Kenos sind mir schon länger ein Begriff, doch wurden sie von mir bis zu diesem Album nie mit der anscheinend angebrachten Aufmerksamkeit bedacht. Ein grosser Fehler! Sie haben sich "progressiv" auf ihr DM Banner geschrieben und nehmen sich selbst beim Wort.
Gleich vorweg: Würde man jedes Lied in gut und gerne 10-20 Sequenzen unterteilen, könnte man wahrscheinlich ungefähr gleich viele Bands nennen, die irgendwann schon mal annähernd so geklungen haben, aber eben nur in dieser Sequenz. Also Eigenständigkeit ist vom ersten Augenblick an gegeben.
Die Produktion verleitet zum Schwärmen, da es druckvoll, transparent und ohne Ausnahmen dem jeweiligen musikalischen Moment entspricht, ohne "flatterhaft" zu wirken.

Das Songwriting überzeugt gleichfalls in vollem Mass. Es gibt Gezupftes/Atmosphärisches, gutes altes wie auch modernes DM Riffing, Thrashgrüsse und leicht schwarz Eingefärbtes, technisch Vertracktes, phantastische Soli, ein Schlagzeug, welches stets den richtigen Takt, Fills, Breaks oder was auch immer beisteuert und ein Sänger der sein Organ von einlullend melancholisch, in den meist tief gesungenen klaren und ruhigen Passagen, über monströs mächtiges Grunzen bis hin zum hauptsächlichen frenetisch eskalierendem Gekreische einzusetzen weiss.
Auch die hinzugefügten Synthies sind passender und wichtiger Bestandteil der Musik, auch wenn sie gelegentlich leicht nerven bzw. ein Stück übers Ziel hinaus schiessen. Bevor man jedoch dieses Gefühl für sich im Geist ausgesprochen hat, ist schon wieder alles in Butter, so dass es sehr einfach ist darüber hinweg zu hören.
Einzelne Lieder herauszupicken widerspricht hier der eigentlichen Logik. Ich kann nur sagen, dass weil man ein Lied zwei Minuten für eine Ballade hält, es nicht unbedingt eine sein muss und genauso andersherum. Jeder Song trumpft mit eigenen Feinheiten auf, welche aber in ihrer Gesamtheit zu viele sind, um sie hier sinnvoll stellvertretend zu nennen.

Fazit: Ein atmosphärisch sehr dichtes Werk, dass die nötige Härte nie aus den Augen verliert. Dabei spielerisch auf sehr hohem Niveau angesiedelt ist und vor Melodien nur so strotzt. Grenzen gibt es auf diesem Silberling keine, nur Wege welche zu gehen sind. Diese Platte sollte in keiner (progressiven) Sammlung fehlen.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

My Kingdom Music

Veröffentlichung

6/2010

Format

CD

Land

Genre

Death Metal

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