Schwermetall

Imperial Warcry hat geschrieben:Bands wie Helloween, Running Wild oder Grave Digger erleben ihre dunkelste Stunde in Sachen angesagt sein.

Deshalb lief zu der Zeit wohl auch jeder zweite mit Running Wild-Hemdchen herum...

Vielleicht in Bayern, hier sicher nicht.

Grave Digger füllen zwar noch ganz gut die Hallen, aber plattenabsatztechnisch scheint da auch der Ofen aus zu sein. Abgesehen davon, dass die Rheingold aus meiner Sicht auch deren letzte brauchbare Platte war. "Tunes of war" hat damals auch dicke geboomt.

Meiner Empfindung nach ging vor ca. 15-20 Jahren auch der Trend vom gezeichneten Plattencover zum beschissenen Photoshopcover.

Das mit den Photoshop-Covers kann ich bestätigen, da gabs grauenhafte Experimente, Therion's Theli bspw.

"True Metal" (ein Ausdruck den man damals von Manowar übernahm um sich vom ganzen Crossover zu distanzieren) kam erst wieder mit Hammerfall in Mode, das war Ende 90er. Obwohl Grave Digger und v.a. Running Wild sicher immer noch Qualität ablieferten, waren sie zu der Zeit nur noch ein Bruchteil so erfolgreich wie in den 80ern.

Vor genau 20 Jahren findet ein vorzeitiger Schulabbrecher in seiner Sockenschublade ganz unerwartet ein gänzlich vergessenes Konzeptalbum wieder und versucht uns diese Story zu verkaufen, indem er mit Wäschekörben und Rasenmähern ablenkt.

Also ich glaubte das. Und Blood on Ice kam 1996 raus.

Es hinterlässt bei mir einfach nur einige Zweifel, ob so ein episches Teil wirklich ein Nebenprodukt aus der Ende-80-er Zeit sein soll. Er hätte ja gar nicht schämen müssen, zu schreiben: "Ich hab an dieser Platte 7 Jahre herumgeschraubt." Gut genug dafür ist sie ja.

Allerdings eine schöne Story, die ich mir beim Hören der Platte immer mal wieder gern durchlese.

Diese Story war ja nur in der Erstauflage....

Quorthon sollte man nichts glauben, aber ich denke gewisse Teile können durchaus in den 80ern entstanden sein. Auf jeden Fall war es eine schöne Platte die in diesem traurigem Jahr sehr gelegen kam.

Update: 1997

Ich erinnere mich, dass es einfacher war, Veranstaltungen zu finden an denen Core-Varianten gespielt wurde, als solche dem Metal gewidmet. Techno, vor allem Goa, war sehr in (war damals, vor Liebe geblendet, manchmal auch dabei... es war immerhin underground).

Vor 20 Jahren erschien eines der ultimativen BM-Alben überhaupt:



Dieses Werk vereinigte wie kein anderes vor und nach ihm die angesammelte Essenz des 90er-BM: wabernde und doch einigermassen dezente Keyboards, ufta-ufta-LLN-Rhythmen ohne LLN-Schludrigkeit, leichte slawische Folkeinflüsse, die perfekt auf BM gestimmten Gitarren, Texte die auf unsagbar behinderte Art den Bogen von Tolkien zu Hitler schlagen und dabei trotzdem passend wirken... und natürlich das Cover: Die bisher einzige Abbildung von purem BM überhaupt.

Erst 2011 erschufen WOLFNACHT mit "Project Ordensburg" etwas Vergleichbares und es wird wohl noch mal viel länger dauern, bis diese Trilogie durch irgendeine Band ihren Abschluss findet...