeit Allahs" überführen... mittels einer Axt. Aber sie finden es ja ebenso schreckich, dass wir uns mit Bier zuschütten oder auf sexuellem Gebiet doch um einiges freizügiger als sie zur Sache gehen. Und... wer hat nun recht?
Ich persönlich finde Islamismus etwas fürchterliches, etwas katastrophales. Ebenso auch "islamistische Hinrichtungen". Aber ich frage mich manchmal, wie weit wir "Westler" uns einmischen dürfen... bzw. wie weit v.a. Amerika bestimmen darf, was für Moslems richtig ist und was nicht.
Klar, wenn es über die islamische Kultur hinausgeht (wenn nicht islamische/islamistische Menschen unter den Hammer des Islams kommen), dann ist das nochmals ein ganz anderes Thema. Dann sind wir wieder bei den Kreuzzügen und der "Heidenmission".
...heja...
Unislamische Grüsse
Orge