Creeping Hell sind vier recht junge Burschen aus den östlichen Gefilden Deutschlands. Seit 2008 wird an eigenen Liedern gewerkelt und mit der Vervollständigung des vierköpfigen Line-Ups begann man auch Live-Erfahrung zu sammeln.
Nun hauen die Jungs mit "Ride The Bomb" ihr Debüt raus, um ihre Reichweite zu vergrössern.
Schriftzug und Bandfoto wirken wie eine kleine Reise in die vergangenen goldenen 80er des Metal.
Was die Optik verspricht, hält die Musik.
Junge Menschen, die der alten Schule frönen. Der Fokus ist auf den Thrash der 80er gerichtet und wird mit dem Heavy Metal dieser Zeit abgerundet.
Was sofort positiv anspricht ist die Produktion. Klar und kraftvoll, nicht blass und vor allem sehr fein ausgepegelt. Hier kommt kein Instrument und keine Stimme zu kurz.

Schon im Intro wird klar, dass man instrumental auf dieser Platte verwöhnt wird. Leider zählt das meines Empfindens nach nicht für den Gesang. Einige Gesangslinien tönen mir zu gesprochen, obwohl sie nicht dem typischen Spoken-Words-Muster unterworfen sind. An anderen Stellen sind es wiederum die hochgezogenen Schreie.
Doch sind diese Punkte wirklich reine Geschmackssache, die nichts über das Vermögen der Jungs aussagen.

Anspieltipps sind ganz klar "Pull The Trigger", "Dehumanized" und "Don’t Trust".

Ersterer füllt die Nische der Metalballade und macht es dem Hörer dabei leicht, sowohl in der seichten Einleitung als auch im metallischen Danach, Gefallen an diesen sieben Minuten zu finden. Wer ein Faible für Soli hat, wird von den zwei Soli, zu Beginn am Übergang vom seichten zum härteren Geschehen und gen Ende in der flotten Bridge, sehr angetan sein.

"Dehumanized" gehört zwar zu den Kürzeren Stücken, zieht aber von Anfang bis Ende in seinen Bann. Einfach ein guter Song zum Matte schwingen und Bier trinken.

Der dritte im Bunde führt den stärksten Refrain der Platte mit sich und versorgt einen regelmässig mit netten Soloausflügen. Mit der ruhigen Intervention um Minute viereinhalb spielt er noch eine Überraschungskarte aus, endet mit Nachdruck und leitet so in das Mottolied "Thrash Till Death" ein, welches gleichzeitig das letzte Stück ist.

Fazit: Es steht Creeping Hell deutlich besser, wenn sie sich in Mid-Tempo und eher balladesquen Bereichen bewegen. Ausserdem sollten sie ihren Songs stets etwas mehr zeitlichen Spielraum gewähren, da die längeren Stücke des Albums ganz klar mehr Potential aufdecken als die kürzeren. Wer Metalnostalgie erleben möchte, ohne wieder die alten Platten aufzulegen, sollte hier reinhören, auch wenn die Jungs noch ein wenig am Feinschliff arbeiten müssen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

5/2013

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal

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