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Alkohol- und Drogengesellschaft
Verfasst: 09.01.2006, 06:27
von Morgenstern
Irgendwie ist es schon seltsam, wie sich die Haltung gegenüber Drogen und Alkohol verändert hat. Wie häufig wird heute von Drogenerlebnissen geprotzt, von Betrunkenheit lametiert und erzählt wieviel man da und dort gesoffen hat. War es nicht einmal so das Drogen und Alkohol als schandhaft betrachtet wurden? Was hat sich verändert? Warum zelebriert die heutige Gesellschaft Drogen?
Re: Alkohol- und Drogengesellschaft
Verfasst: 09.01.2006, 14:43
von Garm
Morgenstern hat geschrieben:Irgendwie ist es schon seltsam, wie sich die Haltung gegenüber Drogen und Alkohol verändert hat. Wie häufig wird heute von Drogenerlebnissen geprotzt, von Betrunkenheit lametiert und erzählt wieviel man da und dort gesoffen hat. War es nicht einmal so das Drogen und Alkohol als schandhaft betrachtet wurden? Was hat sich verändert? Warum zelebriert die heutige Gesellschaft Drogen?
Kann man schwer sagen, sooo schandhaft wurde Alkohol auch nicht betrachtet, mMn.
Verfasst: 09.01.2006, 14:51
von Ragnar
dies als schandhaft abzutun, ist doch sehr christlich geprägt. im havamal - dem verhaltensregel-buch in der edda - nach, heisst es zb, dass man trinkfest sein soll, sodass man dem schwächeren dann informatinen entlocken kann, welche er im nüchternen zustand nicht offenbart hätte.
aber dieses "gestern hab ich das und das gesoffen und musste dann kotzen"-gerede, das man noch irgenwie geil findet, kann ich eigentlich auch nicht verstehen. wieso das so ist? keine ahnung. wohl auch ein männlichkeits-beweismittel wie "das bessere auto" zb.
kiffer reden oft auch so. manchmal im bus höre ich paar jugendliche reden, wie sie da und dort gekifft haben (gefolgt von diesem bekifften hähähä-lachen). sollte dies der inhalt ihres lebens sein, finde ich das traurig.
im endeffekt muss der mensch (tendenziell der mann) immer noch beweisen, wie viril er ist. da dies nicht mehr auf der jagd, im kampf, im krieg, in der arena usw geht, müssen halt andere mittel her.
Verfasst: 09.01.2006, 16:28
von Thorgrima
tja, wer in keinem anderen "gebiet" gute leistungen vorweisen kann, sucht halt auf diese weise anerkennung. irgendwie habe ich jedoch das gefühl, dass das mit den drogen schon seit den 68ern trendy ist - wohlgemerkt regen sich die damaligen drogenprobierer jetzt grausam über die heutigen auf

Verfasst: 09.01.2006, 16:40
von nadir
Eine Begründung kann ich nicht liefern, ausser vielleicht die gleichen Abgelutschten: schlechte Eltern & Erziehung, schlechte Vorbilder, Zerfall von Werten, Zerfall der Gesellschaft, etc.
Verfasst: 09.01.2006, 16:51
von Gezeitenfürst
Exakt, sehe ich auch so.
Ich selber trinke weder Alkohol noch nehme ich irgendwelche Drogen.
Dekadent.
-kb
Verfasst: 09.01.2006, 17:25
von Insomnivs
Die Hippies sind schuld!
Verfasst: 09.01.2006, 17:38
von nekrop
Ich als vertreter der Jugend, die sich ja durchaus auch damit brüstet, möchte nur sagen: Wir haben keine Alternativen, dass meine ich vollkommen ernst. Wenn man auf dem Land lebt, so wie es in meiner Gegend der Fall ist, bleibt einem gar keine andere wahl...so manch einer wird vllt sagen, dass es genug alternativen gibt. Es gibt immer welche. Aber dann müsste man mir offenlegen, was man denn anders tun könnte, das auch spass macht. Dabei spreche ich jedoch vornehmlich von mir und meinen freunden, klassenkameraden...meiner altersgruppe. dass es einige ausnahmen gibt, ist mir ebenfalls bewusst.
Aber nochmal zurück. durch die ganzen hollywood filme bekommt man es doch gar nciht anders vermittelt. Es scheint so, als wären alkohol und drogen normal...gehören zur gesellschaft. Und nein, ich mache es mir damit nicht einfach. Es ist einfach so. Von drogen lasse ich trotzdem die finger...
Verfasst: 09.01.2006, 17:40
von Insomnivs
Sehr schwach!
Verfasst: 09.01.2006, 19:00
von BarbaPeder
wieso weil er die finger von drogen lässt?
Verfasst: 09.01.2006, 21:51
von Gezeitenfürst
Nein weil er schwul ist.
Wie Du.
-kb
Verfasst: 09.01.2006, 21:59
von Christian Hate
Der Werteverfall ist schuld. ganz klar. So 'ne Ausrede, wie "Ich lebe auf dem Land und habe keine andere Wahl, als mich zu besaufen" finde ich dämlich. Es gab auch früher junge Leute auf dem Land und die haben sich nicht ununterbrochen abgeschossen.
