Jetzt ist der Niklas vollständig durchgeknallt. Bzw. die Medis wirken nicht mehr. Dachte ich beim ersten Durchlauf des 8 1/2-ten Werks seiner Band Shining. Anstatt mit einem langsamen Intro, z.B. mit einer Akustikgitarre oder einem Keyboard, geht es direkt mit einer kratzigen LoFi-Gitarre und rumpeligem Schlagzeug los. Definitiv nicht das, was man nach den vorherigen Alben erwartet, wurden diese doch immer glatter, polierter und eingängiger.

Es ist dann aber die Albumnummer, welche hier einen wichtigen Hinweis zur Lösung des Rätsels beiträgt. Das Halbe zeigt, dass es hier nicht um ein neues reguläres Shining Album geht, vielmehr hat Kvarforth alte Demo-Aufnahmen (unter anderem aus der "Angst Session") hervorgekramt, teilweise neu eingepielt und sich bei den fehlenden Vocals von diversen Gästen unterstützen lassen. Und die Aufnahmen sind recht alt, grösstenteils noch sperrig, etwas unstrukturiert und vor allem wesentlich schneller und härter als alles, was Shining seit "Halmstad" aufgenommen haben.

Wie die Musik, so auch der Sound der Aufnahmen. Es fällt schwer, im allgemeinen Gewummer Feinheiten auszumachen. Diverse Trademarks sind wenig oder gar nicht vorhanden. Samples sucht man dieses Mal vergebens, akustische Einlagen sind zwar vorhanden, aber lange nicht so häufig, wie man es von Shining kennt. Auch die inzwischen für Kvarforth eigentlich typischen "Uh"s und das rockige Riffing sind nicht zu finden. Dafür recht blackmetallische Strukturen und wieder deutlich kränkeres Geschrei.

Gegen Ende des Albums wird das akustische Chaos etwas klarer, Nummer 8 ist aber definitiv nicht das Album, welches erwartet wurde. Am besten also vorher reinhören, sonst könnte es eine Überraschung geben. Siehe oben.

 

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

 

Dark Essence

Veröffentlichung

 

11/2013

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal

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