Ich geb zu, da hab ich was unüberlegtes in den Raum geworfen. Ja, lüncht mich nur!
Habe den Fehler gemacht und mich nicht länger mit einer Erklärung aufgehalten. Die Hauptaussage war eigentlich so gemeint: Eine Metalband macht Metal um Metal zu machen, und nicht um Geld damit zu verdienen - ansonsten sind es in meinen Augen schlichtwegs keine überzeugten Musiker, da ist keine Leidenschaft dabei. Was ja nicht nur den Metal, sondern eigentlich alle anderen Musikstile anspricht - ausser die gequälten Sparten, die dummerweise gerade "in" sind und deshalb gnadenlos missbraucht werden von Leuten, die nicht aus Überzeugung zu ihrer Musik sondern aus Geldgier handeln und mal schnell auf den Zug aufspringen. Eine "wahre" Band (wenn ich das jetzt mal so nennen darf) mag sich weiterentwickeln, aber sich nicht an Trends orientieren.
Was ich damit auch ansprechen wollte sind die Texte und allgemeinen Themen des Metals - und vor allem, was es braucht, um über solche Themen zu ... ähm ... singen *g*. Über den Tod, Krieg, Gewalt und Blut zu "singen", verlangt eine Einstellung des Texters, die in der Gesellschaft nicht als "der Norm entsprechend" gelten mag. Was somit heisst, dass sich Metalbands bewusst von dem Rest der singenden Gesellschaft abtrennen. Klar gibts das auch in anderen (in den meisten anderen) Musikstilen auch, aber ich vermute mal, beim Metal sind wir da in einem ziemlich extremen Fall. Was ja auch zeigt, wie Metal und deren Hörer akzeptiert werden ...
Natürlich gitbs auch im Metal immer wieder Bands, die äusserst erfolgreich sind. Wie sonst könnte sich ein Musikstil über Jahrzehnte erhalten und sogar noch wachsen? Und das Heavy Metal einst Mainstream war, ist unbestreitbar. Die genannten Bands (wie Metallica, Iron Maiden, ...) gehören zu den grössten Bands überhaupt.
Ich denke jedoch, dass sich da so einiges getan hat in den letzten Jahren. Der Metal verschwand zeitweise fast komplett aus den Charts, und was momentan da noch reinkommt, ist meist (!) kaum hörbar, denn: Was heute alles in den Topf "Metal" geworfen wird, ist ja nun wirklich arg. (Damit sprech ich Within Temptation & Co an) Pop meats harte Gitarren - oder so.
Ich wollte den Unterschied zwischen (dem heutigen) Mainstream und dem Metal andeuten, bezogen auf die "Erfolgsgeilheit". Gut, also, Cradle tummeln sich also in den Charts. Wie einst Metallica, Maiden, Priest, ..., ... und frage mich deshalb einfach: Muss das sein? Machen Cradle wirklich noch Musik um Musik zu machen oder geht es ihnen hauptsächlich nur noch um den Erfolg? Falls das bei einer Band der Fall ist, will ich mal meinen, dass sich das dann auf dem selben Niveau bewegt wie die One-Hit-Wonder, die sich sonst noch in den Charts landen. Das ist nicht auf die Musik bezogen, keinesfalls, sondern nur auf die Einstellung einer (Metal-)Band und ihrem Verhalten gegenüber Erfolgen. Jede Band wird sich über Erfolge freuen, doch wenn das Streben nach Erfolg die Wichtigkeit der Musik übersteigt, frage ich mich doch, was es da noch für Sinn macht ... Ob das bei Cradle der Fall sein mag, sei nun dahingestellt.
Was aber unbestreitbar der Fall ist, dass durch Bands wie Cradle oder Dimmu einige Leute mehr zum Metal finden. (Würde meinen, viele hier im Forum sind durch irgendeine grosse Metalband, die grad die Charts gestürmt hat, zum Metal gekommen - auch ich) Doch fraglich ist, ob sie sich auch intensiver mit dem Metal auseinandersetzten und entdecken, dass es da noch anderes (und besseres) gibt. Einige nehmen Cradle als Popact wahr, und nicht als Metalband - zu sauber produziert, zu kitschig inszeniert - was auch immer. Und ich kanns ihnen nicht verübeln.
Bands, die beeindrucken mögen, aber auf Dauer hält mich an ihnen nicht viel fest, da mir irgendwie ein Kern fehlt. Ein riesen Tamtam um das ganze, pompöses Auftreten - das mag Eindruck schinden, aber manchmal bleibt dann nicht mehr viel dahinter zu entdecken.
Und erschöpft nun verbleibt
wikingerblut (muss gleich noch ein Horn her nach all dem ...

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