Ich persönlich trinke mittlerweile wenig Alkohol. Zum einen, weil es mir hinterher prinzipiell schlecht geht und zum anderen, weil ein betrunkener Mensch nie er selbst ist. Bei manchen Menschen erkennt man in dem Fall eine völlig neue Seite
Verfasst: 09.01.2006, 22:22
von wolfsklang
Alkohol ist ein Kultur- und Historischesgut! Früher wurde genauso gesoffen wie heute, man sprach nur nicht darüber. Man siehe auch die Alkoholprobleme die zu Alkoholverbot führten....
@Ragnar,
Die Christen sollten den Alkohol nicht verfeindlichen, den Jesus war nicht umsonst das Ebenbild zu Johannes dem Säufer

Verfasst: 09.01.2006, 22:30
von -N-
Ich persönlich trinke mittlerweile wenig Alkohol. Zum einen, weil es mir hinterher prinzipiell schlecht geht und zum anderen, weil ein betrunkener Mensch nie er selbst ist. Bei manchen Menschen erkennt man in dem Fall eine völlig neue Seite
Genau deswegen, weil ein betrunkener Mensch nie "er selbst" ist, ist Alkohol eine interessante Sache. Für gewöhnlich verstecken Menschen ihre innersten Gefühle und Gedanken, um evtl. "Feinden" keine Angriffsfläche zu bieten. Wenn sie besoffen sind, sind sie meistens nicht mehr in der Lage dazu. Man muss nur ein wenig rumbohren und die richtigen Fragen stellen. Dann kann man erkennen, wie ein Mensch wirklich ist und wie er denkt. Die besagte "völlig neue Seite" spigelt die eigentliche,sonst geheim gehaltene Persönlichkeit eines Menschen wider! Denke ich zumindest...
Verfasst: 09.01.2006, 22:37
von Christian Hate
Was ist dann mit Leuten, die durch Alkohol aggressiv werden. Ich habe Menschen gesehen, die im normalen Leben die Freundlichkeit in Person waren und betrunken Gewalttätig waren.
Aber in gewisser Weise gebe ich dir recht. Man sagt nicht umsonst, dass nur Kinder und Betrunkene die Wahrheit erzählen
Verfasst: 09.01.2006, 22:43
von -N-
Nunja, ein gewisses Aggressionspotenzial besitzt wohl jeder Mensch! Aber wenn besagte Leute im Alltag friedlich sind und in betrunkenem Zustand auf einmal gewalttätig werden, liegt das wohl an der Persönlichkeit! Ich habe schon Dutzende von vollgesoffenen Leuten erlebt, die eigentlich immer freundlich waren und auch im größten Suff niemals aggressiv wurden.
Re: Alkohol- und Drogengesellschaft
Verfasst: 10.01.2006, 01:43
von Högdahl
Morgenstern hat geschrieben:Warum zelebriert die heutige Gesellschaft Drogen?
Das war mal anders? Habe mich damit nie sonderlich beschäftigt. Ich bin gerne und oft betrunken. Das Wort "Alkoholiker" ist mit mir im Zusammenhang schon oft gefallen, aber das ist in Ordnung.
Verfasst: 10.01.2006, 02:11
von tanzmetall
Christian Hate hat geschrieben:Der Werteverfall ist schuld. ganz klar. So 'ne Ausrede, wie "Ich lebe auf dem Land und habe keine andere Wahl, als mich zu besaufen" finde ich dämlich. Es gab auch früher junge Leute auf dem Land und die haben sich nicht ununterbrochen abgeschossen.
naja, du könntest dich täuschen!
ich denk, früher wurde unter der ärmeren bevölkerung genauso gesoffen... und sicher auch unter der reicheren...
Re: Alkohol- und Drogengesellschaft
Verfasst: 10.01.2006, 02:12
von Skullcrusher
Amras hat geschrieben: Ich bin gerne und oft betrunken. Das Wort "Alkoholiker" ist mit mir im Zusammenhang schon oft gefallen, aber das ist in Ordnung.
meine worte.
Re: Alkohol- und Drogengesellschaft
Verfasst: 10.01.2006, 02:23
von -N-
Amras hat geschrieben:Morgenstern hat geschrieben:Warum zelebriert die heutige Gesellschaft Drogen?
Das war mal anders? Habe mich damit nie sonderlich beschäftigt. Ich bin gerne und oft betrunken. Das Wort "Alkoholiker" ist mit mir im Zusammenhang schon oft gefallen, aber das ist in Ordnung.
Ich trinke eigentlich fast täglich und fühle mich geistig wie körperlich trotzdem gut. Als Alkoholiker würde ich mich nicht bezeichnen, da ich mich nie wirklich bis zum Umfallen betrinke. Das ein oder andere Fläschchen Bier oder Rotwein halte ich für normal. Man sollte nur seine Grenzen kennen und es nicht maßlos übertreiben. Sich durch stetigen Alkohol- oder Drogenkonsum profilieren zu wollen, ist lächerlich. Ich trinke grundsätzlich nur alleine. Es hilft mir, mich vom Alltagsleben und dem Stress für einige Stunden zu distanzieren und einfach ein gutes Gefühl zu haben.