Da haben sie nach Hetroertzen ja mal wieder einen garstigen Klumpen Schwarzmetall ausgespuckt, die chilenischen Hochebenen.
Animus Mortis aus der Hauptstadt Santiago liefern mit "Atrabilis (Residues From Verb & Flesh)" zwar nicht ihr erstes Lebenszeichen - immerhin hat man vor circa drei Jahren mit dem Kurzwerk "Thresholds Of Insanity" bereits von sich hören lassen -, dafür aber ihren ersten Langspieler, der mit einer guten Stunde Spielzeit zwar nicht in die Marathon-Kategorie einzuordnen ist, in jedem Falle aber in die mittleren bis gehobenen Qualitäts-Ränge der aktuellen Black Metal-Szenerie.

Brodelnd und zischend rumpelt man mit dem eröffnenden "Ambivalent Aura" los und schrotet sich in der Folgezeit durch weitere sieben Tracks, denen die Boshaftigkeit quasi aus allen Poren quillt.
Ein leicht steriles, nähmaschinenhaftes Schlagzeug führt die Feder, driftet immer wieder in zähes und dumpfes Gedresche ab und wird stets begleitet von diskreten, unterschwellig nervenzerrenden Gitarrenläufen.
Hinzu gesellt sich stilgerecht der rabenartige Krächzgesang, der dem Tonmaterial einen ordentlich misanthropischen und depressiven Anstrich verpasst.
Das Songwriting läuft stets in einfachen Bahnen, überschreitet keine Grenzen und bietet weder Abwechslung noch Überraschungen.
Grundsolide ausgefallen ist die Produktion, die zwar keine glasklaren Klangwelten ausfeilt, den Stücken aber eine eigenartig kalte und feindselige Atmosphäre verleiht.

Letztlich ist es eben diese unheimliche Atmosphäre, die dem Album eine passable Wertung rettet, denn da man weder kompositorisch noch handwerklich über sich hinaus wächst, muss man sich die Sporen eben auf anderem Wege verdienen.
Animus Mortis kreieren im Falle von "Atrabilis (Residues From Verb & Flesh)" mit denkbar einfachen Mitteln ein wirkungsvoll böses Gesamtkunstwerk, wie es jeder mittel- und nordeuropäischen Veröffentlichung die Stirn bieten kann.
Schade, dass die Instrumentierung so eintönig und das Arrangement so beliebig angefertigt worden sind, denn mit einem Tick Originalität hätte man die Wertungsleiter um weitere Sprossen erklimmen können.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Debemur Morti

Veröffentlichung

3/2008

Format

CD

Land

Genre

Black Metal