Abominable Putridity darf man, denke ich, getrost als Experiment aus dem Land des Bären bezeichnen, denn was die Herren mit "In The End Of Human Existence" da auf uns loslassen, fällt einer gewissen Not nach Geschliffenheit zum Opfer...

Lediglich eine einsame Promo-CD hatten die Russen an den Start gebracht, ehe sie von Brutal Bands aufgegabelt und unter Vertrag genommen wurden.
Am vorliegenden Resultat dieser Kooperation, dem angesprochenen Debut "In The End Of Human Existence", kann man erkennen, dass der oder die Betreiber von Brutal Bands grosse Fans der Holländer von Prostitute Disfigurement und Rompeprop sein müssen, da das Tonmaterial von Abominable Putridity exakt in diese Richtung stürmt.
Mit dieser Klassifizierung ist zumindest der vokale Aspekt des Albums ausreichend erläutert - schweinisches, unmenschliches Gegrunze.
Auch kompositorisch begibt man sich in die Grauzone zwischen Grindcore und Brutal Death Metal, wobei die ausführliche Machart der Stücke letztlich zum Todesblei tendieren.
Es ist jedenfalls ein Bastard von Prostitute Disfigurement, Deicide und Dark Disciple, der sich da seinen Weg durchs Unterholz bahnt - will heissen: Dick aufgetragene Gitarrenriffs malträtieren die Trommelfelle mal langsam, mal hyperschnell, Melodien entstehen mehr oder weniger zufällig durch den Ausbruch sich ballender Aggression.
Die schleppenden Parts werden durch kurze Bassbrücken gelockert und dadurch mit dem Grindcore-Stempel typisiert; hin und wieder bastelt man schmatzende Samples ins Gewitter.
Klangtechnisch meine ich erkannt zu haben, dass man gegen Ende des Albums einen Zugewinn in dieser Kategorie verbuchen kann, da im Laufe der eher kurzen Spielzeit von gerade einmal sechsundzwanzig Minuten die anfänglich vorhandenen, leichten Makel überschminkt werden.

Es ist schon arge Geschmackssache, ob man sich dieser experimentierfreudigen Truppe aus Moskau nun anschliessen möchte oder nicht.
Gänzlich reizlos ist ihre Kombination aus US-amerikanischem und europäischem Death Metal mit gewaltigem Grind-Einschlag sicher nicht, ich selbst halte "In The End Of Human Existence" angesichts der blanken Nachahmerei grösserer Vorbilder schlicht für überflüssig, zumal man nicht einmal die Kopie in Vollendung darstellen kann und hin und wieder an den hohen Hürden scheitert.
Abominable Putridity haben wahrscheinlich ohnehin nicht vor, dem Amateurlager in Richtung Profiliga zu entsteigen, daher werden sie sich über durchschnittliche sieben Zähler für ihr durchschnittliches Album nicht ärgern.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Brutal Bands

Veröffentlichung

5/2009

Format

CD

Land

Genre

Death Metal

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