Verheerer sind ein komplett unbeschriebenes Blatt. Hintergrundinformationen gibt es kaum: 2008 gegründet, aus Flensburg. Mit ihrer Debut EP lässt Verheerer aber auf eine längere musikalische Vergangenheit schliessen. Man kann sich gut vorstellen, dass sich bei einer derart hohen Durchschlagskraft bekanntere Gesichter hinter Verheerer verstecken.

Musikalische Ähnlichkeiten, die auf die Herkunft der Gesichter deuten, gibt es einige. Am nächsten an Verheerer liegen die Deutschen von Funeral Procession oder Der Weg einer Freiheit. Wild, roh und schnell: So gestaltet sich der verheerende Schwarzstahl.
Auffallend trocken kommt die Bass-Spur daher. Der Gesang ist schnörkellos mit leichtem Hall und mächtigem Volumen. Gitarren und Schlagwerk treiben sich gegenseitig an, nicht ohne zwischendurch auf Schlepptempo zu entschleunigen. Verheerer wirkt aber in Hochtemposequenzen noch etwas fataler. Nebst all der Rohheit kocht auch eine Portion Melodie im Köcher der Norddeutschen. Sogar ein paar Tastenklänge, Film-, Ambient- oder Gebetssamples lockern die brillante Geschichte auf. So gart der Trupp ein äusserst gelungenes Gesamtwerk.

Verheerer schaffen mächtig sowie brutal und sind voller Grimmigkeit. Bissig und mit aller Schärfe tragen sie ihre Debut EP vor, ohne in komplette Hysterie zu verfallen. Labels aufgepasst: Das ist die bisher beste deutsche Eigenproduktion in diesem Jahr.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

10/2015

Format

CD

Land

Genre

Black Metal

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